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Die Entwicklung der E-Lok von 1879 bis 1987

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<strong>von</strong> den Fahrmotoren auf die 1250mm hohen Radsätze erfolgt über ein Winkelhebel-System mit<br />

einem die Achsschenkel umgreifenden »tanzenden Ring«. Eine verwandte Übertragungsart;<br />

ebenfalls mit »tanzendem Ring« entwickelte Alsthom in Paris für französische <strong>Lok</strong>omotiven.<br />

1970: Mit 14.000 PS auf Fahrt: Co'Co'-<strong>Lok</strong>omotiven 103.109 und 103.110 <strong>der</strong><br />

Deutschen Bundesbahn (DB).<br />

<strong>Die</strong> vier Vorauslokomotiven E03. 001-004 (103.001-004) sind zunächst - entsprechend dem<br />

damaligen Verkehrsaufkommen für leichtere Schnellzüge <strong>bis</strong> ungefähr 430t Anhängelast<br />

konstruiert worden. Ihre Nennleistung <strong>von</strong> 6240kW (8486PS) genügte noch nicht, um alle<br />

weiteren For<strong>der</strong>ungen des Schnellfahrprogramms zu erfüllen und an<strong>der</strong>erseits schwere D-Züge mit<br />

160km/h zu beför<strong>der</strong>n. Deshalb hat man bei den nachbestellten, mit Gummiringfe<strong>der</strong>antrieb<br />

ausgerüsteten Serienlokomotiven sowohl die Fahrmotoren als auch die Transformatoren den<br />

gesteigerten Bedingungen angepasst, so das sich für die <strong>Lok</strong>omotiven nunmehr eine Nennleistung<br />

<strong>von</strong> 7440kW (10.118 PS) errechnete. <strong>Die</strong> Stundenleistung ergab sich zu 7500kW (10.200PS) bei<br />

175km/h. Neue Isolierverfahren, die eine höhere Erwärmung <strong>der</strong> Fahrmotoren zuließen, gehörten<br />

zu den Voraussetzungen für eine solche Leistungssteigerung. Etwa zehn Minuten lang, also zum<br />

Anfahren o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Fahrt in längeren Steigungsstrecken, konnten in »Kurzzeit-Leistung« sogar<br />

10.400kW, das sind rund 14.000PS, herausgeholt werden. <strong>Die</strong> vier Vorauslokomotiven leisteten<br />

maximal »nur« 12.500PS. <strong>Die</strong> sechsmotorigen Einphasen-Wechselstrom-<strong>Lok</strong>omotiven sind mit<br />

Sicherheitsfahrschaltung (Sifa) und mit induktiver Zugsicherung (Indusi) ausgerüstet. Auf Fahrten<br />

mit über 160km/h übernimmt eine Linienzugbeeinflussung (LZB) die Sicherungsfunktionen. Bei<br />

eingeschalteter elektrischer Bremse arbeitet je<strong>der</strong> Motor im Generatorbetrieb auf einen eigenen<br />

Wi<strong>der</strong>stand.<br />

1971: B'B'-Schnellzuglokomotive 15009, Typ BB 15000, <strong>der</strong> Societe Nationale des<br />

Chemins de fer Francais (SNCF).<br />

Das in den fünfziger Jahren ausgearbeitete umfassende Elektrifizierungsprogramm mit 50-Hertz-<br />

Traktion für den Norden und Nordosten Frankreichs fand unter dem Begriff »Revolution<br />

ferroviaire« seine Anerkennung auch bei uns in Deutschland. Unter den verschiedenen dafür völlig<br />

neuentwickelten Elektrolokomotiven figurieren auch solche für Hochgeschwindigkeitsbereiche <strong>bis</strong><br />

zu 180km/h. Das in Straßburg im Mai 1978 aufgenommene Foto zeigt die für 50-Hertz-<br />

Wechselstrom (25kV) eingerichtete Schnellzuglokomotive 15009 aus dem Jahre 1971 vor einem<br />

internationalen Reisezug. <strong>Die</strong>se zweimotorige, mit Monomoteur-Drehgestellen ausgestattete 88t<br />

schwere Bauart ist für 180km/h Geschwindigkeit ausgelegt und wird vorzugsweise für Züge des<br />

