Festspielzeit Frühling 2015
Das Magazin der Bregenzer Festspiele
Das Magazin der Bregenzer Festspiele
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FRÜHLING <strong>2015</strong><br />
FESTSPIEL<br />
ZEIT<br />
ZUSATZ-<br />
VORSTELLUNG<br />
TURANDOT<br />
AM 20. AUGUST<br />
MARCO ARTURO<br />
MARELLI<br />
Glühendes Magma<br />
in Turandot<br />
MICHAEL<br />
VOLLE<br />
Der Bariton über<br />
Hoffmanns Erzählungen<br />
DIE<br />
SCHURKEN<br />
Unterwegs nach<br />
Umbidu
12<br />
Turandot entsteht<br />
Stein für Stein<br />
22<br />
Musik<br />
im Gepäck<br />
Große Oper aus dem<br />
Bregenzerwald<br />
Die Schurken sind<br />
Unterwegs nach Umbidu<br />
INHALT<br />
4<br />
Das glühende<br />
Magma der Musik<br />
Der Regisseur und Bühnenbildner<br />
Marco Arturo<br />
Marelli über Turandot<br />
8<br />
Feuer und Flamme<br />
für Turandot<br />
Von Feuerkünstlern,<br />
Schwertkämpfern und<br />
Drachenträgern<br />
14<br />
»Wir werden<br />
dafür bezahlt,<br />
böse zu sein«<br />
Der Bariton Michael Volle<br />
über Jacques Offenbachs<br />
Hoffmanns Erzählungen<br />
20<br />
Spielplan<br />
Die Bregenzer Festspiele<br />
<strong>2015</strong> im Überblick<br />
24<br />
Von Treueschwüren<br />
und Seitensprüngen<br />
Così fan tutte im Vorarlberger<br />
Landestheater<br />
26<br />
Kulinarische<br />
Verführung in<br />
zwei Akten<br />
Kochkunst zum Dahinschmelzen<br />
von Maximilian Krummen und<br />
Stephen Chambers<br />
2
27<br />
Festspielshop<br />
34<br />
365 Tage Freund sein<br />
Ein Hauch Opernsommer<br />
für zu Hause<br />
Der Verein der Freunde der<br />
Bregenzer Festspiele lädt Sie ein<br />
30<br />
Mein Puccini<br />
Warum Giacomo Puccini im Leben<br />
des Liedermachers Konstantin Wecker<br />
eine so große Rolle spielt<br />
36<br />
<strong>2015</strong> wird gefeiert<br />
Happy Birthday, Wolford –<br />
der Festspiel-Sponsor wird 65<br />
37<br />
Meine Festspiele<br />
39<br />
Preise &<br />
Sitzpläne<br />
Alle Preise & Sitzpläne<br />
der Spielstätten im<br />
Überblick<br />
Impressum<br />
BREGENZER FESTSPIELE GMBH<br />
INHALT<br />
Platz der Wiener Symphoniker 1<br />
Nino Walser sorgt bei den Bregenzer<br />
Festspielen für das richtige Licht<br />
6900 Bregenz | Austria<br />
T +43 5574 407-5<br />
F +43 5574 407-400<br />
Herausgeber Bregenzer Festspiele GmbH<br />
Intendantin Elisabeth Sobotka<br />
Redaktion Axel Renner | Olaf A. Schmitt |<br />
33<br />
Starke Partnerschaft<br />
für die Umwelt<br />
38<br />
Spiel und Unterhaltung<br />
auf höchstem Niveau<br />
Das Casino Bregenz wirft sich in<br />
Schale: Casinos-Generaldirektor<br />
Dr. Karl Stoss im Interview<br />
Kathrin Grabher<br />
Tex te Michael Brandt (S. 8f.) | Axel Renner<br />
(S. 12) | Olaf A. Schmitt (S. 5f., 11, 14f., 22f.,<br />
24, 29f.) | Kathrin Grabher (S. 26, 34f., 37) |<br />
Casinos Austria (S. 38) | illwerke vkw (S. 33) |<br />
Wolford (S. 36)<br />
Gestaltung moodley brand identity |<br />
Bregenzer Festspiele<br />
Druck VVA GmbH | Dornbirn<br />
Bildnachweis Karl Forster (S. 5 – 10, 27,<br />
35) | Dietmar Mathis (S. 11, 12, 30) | Royal<br />
Opera House / Bill Cooper (S. 14, 18) |<br />
Salzburger Festspiele / Karl Forster (S. 16) |<br />
moodley brand identity (S. 19, 24) |<br />
Gerhard Klocker (S. 22f.) | Shutterstock<br />
(S. 26f.) | atelier pi (S. 27) | akg images<br />
(S. 28) | Bayerischer Rundfunk / Ralf<br />
Wilschewski (S. 32) | illwerke vkw (S. 33) |<br />
Lisa Mathis (S. 34) | Wolford (S. 36) |<br />
Stefan Huger (S. 38 li.) | Marcel Mayer<br />
illwerke vkw – »Green-Energy«-<br />
Partner der Bregenzer Festspiele<br />
(S. 38 re.)<br />
Seite 19 in der Schweiz-Ausgabe: Text<br />
Text SBB / Bregenzer Festspiele | Bild SBB<br />
Lektorat Thorsten Bayer Text<br />
Erschienen im April <strong>2015</strong><br />
Redaktionsschluss 25. März <strong>2015</strong><br />
3
MARCO ARTURO MARELLI<br />
DAS<br />
GLÜHENDE<br />
MAGMA DER<br />
MUSIK<br />
DER REGISSEUR UND<br />
BÜHNENBILDNER MARCO ARTURO<br />
MARELLI ÜBER »TURANDOT«<br />
4
5<br />
TURANDOT
Seit Langem fasziniert Sie die<br />
Kultur Chinas. Worin liegt<br />
für Sie die Einzigartigkeit<br />
dieses Landes?<br />
MARCO ARTURO MARELLI<br />
Marco Arturo Marelli: Ich kenne China<br />
