Spiele, die es nicht zu kaufen gibt -
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transportieren, und <strong>die</strong> Aufbewahrung in einer Lade oder einem Kasten ist aufgrund ihrer<br />
überdimensionalen Ausmaße meist <strong>nicht</strong> möglich.<br />
• Es ist mir sehr wichtig, <strong>die</strong> Inhalte der <strong>Spiele</strong> so aus<strong>zu</strong>wählen, daß dabei Lernbereiche<br />
ang<strong>es</strong>prochen werden, <strong>die</strong> geübt, bzw. gef<strong>es</strong>tigt werden sollen. So überlegte ich mir etwa<br />
ein Farbspiel, ein Spiel bezüglich der vier Jahr<strong>es</strong>zeiten, ein L<strong>es</strong><strong>es</strong>piel usw. Da meine<br />
Schüler gewöhnlich sehr, sehr viele Übungen und Wiederholungen benötigen, um neue<br />
Inhalte <strong>zu</strong> lernen, lohnte sich <strong>die</strong> aufwendige Arbeit wirklich.<br />
Hier tritt natürlich wieder das altbekannte Problem d<strong>es</strong> Leistungsgefäll<strong>es</strong> in meiner<br />
Klasse auf, glücklicherweise ergaben sich aber bei den meisten <strong>Spiele</strong>n recht akzeptable<br />
Lösungsmöglichkeiten. Bei manchen <strong>Spiele</strong>n bietet <strong>es</strong> sich auch an, während der<br />
Durchführung bei den verschiedenen Schülern <strong>zu</strong> differenzieren.<br />
• Die von mir entwickelten <strong>Spiele</strong> sind Lernspiele und ich empfinde <strong>es</strong> als außerordentlich<br />
wichtig, das schulische Lernspiel <strong>nicht</strong> mit dem eigentlichen Spielbegriff gleich<strong>zu</strong>setzen,<br />
da <strong>es</strong> in mancher Hinsicht stark vom eigentlichen Spiel abweicht.<br />
Der Begriff Spiel ist ein Sammelbegriff; <strong>es</strong> <strong>gibt</strong> viele verschiedene Arten von <strong>Spiele</strong>n. Im<br />
Gegensatz <strong>zu</strong> den freien, für mich typischen Spielarten, wie <strong>es</strong> etwa Bewegungsspiele,<br />
Rollenspiele, aber auch Regelspiele sein können, sind schulische Lernspiele von außen<br />
– d.h. vom Lehrer – initiiert und extrem zielgerichtet. Meiner Meinung nach stellt sich<br />
beim schulischen Lernspiel sowi<strong>es</strong>o immer <strong>die</strong> Frage, wo das <strong>Spiele</strong>n aufhört und das<br />
(schulische) Lernen beginnt. Annemarie Doubek (8) schreibt in <strong>die</strong>sem Zusammenhang:<br />
"Ich meine, daß man Kinder <strong>nicht</strong> betrügen soll, indem man ihnen Arbeit (auch wenn sie<br />
noch so gern getan wird) als Spiel verkauft. Ein Deklarieren von Arbeit und Entspannung<br />
gehört in meinen Augen <strong>zu</strong> einem ehrlichen pädagogischen Umgang mit dem Kind.“<br />
Es ist mir wichtig <strong>zu</strong> versuchen, etwas Spaß und Spannung, also Dinge, <strong>die</strong> bei freieren<br />
Spielformen ganz selbstverständlich dabei sind, auch in <strong>die</strong> schulischen Lernspiele <strong>zu</strong><br />
bringen. Jedoch sowohl der Lehrer als auch <strong>die</strong> Schüler wissen, daß <strong>es</strong> bei Lernspielen<br />
auch ums Lernen, d.h. Arbeiten geht, <strong>nicht</strong> nur ums Spiel, und das ist auch gut so.<br />
• Die Spieldauer darf <strong>nicht</strong> länger als 25-30 Minuten betragen, denn manche Kinder<br />
können sich einfach <strong>nicht</strong> länger konzentrieren. Wenn <strong>es</strong> den Schülern Spaß gemacht<br />
hat, kann man ja noch einmal spielen, und <strong>die</strong> Kinder, <strong>die</strong> <strong>nicht</strong> mehr wollen, tun etwas<br />
ander<strong>es</strong>.<br />
Bei der Berechnung der Spieldauer muß ich auch bedenken, daß manche meiner<br />
Schüler eine relativ lange Reaktionszeit haben; so dauert <strong>es</strong> eine gewisse Zeit, bis sie<br />
realisieren, daß sie an der Reihe sind, auch das Würfeln, Finden der eigenen Spielfigur,<br />
Überlegen, was <strong>zu</strong> tun ist und Ziehen mit dem Männchen dauert eine Weile.<br />
• Das Würfeln - eine ganz schön schwierige Sache für meine Schüler<br />
Philipp, der im feinmotorischen Bereich große Probleme hat, hat beim Würfeln immer<br />
wieder Schwierigkeiten, den Würfel los<strong>zu</strong>lassen. Birgit wiederum, beherrscht zwar den<br />
motorischen Vorgang d<strong>es</strong> Würfelns, erfaßt aber manchmal <strong>nicht</strong>, daß das Würfelbild das<br />
Ausschlaggebende ist und würfelt dann wieder und wieder.<br />
Für manche Kinder ist <strong>es</strong> auch gar <strong>nicht</strong> so einfach, <strong>die</strong> Kraft beim Würfeln richtig <strong>zu</strong><br />
dosieren. Nermin würfelt so vorsichtig, daß sie den Würfel oft nur hinlegt, Michi passiert<br />
<strong>es</strong> hingegen immer wieder, daß er den Würfel quer über den Tisch auf den Boden<br />
schießt.<br />
• <strong>Spiele</strong>, bzw. Brettspiele beinhalten zahlreiche Aspekte, <strong>die</strong> für meine Schüler <strong>nicht</strong><br />
selbstverständlich sind Ich finde <strong>es</strong> wichtig, daß man auch <strong>die</strong>sen Dingen Beachtung<br />
schenkt:<br />
- Viele meiner Schüler haben Schwierigkeiten, Reihenfolgen <strong>zu</strong> begreifen. Sie wissen<br />
nie, wann sie "dran" sind. Meiner Meinung nach ist <strong>es</strong> gut, sie immer wieder damit <strong>zu</strong><br />
konfrontieren, etwas reihum <strong>zu</strong> tun.