Steiermark Report November 2010 - BH Liezen

Kurt Fröhlich
Das zweite Gehirn
sitzt im Bauch
Mögliche Zusammenhänge zwischen chronischen
Bauchschmerzen und Depressionen
analysierten Experten beim Kongress „5 Jahre
Initiative Gehirnforschung Steiermark (Inge St.)“.
Neurowissenschafter erhielten die Gelegenheit,
Forschungsvorhaben gemeinsam zu forcieren.
Wirtschaftskammerpräsident Ulfried Hainzl, Landeshauptmann-Stv. Hermann
Schützenhöfer und Wirtschafts- und Innovationslandesrat Christian
Buchmann freuen sich über den Erfolg ihrer „Green Job“-Offensive. (v. l.)
„Green Jobs“ für 870
Rüdeger Frizberg
Lehrlinge
Ursprünglich waren
in der „Green-
Job“-Offensive
von Landeshauptmann-
Vize Hermann Schützenhöfer,
Wirtschaftslandesrat
Christian Buchmann und
Wirtschaftskammer-Präsident
Ulfried Hainzl bis
Ende des Jahres 600 neue
„Green Jobs“ in Betrieben
im Bereich Energie- und
Umwelttechnik geplant.
Tatsächlich werden es 874
– also um 46 Prozent mehr
sein. Im Rahmen dieser
Förderung erhalten die
Unternehmen zusätzlich
zur Lehrlingsförderung des
Bundes drei weitere Bruttolehrlingsentschädigungen
als „Green-Job“-Bonus.
Werden neue Lehrstellen
geschaffen, wird zusätzlich
der „Blum-Bonus“ von
2.000 Euro verdoppelt.
Um alle Förderungsanträge
abwickeln zu können,
wurde das ursprüngliche
Budget von 3 Millionen
Bild: Fischer
Euro von der Landesregierung
um 330.000 Euro
aufgestockt. „Bis Ende
2010 haben wir damit 874
junge Menschen bei einem
Job für die Zukunft unterstützt“,
freut sich LH-Vize
Schützenhöfer. Landesrat
Buchmann betont die
Bedeutung des steirischen
Umweltclusters in diesem
Zusammenhang: „Wir
haben in der Steiermark
den besten Umweltcluster
der Welt. Die Mitgliedsunternehmen
konnten sich
in den letzten Jahren über
Umsatzzuwächse freuen.
Der Erfolg motiviert die
Unternehmen auch, junge
Menschen auszubilden
und für Fachkräftenachwuchs
zu sorgen. 132 Unternehmen
haben um die
„Green-Job“-Förderung für
ihre Lehrlinge angesucht.“
Diese Initiative wird Arbeitsplätze
im Bereich der
Energie und Umwelttechnik
langfristig sichern.
Bis zu einem Fünftel
der Bevölkerung
leidet an wiederkehrenden
Bauchschmerzen“,
erklärte der
Grazer Pharmakologe
Peter Holzer in seinem
Kongressstatement vor
kurzem in Graz. Infolge
wenig aufschlussreicher
Diagnosen und kaum
wirksamer Therapien
forcierte er diesbezügliche
Forschungen und erkannte,
dass „die vom Verdauungstrakt
ans Gehirn
gelangenden Signale nicht
nur den Appetit (und
die Verdauung) steuern.
Bauchgefühle entstehen
zwar nicht im Bauch; ausgehende
Impulse können
jedoch einen Gehirnabschnitt,
das limbische
System erreichen, das die
Emotionen lenkt.“ Ohne
in die Bewusstseinsebene
einzudringen, könnten
diese Signale bereits zu
einer veränderten, emotionalen
Stimmungslage oder
gar zum Ausbruch einer
Depression beitragen.
Holzer hält eine Einbindung
von Psychiatern für
sinnvoll und zeigte damit
markant die Bedeutung
von „Inge St.“ auf, deren
Gründung Landesrätin
Kristina Edlinger-Ploder
„vor fünf Jahren mit
Begeisterung“ begleitet
hatte. Vor allem soll diese
Initiative „als internationale
Plattform für die
Konkurrenzfähigkeit
steirischer Neurowissenschafter
etabliert werden“.
Große Anerkennung
dafür sprach die Wissenschaftslandesrätin
der
„Inge St.“-Leiterin Christa
Neuper aus, Vorstand der
Institute für Psychologie
und für semantische
Datenanalyse der Uni
Graz beziehungsweise der
TU Graz. „inge st“ soll
auch dazu beitragen, die
führende Forschungsquote
der Steiermark von
derzeit 4,3 Prozent auch in
Zukunft sicherzustellen.
www.gehirnforschung.at
Die Universitätsprofessoren Franz Stelzer,
Irmgard Lippe, Franz Fazekas, Landesrätin
Kristina Edlinger-Ploder und die Universitätsprofessoren
Peter Holzer, Christa Neuper,
Jürg Kesselring und Irmtraud Fischer. (v. l.)
Bild: Querch
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