nur aus der Ferne. So sehe ich die<br />
Kultur dieses Landes durch die Brille<br />
meiner eigenen Sehnsucht. Schon<br />
als kleiner Junge habe ich mich oft<br />
wunschträumend nach fremden<br />
Welten und entfernten Kulturen<br />
gesehnt. Dabei spielte zunächst der<br />
Orient die wichtigste Rolle, aber keine<br />
Indianerspiele, sondern orientalische<br />
Derwische und Gestalten aus<br />
Tausendundeiner Nacht. Erst später<br />
kamen Indien und dann ganz Asien<br />
dazu. Die Begegnung mit fremden<br />
Kulturen ist für mich immer wie der<br />
Blick in einen Spiegel, das eigene<br />
Selbst in der Reflexion einer völlig<br />
anderen Weltsicht zu erleben, infrage<br />
zu stellen und zu überprüfen.<br />
Nun ist aber Turandot keineswegs<br />
ein chinesisches Werk, sondern ein<br />
durch und durch europäisches Opus<br />
und auch der Ursprung des »Mythos<br />
Turandot« liegt nicht etwa in<br />
China, sondern in Persien. In diesem<br />
Kulturkreis wurde das Thema in verschiedenen<br />
Formen behandelt.<br />
So kam es auch nach Europa. Beim<br />
venezianischen Commedia-dell’arte-Autor<br />
Carlo Gozzi, der 1762 die<br />
Vorlage der Oper geschaffen hatte,<br />
gibt es noch »Serail« und »Divan«,<br />
also orientalische Begriffe. Er war<br />
ein poetischer Phantast und man<br />
kann nicht nachvollziehen, ob er<br />
aus geographischer Unkenntnis<br />
oder aus Fabulierlaune den Serail<br />
nach China oder Samarkand in unmittelbare<br />
Nähe zu Peking verlegte.<br />
Giacomo Puccinis Turandot spielt<br />
in China, ist aber vor allem eine<br />
italienische Oper. Wie erscheint<br />
China durch Puccinis Brille?<br />
Puccini versprach sich von diesem<br />
Stoff, sein Lebensthema, die<br />
unstillbare Sehnsucht nach Liebe,<br />
in einer Art Parabel neu formulieren<br />
zu können. Charakteristisch für<br />
Puccinis Menschenbild in seinen<br />
früheren realistischen Werken<br />
ist die Einheit von Liebe und Tod.<br />
Liebe wird fast ausschließlich als<br />
tragische Verstrickung erlebt, die<br />
zwangsläufig in den Tod mündet.<br />
Von Anfang an war es die Psyche<br />
der Frau, des rätselhaften, bewunderten,<br />
auch verachteten Wesens,<br />
das ihn, als Zeitgenossen Sigmund<br />
Freuds, fesselte. Für fast alle<br />
seine Frauengestalten gilt, was der<br />
Liedverkäufer in einer Episode des<br />
Tabarro singt: »Chi ha vissuto per<br />
amore, per amore si morì« (»Wer<br />
für die Liebe gelebt hat, wird an der<br />
Liebe sterben«). Dies gilt sicher für<br />
die Figur von Liù. Doch Turandot<br />
ist eine ganz andere Frauenfigur:<br />
eine Frau, die sich zunächst der<br />
Liebe verweigert und die Männer<br />
dutzendweise umbringen lässt.<br />
Puccini litt sehr unter dem Älterwerden<br />
und befürchtete, dass seine<br />
Musiksprache nicht mehr zeitgemäß<br />
sei. So war ihm die vielschichtige<br />
Dramaturgie, die wundersame<br />
Mischung von marionettenhaftem<br />
Märchenspiel und psychologischem<br />
Musikdrama, von Tragödie und<br />
Komödie mit fernöstlicher Exotik<br />
und italienischer Emotionalität sehr<br />
willkommen, denn er konnte so seine<br />
Musiksprache um neue Elemente<br />
erweitern. Der ausschlaggebende<br />
Impuls zur Komposition dieser<br />
Oper erfolgte bei einem Besuch<br />
bei seinem Freund Baron Fassini,<br />
einem Diplomaten, der selbst länger<br />
in China war und eine Sammlung<br />
chinesischer Spieluhren besaß, die<br />
den Komponisten faszinierten und<br />
deren Melodien auch in die Partitur<br />
eingegangen sind.<br />
MARCO ARTURO MARELLI<br />
stammt aus Zürich und<br />
begann seine Karriere als<br />
Bühnen- und Kostümbildner.<br />
Seit vielen Jahren ist er<br />
zudem als Regisseur tätig und<br />
inszenierte unter anderem an<br />
der Hamburgischen und<br />
Wiener Staatsoper sowie den<br />
Opernhäusern in Paris,<br />
London, Helsinki, Toronto,<br />
Tokio und Graz.<br />
6
Puccinis Tenor-Helden entbehren<br />
nicht einer gewissen Eindimensiona<br />
lität, auch Calaf nicht. Dieser<br />
kämpft hart, um die Prinzessin<br />
Turandot zu erringen, und Puccini<br />
ringt verzweifelt, um das Rätsel<br />
dieser Frau zu lösen und diese Oper<br />
zu vollenden. Diese Parallelität<br />
