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Die Entwicklung der E-Lok von 1879 bis 1987

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1925: E-Fünfkuppler-Drehstrom-<strong>Lok</strong>omotive E570.001 <strong>der</strong> Ferrovie Italiane dello<br />

Stato (FS).<br />

Auf dieser historischen, im Betriebsgelände des Tecnomasio Italiano Brown Boveri gemachten<br />

Aufnahme präsentierten sich die kleine, rund 25t »leichte« zweiachsige Akkumulatoren-Werk-<br />

Verschiebe-<strong>Lok</strong>omotive mit dem ohne Stromabnehmer noch unfertig aussehenden, 76t schweren<br />

Fünfkuppler E570.001, <strong>der</strong> gerade zum Foto-Termin ins Freie geschoben worden ist. Gleichstrom-<br />

und Drehstrom-<strong>Lok</strong>omotive stehen also einträchtig beieinan<strong>der</strong>. <strong>Die</strong> E570.001 war die erste<br />

Fünfkuppler-Drehstrom-<strong>Lok</strong>omotive für 10.000 Volt und Industriefrequenz <strong>von</strong> 45 Hertz. Sie ging<br />

1925 an die FS und arbeitete zusammen mit ihren drei nachfolgenden Schwestern im Gebirgs-<br />

Güterzug- und im Nachschubdienst. Wie bei Einphasen-<strong>Lok</strong>omotiven musste ein<br />

Haupttransformator für die volle Leistung auf <strong>der</strong> <strong>Lok</strong>omotive untergebracht werden. <strong>Die</strong> beiden<br />

Fahrmotoren arbeiteten über Vorgelege und Kuppelrahmen auf das Stangentriebwerk. Bei<br />

1070mm Raddurchmesser war die <strong>Lok</strong>omotive für 50km/h Höchstgeschwindigkeit konstruiert<br />

worden. Brown Boveri nannte eine Leistung <strong>von</strong> 2300 HP (1 HP =1,014PS).<br />

1925: B'B'-Personen- und Güterzuglokomotive E42.19 <strong>der</strong> Deutschen Reichsbahn<br />

(DR).<br />

<strong>Die</strong> E42.19 ist die letzte einer bereits bei Lieferung technisch überholten <strong>Lok</strong>omotiv-Baureihe, die<br />

aus <strong>der</strong> Kombination <strong>von</strong> in den Jahren 1913/1914 für die Berliner Vorortstrecken entworfenen<br />

Trieb-Drehgestellen beruhte. <strong>Die</strong>se für Berlin, wegen <strong>der</strong> Entscheidung für Gleichstrom-<br />

Elektrifizierungen, überflüssig gewordenen Wechselstrom-Triebgestelle wurden in den zwanziger<br />

Jahren paarweise unter einem Brückenträger mit Transformator und Führerkabinen zu jeweils<br />

einer eigentlich recht gut sich bewährenden Güter- und Personenzug-<strong>Lok</strong>omotiv-Gattung<br />

zusammengefasst. Es sind sogar Triebgestelle nachbestellt worden, so dass es die Deutsche<br />

Reichsbahn mit zwei Baureihen, E42-1 und E42-2, zu tun hatte. Mit 1500mm Raddurchmesser und<br />

einer Stundenleistung <strong>von</strong> 780kW (1060PS) bei 54km/h konnten ohne weiteres 70 km/h<br />

Maximalgeschwindigkeit zugelassen werden. <strong>Die</strong> erste <strong>Lok</strong>omotive <strong>der</strong> Baureihe E422, nämlich die<br />

E42.15, stellte die DR am 01.11.1924, die letzte, die E4219, im Laufe des Jahres 1925 in den<br />

<strong>Die</strong>nst.<br />

1925: (1'C)(C1')-Gotthard-<strong>Lok</strong>omotive 14315, Serie Ce 6/8"', <strong>der</strong> Schweizerischen<br />

Bundesbahnen (SBB).<br />

Das ist eines <strong>der</strong> typischen und klassischen »Krokodile«, die über Europas Grenzen hinaus<br />

gerühmt und beachtet wurden. <strong>Die</strong> abgebildete, etwa 20 Meter lange und 131t schwere<br />

Gelenklokomotive aus <strong>der</strong> Lieferserie 14301-14318 (später 13301-13318 <strong>der</strong> Serie Be 6181'1) tat<br />

vorzugsweise ihren <strong>Die</strong>nst auf <strong>der</strong> 219km langen Gotthardbahn mit 46 Streckenkilometern in<br />

