2014/09 Stadtgeflüster Das Dirndl

Hundewetter gibt es nicht!
Nur unpassende Kleidung für den Hund!
Sie freuen sich auf den Spaziergang, haben die Leine schon in der Hand, aber
Ihr kleiner Vierbeiner gibt Ihnen nur den mitleidigen Hundeblick? Ja, dann
ist es so weit! Es wird wieder kalt und statt einem aufgeweckten
Hündchen haben Sie ein zitterndes Etwas, das ums Verrecken
nicht nach draußen will!
Zweckmäßig
oder Kitsch
Was manchmal
als Tierquälerei
abgetan wird
und auch, seien wir
mal ehrlich, eher geschmacklos
aussieht,
hat einen ernst zunehmenden
Hintergrund:
Bekleidung für
Hunde. Gerade heute, wo wir
nahezu jede Hunderasse auf den
hiesigen Straßen zu sehen bekommen,
vergisst man oft das
natürliche Herkunftsland und
-klima des Tieres. Zudem wählt
man seinen neuen Mitbewohner
oft danach aus, ob er in Haus
und Wohnung sehr haart oder
fusselt. Aber wer ein kurzes glattes
Fell oder wenig wärmendes
Unterfell besitzt, ist oft nicht für
Schnee, Eis und Regen gemacht.
Besonders kleine Rassen sind bei
Kälte benachteiligt. Da wundert
es auch nicht, wenn der Vierbeiner
plötzlich zu Espenlaub mutiert
und zitternd in der Haustür
stehen bleibt, sobald der Herbst
beginnt. Nicht umsonst redet
man vom Hundewetter. Und gemeint
ist damit nicht das Wetter,
das für den Hund am schönsten
ist, sondern jenes, bei dem man
nicht mal den Hund vor die Tür
schicken würde. Wir machen es
aber trotzdem! Einfach weil das
Tierchen, wie eigentlich auch wir,
täglich seinen Auslauf braucht,
egal ob‘s stürmt oder schneit. Wir
werfen dann den Mantel über,
setzen die Mütze auf und wickeln
den Schal um. Doch unser Hund
soll, sozusagen unbekleidet oder
nackt raus?
Hundemode günstig selbst
genäht
Über dieses Problem haben sich
bereits zahlreiche Hersteller von
Haustierzubehör Gedanken gemacht
und teils haarsträubende
Kollektionen entwickelt. Wer sich
aber mit der Hundebekleidung
von der Stange nicht anfreunden
kann – und diese kann schon
ganz schön teuer werden – der
findet tatsächlich vom Schnittmusterhersteller
Burda passende
Schnitte für alle Hundegrößen.
Und so ein Hundemantel ist
schnell angefertigt. Mit Steppstoffen
ist man perfekt beraten.
Die sind bereits einseitig wasserabweisend,
leicht, warm gefüttert
und innen schön kuschelig. Hat
man die Grundform ausgeschnitten,
fehlt nur noch eine Borte
oder ein Bündchen zum Schließen
der Ränder. Auch Loden oder
Walkstoffe werden gerne zu Tierkollektionen
vernäht. Diese sind
luftdurchlässig, für den aktiven
Hund von heute, und halten
trotzdem schön warm. Wichtig
ist, dass das Modestück dem Tierchen
genug Beinfreiheit bietet
und trotzdem nicht zu groß ist,
um ständig zu verrutschen. Wenn
der Anzug dann richtig sitzt, kann
man sogar eine Öse für die Leine
anbringen und ersetzt damit das
Halsband. Und wenn alles passt,
geht auch Fido wieder raus in den
Schnee oder freut sich sogar bei
Regen auf einen Spaziergang.
Nicole Wernicke