gibt der Figur von Calaf eine poetisch-biographische<br />
Ergänzung, die<br />
mich sehr interessiert.<br />
Puccinis Biographie hat noch weitere<br />
Spuren in Turandot hinterlassen …<br />
Ich denke, dass wie in keiner<br />
anderen Puccini-Oper Leben und<br />
Werk so stark verbunden sind wie<br />
in Turandot. In Gozzis Vorlage ist<br />
Liù eine eher negative Figur: die<br />
Intrigantin Adelma. Auf Puccinis<br />
Wunsch wurde diese Gestalt völlig<br />
neu konzipiert. Von ihm stammt<br />
auch die Idee ihres Selbstmords,<br />
der hier wie ein Liebestod wirkt.<br />
Nach Puccinis schwerem Autounfall<br />
wurde die sechzehnjährige Doria<br />
Manfredi als Krankenpflegerin und<br />
Haushaltshilfe in Puccinis Haus aufgenommen.<br />
Puccini empfand eine<br />
gewisse Sympathie für das einfache<br />
Mädchen. Seine Frau Elvira wurde<br />
argwöhnisch und begann Doria<br />
zu beschimpfen und öffentlich als<br />
Hure zu verleumden. Die ganze<br />
Nachbarschaft wurde in diesen Konflikt<br />
mit einbezogen und das arme<br />
Mädchen wusste keinen anderen<br />
Ausweg, als sich auf eine äußerst<br />
quälende Art selbst umzubringen.<br />
Puccini konnte das Werk nicht<br />
vollenden. Liegen die Gründe<br />
dafür auch in der Oper selbst?<br />
die das ganze Finale, das Zueinanderfinden<br />
von Turandot und Calaf,<br />
unter einen unheimlichen Schatten<br />
zu stellen drohte. Sicher war er<br />
sich der Ge fahr bewusst, dass sich<br />
alles Folgende zu einer riskanten<br />
Antiklimax entwickeln könnte. Eine<br />
weitere emotionale Steigerung über<br />
die hier erreichte Ergriffenheit hinaus<br />
war nicht möglich.<br />
Dabei hatte er seine Vorstellungen<br />
für diese Szene den Librettisten klar<br />
vorgegeben: Die kleine Sklavin Liù<br />
soll eine seelenstarke Liebeswärme<br />
ausstrahlen, die so gewaltig ist,<br />
dass sie in der anderen, kalten Frau,<br />
die das Gefühl der Liebe gar nicht<br />
kennt, eine mächtige Umkehrung<br />
auslöst. Ihr Tod soll die eisumgürtete<br />
Turandot in Flammen der Liebe<br />
setzen. Doch wie sollte sich dies im<br />
szenischen Ablauf entwickeln? Liù<br />
hat sich soeben auf offener Bühne<br />
umgebracht und Calaf, der prinzliche<br />
Held, hat dabei gestanden und<br />
erlebt, wie sich dieses Mädchen,<br />
Sympathieträgerin des Publikums,<br />
seinetwegen umgebracht hat. Er hat<br />
diese Selbst tötung nicht ver hindert,<br />
ist somit auf eine Art schuldig geworden,<br />
und nun soll er Turandot<br />
die Liebe »beibringen« oder offenbaren.<br />
Auch Turandot, die ja den Befehl<br />
zur Folter gegeben und so Liùs Tod<br />
evoziert hat, hat dies alles miterlebt.<br />
Kann, nach Timurs Fluch, das Glück<br />
der beiden und das finale Happy<br />
End auf dem mitleiderregenden<br />
Opfer der kleinen, aber menschlich<br />
ungemein anrührenden Sklavin<br />
aufgebaut werden? Dass dies ein<br />
sehr schwierig zu realisierender<br />
Vorgang ist, wurde dem Komponisten<br />
bewusst, und so verlangte er immer<br />
wieder nach neuen Textversionen<br />
und dachte sogar daran, die Verwandlung<br />
der Titelfigur einzig durch<br />
ein sinfonisches Zwischenspiel und<br />
ohne Worte zu schildern.<br />
In Ihrem Bühnenbild für die<br />
Bregenzer Seebühne werden eine<br />
mächtige Mauer und Terrakotta-<br />
Krieger auf den ersten Blick wahrnehmbar<br />
sein. Was verbindet<br />
diese monumentalen chinesischen<br />
Elemente mit Puccinis Turandot?<br />
Mehr als in meinen anderen Ins zenierungen<br />
dieses Werkes habe ich<br />
für Bregenz das chinesische Kolorit<br />
berücksichtigt. Die Dimensionen<br />
des Ortes verlangen ja nicht nach<br />
einer feinen Psycho logie, sondern<br />
nach großen Bildern. Das glühende<br />
Magma dieser Partitur hat sicher<br />
die Farbge bung beeinflusst und<br />
diese monumentalen Szenen suchten<br />
nach einer Ent sprechung. So<br />
ist die Idee der Mauer entstanden<br />
und wenn ich weiter an China denke,<br />
dämmern in mir Bilder von unendlichen<br />
Reihen von Menschenmassen<br />
auf. Die Handlung soll laut Textbuch<br />
in einer märchenhaften Vorzeit<br />
spielen, dann schildert die Protagonistin<br />
im zweiten Akt, dass sich das<br />
