Frankfurt in Takt Frankfurt in Takt - HfMDK Frankfurt
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formalen Anforderungen e<strong>in</strong>es Förderantrags, der als Ergebnis des<br />
Workshops entsteht. Die „Tanz der Künste“-Jury begutachtet die<br />
Projekte, fordert vielleicht e<strong>in</strong>e Überarbeitung e<strong>in</strong>, bewilligt e<strong>in</strong>en<br />
Teil oder die ganze Summe oder rät zu e<strong>in</strong>er höheren Kalkulation,<br />
wenn sie der Me<strong>in</strong>ung ist, dass diese zu bescheiden ausgefallen sei.<br />
E<strong>in</strong>e Sprechstunde steht für künstlerische und <strong>in</strong>terne Fragen zur<br />
Verfügung, die nicht für die große Runde des Sem<strong>in</strong>ars bestimmt<br />
s<strong>in</strong>d. Die Projektanträge werden jeweils zum Ende des Jahres<br />
e<strong>in</strong>gereicht. Die im Januar bewilligten Projekte sollen dann bis zum<br />
Ende des nächsten W<strong>in</strong>tersemesters produziert werden.<br />
Kompaktförderung möglich<br />
Neben der Projektförderung ist auch e<strong>in</strong>e Kompaktförderung<br />
möglich, die für kle<strong>in</strong>ere Unterstützungen <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>ärer Projekte<br />
gedacht ist. Wenn Studierende für e<strong>in</strong> Vorhaben weniger als<br />
300 Euro beantragen möchten, ist dies jederzeit nach e<strong>in</strong>er<br />
Beratung <strong>in</strong> der „Tanz der Künste“-Sprechstunde möglich. Zu<br />
e<strong>in</strong>er schriftlichen Kurzbewerbung soll e<strong>in</strong>e Empfehlung e<strong>in</strong>es<br />
Dozenten beigelegt werden. Auf dieser Grundlage entscheidet dann<br />
e<strong>in</strong>e Kommission aus Dozenten kurzfristig über die Bewilligung.<br />
Außerdem wird jedes Jahr e<strong>in</strong> „Patchwork“-Projekt angeboten.<br />
Unter diesem Begriff verbirgt sich jeweils e<strong>in</strong>e Inszenierung,<br />
<strong>in</strong> deren Rahmen unabhängige Beiträge verschiedener Größe und<br />
Länge e<strong>in</strong>gebettet werden können: Hier können sowohl kle<strong>in</strong>ere<br />
Versuche als auch größere eigene Vorhaben aufgeführt werden.<br />
Im letzten Jahr war dies e<strong>in</strong>e Performance <strong>in</strong> der <strong>Frankfurt</strong>er<br />
U-Bahn mit dem Titel „sub date“. Für November 2010 ist e<strong>in</strong> Projekt<br />
zum Thema „bad news“ geplant.<br />
Austausch zwischen den Projekten<br />
Im zweiten Teil des Sem<strong>in</strong>ars, e<strong>in</strong>em monatlichen Treffen im<br />
Sommersemester, geht es um die Leitung der Projekte „vom<br />
Konzept zur Premiere“. Dieses Sem<strong>in</strong>ar ist auch für andere<br />
Interessierte offen. Das Programm wird jeweils an die Bedürfnisse<br />
der Teilnehmer angepasst. Die Projektteams sollen sich gegenseitig<br />
beraten und mit hilfreichen kritischen Fragen auf Probleme und<br />
Lösungen aufmerksam machen. Bei aller Unterschiedlichkeit<br />
können sich manche Herausforderungen durchaus gleichen, und<br />
es kann leichter se<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e Problemlösung für e<strong>in</strong> fremdes Projekt<br />
vorzuschlagen und dadurch auch für das eigene Vorhaben manches<br />
klarer zu sehen. Oft gewünscht werden Themen, die alle Projekte<br />
betreffen, zum Beispiel Teamarbeit, Produktionsplanung, Öffentlich-<br />
keitsarbeit, aber auch rechtliche Fragen, zusätzliche F<strong>in</strong>anzierung<br />
