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Land & Leute<br />
tour‘s<br />
Als wir uns mit Marian Ziburske zum<br />
ersten Mal im Jahr 2011 in der VIP Longe<br />
der Galopprennbahn Hoppegarten am<br />
östlichen Stadtrand der Metropole Berlins<br />
treffen, hatte die Rennsaison mit<br />
dem „Großen Preis von Berlin“ einen<br />
ersten Höhepunkt erlebt.<br />
▲ Eduardo Pedroza siegte mit „Russian Tango“ beim Hauptrennen um den<br />
„Westminster Preis der Deutschen Einheit“.<br />
bestätigt, zumal am zweiten Rennen<br />
an diesem 3. Oktober, bei dem es über<br />
eine Distanz von 2400 Meter ging, mit<br />
„Santinus“ ein Pferd aus dem eigenen<br />
Stall am Start war, und den vierten<br />
Platz belegte.<br />
Der 3. Oktober 2011 erlebt nicht nur<br />
hochklassigen Pferderennsport. Er ist<br />
ein Feiertag und der Tag der deutschen<br />
Wiedervereinigung. Ein Tag der Rückbesinnung<br />
auf jene Ereignisse zwischen<br />
dem November 1989 und dem Oktober<br />
1990. Ereignisse vollzogen sich in<br />
einem rasanten Tempo, vorangetrieben<br />
von dem Willen der Ostdeutschen<br />
nach Veränderung und dem Wollen der<br />
Westdeutschen zu helfen, wo es geht.<br />
In der Euphorie dieser Wendezeit hat<br />
damals Altkanzler Helmut Kohl auch<br />
für die neuen Bundesländer „Blühende<br />
Landschaften“ prognostiziert. Dabei<br />
machte er deutlich, dass diese nicht im<br />
Selbstlauf entstehen.<br />
Foto: Frank Sorge<br />
seine Kindheit wohlbehütet in Düsseldorf.<br />
Nach dem Fall der Mauer entschied sich<br />
sein Vater, Manager eines führenden<br />
deutschen Schulbuchverlags, in den<br />
Ostberliner Stadtbezirk Köpenick überzusiedeln,<br />
um dort den DDR-Betrieb Volk<br />
und Wissen in die freie Marktwirtschaft<br />
zu überführen. Für den jungen Marian<br />
öffnete sich damit eine neue, für ihn<br />
unbekannte Welt. Zunächst war es eine<br />
Umstellung, anfangs ohne die gewohnten<br />
Annehmlichkeiten wie Telefon auszukommen.<br />
Schmunzelnd erinnert er sich heute<br />
an seine Schwierigkeiten beim Betätigen<br />
des Halteknopfes im Ikarus-Bus. Dennoch<br />
wurde er schnell heimisch, machte<br />
seinen Schulabschluss, entwickelte sein<br />
kaufmännisches Talent und hatte bald<br />
sein erstes Unternehmen.<br />
▼ Feierliche Siegerehrung vor großer Kulisse<br />
Mit Rennbahneigentümer Gerhard<br />
Schöningh verbindet ihn mehr als nur<br />
die Faszination am Pferdesport. So<br />
teilt er mit ihm die Freude über das<br />
Erreichte und das Potential der Anlage<br />
Hoppegarten. „Besonders überzeugt<br />
mich das Konzept und dessen Nachhaltigkeit<br />
sowie der Wille etwas zu tun“,<br />
lobt Ziburske den Rennbahn-Chef. Sein<br />
Angebot, selbst etwas für die Entwicklung<br />
des Galopprennsports in Hoppegarten<br />
zu tun, wurde von Schöningh<br />
dankend angenommen. Nur wenige<br />
Monate später war es soweit.<br />
Am 3. Oktober 2009 wurde das traditionelle<br />
Rennen zum Saisonhöhepunkt<br />
erstmals unter dem „Westminster Preis<br />
der Deutschen Einheit“ ausgetragen.<br />
Bei dem mit 50.000 Euro dotierten<br />
Hauptrennen ging ein auserlesenes<br />
Feld an den Start und sorgte dafür, dass<br />
das gesellschaftliche Großereignis auch<br />
sportlich zu einem Highlight wurde. Entsprechend<br />
groß war der Zuspruch der<br />
Öffentlichkeit. Im Folgejahr konnte der<br />
Erfolg sogar noch gesteigert werden.<br />
Nach dem Renntag am 3. Oktober 2010<br />
fasste er den Entschluss selbst in den<br />
Rennsport und in die Zucht einzusteigen.<br />
Das war die Geburtsstunde der<br />
„Westminster Race Horses GmbH“.<br />
Nach gut einem Jahr hat diese jüngste<br />
Tochter der Westminster-Firmengruppe ►<br />
Marian Ziburske (30) ist ein (Neu)Brandenburger,<br />
der diese Eigenschaften in<br />
seiner Person vereint. Er gehört dem<br />
Menschentyp an, der es versteht, persönlichen<br />
Einsatz in großen Erfolg zu<br />
verwandeln.<br />
Für den Werdegang des heutigen Firmenchefs<br />
und seiner Familie hatte die<br />
deutsche Wiedervereinigung gravierende<br />
Folgen. Wie für viele Menschen seiner<br />
Generation gehört die Öffnung des<br />
Eisernen Vorhangs für ihn zu den am<br />
meisten prägenden Ereignissen seines<br />
Lebens, damals war er gerade elf Jahre<br />
alt. Bis zu diesem Ereignis verbrachte der<br />
in Leverkusen geborene Marian Ziburske<br />
Foto: Frank Sorge<br />
02-2011<br />
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