15.11.2012 Aufrufe

Die Entwicklung der E-Lok von 1879 bis 1987

Die Entwicklung der E-Lok von 1879 bis 1987

Die Entwicklung der E-Lok von 1879 bis 1987

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Handbüchern.<br />

1939: 1'Do1'-Schnellzug-<strong>Lok</strong>omotive 119 011 <strong>der</strong> Deutschen Bundesbahn (DB).<br />

<strong>Die</strong> frühere E19.11, hier gleich nach <strong>der</strong> Umnummerung im für sie »abwertenden«<br />

Nahverkehrsdienst in Mülheim (Ruhr), ereilte gegen Ende 1975 die Ausmusterungsverfügung.<br />

Einst, bei Lieferung hatten die Hersteller diesen »edlen Renner« für 180km/h<br />

Höchstgeschwindigkeit angeboten, wobei man noch auf die Konstruktionsgeschwindigkeit <strong>von</strong><br />

225km/h verwies, wenngleich die <strong>Lok</strong>omotive wegen <strong>der</strong> Kriegsereignisse nie systematischen<br />

Hochgeschwindigkeitsversuchen unterzogen worden ist. Bei <strong>der</strong> DB billigte man ihr 140km/h, dann<br />

nur noch 120km/h zu. Jedenfalls erhielt die 111t wiegende Einphasen-Wechselstrom-<strong>Lok</strong>omotive<br />

mit 1600mm Triebraddurchmesser - ebenso wie die E19.12 - vier achtpolige Reihenschluss-<br />

Kommutator-Doppelmotoren. Eine fahrdrahtunabhängige elektrische Wi<strong>der</strong>standsbremse, mit auf<br />

dem Dach angeordneten Wi<strong>der</strong>ständen, ergänzten die Druckluft-Bremsausrüstung. Zum Einsatz<br />

auf <strong>der</strong> für sie eigentlich bestimmten, einst wichtigsten deutschen Nord-Süd-Verbindung Berlin -<br />

Leipzig/Halle Nürnberg - München ist es nie gekommen.<br />

1939: (1'A)A1A(A1')+(1'A)A1A(A1')-Hochleistungslokomotive 11852, Serie Ae 8/14,<br />

<strong>der</strong> Schweizerischen Bundesbahnen (SBB).<br />

Hier sehen wir die in ihrer Zeit stärkste elektrische <strong>Lok</strong>omotive <strong>der</strong> Welt vor einem Güterzug in<br />

Göschenen. <strong>Die</strong> mit einer Spitzenleistung <strong>von</strong> 8824kW (12.000PS) entwickelte Zugkraft konnte<br />

damals allerdings wegen zu geringer Festigkeit <strong>der</strong> Zugvorrichtungen nicht voll ausgenutzt<br />

werden. Für eine vorgesehene Anhängelast <strong>von</strong> 750t und bei <strong>der</strong> höchstzulässigen<br />

Bergfahrgeschwindigkeit <strong>von</strong> 75km/h am Gotthard wurden etwa 8500PS gebraucht, so dass die<br />

elektrische Ausrüstung reichlich bemessen war. <strong>Die</strong> 1939 in <strong>Die</strong>nst gestellte und auf <strong>der</strong><br />

Schweizerischen Landesausstellung in Zürich als Attraktion gezeigte, 110km/h schnelle<br />

Doppellokomotive war anfangs zur Beför<strong>der</strong>ung <strong>von</strong> Güter- und Schnellzügen <strong>bis</strong> und ab Basel,<br />

später vorzugsweise nur noch für den Güterverkehr über den Gotthard bestimmt. <strong>Die</strong><br />

fahrzeugtechnische Gesamtkonzeption mit abgewandelten Java-Drehgestellen stimmte mit den<br />

Vorauslokomotiven <strong>der</strong>selben Gattung im wesentlichen überein. Durch eine Perfektion <strong>der</strong><br />

Fertigungsverfahren und <strong>der</strong> elektrischen Ausrüstung konnte jedoch das <strong>Die</strong>nstgewicht auf etwa<br />