(Sponsor<strong>in</strong>g), Dokumentation oder Möglichkeiten, das Projekt auch<br />
anderen Veranstaltern anzubieten. Mit dem Sem<strong>in</strong>ar verbunden ist<br />
e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Beratung der Projekte, <strong>in</strong> der besondere Probleme<br />
und auch <strong>in</strong>haltlich-künstlerische Fragen weiter besprochen werden<br />
können. Jedes Projekt bekommt außerdem die Möglichkeit, sich<br />
e<strong>in</strong>en Mentor zu suchen, der gegen e<strong>in</strong>e Aufwandsentschädigung<br />
weiteren fachlichen Rat geben und das Projekt begleiten soll.<br />
Neben der Betreuung für die Projekte werden auch Kurzworkshops<br />
zu verschiedenen Themen angeboten, die ebenfalls allen Studieren-<br />
den offen stehen. Im W<strong>in</strong>tersemester 2010/2011 werden solche<br />
zu den Themen Pressearbeit (Gabriele Müller, Mousonturm,<br />
und Sylvia Dennerle, <strong>HfMDK</strong>), Fundrais<strong>in</strong>g (Kar<strong>in</strong> Heyl, Crespo<br />
Foundation, und Beate Eichenberg, <strong>HfMDK</strong>) sowie Dramaturgie<br />
(Philipp Schulte, ATW Giessen) angeboten.<br />
Eigene Kompetenz im Dialog<br />
Doch warum ist die Interdiszipl<strong>in</strong>arität <strong>in</strong> der künstlerischen<br />
Ausbildung überhaupt wichtig? Sollte die Hochschule nicht erst<br />
e<strong>in</strong>mal die „eigenen“ Fächer lehren, bevor die Studierenden sich<br />
mit anderen Diszipl<strong>in</strong>en beschäftigen? Dieser E<strong>in</strong>wand ist durchaus<br />
berechtigt. Doch es gibt zwei Überlegungen hierzu: Erstens: Die<br />
Kompetenzen und Möglichkeiten der eigenen Diszipl<strong>in</strong> lassen sich<br />
am e<strong>in</strong>drucksvollsten im Dialog mit anderen Fächern erleben, seien<br />
diese künstlerisch, wissenschaftlich oder außerhalb des Systems<br />
akademischer Diszipl<strong>in</strong>en, also „transdiszipl<strong>in</strong>är“. Zweitens:<br />
Interdiszipl<strong>in</strong>arität ist nicht e<strong>in</strong>e Tätigkeit, die man tun oder lassen<br />
kann, sondern e<strong>in</strong>e Arbeitsweise, die ihrerseits gelernt, geübt und<br />
stetig weiterentwickelt werden muss. Daher ist die Interdiszipl<strong>in</strong>ari-<br />
tät e<strong>in</strong>e eigene Fachrichtung, die studiert und gelehrt werden muss.<br />
Die veränderten Anforderungen an e<strong>in</strong>e praxisnahe Ausbildung,<br />
die heute geforderte Vielseitigkeit von Berufskünstlern sowie die<br />
Tendenz, dass nicht mehr alle künstlerischen Karrieren <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
Stadt- oder Staatstheater münden, schaffen neue Erfordernisse<br />
<strong>in</strong> der künstlerischen Ausbildung. Der traditionelle Fachkünstler<br />
verändert sich immer mehr zu e<strong>in</strong>em vielseitigeren, selbständigeren<br />
Performer. Angesichts dessen ist die Forderung berechtigt, dass<br />
<strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Arbeitsweisen zu e<strong>in</strong>er umfassenden<br />
künstlerischen Ausbildung, die ihren Namen verdient, im Kern<br />
dazu gehören.<br />
Kontakt: hfmdk@juliankle<strong>in</strong>.de<br />
Projektkoord<strong>in</strong>ation: tanzderkuenste@gmail.com<br />
Weitere Informationen unter:<br />
http://www.hfmdk-frankfurt.<strong>in</strong>fo/projekte-forschung<br />
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