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teilemarkt<br />
Innenraumfilter:<br />
Hightech aus Vlies<br />
_ Innenraumfilter sind aus modernen Fahrzeugen nicht mehr<br />
weg zu denken. Allzu leicht vermutet man in ihnen einfach nur<br />
eine Barriere für Partikel, die funktioniert wie ein Fliegengitter: Luft<br />
kommt durch, Partikel bleiben hängen. Aber solche Filter können mehr.<br />
L<br />
ängst schon sind in vielen Fahrzeugen<br />
so genannte Kombi-Filter<br />
verbaut. Sie filtern nicht nur Partikel<br />
aus, sondern auch Gerüche.<br />
Möglich wird dies durch eine Aktivkohle-Schicht,<br />
die zusammen mit einem<br />
speziellen Vliesstoff sowohl Partikel als<br />
auch Gerüche binden kann. Neben diesen<br />
Kombi-Filtern sind auch die „einfachen“<br />
Filter ohne Aktivkohle-Schicht gebräuchlich.<br />
Sie filtern durch ihre physikalischen<br />
Eigenschaften zuverlässig Staub aus der<br />
Luft heraus. Geheimnis dieser Technik ist<br />
das spezielle Material, das unter anderem<br />
durch seine statische Aufladung kleinste<br />
Partikel auf seiner Oberfläche festhält<br />
und sie so gar nicht erst ins Fahrzeug<br />
gelangen lässt.<br />
Vorreiter bei der Entwicklung von Innenraumfiltern<br />
war die Firma Freudenberg<br />
aus dem baden-württembergischen<br />
78 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 3-2010<br />
Weinheim. Dort produzierte man schon<br />
seit langem Vliesstoffe unter anderem<br />
für die Bekleidungsindustrie. Bereits<br />
Anfang der 80er Jahre des vergangenen<br />
Jahrhunderts hatten die Spezialisten<br />
wirksame Staubfilter für Autos entwickelt.<br />
1989 gingen die ersten Filter bei<br />
Mercedes-Benz in Serie.<br />
Komfort durch Filter<br />
Bis dahin gelangte einfach durch die<br />
Lüftungsschlitze Luft ins Fahrzeug, natürlich<br />
ungefiltert. Zusammen mit der<br />
Luft atmeten die Insassen dann auch<br />
Schadstoffe und schlechte Gerüche ein.<br />
Im Herbst drang auch so manches mehr<br />
oder weniger geschredderte Blatt durch<br />
die Lüftung in das Auto ein. Der zusätzliche<br />
Komfort, den ein Innenraumfilter<br />
bot und bietet war also sofort offensicht-<br />
lich, denn auch Pollen bleiben am Vlies<br />
haften. Das bedeutet: Aufatmen für Allergiker.<br />
Neben der Leistung, möglichst viele<br />
und auch möglichst feine Partikel binden<br />
zu können, muss ein Filter eine Eigenschaft<br />
erfüllen, die sich dadurch auszeichnet,<br />
dass man sie vor allem nicht<br />
bemerkt: der Filter soll die Leistung des<br />
Lüfters möglichst wenig beeinträchtigen.<br />
Denn wer eine Barriere zwischen Innenraum<br />
und Außenluft errichtet, sorgt auf<br />
jeden Fall dafür, dass weniger Luft innen<br />
ankommt. So muss also der ideale Filter<br />
einerseits so viel Partikel wie möglich binden,<br />
dabei aber andererseits die größtmögliche<br />
Menge an Luft durchlassen.<br />
Dafür haben die Spezialisten von<br />
Freudenberg ein eigenes Prüflabor in<br />
Weinheim. Dort messen die Techniker<br />
den Widerstand, den der Filter der<br />
durchströmenden Luft entgegensetzt.<br />
Außerdem überprüfen sie die Menge an<br />
Partikeln, die ein Filter aufnehmen kann.<br />
Denn die Fahrzeughersteller haben hohe<br />
Anforderungen an die Leistungsfähigkeit<br />
solcher Komponenten. Ein weiteres Kriterium<br />
für die Prüfer im Labor ist die Menge<br />
von Gasen, die die Aktivkohle speichern<br />
kann. Alle Werte zusammen entscheiden<br />
über die Lebensdauer eines Filters.<br />
Filter hält nicht ewig<br />
Eines allerdings ist klar: Partikel und<br />
kleinste Moleküle, die vom Filter festgehalten<br />
werden, sorgen dafür, dass er mit<br />
der Zeit einfach verbraucht ist. Denn die<br />
Oberfläche ist dann so stark verunreinigt,<br />
die Poren so sehr zugesetzt, dass<br />
Qualitätskontrolle bei<br />
Innenraumfiltern. Freudenberg<br />
ist der weltgrößte Hersteller<br />
von Innenraumfiltern. Corteco<br />
macht sie für den Aftermarket<br />
verfügbar.<br />
Dreilagiger Aufbau eines<br />
Filtermediums mit Aktivkohle.