Innovatives und Bewährtes - GK Quest Akademie
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Suchtarbeit<br />
Community Reinforcement Approach (CRA)<br />
Ausbildung zum Counseler<br />
Die Motivierende Gesprächsführung<br />
lehrt überzeugend, wie die Veränderungsbereitschaft<br />
bei Menschen mit<br />
Suchtproblemen geweckt <strong>und</strong> gestärkt<br />
werden kann, die sich bislang ambivalent<br />
oder sogar ablehnend geäußert<br />
haben. Wie aber sieht motivierende<br />
therapeutische Arbeit aus, die sich dem<br />
anschließen will<br />
Suchtkrankenbehandlung war über Jahrzehnte<br />
geprägt von Abstinenzdogma,<br />
Kontrolle, Misstrauen <strong>und</strong> defizitorientiertem<br />
Menschenbild. Gleichzeitig<br />
standen psychologische, soziale <strong>und</strong><br />
medizinische Zugehensweisen in der Behandlung<br />
oft unverb<strong>und</strong>en oder sogar in<br />
Konkurrenz nebeneinander. Entscheidend<br />
für das individuelle Vorgehen am betreffenden<br />
Patienten waren dann auch weniger<br />
wissenschaftlich reflektierte Therapiestrategien,<br />
sondern aus der Berufsgruppe<br />
oder dem sozialen Kontext geprägte<br />
Wertsetzungen, die die Bedürfnisse des<br />
Klienten wenig im Blick hatten.<br />
Konzepte aus den USA finden auch in<br />
Deutschland Entsprechungen<br />
In dieser Situation sind die Therapieelemente,<br />
die in den letzten 30 Jahren in<br />
New Mexico von Azrin <strong>und</strong> Hunt, später<br />
von Meyers <strong>und</strong> Smith zum Community<br />
Reinforcement Approach (CRA) konzeptionell<br />
zusammengefasst worden<br />
sind, eine wirkliche Bereicherung. Der<br />
CRA geht davon aus, dass Rauschmittelkonsum<br />
für jeden Menschen mit<br />
Suchtproblemen stets eine große Gefährdung<br />
bleibt. Sie kann nur überw<strong>und</strong>en<br />
werden, wenn individuell bedeutsame,<br />
meist soziale Verstärker die kraftraubende<br />
Bewältigung des Suchtproblems<br />
tatsächlich lohnend machen. Insofern<br />
steht beim CRA die Formulierung subjektiv<br />
bedeutsamer Ziele, die als sog.<br />
Verstärker (»reinforcer«) wirksam werden<br />
können, ganz im Vordergr<strong>und</strong>. Die<br />
Bewältigung des Suchtmittelkonsums ist<br />
im zweiten Schritt dann eigentlich nur<br />
noch Mittel zum Zweck, das subjektiv<br />
als erstrebenswert anzunehmende Ziel<br />
tatsächlich zu erreichen. Die Zufriedenheitsskala<br />
als Ausgangspunkt für eigene<br />
Zielsetzungen, das Abstinenzkonto<br />
(»sobriety sampling«) als schrittweise<br />
Annäherung an eine Konsumkontrolle,<br />
Fertigkeitentraining als Kompetenzerweiterung<br />
im Dienste der Zielerreichung,<br />
medikamentöse Ansätze zur Abstinenzsicherung<br />
<strong>und</strong> in Verbindung damit eine<br />
Paarbehandlung sind wichtige Bausteine<br />
auf dem therapeutischen Weg zu einer<br />
zufriedenen dauerhaft tragfähigen Konsumkontrolle<br />
bzw. Abstinenz.<br />
Der CRA selbst genießt als evidenzbasiertes<br />
Gesamtkonzept in der internationalen<br />
Literatur höchste Anerkennung.<br />
Gleichzeitig steht die Wertschätzung des<br />
Subjekts mit seinen/ihren Vorstellungen<br />
im Mittelpunkt der Behandlung. So<br />
entspringen Motivierende Gesprächsführung,<br />
Trainingskonzepte für kontrolliertes<br />
Trinken <strong>und</strong> der Community<br />
Reinforcement Approach letztlich einer<br />
gemeinsamen Gr<strong>und</strong>haltung, die die<br />
KlientInnen fordert, ihre Wünsche <strong>und</strong><br />
Schwierigkeiten aber auch respektiert,<br />
um zu einer sinnstiftenden Lebensgestaltung<br />
zu gelangen.<br />
Die Ausbildung zum Counseler im<br />
»Community Reinforcement Approach«<br />
umfasst drei Workshops zu jeweils 2 Tagen,<br />
in denen zunächst die theoretischen<br />
Inhalte vermittelt werden <strong>und</strong> dann in<br />
praktischen Übungen die wichtigsten<br />
Elemente des Behandlungsansatzes<br />
eingeübt werden.<br />
Nach dem ersten Workshop sollen die<br />
Teilnehmer mit supervidierten Therapiesitzungen<br />
nach dem CRA Protokoll<br />
beginnen. Sechs Therapiegespräche mit<br />
vorgegebenen Schwerpunkten sollen auf<br />
Audio-Tapes aufgenommen werden.<br />
Die Bänder werden ausgebildeten CRA<br />
Super visoren zugeschickt <strong>und</strong> supervidiert<br />
<strong>und</strong> rückgemeldet.<br />
Ziel der Ausbildung ist es, jeden Teilnehmer<br />
<strong>und</strong> jede Teilnehmerin zu befähigen,<br />
mit eigenen Klientinnen <strong>und</strong><br />
Klienten nach dem CRA Ansatz zu arbeiten.<br />
Die Seminarteilnehmer erhalten<br />
nach dem Ende des letzten Workshops<br />
das Counseler Zertifikat.<br />
Für Träger <strong>und</strong> Verbände bieten wir mit<br />
Dr. Reker eintägige Auftakt-Veranstaltungen<br />
in Ihrer Einrichtung an. Hier kann<br />
mit regionalen Partnern das CRA-Konzept<br />
vorgestellt <strong>und</strong> notwendige Schritte<br />
zur Implementierung diskutiert werden.<br />
Gern beraten wir Sie (Dieter König; Tel.<br />
++49 (0)62 21 - 739 20 31).<br />
Buchtipp<br />
www.gk-quest.de/shop<br />
CRA-Manual zur Behandlung von Alkoholabhängigkeit<br />
von R.J. Meyers & J.E. Smith,<br />
Psychiatrie Verlag 2007, 29,90 €.<br />
Zielgruppe:<br />
SuchttherapeutInnen im ambulanten<br />
<strong>und</strong> stationären Setting<br />
Kursleitung: Dr. Martin Reker<br />
Seminar-Nr. 8021.33<br />
Termin Teil 1: 02. – 03. April 2011<br />
Teil 2: 18. – 19. Juni 2011<br />
Teil 3: 12. – 13. November 2011<br />
Seminar-Ort: Heidelberg<br />
Kursgebühr: 1.560 Euro inkl. MwSt.<br />
<strong>und</strong> Auswertung von<br />
6 Therapiegesprächen<br />
DozentInnen: Dr. Martin Reker<br />
Dr. Stephanie Kunz,<br />
Dieses Seminar bieten wir auch als<br />
INHOUSE-Veranstaltung an.<br />
www.gk-quest.de<br />
www.gk-quest.de<br />
<strong>Innovatives</strong> <strong>und</strong> Bewährtes<br />
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