Drama um Lou-Ling wiederum vor<br />
Tausenden von Jahren abgespielt<br />
hat. Bedeutet die Verschiebung in<br />
die Zeitlosigkeit nicht, dass es sich<br />
um ein Gegenwartsstück handelt?<br />
TURANDOT<br />
1923, ein Jahr vor seinem Tod, war<br />
die Oper bis zu Liùs Tod gediehen,<br />
dann kam die Arbeit ins Stocken<br />
und Puccini hat das Werk unvollendet<br />
hinterlassen. Die Weiterführung<br />
der Oper bot ein nahezu unlösbares<br />
Problem. Mit der Sterbeszene der<br />
Liù hatte er eine seiner berührendsten<br />
Szenen überhaupt geschaffen,<br />
»Schon als kleiner Junge<br />
habe ich mich nach<br />
fremden Welten gesehnt. «<br />
7
FEUER UND<br />
FLAMME FÜR<br />
»TURANDOT«<br />
CASTING<br />
Von Feuerkünstlern,<br />
Schwertkämpfern und<br />
Drachenträgern<br />
Steckt mir das Theater nicht<br />
in Brand«, ruft Turandot-<br />
Regisseur Marco Arturo<br />
Marelli in der Werkstattbühne des<br />
Festspielhauses und dann geht es<br />
los. Sebastian Berger aus Wien,<br />
Chris Madden und Michael Caden<br />
Pike aus Bristol machen Feuerkunst.<br />
Zuerst sind es überdimensionale<br />
Q-tips, die an beiden Enden<br />
brennen und nun wild durch die<br />
Dunkelheit kreiseln, dann brennende<br />
Schwerter, rotierende Hanteln<br />
mit jeweils fünf Flammen an den<br />
Enden und schließlich meterhohe<br />
brennende Würfel, die in rasendem<br />
Tempo um die drei Feuerkünstler<br />
kreiseln. Die beiden Engländer verbinden<br />
die Feuerkunst dann auch<br />
noch mit Akrobatik, einer auf der<br />
Schulter, auf dem Kopf des anderen,<br />
eine vier Meter hohe menschliche<br />
Feuersäule. Und nach geschätzt sieben<br />
Minuten ist alles wieder dunkel<br />
und alle sind erst mal sprachlos.<br />
Hier der Regietisch, an dem Marelli<br />
sitzt, dort die drei Feuerkünstler<br />
und in der Mitte ein ganzes Team,<br />
das am Ende die Stunts koordinieren<br />
soll. Und dann bricht der<br />
Applaus los. »Absolutely great, fantastic!«,<br />
ruft der Regisseur und ist<br />
sichtbar zufrieden mit seiner Idee,<br />
Puccinis Turandot auf der Seebühne<br />
mit Feuerkunst zu befeuern.<br />
Es ist Februar, bitterkalt, und<br />
wenn das Wetter noch ein paar<br />
age länger so bleibt, dann schwimmen<br />
bald die ersten Eisschollen<br />
zwischen Zuschauertribüne und<br />
Seebühne. Von der Riesenschildkröte,<br />
auf der Die Zauberflöte im<br />
Vorjahr spielte, ist nichts mehr zu<br />
sehen, stattdessen lässt ein Kran<br />
das Turandot-Bühnenbild allmählich<br />
aus dem Wasser steigen. Und<br />
drinnen auf der Werkstattbühne<br />
bekommt die Inszenierung so<br />
langsam ein Gesicht. Besser gesagt<br />
Gesichter, denn an diesem Wochenende<br />
wird gecastet. Ribbon-Tänzerinnen<br />
werden gesucht, ein Clown,<br />
Zofen, Bootsführer, Soldaten und<br />
Henkersknechte, um die Geschichte<br />
von der blutrünstigen chinesischen<br />
Prinzessin Turandot nicht nur zu<br />
8<br />
erzählen, sondern wie gewohnt<br />
in ein Seebühnenspektakel zu<br />
verwandeln.<br />
Und da kommen die Feuerkünstler<br />
gerade recht. Zehn wurden<br />
eingeladen, aber der Zufall will, dass<br />
Chris, Michael und Sebastian beim<br />
Casting zuerst dran sind und sich<br />
herausstellt, dass die drei absolute<br />
Weltspitze sind. In der Szene der<br />
Feuerkünstler sind sie Kult, ihre<br />
Youtube-Videos werden zigtausendfach<br />
geklickt. Sebastian zum Beispiel<br />
macht seit über zwölf Jahren<br />
Feuerkunst. »Was mich von Anfang<br />
an fasziniert hat«, erzählt er, als<br />
das Feuer wieder gelöscht ist, »ist<br />
das Geräusch, mit dem das Feuer<br />
am Ohr vorbeirauscht«.<br />
Schade für die sieben, die nach<br />
ihnen dran sind und ihre Feuerkunst<br />
zeigen sollen. Schon bevor<br />
sie anfangen, ist ihnen klar, dass<br />
sie kaum noch Chancen haben,<br />
mit ihren Kunststücken auf die<br />
Seebühne zu kommen. Aber<br />
immerhin, sagt ein Kollege aus<br />
Graz: »Schön, mal eine Show von<br />
denen gesehen zu haben.« Gewinner,<br />
das ist schon nach diesem<br />
Nachmittag auf der Werkstattbühne<br />
klar, werden die Zuschauer<br />
sein, denn sie bekommen nicht<br />
nur Musik und Sänger, sondern<br />
auch Feuerkunst vom Allerfeinsten.
