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Download - Berglandmilch

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umfangreiche Berechnungen an. Gemäß diesen<br />

müssten 90 Prozent der Gesamtmilchmenge,<br />

also rund drei Millionen Tonnen, im<br />

A-Segment liegen. Die Verarbeiter haben bisher<br />

aber nie mehr als 77 Prozent Milch dieser<br />

Kategorie gekauft und die Produzenten<br />

höchstens 82 Prozent A-Milch geliefert.<br />

Laut Berechnung der BOM dürfte es jeweils<br />

rund fünf Prozent B- und C-Milch in<br />

der Schweiz geben. Die Verarbeiter kauften<br />

aber bis zu 14 Prozent der Rohmilch zum C-<br />

Preis ein und bis zu 20 Prozent als B-Milch.<br />

Der Unterschied zwischen den drei Milchsegmenten<br />

liegt eigentlich nur im Preis – und<br />

er ist groß: Die Milch vom Hof ist gemäß<br />

BOM-Richtpreis derzeit nur 29 Rappen je<br />

Kilogramm (umgerechnet 24 Cent) wert,<br />

wenn sie in den C-Milchkanal verkauft wird.<br />

55 Rappen oder 45 Cent sollten es sein, wenn<br />

sie den Betrieb als B-Milch verlässt, und 64<br />

Rappen oder 53 Cent, wenn sie als A-Milch<br />

gemolken wird. Theoretisch jedenfalls, denn<br />

nach wie vor wird diese Segmentierung nicht<br />

bis zu den Milchbauern umgesetzt. Für rund<br />

40 Prozent der Molkereimilch erhalten die<br />

Produzenten laut dem Pressedienst aus Bern<br />

weiterhin Mischpreise. Egal, wie der Abnehmer<br />

heißt – die Bauern können meist gar<br />

nicht entscheiden, ob sie A-, B- oder C-Milch<br />

liefern. Dafür bekommen sie einen Preis bezahlt,<br />

der meistens nur ein paar Rappen über<br />

dem B-Richtpreis liegt.<br />

Überhöhte Erwartungen Diese Entwicklung<br />

ist laut Experten kein Zufall. Hunderte<br />

von Vollkostenrechnungen aus der ganzen<br />

Schweiz zeigen, dass allein das Futter für die<br />

Produktion von einem Kilo Milch rund 30<br />

Rappen kostet – und zwar gänzlich ohne<br />

Stall-, Maschinen- oder Lohnkosten. Damit<br />

ist klar: Wer zum C-Milchpreis produziert,<br />

zahlt drauf. Auf der anderen Seite will die<br />

Milchindustrie weiterhin C-Milch verarbeiten,<br />

die Bauern können diese aber nicht zu<br />

diesem Preis erzeugen. Statt nun auf dieses<br />

Segment zu verzichten, heben die Verarbeiter<br />

den C-Milchpreis künstlich an. Emmi zahlte<br />

etwa im Winter ab Rampe 37 Rappen dafür.<br />

Beglichen wurde die Differenz aber nicht aus<br />

der eigenen Kasse, sondern mit Mitteln aus<br />

dem Marktstützungsfonds, den die Milchbauern<br />

finanzieren. Mit dieser Taktik dürfte die<br />

BOM das Problem der Überproduktion aber<br />

nicht in den Griff bekommen. Markus Zemp,<br />

Präsident der Branchenorganisation, beschrieb<br />

die Stimmung letztlich so: „Wenn<br />

etwas im Vorstand nicht passt, dann heißt es<br />

gleich, entweder man trete aus oder man<br />

klage. Einzig die Milchverarbeiter in der<br />

BOM wollen weder klagen noch austreten.<br />

Warum wohl?“<br />

Kein Milchüberschuss? Die eidgenössischen<br />

Molkereien beklagen regelmäßig die<br />

viel zu hohe Milchproduktion der Schweizer<br />

Bauern. Doch die Auswertung der Treuhandstelle<br />

Milch zeigt, dass im Jahr 2011 erneut<br />

1.423 Tonnen oder 0,04 Prozent mehr Milch<br />

bei den Bauern bestellt wurden als im Jahr<br />

zuvor. Und wie schon 2010 kamen die Bauern<br />

auch 2011 mit der Lieferung gar nicht<br />

nach. Sie dürften laut Schätzung die Vertragsmenge<br />

um zig Millionen Kilo unterliefert<br />

haben. Die Molkereien und Produzenten<br />

können derweil jederzeit neue Milchkaufver-<br />

VOLLAUTOMATISCHE<br />

RINDERFÜTTERUNG<br />

. Mehr Flexibilität<br />

. Gezielte Fütterung<br />

. Leistungsbezogene<br />

Fütterung steigert<br />

Ihren Betriebserfolg!<br />

träge abschließen oder bestehende Verträge<br />

anpassen. Die totalen Vertragsmengen könnten<br />

sogar noch höher sein. Abgesehen davon<br />

haben nach wie vor zahlreiche Milchbauern<br />

überhaupt keinen Vertrag, in dem die Menge<br />

geregelt ist.<br />

SCHWEIZER<br />

MILCH-ABC<br />

Im A-Segment finden sich Milchprodukte<br />

mit Grenzschutz für den<br />

lnlandsmarkt und solche mit Roh -<br />

stoffpreisausgleich (etwa der Verkäsungszulage).<br />

Im B-Segment sind<br />

Milch produkte ohne Grenzschutz oder<br />

Rohstoff preisausgleich für den lnlandsmarkt<br />

und den Export in die EU<br />

vorgesehen sowie verkäste Milch für<br />

besondere Projekte wie Exporte oder<br />

den lmportschutz. Im C-Segment sind<br />

ausschließlich Molkereierzeugnisse,<br />

welche ohne Beihilfe für den Export<br />

außerhalb der EU vorgesehen sind,<br />

wobei sämtliche Milchbestandteile<br />

ausgeführt werden müssen.<br />

Roboter für Ladewagensilage Kraftfutterautomaten mit Türen<br />

Futterschieber Stallboy feed<br />

Mit Schärdinger lässt sich's leben.<br />

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