04.02.2015 Aufrufe

Download Teil: Genetik - lern-soft-projekt

Download Teil: Genetik - lern-soft-projekt

Download Teil: Genetik - lern-soft-projekt

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Im zweiten Fall wäre es viel einfacher. In die Vererbungsliste bräuchte<br />

nur der Mittelpunkt M und die Definitionsregel für einen Kreis abgespeichert<br />

werden:<br />

M(0,0); "Setze Punkte mit dem Abstand r von M!"<br />

Auch das Wachstum ließe sich mit einer kleinen Regel realisieren:<br />

"Setze den Abstand (Radius r) zum Anfang ganz klein (Startwert) und lasse ihn dann<br />

in kleinen oder größeren Schritten immer größer werden, bis ein bestimmter Endwert<br />

erreicht ist!"<br />

Es ist wohl leicht einzusehen, dass diese Form der Informationsweitergabe und –<br />

speicherung wesentlich effektiver ausfällt.<br />

Was passiert aber, wenn sich Fehler in den Vererbungsvorgang einschleichen Mit so einem<br />

Fall muss ja gerechnet werden und er ist vielleicht auch sinnvoll, um eine Möglichkeit zur<br />

Anpassung des Objektes an variable Umweltbedingungen zu haben.<br />

Bei unserer ersten Liste mit den vielen Daten, würden sich sicher – bei jedem Abschreiben<br />

(Kopieren für die Nachkommen) – ein oder mehrere Fehler einschleichen. Die einzelnen<br />

Kreise bekämen immer mehr Ein- oder Ausdellungen. Eine einmal entstandene Unebenheit<br />

bliebe fast ewig erhalten. Neue Details (Veränderungen, Weiterentwicklungen) würden weitere<br />

neue Datenmengen bedeuten.<br />

Für das zweite Verfahren ist die Anzahl von Kopierfeh<strong>lern</strong> sicher viel geringer, weil ja weniger<br />

Daten kopiert werden müssen. Ein Fehler in den Start- (und End-)werten ist kein großes<br />

Problem, da ja immer wieder ein Kreis gebildet wird. Ein Fehler in den Regeln würde sich<br />

dagegen viel dramatischer bemerkbar machen. Hieße eine veränderte Regel dann z.B.:<br />

"Setze einen Punkt mit einem unbestimmten Abstand von M in die Ebene!", so entstände ein<br />

unförmiges Etwas. Zum Einen ist es natürlich für den Nachkommen eine Katastrophe - er<br />

wäre wohl kaum lebensfähig (als Kreis anzuerkennen). Anders betrachtet, ist es auch eine<br />

gute Methode der Absicherung. Fast alle Regelfehler sind tödlich - es "überleben" nur Kreise.<br />

Veränderungen des Organismus sind durch Hinzufügen neuer Regeln oder durch passende<br />

Änderungen der Regeln möglich.<br />

Für neue Details wären natürlich auch bei dieser Variante neue Ausgangsbedingungen und<br />

Regeln zu vererben.<br />

Heute wissen wir, dass die Evolution vorrangig den zweiten Verfahrensweg gewählt hat, und<br />

uns scheint der Grund dafür jetzt auch plausibel zu sein. Der zweite Weg realisiert genau<br />

das Sinnvolle: Die Weitergabe der artspezifischen (Kreis-) Merkmale bei Zulassung individueller<br />

Abwandlungen (z.B. Größe) mit möglichst geringem (Schreib-) Aufwand und optimaler<br />

Absicherung.<br />

- 222 - (c,p) 2008 lsp: dre

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!