Tunneln. Der Haupttunnel ist 15km lang. <strong>Die</strong> »Grundsteinlegung« für die Elektrifizierung des<br />

Gotthards war am 25.11.1913. Damals bewilligte <strong>der</strong> Verwaltungsrat <strong>der</strong> SBB den ersten Kredit in<br />

Höhe <strong>von</strong> 38,5 Millionen Franken. Es dominierte noch die Dampflokomotive, <strong>der</strong>en Gesamtzahl im<br />

Jahre 1915 mit 1224 Einheiten ein Maximum im SBB-Fahrzeugbestand erreichte. Und bei <strong>der</strong><br />

<strong>Entwicklung</strong> <strong>der</strong> »Krokodile« waren die Konstrukteure noch ziemlich vom Gedanken beflügelt, die<br />

Dampflokomotiv-Stangentriebwerke auf die elektrische <strong>Lok</strong>omotive zu übertragen. Man wollte aber<br />

weitaus schwerere Züge über die Steilrampen bringen, wobei es weniger auf hohe<br />

Geschwindigkeiten ankam. <strong>Die</strong> vier überhöht im Fahrzeugrahmen angeordneten Elektromotoren<br />

bildeten zusammen mit den Übersetzungen und Vorgelegewellen zwei Gruppenantriebe.<br />

Senkrechte Bewegungen, hervorgerufen durch das Springen <strong>der</strong> Radsätze (1350mm<br />

Kuppelraddurchmesser) und durch fe<strong>der</strong>ungsbedingte Schwingungen <strong>der</strong> Triebgestellrahmen,<br />

verursachten Treibstangen-Längenän<strong>der</strong>ungen, die sich in höchst unliebsame Zug- und Stoßkräfte<br />

umsetzten. Bei <strong>der</strong> hier gezeigten <strong>Lok</strong>omotivbauart ergaben die rechnerischen Untersuchungen<br />

jedoch unbedenkliche Werte. Alle diese Kräfte wurden in elastischer Verformung aufgenommen,<br />

solange die Fahrgeschwindigkeit und die Zahl <strong>der</strong> Schwingungsimpulse relativ klein blieben. Im<br />

übrigen waren konstruktiv angewandte kinematische Kunstgriffe keineswegs unbekannt, um die<br />

Einflüsse <strong>der</strong> Rahmenfe<strong>der</strong>ung und des Radspringens zu mil<strong>der</strong>n. Trotzdem empfahlen die<br />

Ingenieure, solche Schrägstangenantriebe nur für <strong>Lok</strong>omotiven mit nicht mehr als 75km/h<br />

Höchstgeschwindigkeit zu realisieren. <strong>Die</strong> auf dem Werkfoto gezeigte, in den Jahren 1925/1926<br />

<strong>von</strong> <strong>der</strong> Maschinenfabrik Oerlikon und <strong>der</strong> Schweizerischen <strong>Lok</strong>omotiv- und Maschinenfabrik<br />

Winterthur gebaute Einphasen-Wechselstrom <strong>Lok</strong>omotive hatte eine Stundenleistung <strong>von</strong> 1810kW<br />

(2460PS) bei nur 35km/h.<br />

1925/1926: (1'C)(C1')-Güterzug-<strong>Lok</strong>omotive Nr.13302, Serie Be 6/8 III, <strong>der</strong><br />

Schweizerischen Bundesbahnen (SBB).<br />

Mit dem Einsatz späterer, mo<strong>der</strong>nerer <strong>Lok</strong>omotiv-Gattungen wurde die ruhmreiche Gelenk-<br />

<strong>Lok</strong>omotivbauart Be 6/8 III sozusagen Zug um Zug in Flachlanddienste zurückgezogen und<br />

danach schrittweise ausgemustert. Das »hochkarätige Gotthard-Krokodil« Nr. 13302 figurierte<br />

aber in <strong>der</strong> 1985 herausgegebenen Broschüre »<strong>Die</strong> historischen Fahrzeuge <strong>der</strong> SBB und des<br />

Verkehrshauses <strong>der</strong> Schweiz« als Leihgabe an den Modell-Eisenbahnclub Horgen für den Einsatz<br />

auf <strong>der</strong> Sihltal-Zürich-Uetliberg-Bahn. Wir sehen sie hier auf Deutschlandfahrt während <strong>der</strong><br />

Märklin-Jubiläumsfeierlichkeiten am 13.09.1984 in Göppingen - eine Ehrung, die bei <strong>Die</strong>nstbeginn

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