Mobbing-Vorwurf - Siegerländer Wochen-Anzeiger
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Die Besteuerung der Renten<br />
verunsichert viele ältere Menschen.<br />
So berichtet die Lohnsteuerhilfe<br />
Bayern, dass in ihren<br />
bundesweiten Beratungsstellen<br />
immer mehr Ruheständler Rat<br />
suchen.<br />
In den meisten Fällen können<br />
die Steuerexperten die Ruheständler<br />
jedoch beruhigen.<br />
Denn tatsächlich ändert sich<br />
für viele Rentner nichts, da ihre<br />
Renteneinkünfte oftmals unter<br />
den Freibeträgen liegen.<br />
Alleinstehende mit einer<br />
Monatsrente von weniger als<br />
1500 Euro und Ehepaare mit<br />
weniger als 3000 Euro Altersoder<br />
Erwerbsunfähigkeitsrente<br />
monatlich müssen in der Regel<br />
keine Steuern zahlen – vorausgesetzt<br />
sie haben keine weiteren<br />
Einkünfte, wie zum Beispiel<br />
Zinsen oder Mieteinnahmen.<br />
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Als Rentner steuerpflichtig<br />
Wer in welchen Fällen eine Steuererklärung machen sollte<br />
Nachrechnen müssen laut<br />
Lohnsteuerhilfe Bayern allerdings<br />
verwitwete Ehepartner.<br />
Viele Ehepaare haben nach Erreichen<br />
des Rentenalters keine<br />
Steuern mehr zahlen müssen<br />
und deshalb auch keine Steuererklärung<br />
abgegeben. Stirbt jedoch<br />
ein Partner, kann sich das<br />
ändern.<br />
Witwer und Witwen gelten<br />
steuerlich gesehen als alleinstehend.<br />
Galt zuvor eine Grenze<br />
von etwa 3000 Euro monatlich<br />
für das Ehepaar, liegt diese nun<br />
bei etwa 1500 Euro für den<br />
Alleinstehenden. Werden Rentenbezüge<br />
und die zustehende<br />
Witwenrente addiert, liegen die<br />
Einnahmen jedoch oftmals über<br />
1500 Euro. Es müssen also Steuern<br />
gezahlt werden.<br />
In diesen Fällen empfiehlt<br />
die Lohnsteuerhilfe Bayern, un-<br />
bedingt eine Steuererklärung<br />
abzugeben. Denn Rentner können<br />
ebenso wie Arbeitnehmer<br />
zahlreiche Steuersparmöglichkeiten<br />
nutzen. So können zum<br />
Beispiel die Kosten für eine<br />
Brille oder Medikamente ebenso<br />
abgesetzt werden wie Versicherungs-<br />
oder Beerdigungskosten.<br />
Handlungsbedarf besteht<br />
auch bei verheirateten Senioren,<br />
bei denen ein Partner noch<br />
arbeitet. Hier empfiehlt die<br />
Lohnsteuerhilfe, nachzurechnen<br />
und eine Steuererklärung<br />
abzugeben. Wurde bisher nur<br />
der Lohn versteuert, muss nun<br />
auch ein Teil der Rente des<br />
Partners berücksichtigt werden.<br />
Wie hoch der zu versteuernde<br />
Anteil ist, hängt vom Jahr<br />
des Renteneintritts ab. Wer bis<br />
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2009<br />
Sonntag, 13. September 2009<br />
muss 50 Prozent der Rente versteuern.<br />
Ab 2006 wird der zu<br />
versteuernde Betrag für Renten-<br />
Neuzugänge jährlich um zwei<br />
Prozent angehoben.<br />
Das gleiche gilt für Ehepaare,<br />
bei denen mindestens ein<br />
Partner aus seiner früheren Beamtentätigkeit<br />
Pension bezieht.<br />
Diese werden höher besteuert<br />
als Renten aus Sozialversicherungen.<br />
Nach Erfahrungen der<br />
Lohnsteuerhilfe Bayern lohnt es<br />
sich für Rentner, eine Steuererklärung<br />
abzugeben, wenn die<br />
Banken für den Spargroschen<br />
Kapitalertragssteuer oder Zinsabschlagsteuer<br />
einbehalten.<br />
Diese sind oft zu hoch. Mit der<br />
Abgabe einer Steuererklärung<br />
können Rentner zu viel einbehaltene<br />
Steuer vom Finanzamt<br />
zurückerhalten. LH Bayern Viele Ältere machen sich Sorgen: Müssen sie auf ihre Rente auch noch Steuern zahlen? Foto: be.p<br />
Streit um das Arbeitszimmer erinnert an Streit um Pendlerpauschale<br />
