Mobbing-Vorwurf - Siegerländer Wochen-Anzeiger
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Seite 2 / Sonntags-<strong>Anzeiger</strong> POLITIK Sonntag, 13. September 2009<br />
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Berlin. Die Parteien bekennen<br />
sich in ihren Wahlprogrammen<br />
zum Umweltschutz. Sie unterscheiden<br />
sich jedoch in ihrer<br />
Schwerpunktsetzung und in der<br />
Art und Weise, wie sie ihre Ziele<br />
erreichen wollen. Die Nachrichtenagentur<br />
ddp stellt die wichtigsten<br />
Vorhaben der Parteien im<br />
Bereich der Umweltpolitik vor:<br />
� CDU/CSU: Die Union<br />
schlägt einen „Umweltpakt<br />
Deutschland“ vor: Es soll eine<br />
Partnerschaft zwischen Wirtschaft<br />
und Staat geben, die wirtschaftliches<br />
Wachstum in einer<br />
„intakten Umwelt“ sichern soll.<br />
Dafür zieht die Union wirtschaftliche<br />
Anreize staatlichen Regulierungen<br />
und Vorschriften vor.<br />
Für strengere Regeln sind CDU<br />
und CSU im Bereich des Tierschutzes:<br />
Sie plädieren dafür, die<br />
hohen deutschen Tierschutzstandards<br />
EU-weit durchzusetzen.<br />
Außerdem sprechen sie sich für<br />
ein umfassendes Walfangverbot<br />
aus. Die Trinkwasserversorgung<br />
und Abwasserentsorgung soll<br />
Aufgabe der Kommunen bleiben.<br />
� SPD: Die SPD setzt beim<br />
Umweltschutz auf „ökologische<br />
Industriepolitik“. Zwei Millionen<br />
neue Jobs erhofft sich die SPD<br />
bis 2020 im Bereich grüner Technologien.<br />
Die Förderung neuer<br />
Produkte will die SPD an ihrer<br />
Recyclingfähigkeit und der Recyclingbereitschaft<br />
der Produzenten<br />
ausrichten. Außerdem plädiert<br />
die SPD für die Einführung<br />
von Flächenzertifikaten: Kommunen<br />
sollen diese erhalten, die<br />
sie untereinander handeln können.<br />
Außerdem streben die Sozialdemokraten<br />
eine Novellierung<br />
des Tierschutzgesetzes und<br />
die Einführung von Tierschutzsiegeln<br />
an.<br />
� FDP: Im Bereich des Naturschutzes<br />
wirbt die FDP für part-<br />
Abwarten<br />
in Dortmund<br />
Dortmund. In der Debatte um<br />
die Haushaltslage der Stadt<br />
Dortmund schließt mittlerweile<br />
auch der Dortmunder SPD-<br />
Chef Franz-Josef Drabig einen<br />
Verzicht der Sozialdemokraten<br />
auf den Oberbürgermeister-Posten<br />
nicht mehr aus. „Wir warten<br />
ab, welche Gedanken Ullrich<br />
Sierau sich dazu macht“,<br />
sagte Drabig gestern in Dortmund.<br />
Die CDU wirft der SPD<br />
seit der Wahl des SPD-Kandidaten<br />
Sierau zum neuen OB vor<br />
zwei <strong>Wochen</strong> „Wahlbetrug“ vor.<br />
Die Sozialdemokraten hätten<br />
die Dortmunder Bürger vor dem<br />
Urnengang über ein millionenschweres<br />
Haushaltsloch getäuscht.<br />
Am Freitag hatte Sierau<br />
dem WDR gesagt, dass er<br />
die notwendige Unterschrift für<br />
den Amtsantritt noch nicht geleistet<br />
habe. Er wolle sich zunächst<br />
noch einmal mit Freunden<br />
und Bekannten beraten,<br />
wie er sich entscheiden solle.<br />
Drabig sagte dazu, man werde<br />
nach Sieraus Entscheidung in<br />
den Parteigremien über das weitere<br />
