Zahn - ROYAL CANIN Tiernahrung GmbH & Co. KG
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I I I I I I I I l I I I<br />
a b c<br />
© Nicolas Girard<br />
Abbildung 8. Parodontales Implantat und <strong>Zahn</strong>prothese bei einem Hund.<br />
a. Die Röntgenaufnahme zeigt eine gute knöcherne Integration von zwei Implantaten im Alveolarknochen auf Höhe des rechten<br />
Caninus im Oberkiefer bei einem Hund einer großen Rasse nach Avulsion eines <strong>Zahn</strong>es.<br />
b. Zwei auf die Implantate geschraubte Suprastrukturen dienen als Halt für die <strong>Zahn</strong>prothese.<br />
c. Die finale <strong>Zahn</strong>krone aus Keramik, auf den beiden Implantaten sitzend.<br />
• Die Behandlung bei Tieren wird oft erst längere Zeit nach<br />
dem initialen Trauma eingeleitet, und die periapikale Parodontitis<br />
ist zu diesem Zeitpunkt oftmals bereits weit fortgeschritten.<br />
• Die Anatomie des Wurzelkanals ist bei Tieren sehr komplex.<br />
Ein <strong>Zahn</strong>kanal kann bis zu 40-42 mm lang sein, so<br />
dass sich ein effektives mechanisches und chemisches<br />
Debridement sehr schwierig gestaltet.<br />
Eine retrospektive Studie stellt fest, dass die Behandlung<br />
einer irreversiblen Pulpitis mit klinischen und radiographischen<br />
Erfolgsraten von etwa 85% einhergeht, wenn sich<br />
jedoch eine Pulpanekrose entwickelt hat, fällt die Erfolgsrate<br />
auf etwa 45% ab (9). Betrachtet man aber nur Tiere ohne<br />
klinische Symptome (Schmerzen, Entzündung) und ohne<br />
radiographische Symptome einer Verschlechterung, so liegen<br />
die Gesamterfolgsraten der Wurzelkanalbehandlung etwa im<br />
Bereich der in der humanen <strong>Zahn</strong>heilkunde beschriebenen<br />
Raten von um die 96% (9). Diese Ergebnisse sind eine mögliche<br />
Erklärung dafür, warum die Meinungen unter Praktikern<br />
auseinander gehen, sie sollten Kliniker aber in jedem Fall für<br />
eine mögliche Unterschätzung chronischer Schmerzen bei<br />
behandelten Tieren sensibilisieren. Wird eine periapikale Parodontitis<br />
eindeutig diagnostiziert, sollte aus besagten Gründen<br />
ein zusätzliches Debridement bzw. eine zusätzliche Desinfektion<br />
empfohlen werden, auch wenn dies für den Patienten<br />
eine zweite Allgemeinanästhesie bedeutet (Abbildung 6). In<br />
diesen Fällen wird nach Abschluss der initialen Wurzelkanalaufbereitung<br />
Calciumhydroxid in den Kanal appliziert. Anschließend<br />
wird der Kanal über einen Zeitraum von 15 Tagen<br />
durch eine temporäre Füllung mit hartem Füllmaterial verschlossen<br />
und so vor einer externen Kontamination geschützt.<br />
Die endgültige Füllung des Wurzelkanals erfolgt anschließend<br />
im Rahmen einer zweiten Sitzung. Mit diesem zweistufigen<br />
Vorgehen hat eine periapikale Parodontitis bessere<br />
Heilungschancen. Die Vorteile dieser Behandlung in zwei Sitzungen<br />
werden in einer prospektiven Studie mit Hilfe der zweiund<br />
dreidimensionalen dentalen Bildgebung und der Histologie<br />
dargelegt (10). Die Nachteile einer zweiten Allgemeinanästhesie<br />
müssen dabei stets im Lichte von Parametern wie Schmerzen,<br />
dem Status der Pulpaentzündung (einfache Pulpitis gegenüber<br />
Pulpanekrose) und dem Grad des periapikalen Entzündungsgeschehens<br />
abgewogen werden (11).<br />
■■<br />
Indirekte <strong>Zahn</strong>restauration<br />
Indirekte <strong>Zahn</strong>restaurationen umfassen verschiedene chirurgische<br />
Prozeduren. Bei der Wahl zwischen der im Einzelfall<br />
geeigneten Option sollten das Ausmaß der <strong>Zahn</strong>schädigung,<br />
die vom restaurierten <strong>Zahn</strong> zu tragenden mechanischen<br />
Belastungen und die Notwendigkeit der Plaquekontrolle<br />
berücksichtigt werden, nicht zuletzt aber auch finanzielle und<br />
ästhetische Aspekte.<br />
Im Idealfall wird die Überkronung sowohl eine exzellente<br />
Retention, als auch eine optimale mechanische Widerstandskraft<br />
aufweisen. Die Qualität der Retention der Restauration<br />
steht in direktem Bezug zum prozentualen Anteil<br />
der <strong>Zahn</strong>oberfläche, die von der Prothese bedeckt ist. Eine<br />
vollständige Überkronung, also eine Krone, die einen<br />
geschädigten <strong>Zahn</strong> vollständig überzieht, wird deshalb in der<br />
Veterinärmedizin weitgehend bevorzugt. Eine gegossene<br />
Metallprothese stärkt den geschädigten <strong>Zahn</strong>, indem sie die<br />
okklusalen Kräfte über eine große Oberfläche verteilt und<br />
indem sie eine direkte Krafteinwirkung auf die tatsächliche<br />
Frakturstelle vermeidet. Wichtig ist, dass die Überkronung<br />
selbst den <strong>Zahn</strong> nicht schwächt (12). Um dies zu erreichen,<br />
müssen die folgenden fünf Hauptprinzipien der dentalen Aufbereitung<br />
im Vorfeld des Einsetzens einer Krone berücksichtigt<br />
werden:<br />
• Erhalt der <strong>Zahn</strong>struktur<br />
• Retention und Widerstandsform der Krone<br />
• Dauerhaftigkeit der Krone<br />
• Integrität der Kronenränder<br />
• Respektieren der darunter liegenden parodontalen Gewebe<br />
Der <strong>Zahn</strong> wird im Rahmen einer ersten Allgemeinanästhesie<br />
präpariert. Die axialen Oberflächen müssen mit Hilfe eines koni-<br />
36 / Veterinary Focus / Vol 22 n°3 / 2012