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Die Entwicklung der E-Lok von 1879 bis 1987

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1963: B’B’-Gemischtzug-<strong>Lok</strong>omotive V43.1005 <strong>der</strong> Magyar Allam-Vasutak (MAV).<br />

Das ist eine über Landesgrenzen hinausreichende <strong>Entwicklung</strong> des Jahres 1963. Ziel war es, mit<br />

dieser Silizium-Gleichrichter-<strong>Lok</strong>omotivbauart V43 den absehbaren Bedarf an Triebfahrzeugen für<br />

die elektrifizierten ungarischen Hauptstrecken weitgehend zu decken. <strong>Die</strong> Konstruktion basiert auf<br />

den Projekten <strong>der</strong> »Arbeitsgemeinschaft für Planung und Durchführung <strong>von</strong> 50-Hertz-<br />

Bahnelektrifizierungen«, in <strong>der</strong> deutsche, französische und schweizerische Firmen<br />

zusammenarbeiteten. An <strong>der</strong> Konzeption des mechanischen Teiles <strong>der</strong> <strong>Lok</strong>omotive beteiligte sich<br />

auch Krupp in Essen. Lizenzfertigungen <strong>der</strong> V43 gab es in den Budapester Ganz-Elektro-Werken<br />

(elektrische Ausrüstungen) und in den Ganz-MAVAG-Fabriken. <strong>Die</strong> Einmotoren-Drehgestelle<br />

glichen in den Grundzügen den französischen Ausführungen. Jedes Drehgestell erhielt einen<br />

Antrieb durch je einen achtpoligen Gleichstrom-Reihenschlussmotor, <strong>der</strong> über Gleichrichter aus <strong>der</strong><br />

Fahrleitung (25kV/16kV) gespeist wurde. <strong>Die</strong> Stundenleistung belief sich auf 2290kW (3115PS) bei<br />

52km/h. Bei 1180mm Raddurchmesser können 700t schwere Schnellzüge in <strong>der</strong> Ebene mit<br />

130km/h, 900-Tonnen-Güterzüge mit <strong>bis</strong> zu 100km/h beför<strong>der</strong>t werden. 78t <strong>Die</strong>nstmasse brachte<br />

die einzelne <strong>Lok</strong>omotive auf die Waage.<br />

1963: Bo'Bo'-Schnellzuglokomotive 11212, Serie Re 4/4-II, <strong>der</strong> Schweizerischen<br />

Bundesbahnen (SBB).<br />

<strong>Die</strong> Schweizerische <strong>Lok</strong>omotiv- und Maschinenfabrik Winterthur (SLM) schrieb im Jahre 1982 in<br />

ihren »Technischen Mitteilungen«: ,Möglichst hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten können nur<br />

durch solche Triebfahrzeuge erreicht werden, welche die vorhandenen engen Kurven mit einer<br />

relativ hohen Geschwindigkeit befahren können. Zudem müssen diese <strong>Lok</strong>omotiven ein hohes<br />

Beschleunigungsvermögen aufweisen, um nach Geschwindigkeitsvermin<strong>der</strong>ungen, die vorwiegend<br />

kurvenbedingt sind, möglichst rasch die Streckengeschwindigkeit wie<strong>der</strong> zu erreichen. Auch für<br />

diesen Betriebseinsatz müssen die <strong>Lok</strong>omotiven ein großes Zugkraftvermögen und damit eine gute<br />

Ausnutzung des angebotenen Haftwerts zwischen Rad und Schiene aufweisen. Im Hinblick auf<br />

diese Aufgabe wurde in <strong>der</strong> Schweiz die heutige Standardlokomotive <strong>der</strong> SBB, die RE 4/4-II,<br />

gebaut, <strong>von</strong> <strong>der</strong> <strong>bis</strong> 1985 rund 270 Einheiten im Betrieb stehen werden ...' Das Foto macht uns mit<br />

einer solchen, stündlich 4780kW (6500PS) bei 100km/h leistenden <strong>Lok</strong>omotive bekannt, hier<br />

während <strong>der</strong> »Ouverture gastronomiaue du Centenaire de I'Orient Express« mit Son<strong>der</strong>zug-<br />

Bereitstellung am 20.03.1983 in Zürich. <strong>Die</strong> ersten sechs Prototyp-<strong>Lok</strong>omotiven Re 4/4-II mit 20t<br />