Vorgehen beraten. Sollte<br />
Sierau das OB-Amt nicht antreten,<br />
könnte es bald Neuwahlen<br />
geben. Dies fordern CDU<br />
und FDP seit Tagen. Der noch<br />
amtierende Oberbürgermeister<br />
Gerhard Langemeyer (SPD)<br />
hatte die Existenz eines 100-<br />
Millionen-Euro-Lochs bestritten.<br />
Der am 30. August neu gewählte<br />
Rathauschef Sierau betont<br />
seit der Wahl, er habe von<br />
einer dramatischen Etatlage der<br />
Kommune nichts gewusst. Am<br />
Freitag hatte auch der Düsseldorfer<br />
Landtag über die Vorgänge<br />
debattiert. (ddp)<br />
Die Umwelt schützen<br />
Vor der Bundestagswahl: die umweltpolitischen Konzepte der großen Parteien<br />
Die Parteien haben sich einheitlich den Umweltschutz auf ihre Wahlkampf-Fahnen geschrieben. Differenzen gibt es allerdings bei den<br />
Zielen und der Umsetzung. So will die Union beispielsweise eine Modellregion für neue Elektroautos einrichten. Foto: ddp<br />
nerschaftliche Abkommen mit<br />
Naturnutzern wie Landwirten,<br />
Fischern und Sportlern. Verbote<br />
will die FDP wenn möglich vermeiden.<br />
Bei der Flächennutzung sprechen<br />
sich die Liberalen für eine<br />
kritische Überprüfung von Verkehrs-<br />
und Siedlungsprojekten<br />
aus. Forschungsanstrengungen<br />
zur Biodiversität sollen gefördert<br />
werden. Außerdem setzt die FDP<br />
auf Ökokonten. Mit ihnen wer-<br />
Stellenabbau<br />
in Aussicht<br />
Berlin/Bochum. Bundeswirtschaftsminister<br />
Karl-Theodor zu<br />
Guttenberg (CSU) hat Berichte<br />
bestätigt, wonach bei Opel<br />
nach einer Übernahme durch<br />
Magna ein größerer Stellenabbau<br />
zu erwarten ist als bisher<br />
öffentlich bekannt. „Es war seit<br />
dem Frühjahr allen Beteiligten<br />
– auch den Arbeitnehmervertretern<br />
– durch meine Hinweise<br />
bekannt, dass sich die von Magna<br />
genannte Zahl nur auf den<br />
Produktionsbereich bezieht und<br />
im Verwaltungsbereich noch<br />
weiterer Stellenabbau durch<br />
Magna zu befürchten war“, sagte<br />
der CSU-Politiker. Laut<br />
einem Bericht sehen die Pläne<br />
Magnas vor, noch einmal 1100<br />
Stellen in der Verwaltung gestrichen<br />
werden. (ddp)<br />
Es fehlt<br />
an Personal<br />
München. Die Polizei muss<br />
einem Medienbericht zufolge<br />
immer mehr Großveranstaltungen<br />
schützen. Die Zahl der Einsätze<br />
bei Demonstrationen und<br />
Fußballspielen steige nach<br />
Schätzung der Gewerkschaft der<br />
Polizei (GdP) von 127 im vergangenen<br />
Jahr auf nun 160, wie<br />
ein Nachrichtenmagazin gestern<br />
vorab berichtete. „Da fehlt<br />
es an Personal, entsprechender<br />
Bezahlung und der richtigen<br />
Gesellschaftspolitik“, sagte<br />
GdP-Chef Konrad Freiberg. Er<br />
forderte härtere Strafen für Widerstand<br />
gegen die Staatsgewalt<br />
und dass Veranstaltungen mit<br />
Gewaltpotenzial gar nicht erst<br />
genehmigt werden. (ddp)<br />
den Maßnahmen im Umweltschutz<br />
als Ausgleich zu Eingriffen<br />
in Natur und Landschaft finanziert.<br />
� Linkspartei: Die Linke fordert<br />
einen ökologischen Umbau<br />
der Wirtschaft. Dazu gehören unter<br />
