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2014/09 Stadtgeflüster Das Dirndl

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Krittian<br />

..<br />

ein Familienunternehmen mit langjahriger Tradition<br />

Nimmt man sich die Zeit und fährt<br />

etwas langsamer als der gestresste<br />

Verkehrsteilnehmer durch Freilassing,<br />

so entdeckt man an einigen Stellen<br />

Gebäude, die schon so manchem Zeitalter<br />

scheinen getrotzt zu haben. Eines dieser<br />

geschichtsträchtigen Gemäuer steht in der<br />

Münchener Straße 16, und über dieses Haus<br />

und dessen Bewohner wollen wir Ihnen ein<br />

wenig erzählen.<br />

Versandbuchhandlung. Diese Geschäftsidee<br />

war in dieser Region einmalig und mit<br />

der Zeit weit über die Grenzen bekannt,<br />

sodass Kundschaften auch einen weiten<br />

Weg – wohlgemerkt nicht mit dem Auto,<br />

sondern mit dem Radl – in Kauf nahmen.<br />

1927 heiratete Franz Krittian seine Frau -<br />

die ebenfalls Buchhändlerin war - und aus<br />

dieser Ehe gingen 3 Kinder – 2 Mädchen und<br />

ein Junge - ebenfalls namens Franz hervor.<br />

Bilder: Krittian<br />

Wir beginnen im Jahr 1896: Da erblickte<br />

ein Junge namens Franz am 31.12. das<br />

Licht der Welt. Er lebte mit seinen Eltern<br />

in Freilassing, wo sie 1902 das bis heute<br />

weitgehend im original erhaltene Haus<br />

errichteten.<br />

Nach einer behüteten Kindheit und<br />

erfolgreichem Schulabschluss begann Franz<br />

Krittian in Salzburg eine Ausbildung zum<br />

Buchhändler. Nebenbei bastelte er schon<br />

fleißig am eigenen Standbein und eröffnete<br />

am 06.06.1924 seinen Musikalien- und<br />

Der zweite Weltkrieg verschonte weitgehend<br />

die Familie, aktiv tätig war Franz Krittian<br />

zu dieser Zeit als Kreisbrandinspektor,<br />

2. Bürgermeister Freilassings und stellvertretender<br />

Sprecher der Feuerwehren in<br />

Oberbayern. Die Buchhandlung diente als<br />

Feuermeldestelle mit der Notrufnummer<br />

100; später wurde daraus die 700 und nochmals<br />

später die bis heute bestehende 9700<br />

Telefonnummer.<br />

1971 verstarb Franz Krittian, und sein Sohn<br />

trat in die Fußstapfen des Vaters. Er hatte<br />

bis zu diesem Zeitpunkt seine schulische<br />

Karriere im Borromaeum in Salzburg<br />

beendet und sich ebenfalls von 1956 – 1959<br />

zum Einzelhandelskaufmann im elterlichen<br />

Betrieb ausbilden lassen. <strong>Das</strong> immer<br />

größer und vielfältigere Warenangebot<br />

veranlassten, dass die Geschäftsräume<br />

erstmalig 1974 und weiters `87 und `92<br />

erweitert wurden. Bald hieß der Slogan:<br />

„Bei Krittian gibt’s fast alles“! An diesem<br />

Leitspruch hielt Franz fest und setzt ihn<br />

bis heute mit Beflissenheit, einer großen<br />

Menge Humor und Freundlichkeit für seine<br />

treuen Kunden um. Auch Franz Krittian<br />

jun. heiratete, und seine Frau schenkte<br />

zwei Kindern das Leben: Tochter Renate<br />

und Sohn Bernhard. Die Kinder halfen<br />

schon sehr bald im elterlichen Betrieb mit<br />

und konnten sich so das Taschen- und<br />

Eisgeld aufbessern. Diese Ausflüge in die<br />

Geschäftswelt haben Sohn Bernhard so<br />

fasziniert, sodass er nach der Lehre zum<br />

Einzelhandelskaufmann beim Vater 1998<br />

Franz jun. noch eine Ausbildung zum<br />

Handelsfachwirt absolvierte. Bis zum<br />

heutigen Tag ist es dem unermüdlichen<br />

Einsatz nach Zufriedenstellung und der<br />

Herzlichkeit, den liebevollen Umgang<br />

mit den Mitarbeitern und Kunden zu<br />

verdanken, dass die Buchhandlung Krittian<br />

ein unentbehrlicher Teil der Freilassinger<br />

Firmenhistorie ist und bleibt.<br />

Bettina Gramminger

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