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BACHELORARBEIT - Metzsch, Daniel

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viii.<br />

Die „Extraktionen“ mit EDTA<br />

- O O<br />

H<br />

H 2<br />

C O-<br />

2<br />

H C<br />

N C 2<br />

N<br />

C CH 2<br />

H2<br />

- O CH 2<br />

O O-<br />

O<br />

O<br />

Abbildung 19: Ethylendiammintetraacetat<br />

(EDTA - )<br />

Abschließend beschäftige ich mich mit Komplexbildungsreaktionen<br />

durch EDTA. Ethylendiamintetraessigsäure<br />

bildet besonders stabile 1:1-<br />

Komplexe mit Kationen einer Ladungszahl von mind.<br />

+2. Abbildung 19 zeigt den sechszähnigen Liganden<br />

als Kation. Wie man sieht, kann das Metallion<br />

oktaedrisch vom EDTA-Molekül umhüllt werden. Es<br />

kann sowohl mit den freien Elektronenpaaren des<br />

Stickstoffs als auch über die vier Carboxylgruppen<br />

Kationen an sich binden. Durch diese 6-fach-<br />

Bindung entstehen sehr stabile Komplexe. Man<br />

benutzt daher EDTA bei der z.B. in der analytischen Chemie zur<br />

komplexometrischen Titration von Metallionen oder zur Entgiftung von<br />

Schwermetall-Ionen. Dabei wird die Wasserlöslichkeit der Komplexe<br />

ausgenutzt. Z.B. wird der Blei-EDTA-Komplex über den Urin ausgeschieden.<br />

Nun bleibt die Frage, inwiefern diese Nuklide sich von EDTA komplexieren<br />

lassen. Zuerst geht es um sekundäres Uran. Deren Elution mit EDTA zeigt folg.<br />

Ergebnis: 210 Pb, 214 Pb, 235 U, 234 Pa, 228 Ac, 208 Tl, 212 Bi und 214 Bi. Zu diskutieren<br />

sind also wieder Blei, Thallium, Bismut und einige Actinoide. Blei bildet mit<br />

EDTA stabile Komplexe: Pb 2+ + EDTA 4- → [Pb(EDTA)] 2- . Demnach ist auch<br />

geklärt, warum Blei im Spektrum sichtbar ist. Bismut verhält sich ähnlich. Dazu<br />

ist nicht viel mehr zu sagen als eben. EDTA bildet auch mit Bismut einen<br />

stabilen, wasserlöslichen Komplexe: Bi 3+ + EDTA 4- → [Bi(EDTA)] - . Was<br />

macht nun aber Thallium? Man findet in der Literatur die Information, dass<br />

Thallium mit EDTA Komplexe bildet. Das wurde 1952 erstmals von Bottari und<br />

Anderegg (ETHZ) beobachtet. Dies bleibt so stehen. Es bleibt über die<br />

Actinoide 234 Pa, 228 Ac und 235 U zu diskutieren. Dazu ist zu sagen, dass dreiund<br />

vierwertige Actinoide durchaus mit EDTA stabile Komplexe bilden. Auch<br />

möglich sind EDTA-Komplexe mit UO2<br />

(AnO2<br />

), denn auch diese sind<br />

zweiwertige Ionen. Schließlich ließen sich auch mit EDTA fast alle Elemente<br />

aus den Proben lösen. Lediglich Thorium und Radium ließen sich nicht<br />

identifizieren. Es sind aber auch Komplexe von Thorium und Radium mit EDTA<br />

bekannt. Wahrscheinlich waren die Intensitäten der Peaks einfach nicht<br />

ausreichend, um die entsprechenden Nuklide zu detektieren. Es lässt sich auch<br />

hier wieder feststellen, dass von Probe 1 als Uranerz hauptsächlich Nuklide<br />

der Uran-Radium-Zerfallsreihe gefunden werden. Bevor die Spektren gezeigt<br />

werden, ist noch offen, welche Nuklide bei der „Extraktion“ von Orangit mit<br />

EDTA gefunden wurden: 227 Th, 212 Pb, 228 Ac, 214 Pb und 214 Bi. Diese sind wieder<br />

überwiegend Nuklide, die der Thoriumzerfallsreihe angehörig sind. Demnach<br />

kann man auch hier wieder qualitativ ohne Probleme feststellen, ob es sich um<br />

ein Thorium- oder Uranmineral handelt. Die EDTA-Komplexe der<br />

entsprechenden Elemente wurden eben schon diskutiert. Wir verweisen<br />

wiederum darauf. Die Abbildungen 20 und 21 zeigen die beiden Spektren. Die<br />

gefundenen Nuklide sind wie immer im Spektrum markiert.<br />

2+<br />

2+<br />

27

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