9<br />
TURANDOT
CASTING<br />
In Puccinis letzter Oper wird gleich<br />
zur Einstimmung mal ein Prinz<br />
geköpft, einer von vielen, die die<br />
drei Fragen von Prinzessin Turandot<br />
nicht beantworten konnten. Und<br />
ihre Köpfe stecken jetzt auf Pfählen,<br />
die das Bühnenbild umgeben, so<br />
zumindest steht es im Libretto der<br />
Oper. Regisseur und Bühnenbildner<br />
Marelli verrät, dass auch seine<br />
Bregenzer Turandot »brachial«<br />
wird. Die Henker werden nicht nur<br />
im Chor singen, sie werden ihre<br />
Schwerter schleifen, beim Schleifen<br />
werden sie Funken schlagen und<br />
damit sind wir wieder beim Casting<br />
in der Werkstattbühne, wo sich gerade<br />
herausstellt, dass es gar nicht<br />
so leicht ist, Statisten zu finden, die<br />
im Sommer auf dem See glaubhaft<br />
einen Henker darstellen können.<br />
Muskulös sollen sie sein, grimmig<br />
aussehen, denn ihr größter Wunsch<br />
ist es, immer mehr Köpfe abzu schlagen<br />
und der Prinzessin vor die<br />
Füße zu legen. Henker, so wie man<br />
sich eben einen Henker vorstellt.<br />
Nicht in der Wirklichkeit, sondern<br />
im Märchen, denn natürlich ist die<br />
Geschichte von der grausam-schönen<br />
Turandot ein Märchen. Die Geschichte<br />
von der Prinzessin mit dem<br />
kalten Herzen, die mal eben einer<br />
ganzen Stadt befiehlt, eine Nacht<br />
lang nicht zu schlafen. Und natürlich<br />
wird der unbekannte Prinz, der den<br />
Befehl der Prinzessin in einer der<br />
schönsten Opernarien der Welt be-<br />
singt, mit seinem Tenor ihr Herz am<br />
Ende zum Schmelzen bringen.<br />
Aber so weit ist es noch lange nicht.<br />
Noch sind die Probleme in der Werkstattbühne<br />
sehr diesseitig: Denn<br />
die Henker, die sich der Regisseur<br />
vorstellt, sind einfach nicht zum<br />
Casting gekommen. Offenbar ist es<br />
schwierig, Herren mit dem entsprechenden<br />
Körperbau am Bodensee<br />
fürs Theater zu begeistern. In Berlin,<br />
sagt Marelli leicht genervt, sei so was<br />
gar kein Problem.<br />
Die Henker müssen also noch<br />
warten, aber dafür ist Ran Arthur<br />
Braun schon da. Ran ist ein Tausendsassa<br />
in Sachen Musiktheater. Er<br />
inszeniert selbst, vor allem aber ist<br />
er an vielen großen Opernhäusern in<br />
Europa als Stuntkoordinator unterwegs.<br />
Bei den Bregenzer Festspielen<br />
war er schon bei André Chenier und<br />
Die Zauberflöte dabei und sorgt<br />
dafür, dass Feuerkünstler, Henker,<br />
Soldaten und Drachenträger im<br />
Juli und August auf der Seebühne<br />
genau das machen, was Regisseur<br />
Marelli sich heute vielleicht noch gar<br />
nicht vorstellen kann.<br />
Aber Ran hat auch ein paar Mann<br />
aus seinem eigenen Team mitgebracht,<br />
professionelle Stuntmen, natürlich<br />
auch sie absolute Weltklasse.<br />
Vi-Dan Tran zum Beispiel stammt<br />
aus Mönchengladbach, kommt in<br />
der Werkstattbühne mit schwarzen<br />
Strumpfhosen und roten Shorts daher,<br />
sieht mit seiner Sturmfrisur aus<br />
wie ein Derwisch und ist beispielsweise<br />
im James-Bond-Film Skyfall zu<br />
sehen. Sein Kollege Hannes Pastor<br />
aus Berlin war bei Die Tribute von<br />
Panem dabei, andere aus Rans Truppe<br />
beim Cirque du Soleil oder gar bei<br />
der Stunttruppe von Jackie Chan.<br />
Während die Feuerkünstler ihre<br />
Siebensachen zusammenpacken und<br />
sich auf einen Sommer am Bodensee<br />
freuen, üben Vi-Dan und Hannes<br />
einen Stockkampf zu Puccinis Musik<br />
ein. Regisseur Marelli entspannt sich<br />
wieder und freut sich darauf, auch<br />
die beiden und einige mehr aus Rans<br />
Truppe im Sommer wiederzusehen.<br />
Als chinesische Schwertkämpfer,<br />
Soldaten und als Geister der enthaupteten<br />
Prinzen. Damit die Luft<br />
über der Seebühne ab dem 22. Juli<br />
brennt – sprichwörtlich.<br />
HANDLUNG TURANDOT<br />
Mit einem brutalen Schwur hält<br />
sich die chinesische Prinzessin<br />
Turandot die Männer vom Leib: Wer<br />
sie erobern möchte, muss drei Rätsel<br />
lösen. Scheitert er, wird er geköpft.<br />
Das Volk liebt dieses schauderhafte<br />
Spektakel. Der unbekannte Prinz<br />
Calaf trotzt den Warnungen seines<br />
Vaters Timur und von Turandots<br />
Ministern Ping, Pang, Pong. Er stellt<br />
sich den Fragen und löst als erster<br />
alle drei Rätsel.<br />
Wer hat das Zeug zur Zofe? Regisseur und Bühnenbildner Marco Arturo Marelli auf der Suche nach<br />
den perfekten Statisten und Statistinnen für »Turandot«.<br />
Turandot fleht ihren Vater um<br />
Hilfe an, sie nicht in die Fänge des<br />
Mannes zu entlassen. Calaf stellt<br />
nun seinerseits ein Rätsel: Findet<br />
Turandot bis zum nächsten Morgen<br />
seinen Namen heraus, ist er bereit<br />
zu sterben, andernfalls muss sie ihn<br />
lieben. Liù, die Begleiterin von Calafs<br />
Vater, kennt als einzige den Namen<br />
des von ihr geliebten Prinzen, gibt<br />
ihn aber selbst unter Folter nicht<br />
