Militärische Untersuchung Militärakademie Au ... - Villmergerkriege
Militärische Untersuchung Militärakademie Au ... - Villmergerkriege
Militärische Untersuchung Militärakademie Au ... - Villmergerkriege
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2'010 Mann dafür vorgesehen, 500 Urner, 1'198 Schwyzer und 312 Bellenzer. Der rechte Flügel<br />
hatte die <strong>Au</strong>fgabe, den Angriffsstreifen gegen Richterswil abzusichern und damit ein Nachfliessen<br />
des Gegners aus diesem Raum zu verhindern. Er sollte aus 1'105 Mann bestehen, wovon<br />
250 Urner, 655 Schwyzer und 200 Mann aus der Riviera waren. Für ein eventuelles Störmanöver<br />
„anderseits des Sees“ wurden 1'000 Mann bereit gehalten.<br />
Die Geschütze aus Einsiedeln sollten in Schindellegi aufgestellt, die Lachener Geschütze und die<br />
Doppelhaken auf das Hurdnerfeld und an den Damm verlegt werden. Alle drei Standorte mussten<br />
zudem mit Befestigungswerken versehen werden. Die restlichen zwei Urner, ein Unterwaldner und<br />
sechs Schwyzer Geschütze sollten so verteilt werden, dass der rechte und der linke Flügel über je<br />
zwei, die mittlere Kolonne über fünf Geschütze verfügte. 117<br />
Dieser Angriffsplan wurde von einzelnen Abgeordneten schon auf der Beratung der Fünf Orte in<br />
Zug skeptisch beurteilt und schliesslich mit Hinweis auf fehlende Weisungen abgelehnt. 118 Interessant<br />
ist die Planung aber vor allem deshalb, weil der Schwyzer Angriff vom 22. Juli 1712 im Grossen<br />
und Ganzen nach demselben Muster abgelaufen ist. Ob die Schwyzer wirklich nach Schornos<br />
Plan vorgingen, wurde aus den bearbeiteten Quellen nicht ersichtlich. Es ist jedoch nahe liegend,<br />
dass der Schwyzer Landammann seinen zuvor abgelehnten Plan im Schwyzer Kriegsrat durchbrachte.<br />
III.<br />
Das Gefecht bei Hütten und Samstagern<br />
3.1 Die <strong>Au</strong>sgangslage vor dem Scharmützel an den Schanzen<br />
Am 10. Juni 1712 hatte die Zürcher Obrigkeit per Dekret erlassen, „dass man von jeder Compagnie<br />
bis auf 100 Mann für 8 Tage heim lassen solle.“ Dieser Befehl wurde am 6. Juli 1712 insofern<br />
erweitert, dass nun „alle Compagnien auf 80 Mann zu reducieren“ seien. <strong>Au</strong>fgrund dessen verfügte<br />
das Wädenswiler Korps ab dem 14. Juli 1712 wegen des allgemeinen Ernteurlaubs nur noch über<br />
1'600 Mann. 119 Die Schanzen waren nur noch schwach besetzt. Es waren praktisch nur noch Einheimische<br />
auf Posten. 120 Die Zürcher Artillerie stand mit 16 Feldgeschützen, mehreren Falkonetten<br />
und Doppelhaken im Feld. 121<br />
Der Plan der Schwyzer zielte darauf ab, zuerst die weiter hinten gelegene Hüttnerschanze zu überrumpeln<br />
und sich dann mit den von Menzingen her einfallenden Zugern zu vereinigen. Von Hütten<br />
aus wollten die Schwyzer direkt in das westliche Wädenswiler Quartier einmarschieren. Ein aufreibender<br />
Kampf an den starken Schanzen bei der Bellen und dem Sternen wäre ihnen so erspart<br />
geblieben. 122<br />
116 Die Kommission war am 11. Mai 1712 gewählt worden. Eidg. Abschiede VI 2 B, S. 1655.<br />
117 Ochsner, Besetzung, S. 99-101.<br />
118 Eidg. Abschiede VI 2 B, S. 1655.<br />
119 Feuerwerker-Gesellschaft, 1856, S. 236. Stauber, Schanzen, S. 17.<br />
120 Peter, Ortsgeschichte, S. 35. Guggenbühl spricht allerdings von über 24 Kompanien in einer Gesamtstärke von etwa<br />
4'000 Mann Infanterie, zwei Reiterkompanien und der Flottenmannschaft, auch wenn – wie er betont – die zuvor Entlassenen<br />
nicht vollständig zurückgekommen seien. Guggenbühl, Zürichs Anteil, S. 180.<br />
121 Ebd., S. 180f.<br />
122 Vgl. auch Stauber, Schanzen, S. 18f. und Ochsner, Besetzung, S. 124.<br />
22