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Zahn - ROYAL CANIN Tiernahrung GmbH & Co. KG

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© <strong>Co</strong>urtesy L McCartan<br />

Als Behandlungsstandard bei Patienten ohne dokumentierte<br />

weiter entfernt liegende Metastasen gilt die chirurgische<br />

Resektion der Zubildung mit breiten Exzisionsrändern im<br />

gesunden Gewebe. Die chirurgische Behandlung erweist sich<br />

in den meisten Fällen als ein schnelles und finanziell akzeptables<br />

Verfahren und kann oft auch in kurativer Absicht durchgeführt<br />

werden. Eine Strahlenbehandlung ist im Falle einer<br />

unvollständigen chirurgischen Resektion oder bei nicht ausreichend<br />

breiten Exzisionsrändern im gesunden Gewebe angezeigt,<br />

oder aber anstelle der chirurgischen Resektion eines als<br />

nicht exzidierbar beurteilten Tumors. Zur Anwendung kommen<br />

in solchen Fällen hypofraktionierte Bestrahlungsprotokolle<br />

von 6-9 Gy wöchentlich bis zu einer Dosis von 24-36 Gy<br />

mit hervorragenden lokalen Tumorkontrollraten.<br />

Maligne Melanome gelten als relativ resistent gegenüber der<br />

Chemotherapie. Am häufigsten werden Platinverbindungen<br />

eingesetzt, sowohl für die systemische Kontrolle als auch für<br />

die Radiosensibilisierung. Als potenzielle Substanzen werden<br />

sowohl Carboplatin als auch Melphalan genannt, die dokumentierten<br />

Gesamtansprechraten liegen jedoch unter 30% (3).<br />

Die Prognose für Hunde mit malignem Melanom ist schlecht.<br />

Patienten mit einem Melanom im Stadium I, das mit Standardtherapieoptionen<br />

wie Chirurgie, Strahlenbehandlung und<br />

Chemotherapie behandelt wird, haben eine mediane Überlebenszeit<br />

von 12-24 Monaten, wobei die meisten Hunde eher<br />

an metastatischen Erkrankungen sterben als an lokalen Rezidiven<br />

des Tumors (5). Erforderlich sind deshalb fortgesetzte<br />

Forschungsbemühungen im Bereich systemischer Therapien,<br />

die sich gezielt gegen die sekundären metastatischen Erkrankungen<br />

richten. Die Immuntherapie gilt in diesem Zusammenhang<br />

als eine Option mit entsprechendem Potenzial, und in<br />

einigen Ländern ist eine DNA-Vakzine für Hunde mit oralen<br />

Melanomen zugelassen. Die Vakzine kodiert für eine humane<br />

Version eines als Tyrosinase bezeichneten Proteins, das<br />

sowohl in humanen als auch in caninen Melanomzellen vorkommt.<br />

Die Impfung stimuliert den Hund, Tyrosinase zu bilden.<br />

In der Folge generiert das Immunsystem des Hundes<br />

Abbildung 2. Linksseitiges tonsilläres Plattenepithelkarzinom<br />

(PEK) bei einem Hund. Zu beachten ist das umfangreiche<br />

Wachstum in laterale Richtung und die anhängende gestielte<br />

Zubildung im kaudalen Pharynx.<br />

eine Antwort in Richtung des Proteins, die schließlich auch die<br />

auf den Melanomzellen vorhandene Tyrosinase attackiert (7).<br />

Die Vakzine wird viermal im Abstand von jeweils zwei Wochen<br />

intradermal verabreicht und dann alle sechs Monate geboostert.<br />

Die Impfung ist teuer, sie hat aber nur wenige Nebenwirkungen.<br />

Die Überexprimierung von COX-2 in kutanen, oralen und okulären<br />

Melanomen hat zur Hypothese geführt, dass NSAIDs<br />

eine Rolle in der Behandlung dieser Tumore spielen könnten<br />

(8). Laufende Forschungsarbeiten untersuchen gegenwärtig<br />

die Expression von KIT, eines in malignen Melanomen vorkommenden,<br />

transmembranen Tyrosinkinase-Rezeptors, und<br />

seines Einsatzes als Target für neue Anti-Tumor-Therapeutika.<br />

Das Wissen um die potenzielle Rolle von Tyrosinkinasehemmern<br />

in der Behandlung dieses Tumors befindet sich aber<br />

nach wie vor in den frühen Stadien.<br />

Plattenepithelkarzinom<br />

Plattenepithelkarzinome (PEK) sind die zweithäufigsten Maulhöhlentumore<br />

bei Hunden, und machen 17-25% aller Fälle<br />

aus (3). Hierbei sollten zwei unterschiedliche Entitäten berücksichtigt<br />

werden: tonsilläre PEK und nicht-tonsilläre PEK. Die<br />

Gesamtprognose für Tiere mit nicht-tonsillären PEK ist gut,<br />

insbesondere, wenn es sich um kleine und rostral gelegene<br />

Tumoren handelt. Plattenepithelkarzinome verhalten sich im<br />

typischen Fall lokal aggressiv und verursachen häufig eine<br />

Knochenlysis. Einschätzungen zufolge besitzen sie aber ein<br />

niedriges metastatisches Potenzial. Metastasen in regionalen<br />

Lymphknoten werden in bis zu 10% der Fälle beschrieben,<br />

und weiter entfernt liegende Metastasen in der Lunge in 3 bis<br />

36% der Fälle (3). Tonsilläre PEK (Abbildung 2) weisen dagegen<br />

ein sehr viel höheres metastatisches Potenzial auf. Bis zu<br />

77% der betroffenen Patienten weisen Metastasen in regionalen<br />

Lymphknoten auf, und 42 bis 63% entwickeln weiter entfernte<br />

Metastasen (9). Bei Patienten mit tonsillären PEK<br />

kommt es nach chirurgischer Therapie oder Strahlenbehandlung<br />

häufig zur Entwicklung lokaler Tumorrezidive.<br />

Bei nicht-tonsillären PEK spielen ebenso wie bei allen anderen<br />

Tumoren der Maulhöhle die Lokalisation und die Größe des<br />

Tumors eine bedeutende Rolle. Die Herausforderung in diesen<br />

Fällen besteht in der lokalen Tumorkontrolle. Trotz des geringen<br />

metastatischen Potenzials sollte auch bei diesen Patienten<br />

vor der Einleitung der endgültigen Therapie stets ein vollständiges<br />

Staging durchgeführt werden. Lokale Tumore<br />

können mit Hilfe der Chirurgie oder Strahlentherapie kontrolliert<br />

werden, und in vielen Fällen erweist sich eine Kombination<br />

beider Behandlungsverfahren als ideal. Bei Tumoren im Unterkieferbereich<br />

ist das Outcome tendenziell besser als bei<br />

Tumoren im Bereich des Oberkiefers. Nach Mandibulektomie<br />

wird eine Rezidivrate von 8% beschrieben, wenn ein Exzisionsrand<br />

von mindestens 1 cm erreicht wird, einhergehend mit<br />

einer Einjahresüberlebensrate von 91% und einer medianen<br />

Überlebenszeit zwischen 19 und 26 Monaten. Nach Maxillektomie<br />

liegen die Rezidivraten bei 29%, einhergehend mit einer<br />

Einjahresüberlebensrate von 57% und einer medianen Überlebenszeit<br />

von 10 bis 19 Monaten (10). Bei der chirurgischen<br />

Entfernung von PEK wird ein Exzisionsrand von 2 cm im<br />

13 / Veterinary Focus / Vol 22 n°3 / 2012

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