preis, sondern bezahlt ihr Geheimnis<br />
mit dem Tod. Turandots Kälte<br />
wandelt sich in warme Liebe, sie gibt<br />
sich Calaf hin und lässt das unerwartete<br />
Glück von allen feiern.<br />
10
11<br />
TURANDOT
Auch er strengt sich an, dass für Prinzessin Turandot alles passt: Festspiel-Kascheur<br />
Michael Loitz braucht neun Arbeitsschritte, bis der Farbton für die »Turandot«-Kulisse<br />
perfekt ist. Die Platten sind Elemente des Bühnenbilds, das derzeit in Bregenz entsteht.<br />
SPIEL AUF DEM SEE<br />
12
Große Oper aus dem Bregenzerwald<br />
TURANDOT<br />
ENTSTEHT<br />
STEIN FÜR<br />
STEIN<br />
TURANDOT<br />
Allmählich nimmt sie Gestalt<br />
an, die Turandot-Kulisse auf<br />
der Seebühne in Bregenz.<br />
Viel Zeit bleibt auch nicht mehr:<br />
Schon Mitte Juni treffen die ersten<br />
Künstler zum Probenbeginn ein.<br />
Damit bis dahin alles weitestgehend<br />
fertig ist, tüfteln auch außerhalb von<br />
Bregenz verschie dene Firmen und<br />
Festspielmitarbeitende an einzelnen<br />
Elementen des Bühnenbildes. Wie<br />
zum Beispiel im kleinen Bregenzerwälder<br />
Dorf Alberschwende, rund<br />
15 Kilometer vom Festspielhaus<br />
entfernt.<br />
AUS HANDWERKSKUNST WIRD<br />
BÜHNENKUNST<br />
Als zentrales Bühnenelement<br />
ist in Bregenz eine riesige Mauer,<br />
inspiriert von der Chinesischen<br />
Mauer und einem Drachenkörper,<br />
aus dem Bodensee emporgewachsen.<br />
27 Meter hoch, 72 Meter breit<br />
und 335 Tonnen schwer ist dieses<br />
Herzstück der Turandot-Kulisse. In<br />
Alberschwende ließ Malermeister<br />
und Kascheur Arno Hagspiel aus<br />
Holz, Farbe und Fassadenputz die<br />
Oberfläche der dafür notwendigen<br />
»Mauersteine« in den ehemaligen<br />
Mannschaftsräumen des örtlichen<br />
Sportplatzes entstehen, die er zur<br />
Werkstatt umfunktionierte. Neun<br />
Arbeitsschritte sind notwendig,<br />
bis die Steine so aussehen, wie sie<br />
sollen.<br />
Das Obermaterial – die sogenannte<br />
Kaschur – besteht aus einem Fassadenputz,<br />
mehreren Farbschichten<br />
und Lack. Darunter befindet sich<br />
eine Konstruktion aus Stahl und<br />
Holz. Die auf der Seebühne sichtbaren,<br />
rechteckigen Aussparungen<br />
einzelner »Mauersteine« dienen<br />
als Standorte für 59 Lautsprecher,<br />
die während der Aufführung für die<br />
Zuschauer unsichtbar sein werden.<br />
Insgesamt 650 Mauersteine bilden<br />
die Fassade der Chinesischen Mauer,<br />
die allesamt von Hagspiel und seinen<br />
Mitarbeitern nach der Vorgabe von<br />
Regisseur und Bühnenbildner Marco<br />
Arturo Marelli erschaffen wurden.<br />
540 dieser Stein-Attrappen wurden<br />
in der Werkhalle einer Klagenfurter<br />
Metallbaufirma gefertigt und<br />
13<br />
fest mit einem Tragegerüst aus Stahl<br />
verbunden.<br />
Die 110 Steine aus Alberschwende<br />
werden hingegen lose aufeinandergestapelt<br />
sein, müssen alle dreidimensional<br />
geformt sein und während<br />
der Turandot-Inszenierung eine<br />
Spezialaufgabe erfüllen. Welche das<br />
sein wird, sei hier aber noch nicht<br />
verraten.<br />
Das Spiel auf dem See<br />
wird präsentiert von
Der Bariton Michael Volle über<br />
Jacques Offenbachs Hoffmanns Erzählungen<br />
MICHAEL VOLLE<br />
Die Oper im Festspielhaus wird präsentiert von<br />
14
»Wir werden<br />
dafür bezahlt,<br />
böse zu sein.«<br />
HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN<br />
MICHAEL<br />
VOLLE<br />
15
MICHAEL VOLLE<br />
Sie haben ein unglaublich breites<br />
Repertoire. Im Fokus der<br />
letzten Jahre steht Richard<br />
Wagner: Amfortas in Parsifal, Hans<br />
Sachs in Die Meistersinger von<br />
Nürnberg, an der Wiener Staatsoper<br />
nun Wotan. Sie singen aber auch<br />
Papageno, Rossinis Guillaume Tell,<br />
Amonasro in Verdis Aida, Marquis<br />
Posa in Don Carlo, vor einigen<br />
Jahren Golaud in Debussys Pelléas<br />
et Mélisande, dazu Lieder und<br />
Oratorien. Erfordert diese Vielfalt<br />
ein ständiges Umschalten zwischen<br />
unterschiedlichen Stilen oder<br />
befruchten diese sich gegenseitig?<br />
Michael Volle: Es geht einfach nur<br />
um schönes Singen und um die<br />
Liebe zu den einzelnen Sparten.<br />
Aber etwas differenzierter: Oper<br />
macht 80 Prozent meines Terminplanes<br />
aus, weil es die umfangreichste<br />
Kunstform ist. Ich singe zu wenig<br />
Lied, denn beim Lied kannst du am<br />
besten kontrollieren, ob die Stimme<br />
noch funktioniert. Bei einem Liederabend<br />
kannst du dich nicht im Kostüm<br />
oder im Orchester verstecken.<br />
Damit meine ich nicht, dass Oper<br />
leicht zu singen ist, aber wahrscheinlich<br />
ist Lied das Schwerste, weil du so<br />
nackt mit dem Klavier bist.<br />
Marquis Posa oder Hans Sachs singt,<br />
kann keinen Mozart mehr singen.<br />
So ein kompletter Schwachsinn! Zum<br />
Glück gibt es immer wieder Ausnahmen.<br />
Dieses Jahr singe ich unter<br />
Philippe Jordan mit den Wiener<br />
Symphonikern Bachs Matthäus-<br />
