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Band 47 • Heft 3 • August 2009 - DO-G

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234 K. Hüppop & O. Hüppop: Atlas zur Vogelberingung auf Helgoland – Teil 5<br />

Tab. 6: Verteilung der Funde auf Helgoland beringter Trottellummen auf Fund staaten (links und Mitte) und auf Fundregionen<br />

(rechts). Für die Verteilung der Funde auf die Fundregionen wurden die insgesamt 42 Funde auf dem Meer den nächstgelegenen<br />

Staaten zugeordnet. – Distribution of recovered Guillemots from Helgoland among countries (left and centre) and<br />

geographical regions (right). 42 birds recovered at high sea were assigned to the nearest country/region.<br />

Fundland<br />

recov. country<br />

Funde<br />

recoveries<br />

Fundland<br />

recov. country<br />

Funde<br />

recoveries<br />

Fundregion<br />

recov. region<br />

Funde<br />

recoveries<br />

Belgien 5 „Nordsee“ 36 Skandinavien 399<br />

Dänemark 101 Norwegen 217 Brit. Inseln 33<br />

Deutschland 122 „Ostsee“ 6 M-Europa 179<br />

Frankreich 32 Polen 4 NO-Europa 7<br />

Großbritannien 34 Schweden 52 SW-Europa 35<br />

Niederlande 44 Summe – sum 653 Summe – sum 653<br />

geschossen oder kamen durch Fang in Fischereigeräten<br />

bzw. durch Verölung in die Hand von Menschen. Ein<br />

gewisser Anteil der Funde mit unbekanntem Fundumstand<br />

verteilt sich, aufgrund der Brisanz des Fundumstands<br />

(s. o.), vermutlich ebenfalls hauptsächlich auf die<br />

beiden erstgenannten Fundumstände: Da bei diesen<br />

beiden Fundumständen, im Gegensatz zu den meisten<br />

anderen, in der Regel der Verursacher selbst die Angaben<br />

zum Fund machte, ist es wahrscheinlich, dass geschossene<br />

und in Fischereigeräten gefangene Trottellummen<br />

aufgrund des öffentlichen Drucks nicht immer<br />

als solche oder sogar gar nicht gemeldet wurden.<br />

Die verschiedenen Fundzustände wurden zu drei Kategorien<br />

zusammengefasst (Tab. 7). Fast alle Trottellummen<br />

wurden tot gefunden, nur deutlich weniger als 10 %<br />

aller Funde wurden lebend gemeldet. Diese Zahl verdeutlicht<br />

die wesentlich geringere Wahrscheinlichkeit,<br />

Seevögel lebend zu finden oder zu fangen, verglichen mit<br />

rund 23 % Lebendfunden (-fängen) auf der Basis aller<br />

Funde (vgl. Tab. 3 in Kap. 2.2.6, überwiegend Passeres).<br />

Fundumstand<br />

circumstances<br />

Fundzustand – conditon at recovery<br />

tot<br />

dead<br />

lebend<br />

alive<br />

unbekannt<br />

unknown<br />

Bis Ende der 1960er Jahre wurde mit 61 % der größte<br />

Teil der Trottellummenfunde als geschossen gemeldet<br />

(Abb. 23). Auch wenn sich durch gesetzliche Regelungen<br />

die Gefährdung der Trottellumme durch die Jagd in den<br />

letzten Jahrzehnten (insbesondere in Norwegen) wesentlich<br />

verringert hat, wurden vermutlich weiterhin<br />

einige Trottellummen illegal geschossen, aber nicht als<br />

solche gemeldet (Hüppop 1996).<br />

Der Anteil der verölt gefundenen Tiere nahm im Laufe<br />

des Jahrhunderts zu, erreichte in den 1980er Jahren<br />

mit rund 21 % aller Funde ein Maximum und nahm<br />

seitdem wieder leicht ab (Abb. 23). Neben der Verschmutzung<br />

durch Öl oder andere Chemikalien stellen<br />

Fischereigeräte ein erhebliches Gefährdungspotenzial<br />

für Seevögel dar (Hüppop 1996; Olsson et al. 2000;<br />

Žydelis et al. <strong>2009</strong>). Seit dem starken Anstieg der Energiepreise<br />

in den 1970er Jahren wird zunehmend die<br />

weniger energieaufwändige Stellnetzfischerei betrieben<br />

(Weber et al. 1990). Daher wurde das Gefährdungspotenzial<br />

von Seevögeln durch Fischereigeräte erst in den<br />

Summe<br />

sum [n]<br />

Summe<br />

sum [ %]<br />

geschossen - shot 248 248 38,0<br />

verölt - oiled 78 18 96 14,7<br />

Fischerei - fishing 84 1 9 94 14,4<br />

gefangen - trapped 1 12 6 19 2,9<br />

natürlich - natural 7 5 12 1,8<br />

unbekannt - unknown 155 4 25 184 28,2<br />

Summe - sum [n] 573 40 40 653 100<br />

Summe - sum [ %] 87,8 6,1 6,1 100<br />

Tab. 7: Fundumstand<br />

und Fundzustand<br />

der Funde auf Helgoland<br />

beringter Trottel<br />

lummen von 1909<br />

bis 2008. – Circumstances<br />

and condition<br />

at recovery of Guillemots<br />

ringed on Helgoland<br />

between 1909<br />

and 2008.

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