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Frankfurt in Takt Frankfurt in Takt - HfMDK Frankfurt

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14<br />

Wer nur etwas<br />

von Musik<br />

versteht,<br />

versteht auch<br />

davon nichts.<br />

Hanns Eisler<br />

l<strong>in</strong>ks:<br />

Für ihn ist <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äres Arbeiten purer Alltag: Schlagzeugprofessor<br />

Ra<strong>in</strong>er Römer ist zugleich Mitglied des Ensemble Modern.<br />

oben:<br />

Szene aus „Landschaft mit entfernten Verwandten“ von He<strong>in</strong>er Goebbels.<br />

Foto: Wonge Bergmann<br />

Bild Seite 15 unten:<br />

Tanzende Derwische <strong>in</strong> He<strong>in</strong>er Goebbels’<br />

„Landschaft mit entfernten Verwandten“. Foto: Wonge Bergmann<br />

Der Musiker als<br />

tanzender Derwisch<br />

Zeitgenössische Produktionen stellen<br />

Musiker im Ensemble Modern täglich vor<br />

<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Herausforderungen<br />

Von Ra<strong>in</strong>er Römer, Professor für Schlagzeug an der <strong>HfMDK</strong><br />

<strong>Frankfurt</strong> am Ma<strong>in</strong> und seit 1985 Schlagzeuger des Ensemble Modern<br />

Auf die Frage, ob Interdiszipl<strong>in</strong>arität nun Pflicht oder Kür sei,<br />

antworte ich aus eigener Erfahrung mit stoischer E<strong>in</strong>deutigkeit:<br />

weder noch, sondern schlichtweg Standard. Den bildenden<br />

Künstler, der Musik macht, den sprechenden Musiker, den spielenden<br />

Tänzer, den komponierenden Informatiker, all das gibt es<br />

schon längst und <strong>in</strong> höchst diffizilen Ersche<strong>in</strong>ungsformen. Ich<br />

möchte hier aber über Erfahrungen aus me<strong>in</strong>er Arbeitssituation vor<br />

allem als Mitglied des Ensemble Modern berichten und dazu e<strong>in</strong>ige<br />

Überlegungen anstellen.<br />

E<strong>in</strong> entscheidender Aspekt <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärer Arbeit ist für mich, ob<br />

ich e<strong>in</strong>erseits nur me<strong>in</strong>en Ort verändere, also Installation, Theaterraum,<br />

öffentlichen Raum nutze oder ob die Parameter der Umgebung<br />

mich verändern. Will sagen: Bewege ich mich auf der Bühne<br />

oder werde ich bewegt? Spreche, spiele, tanze oder s<strong>in</strong>ge ich? B<strong>in</strong><br />

ich alle<strong>in</strong> oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gruppe, stelle ich etwas dar oder fungiere<br />

ich im Ensemble? B<strong>in</strong> ich Partner e<strong>in</strong>es Tonbandes oder B<strong>in</strong>deglied<br />

real prozessierter Klänge? Dazu gehört auch die Frage, <strong>in</strong>wieweit<br />

ich mich von me<strong>in</strong>er gewohnten Spielhaltung entferne oder auch<br />

nicht. Das fängt bei der Platzierung im Raum an und geht weit über<br />

die klangliche Manipulation der von mir geschaffenen Klänge<br />

h<strong>in</strong>aus: Spiele ich me<strong>in</strong> Instrument im „klassischen S<strong>in</strong>ne“ oder<br />

reagiere ich auf die mir gestellten Anforderungen? So stellte uns

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