Passion und freue mich wie ein<br />
Schneekönig darauf.<br />
Hat sich Ihre Stimme in den letzten<br />
Jahren verändert und wenn ja, wie?<br />
Das ist wohl das Schönste an unserem<br />
Beruf: Es hört nie auf. Wenn<br />
ich Rollen nach einiger Zeit wieder<br />
singe, merke ich, dass ich ganz anders<br />
damit umgehen kann. Ich habe<br />
es gerade bei Hans Sachs an der<br />
Metropolitan Opera in New York<br />
erlebt, den ich eineinhalb Jahre nach<br />
Gibt es eine Lieblingsrolle auf der<br />
Opernbühne?<br />
Natürlich immer das, was ich gerade<br />
singe! Aber es schwante mir schon,<br />
als ich Beckmesser in den Meistersingern<br />
sang und dann 2012 in<br />
Zürich zum ersten Mal Hans Sachs:<br />
Das ist die Erfüllung schlechthin.<br />
Posa, Eugen Onegin, Golaud, jetzt<br />
der erste Wotan – ich lechze nach<br />
diesen Rollen. Aber Hans Sachs ist<br />
wirklich am forderndsten, am bewegendsten.<br />
Ich hoffe, das ist meine<br />
Rolle bis ans Ende.<br />
Sie sind auch ein leidenschaftlicher<br />
Schauspieler. Wie verändert sich<br />
eine Rolle, wenn Sie, nachdem Sie<br />
sie musikalisch studiert haben, auch<br />
szenisch an sie herangehen?<br />
»Wenn es für mich stimmt,<br />
bin ich auch bereit, die<br />
unmöglichsten Sachen zu<br />
machen.«<br />
Und als württembergischer Pfarrerssohn<br />
brauche ich natürlich meinen<br />
Bach. Es hängt immer davon ab, was<br />
dir andere zutrauen. In der Oper bekomme<br />
ich fast keinen Mozart mehr,<br />
weil die Verantwortlichen sagen, wer<br />
der Premiere bei den Salzburger<br />
Festspielen viel besser gesungen<br />
habe. Ich habe immer mehr Mittel,<br />
das auszudrücken, was ich möchte –<br />
und das ist ein großartiges Gefühl.<br />
16<br />
Das ist wieder eine ganz andere Ebene.<br />
Ich merke schon beim musikalischen<br />
Lernen, dass es die szenische<br />
Unterfütterung braucht. Und ich<br />
hatte wirklich Glück, dass ich in den
25 Jahren meiner Bühnenerfahrung<br />
nur zwei Regisseuren begegnet bin,<br />
mit denen ich nicht mehr arbeiten<br />
möchte. Manches Mal gibt es absolute<br />
Glücksfälle, wenn Regisseure die<br />
Musik nicht nur lieben, sondern es<br />
verstehen, sie mit ihren Regiekonzepten<br />
zu verbinden. Es muss stimmig<br />
sein. Ob es ein Erfolg wird, ist<br />
nicht immer das Wichtigste. Wenn<br />
es für mich stimmt, bin ich auch<br />
bereit, die unmöglichsten Sachen zu<br />
machen und mich auf den Kopf zu<br />
stellen, wenn es geht.<br />
Mit Stefan Herheim haben Sie bisher<br />
zweimal gearbeitet, bei Die Meistersinger<br />
von Nürnberg und Les Vêpres<br />
siciliennes. Was macht die Arbeit mit<br />
ihm für Sie aus?<br />
Es ist schwer in Worte zu fassen und<br />
auch eine Frage der Sympathie. Du<br />
kannst nicht mit jemandem arbeiten,<br />
den du nicht riechen kannst. Stefan<br />
ist ein toller Mensch, der – das<br />
Wort kann schnell missverstanden<br />
werden – besessen versucht, alles zu<br />
hinterfragen, sich zu allem Gedanken<br />
zu machen, gemeinsam mit dem<br />
Dirigenten, Bühnen- und Kostümbildner,<br />
Dramaturgen. Er möchte nicht<br />
auf Teufel komm raus etwas Neues<br />
machen. Der Beruf des Regisseurs ist<br />
sehr schwer, weil es auch von Hoffmanns<br />
Erzählungen und den Meistersingern<br />
schon so viele Inszenierungen<br />
gibt. Eine andere Sichtweise aus der<br />
Musik heraus zu finden stelle ich mir<br />
wahnsinnig schwer vor.<br />
Aber der Zugang, den Stefan zu den<br />
Werken findet, nimmt mich gefangen<br />
und überzeugt mich zu hundert Prozent,<br />
selbst wenn man in einzelnen<br />
Punkten nicht einer Meinung ist. Es<br />
ist der Weg, wie er versucht, mir das,<br />
was er sich ausgedacht hat, nicht<br />
sklavisch aufzudrücken, sondern<br />
mich davon zu überzeugen. Er greift<br />
auch meine Ideen auf. Ein Regisseur<br />
kann seine Ideen nur mit dem<br />
lebendigen Material auf der Bühne<br />
in Einklang bringen, sonst wirkt der<br />
Sänger nicht. Ich musste auch schon<br />
etwas machen, was ich nicht erfüllen<br />
konnte und habe dadurch auch<br />
schlechter gesungen. Das darf nicht<br />
sein, denn ich möchte so gut wie möglich<br />
sein. Und das gelang bei meinen<br />
bisherigen Inszenierungen mit Stefan<br />
Herheim auf beglückende Weise.<br />
Nun werden Sie sich in Bregenz wiedertreffen,<br />
wo Sie im letzten Sommer<br />
im Konzert Benjamin Brittens War<br />
Requiem gesungen haben. Wie haben<br />
Sie den Ort wahrgenommen?<br />
Ich bin glücklicherweise schon seit<br />
vielen Jahren mit meinem Klavierpartner<br />
Helmut Deutsch zu Gast bei<br />
der Schubertiade und fahre dabei<br />
auch immer durch Bregenz und<br />
dieses unglaublich schöne Land.<br />
Wasser hat mich schon immer fasziniert,<br />
nicht nur das Meer, sondern<br />
auch der See. Ich war noch nie auf<br />
der Seebühne, aber die Atmosphäre<br />
war letzten Sommer natürlich auch<br />
beim Orchesterkonzert zu spüren.<br />