Achsdruck, 1260mm Triebraddurchmesser und 140km/h Maximalgeschwindigkeit sind schon 1963<br />

erprobt worden. Einige <strong>der</strong> späteren <strong>Lok</strong>omotiven waren in einer Rot-Creme-Lackierung auch für<br />

die TEE-Züge »Helvetia« und »Roland« bestimmt.<br />

1963: Bo'Bo'-Reisezug-<strong>Lok</strong>omotive 1042.616 <strong>der</strong> Österreichischen Bundesbahnen<br />

(ÖBB).<br />

Nach <strong>der</strong> Rückkehr <strong>von</strong> <strong>der</strong> Konstruktion laufachsloser sechsachsiger Co'Co'-<strong>Lok</strong>omotiven zur<br />

vierachsigen Bo'Bo'-Bauart entstand im Jahre 1963 diese ziemlich universell, auch für TEE- und<br />

Intercity-Züge verwendbare ÖBB-Reihe 1042. Mit Gummiringfe<strong>der</strong>-Antrieb, kombinierter<br />

elektrischer Nutz- und Wi<strong>der</strong>standsbremse, Schleu<strong>der</strong>schutz und Elektronik-Bauelementen für<br />

Überwachungsfunktionen stand den ÖBB eine sehr leistungsfähige (stündlich 4000kW bei<br />

102km/h) und technisch recht gut ausgestattete <strong>Lok</strong>omotive zur Verfügung. Anfangs hatte man<br />

Motoren mit etwas geringerer Stundenleistung (3560kW bei 89km/h) vorgesehen. Doch die<br />

Anschlusslieferungen enthielten dann nicht nur die stärkeren Motoren, son<strong>der</strong>n auch Getriebe-<br />

Übersetzungen für 150 statt 130km/h. <strong>Die</strong> 83t schweren und 16.220mm langen <strong>Lok</strong>omotiven<br />

fahren auch im grenzüberschreitenden Verkehr wie hier vor dem TEE »Blauer Enzian« im Jahre<br />

1976 in München (DB-Pressedienstbild). 1042.616 ist im Jahre 1973 gebaut worden.<br />

1964: Bo'Bo'-Reisezug-<strong>Lok</strong>omotive E11.020 <strong>der</strong> Deutschen Reichsbahn (DR) in <strong>der</strong><br />

DDR.<br />

Bis zum Jahresende 1962 waren 15 Serien-<strong>Lok</strong>omotiven <strong>der</strong> Baureihe E11 in Betrieb genommen<br />

worden. Während die Probelokomotiven schaltungs- und antriebstechnisch einige konstruktive<br />

Unterschiede aufwiesen, brachte man in die Serien-Ausführungen das Prinzip <strong>der</strong> Normbauweise<br />

mit Austauschbarkeit hinein. Und im Juni 1961 meldete die Ost-Berliner Fachzeitschrift »<strong>Die</strong><br />

Werkstatt«; Ohne Zuhilfenahme <strong>von</strong> Lizenzen aus Westdeutschland entstand im VEB LEW »Hans<br />

Beimler« Hennigsdorf <strong>der</strong> Prototyp einer Serie <strong>von</strong> etwa 100 <strong>Lok</strong>omotiven, die in den nächsten<br />

Jahren zur Erneuerung des Elektrolokomotivparks <strong>der</strong> DR gebaut werden sollen. <strong>Die</strong> vier<br />

Wechselstrom-Tatzlager-Motoren waren zwölfpolig und erzielten eine Stundenleistung <strong>von</strong> je<br />

700kW, insgesamt also 2800kW (3800PS) bei 98km/h. Über die zugelassene<br />

Höchstgeschwindigkeit herrscht Unklarheit. Das DDR-Eisenbahn-Jahrbuch nennt 110km/h, das<br />

<strong>Lok</strong>-Magazin 140km/h und die VDI-Nachrichten 120km/h. Sie sehen hier die Serien-<strong>Lok</strong>omotiven<br />

E11.020 als attraktives Schau-Objekt im Oktober 1964 in Ost-Berlin. <strong>Die</strong> Maschine hat 1350mm<br />

Raddurchmesser und wiegt 82,5t. Eine für den Güterzugdienst hergestellte Variante bekam<br />

lediglich eine an<strong>der</strong>e Getriebeübersetzung und die Stamm-Nummer E42. <strong>Die</strong> E11 (später 211)<br />

fand indessen Aufgabengebiete auch im Verkehr auf <strong>der</strong> Leipziger S-Bahn.

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