Planbereichs <strong>bis</strong> 160km/h verwendet. 4400kW (6000PS) Stundenleistung, 1250mm<br />

Raddurchmesser und 17.480 mm Länge über Puffer gehören zu den weiteren Merkmalen.<br />

1972: B'B'-Zweisystem-<strong>Lok</strong>omotive 25605, Typ BB 25500, <strong>der</strong> Societe Nationale des<br />

Chemins de fer Francais (SNCF).<br />

Das ist eine <strong>der</strong> mit Silizium-Gleichrichtern und Einmotoren-Drehgestellen konzipierten<br />

<strong>Lok</strong>omotiven aus dem Beschaffungsprogramm <strong>der</strong> Serie BB 25588-25664 (Lieferbeginn 1972). <strong>Die</strong><br />

SNCF brauchte diese nachbestellten Maschinen sowohl unter <strong>der</strong> Wechselstrom-Fahrleitung mit<br />

Industriefrequenz als auch für den älteren 1500-Volt-Gleichstrom-Betrieb. Mit 20t Achsdruck<br />

können - je nach Getriebeübersetzung - sowohl Güterzüge <strong>bis</strong> 90km/h als auch Reisezüge <strong>bis</strong><br />

140km/h Geschwindigkeit beför<strong>der</strong>t werden. Eine elektrische Wi<strong>der</strong>standsbremse ist vorhanden.<br />

Gegenüber ihren Vorgängerinnen innerhalb <strong>der</strong> Baureihe BB25500 erhielt diese <strong>Lok</strong>omotive einen<br />

geräumigeren Führerstand und einen konstruktiv verän<strong>der</strong>ten Hauptrahmen zum möglichen<br />

Einbau einer geplanten automatischen Kupplung.<br />

1972: Bo'Bo'Bo'-Steilrampenlokomotive 11601, Serie Re 6/6, <strong>der</strong> Schweizerischen<br />

Bundesbahnen (SBB).<br />

Der schwere Schienenverkehr auf den schweizerischen Alpentransitlinien wurde seit Beginn <strong>der</strong><br />

fünfziger Jahre zunehmend <strong>von</strong> laufachslosen sechsachsigen <strong>Lok</strong>omotiven übernommen. Von<br />

diesen Fahrzeugen wurden in den Jahren 1952 <strong>bis</strong> 1966 insgesamt 120 Einheiten gebaut. <strong>Die</strong><br />

Fortentwicklung brachte wie<strong>der</strong>um ein sechsachsiges Triebfahrzeug, um auf den Steilrampen des<br />

Gotthards (27 Promille) Anhängelasten <strong>von</strong> 800t (gegenüber früher 650t) mit 80km/h zu<br />

beför<strong>der</strong>n. <strong>Die</strong>se <strong>Lok</strong>omotive gehört nun zu den ersten vier Prototyp-Baumustern Re 6/6 11601-<br />

11604, die im Jahre 1969 in Auftrag gegeben und 1972 ausgeliefert wurden. <strong>Die</strong> For<strong>der</strong>ung nach<br />

kleinen Seitenkräften zwischen Rad und Schiene schloss die Verwendung dreiachsiger Drehgestelle<br />

in Co'Co'-Konzeption aus. Man orientierte sich vielmehr an <strong>der</strong> italienischen Konstruktion mit<br />

Bo'Bo'Bo'-Fahrwerk. <strong>Die</strong> <strong>Lok</strong>omotive 11601 erhielt einen geteilten Kastenaufbau, 1260mm<br />

Raddurchmesser und 121t <strong>Die</strong>nstgewicht.7794kW (10.600PS) Stundenleistung bei 105,6km/h und<br />

140km/h Höchstgeschwindigkeit machten die 19.310mm lange Einphasen-<br />

Wechselstromlokomotive (16,67Hz, 15kV) zu einem konstruktiv recht gut gelösten Triebfahrzeug,<br />

so dass die SBB im Februar 1973 einen Auftrag auf 45 Serienlokomotiven an die SLM und an BBC<br />

erteilten.

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