Nach erstem Etappensieg müssen nun die Bundesrichter über die Regelung entscheiden<br />
Das Niedersächsische Finanzgericht<br />
beurteilt die seit dem Jahr<br />
2007 geltende Regelung, nach<br />
der Lehrer die Aufwendungen<br />
für ein häusliches Arbeitszimmer<br />
nicht mehr steuerlich geltend<br />
machen können, für verfassungsrechtlich<br />
bedenklich<br />
(Beschluss vom 2. Juni 2009,<br />
Az. 7 V 76/09).<br />
In einem vom Lohn- und<br />
Einkommensteuer Hilfe-Ring<br />
Deutschland (LHRD) geführten<br />
Verfahren waren Eheleute aus<br />
Varel betroffen, die beide Lehrer<br />
sind. Für die Vor- und Nachbereitung<br />
des Unterrichts nutzen<br />
sie jeweils ein Arbeitszim-<br />
mer in ihrem eigenen Haus. Bis<br />
zum Jahr 2006 konnten diese<br />
Aufwendungen als Werbungskosten<br />
abgezogen werden. Ab<br />
2007 wurde der Abzug wegen<br />
einer Gesetzesänderung vom<br />
Finanzamt Wilhelmshaven abgelehnt.<br />
Auf der Lohnsteuerkarte<br />
2009 beantragten die Eheleute<br />
mit Unterstützung der Beratungsstelle<br />
des LHRD die Eintragung<br />
eines Freibetrags auf<br />
den Lohnsteuerkarten unter Berücksichtigung<br />
der Aufwendungen<br />
für ihre Arbeitszimmer.<br />
Dies lehnte das Finanzamt Wilhelmshaven<br />
ab. Das Nieder-<br />
Wird das Arbeitszimmer doch wieder für einige Berufstätige absetzbar?<br />
Fachleute raten, die Aufwendungen in der Einkommensteuererklärung<br />
anzusetzen und abzuwarten. Foto: bvrs<br />
sächsische Finanzgericht gab<br />
den Klägern Recht und verpflichtete<br />
das Finanzamt, die<br />
Freibeträge wie beantragt einzu-<br />
tragen. Damit führen die Aufwendungen<br />
für die beiden Arbeitszimmer<br />
bereits zu einem<br />
niedrigeren Lohnsteuerabzug.<br />
Nach Auffassung der Richter<br />
in Hannover bestünden<br />
ernsthafte verfassungsrechtliche<br />
Bedenken an der gesetzlichen<br />
Neuregelung seit Jahr 2007. Die<br />
Kosten für die Arbeitszimmer<br />
seien zur Erwerbssicherung unvermeidlich,<br />
da in der Schule<br />
für einen wesentlichen Teil der<br />
Tätigkeit als Lehrer keine Arbeitsräume<br />
zur Verfügung gestellt<br />
werden würden.<br />
Daher seien Arbeitszimmerkosten<br />
nach dem Gebot der<br />
Ausrichtung der Steuerlast am<br />
Prinzip der finanziellen Leistungsfähigkeit<br />
zu berücksichtigende<br />
Erwerbsaufwendungen.<br />
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„Das Verfahren erinnert an<br />
die Entscheidungen zur Pendlerpauschale“,<br />
so Christian<br />
Munzel, Vorstandsmitglied des<br />
LHRD in Darmstadt. „Die Gerichte<br />
lassen nicht zu, dass berufsnotwendige<br />
Aufwendungen<br />
steuerlich unberücksichtigt<br />
bleiben. Ein Lehrer kann seiner<br />
Arbeit ohne Arbeitszimmer<br />
nicht nachgehen und kein<br />
Geld verdienen“, so Munzel<br />
weiter.<br />
Die endgültige Entscheidung<br />
wird der Bundesfinanzhof<br />
bzw. das Bundesverfassungsgericht<br />
zu treffen haben. „Wir<br />
haben einen Etappensieg errun-<br />
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gen der nicht nur für die Lehrer,<br />
sondern beispielsweise auch für<br />
Vertriebsmitarbeiter, Handelsvertreter<br />
und sich in Fortbildung<br />
befindliche Arbeitnehmer<br />
sehr wichtig ist“, meint<br />
Munzel.<br />
Der LHRD rät allen betroffenen<br />
Arbeitnehmern, die Aufwendungen<br />
für das häusliche<br />
Arbeitszimmer in der Einkommensteuererklärung<br />
anzusetzen.<br />
Bleiben diese unberücksichtigt,<br />
muss geprüft werden, ob der<br />
Steuerbescheid in diesem Punkt<br />
vorläufig ergangen ist oder ob<br />
Einspruch eingelegt werden<br />
muss. ots<br />
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