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Spiele, die es nicht zu kaufen gibt -

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Seite 22<br />

ÜBERLEGUNGEN UND GEDANKEN ZU DEM SPIEL<br />

Kinder aller Welt<br />

Für das Menschenpuzzle wollte ich sechs verschiedene Figuren herstellen. Damit <strong>die</strong><br />

Schüler leichter aus den vielen Körperteilen <strong>die</strong>jenigen heraussuchen können, <strong>die</strong> sie für den<br />

Bau ihrer Figur benötigen, überlegte ich, Kinder aller Welt dar<strong>zu</strong>stellen. So können <strong>die</strong> Teile<br />

der Figuren nach logischen G<strong>es</strong>ichtspunkten <strong>zu</strong>sammeng<strong>es</strong>ucht werden und gleichzeitig<br />

bieten sich konkrete Bezeichnungen der verschiedenen Kinderdarstellungen an (z.B.<br />

Indianer, Eskimo usw).<br />

Körperschema<br />

Meiner Ansicht nach ist <strong>die</strong> Konfrontation mit dem Körperschema für meine<br />

körperbehinderten Schüler von großer Wichtigkeit. Zwei Schüler haben eine Hemiplegie,<br />

daher nehmen sie ihre gelähmten Extremitäten anders wahr, als ihre g<strong>es</strong>unde Körperhälfte.<br />

Einige meiner Schüler - Birgit, Philipp und Michi - leiden auch unter einer<br />

Wahrnehmungsstörung; d.h. sie können g<strong>es</strong>pürte Informationen nur un<strong>zu</strong>reichend<br />

aufnehmen und verarbeiten. Aus <strong>die</strong>sem Grund haben sie Defizite bei allem, was mit dem<br />

Spüren <strong>zu</strong>sammenhängt und sicherlich auch ein ander<strong>es</strong> Körpergefühl als Menschen ohne<br />

<strong>die</strong>se Störung.<br />

Die Auseinanderset<strong>zu</strong>ng mit dem Aufbau d<strong>es</strong> Körpers soll den behinderten Kindern dabei<br />

helfen, auch ihren eigenen Körper bewußter und detaillierter wahr<strong>zu</strong>nehmen. Um <strong>die</strong>s noch<br />

<strong>zu</strong> vertiefen, sollte das Spiel sprachlich begleitet werden, und manchmal fordere ich meine<br />

Schüler während d<strong>es</strong> Spiels auf, <strong>die</strong> betreffenden Körperteile an sich <strong>zu</strong> zeigen, bzw. <strong>zu</strong><br />

bewegen.<br />

MÖGLICHE SPIELVARIATIONEN<br />

Das Menschenpuzzle kann sowohl - wie ein herkömmlich<strong>es</strong> Puzzle - von nur einem <strong>Spiele</strong>r,<br />

als auch in der Gruppe als Würfelspiel eing<strong>es</strong>etzt werden.<br />

Verwenden wir <strong>es</strong> als Würfelspiel, so darf jeder Schüler eine Figur auswählen. Er sucht auch<br />

gleich <strong>die</strong> sechs Körperteile sein<strong>es</strong> Männchens aus der Menge der Bilder, fügt sie aber noch<br />

<strong>nicht</strong> aneinander. (Meine Schüler wären überfordert, während d<strong>es</strong> Spiels auch noch <strong>die</strong><br />

B<strong>es</strong>tandteile ihrer Figur aus der Menge der anderen Bilder heraus<strong>zu</strong>finden.)<br />

Nun beginnt das eigentliche Spiel: Es wird reihum gewürfelt, jeder Schüler benennt den<br />

erwürfelten Körperteil, eventuell zeigt er ihn an sich oder bewegt ihn. Er sucht das<br />

betreffende Bild aus seiner Schachtel und legt <strong>es</strong> vor sich auf den Tisch, bzw. fügt <strong>es</strong> an<br />

andere, bereits erwürfelte Puzzleteile.<br />

Würfelt ein Schüler einen Körperteil, den sein Männchen bereits in ausreichender Anzahl<br />

hat, so kommt der nächste <strong>Spiele</strong>r an <strong>die</strong> Reihe. Gewonnen hat, w<strong>es</strong>sen Männchen <strong>zu</strong>erst<br />

komplett ist.<br />

Beim Spiel mit meiner Klasse unterscheide ich <strong>nicht</strong> zwischen rechtem und linken Bein und<br />

rechtem und linken Arm. Di<strong>es</strong>e Differenzierung ist für meine Schüler <strong>zu</strong> komplex. Bei der<br />

G<strong>es</strong>taltung d<strong>es</strong> Würfels habe ich auf <strong>die</strong>sen Unterschied jedoch Rücksicht genommen und<br />

rechte und linke Extremitäten gezeichnet, denn sollte ich das Menschenpuzzle einmal für<br />

eine leistungsstärkere Klasse brauchen, könnte <strong>es</strong> gleichzeitig als Lateralitätsübung <strong>zu</strong>m<br />

Einsatz kommen.

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