anderem der Abbau von umweltschädlichen<br />
Subventionen<br />
und Steuerbefreiungen und strengere<br />
Kriterien bei der Zulassung<br />
von chemischen Stoffen. Die<br />
Linke spricht sich außerdem für<br />
alternative Abfallverbrennungsmethoden<br />
aus. Außerdem will<br />
die Partei die Ausweisung und<br />
Vernetzung von Schutzgebieten<br />
ausweiten. Der Flächenverbrauch<br />
soll reduziert werden. Die Linke<br />
fordert ein umfassendes Informations-<br />
und Klagerecht für Bürger<br />
und Verbände im Bereich des<br />
Umweltschutzes.<br />
� Grüne: Die Grünen versprechen<br />
eine stärkere Vernetzung<br />
von Ökologie und Ökonomie. Im<br />
Impressum Sonntags-<strong>Anzeiger</strong><br />
Rahmen der Biodiversitäts-Strategie<br />
setzen sie sich für konkrete<br />
Ziele ein, um das Artensterben zu<br />
stoppen.<br />
Außerdem verknüpfen sie<br />
Gesundheits- und Umweltschutz<br />
und plädieren bei Lärmschutz,<br />
elektromagnetischer Strahlung<br />
und Chemiepolitik für Grenzwerte<br />
und die Einführung neuer, weniger<br />
schädlicher Produkte.<br />
(ddp)<br />
„Freiheit statt Angst – Stoppt den Überwachungswahn“: Unter diesem Motto demonstrierten gestern<br />
Tausende gegen den „Überwachungswahn“. Foto: ddp<br />
Gegen „Überwachungswahn“<br />
Tausende demonstrierten gestern in Berlin<br />
Berlin. In Berlin haben gestern<br />
mehrere Tausend Menschen gegen<br />
die ihrer Ansicht nach ausufernde<br />
Überwachung durch<br />
Wirtschaft und Staat demonstriert.<br />
Die Protestveranstaltung<br />
stand unter dem Motto „Freiheit<br />
statt Angst – Stoppt den<br />
Überwachungswahn“.<br />
Aufgerufen zu den Protesten<br />
hatte der Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung.<br />
Unterstützt<br />
wurde er von Parteien, Gewerkschaften,<br />
Berufsverbänden sowie<br />
Attac und dem Chaos<br />
Computer Club. Der Vorsitzende<br />
der Dienstleistungsgewerkschaft<br />
ver.di, Frank Bsirske, sagte,<br />
Überwachung und Bespitzelung<br />
seien für die Arbeitnehmer<br />
inzwischen Wirklichkeit geworden.<br />
In Staat, Wirtschaft und Arbeitswelt<br />
sei der „Kontrollwahn“<br />
ausgebrochen. In vielen<br />
Vorstandsetagen fehle jegliches<br />
Unrechtsbewusstsein, kritisierte<br />
der Gewerkschaftschef und<br />
nannte unter anderem als Beispiele<br />
die Unternehmen Deut-<br />
sche Telekom und Deutsche<br />
Bahn. Auch Journalisten und<br />
Gewerkschafter würden überwacht.<br />
Die Demonstration ist nach<br />
Veranstalterangaben Teil eines<br />
internationalen Aktionstages,<br />
an dem weltweit Proteste geplant<br />
waren. Für Millionen Bürger<br />
könne das Thema Datenschutz<br />
bei der Bundestagswahl<br />
entscheidend sein, sagte ein<br />
Sprecher der Veranstalter.<br />
(ddp)<br />
Herausgeber: <strong>Siegerländer</strong> <strong>Wochen</strong>-<strong>Anzeiger</strong> GmbH & Co. KG, Obergraben 39, 57072 Siegen,<br />
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Redaktion: Nicole Klappert und Anja Weller – Tel. (02 71) 59 40 - 3 07 / 3 15;<br />
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