236t gesenkt werden. Der Hochleistungsgigant erhielt einen Adhäsionsvermehrer für ein<br />

Reibungsgewicht <strong>von</strong> 173,6t und, wie die Vorgängerin 11851, einen Winterthurer Universalantrieb.<br />

Das vierzehnachsige Riesenfahrzeug bekam außerdem eine Nutzstrom-Bremseinrichtung mit 15<br />

Stufen (gegenüber 12 <strong>der</strong> Vorgängerin), um während <strong>der</strong> Abbremsung auf Gefällefahrt eine<br />

feinere Regulierfähigkeit zu erzielen. Im Jahre 1972 wurde die <strong>Lok</strong>omotive aus dem Betrieb<br />

genommen. Danach fand sie einen würdigen Platz im Verkehrshaus <strong>der</strong> Schweiz in Luzern.<br />

1940: Co'Co'-Güterzug-<strong>Lok</strong>omotive E94.042 <strong>der</strong> Deutschen Bundesbahn (DB).<br />

Den beiden Reichsbahn-Baureihen E44 und E94 wurde während des letzten Weltkrieges eine so<br />

genannte »Kriegsnotwendigkeit« zugesprochen. <strong>Die</strong> Herstellerfirma AEG hatte sich also auf die<br />

Fortsetzung <strong>der</strong> 1939 begonnenen Fertigung <strong>von</strong> <strong>Lok</strong>omotiven <strong>der</strong> Baureihe E94 einzustellen. Sie<br />

wurden zur »Kriegs-Elektro-<strong>Lok</strong>omotive EL 1« erklärt und im Jahre 1940 erstmals ausgeliefert. Bis<br />

Kriegsende standen bereits 140 Einheiten zur Verfügung. <strong>Die</strong> Deutsche Bundesbahn besaß im<br />

Jahre 1956 über 124 Einheiten, nachdem einige in <strong>der</strong> DDR in den dortigen Reichsbahn-Bestand<br />

(Reihe 254) eingeglie<strong>der</strong>t und in <strong>der</strong> Bundesrepublik einige Jahre nach 1945 die Produktionen<br />

wie<strong>der</strong> aufgenommen wurden. Zwischenzeitlich hatte man auch Krauss-Maffei, Krupp, Floridsdorf,<br />

Siemens und BBC in die Herstellung eingeschaltet. Krauss-Maffei montierte übrigens 1955 die<br />

letzte <strong>Lok</strong>omotive dieser Gattung, die E94.285 mit Siemens-Elektrik. <strong>Die</strong> <strong>Lok</strong>omotiven E94.262-285<br />

und E94.141-142 erhielten eine <strong>von</strong> 90 auf 100km/h heraufgesetzte Höchstgeschwindigkeit und<br />

die neuen Betriebsnummern 194.562-585 sowie 194.541-542. Das Foto zeigt die E94.042, Baujahr<br />

1941, während ihrer <strong>Die</strong>nstzeit als Schiebelokomotive auf <strong>der</strong> Geislinger Steige.<br />

1941: Bo'Bo'-Personenzug-<strong>Lok</strong>omotive E 44.119 <strong>der</strong> Deutschen Bundesbahn (DB).<br />

Das ist eine »Floridsdorfer <strong>Lok</strong>omotive« aus Wien. Sie verließ dort im Jahre 1941 mit Siemens-<br />

Ausrüstung die Werkhallen und stand jahrzehntelang im Personen- und leichten Güterzugdienst<br />

<strong>der</strong> Deutschen Reichsbahn und <strong>der</strong> Deutschen Bundesbahn. <strong>Die</strong> Basiskonstruktion geht auf die<br />

1930 als Prototyp gebaute E44.001 zurück. Auf dem Foto sehen Sie die E44.119 im für sie<br />

ungewöhnlichen Vorspanndienst. <strong>Die</strong> Aufnahme entstand 1966 in Bad Cannstatt vor dem mit <strong>der</strong><br />

Zwillingsdampflokomotive 01.192 bespannten Eilzug Stuttgart Nürnberg.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!