Und seitdem es klar war, dass ich<br />
für Hoffmanns Erzählungen wieder<br />
kommen werde und erste Regieideen<br />
erfahren habe, freue ich mich umso<br />
mehr auf diese spannenden Wochen.<br />
Sie werden debütieren als Lindorf,<br />
Coppélius, Miracle und Dapertutto.<br />
Was ist das Besondere daran, vier<br />
Rollen darzustellen – oder ist es doch<br />
nur eine?<br />
Sie scheinen mir schon im selben<br />
Fahrwasser zu sein, was auch<br />
immer sie darstellen. Ich bin aber<br />
sicher, dass sie sich unterschiedlich<br />
ausprägen werden, vor allem als<br />
Gegengewicht zu Hoffmann. Da ich<br />
debütieren werde, gehe ich ganz<br />
anders heran, als wenn ich eine Rolle<br />
schon kenne. Ich versuche immer<br />
offen zu sein, habe aber natürlich<br />
auch meine Gedanken. Das werden<br />
wir mit Stefan Herheim zusammenfügen<br />
und ich bin sicher, dass es toll<br />
werden wird.<br />
Der Bariton ist gerne die schlimme<br />
Figur in der Oper. Ihre Rollen in<br />
Hoffmanns Erzählungen werden<br />
als die Bösewichte bezeichnet:<br />
Coppélius verkauft Hoffmann Augen,<br />
MICHAEL VOLLE<br />
in seiner Lieblingsrolle als<br />
Hans Sachs in »Die Meistersinger<br />
von Nürnberg«, Aufführung der<br />
Salzburger Festspiele (2013, Foto<br />
Seite 16)<br />
Mit dem Regisseur Stefan<br />
Herheim arbeitete Volle zuletzt<br />
bei «Les Vêpres siciliennes«<br />
zusammen, wo er Guy de Montfort<br />
darstellte (Royal Opera House 2013,<br />
Fotos Seite 14 und 18)<br />
HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN<br />
17
MICHAEL VOLLE<br />
damit er sich in eine Puppe verliebt;<br />
Miracle verleitet Antonia zum Singen<br />
und damit zum Sterben; Dapertutto<br />
bringt Giulietta dazu, Hoffmann sein<br />
Spiegelbild zu entlocken. Wie bereiten<br />
Sie sich auf die Darstellung einer<br />
so abgründigen Figur vor?<br />
Einer meiner Brüder ist Schauspieler<br />
und sagte einmal, wenn man zu<br />
einer Rolle eine gewisse Nähe findet,<br />
dann muss doch eine dunkle Seite<br />
in einem zum Schwingen kommen.<br />
Das kann ich nicht hundertprozentig<br />
unterschreiben. Es macht einfach<br />
Spaß, in Rollen zu schlüpfen, die<br />
einem weit entfernt vom eigenen<br />
Sein vorkommen. Dass der Mensch<br />
nicht nur einseitig gut oder böse ist,<br />
das glaube ich auch. Es ist das Tolle<br />
an unserem Beruf, dass wir dafür<br />
bezahlt werden, böse zu sein. Ich bin<br />
sicher, dass in der Arbeit mit Stefan<br />
Herheim nicht alles schwarz-weiß<br />
sein wird, sondern es viele Schichten<br />
zu entdecken gibt.<br />
Platon schreibt in seinem Staat von<br />
der Gefahr, dass der Schauspieler<br />
durch die Nachahmung das Sein<br />
davontrage. Haben Sie es erlebt,<br />
dass Sie die dunklen Seiten einer<br />
Rolle weiter mit sich tragen oder verschwinden<br />
diese mit Verlassen des<br />
Proberaums und der Bühne?<br />
Kurz und knapp: Ja, sie verschwinden.<br />
Aber ich kann mich an Wozzeck<br />
erinnern, das mich wahnsinnig in<br />
Beschlag genommen hat. Generell<br />
ist eine Rolle wie ein Anzug, den man<br />
absolut ausfüllen, aber dann auch<br />
wieder ausziehen muss. Im Schauspiel<br />
ist das wahrscheinlich etwas<br />
anders als in der Oper. Wir haben<br />
den Gesang, die Musik als Medium,<br />
Schauspieler haben nur sich, daher<br />
brauchen sie vielleicht manchmal<br />
länger. Aber es ist nicht das Leben,<br />
es ist die Bühne. Es ist unser Beruf,<br />
quasi auf Knopfdruck jemand anderes<br />
zu sein und das geht mit der<br />
Erfahrung auch immer leichter. Und<br />
wenn man Kinder hat, ist es noch<br />
viel leichter, die holen einen sofort<br />
wieder herunter.<br />
In Hoffmanns Erzählungen lässt<br />
Miracle die Stimme von Antonias<br />
toter Mutter erklingen und verführt<br />
Antonia zum Singen, mit tödlichen<br />
Folgen. Hat das Singen etwas Dämonisches?<br />
Singen ist etwas sehr Altes und<br />
Archaisches, das grenzüberschreitende<br />
Gefühle auslöst, die man sich<br />
kaum vorstellen kann. Das gilt für<br />
die Musik insgesamt, aber Singen ist<br />
natürlich viel unmittelbarer, ohne<br />
dass ich damit einem Instrumenta-<br />
listen seine Wirkung absprechen<br />
möchte. Wir Sänger haben kein Instrument,<br />
unser Instrument ist in uns.<br />
Deshalb ist es auch manchmal sehr<br />
schwer, körperliche und seelische<br />
Schwankungen auszublenden, um<br />
das Instrument klingen zu lassen. Es<br />
wird einem oft gesagt, dass man mit<br />
dem Gesang die Seele berührt hat,<br />
und das ist natürlich wunderschön.<br />
Die menschliche Stimme ist schon<br />
etwas Besonderes.<br />
... also hat die Stimme vielleicht<br />
nichts Dämonisches, aber eine Kraft,<br />
die etwas Einzigartiges auslösen<br />
kann. Meinen Sie, dass dieses Kraft<br />
prinzipiell jeden erreichen kann?<br />
Absolut, aber nicht jeder kann gleich<br />
mit dem Loslassen und Zeigen von<br />
Gefühlen umgehen und das darf man<br />
niemanden zum Vorwurf machen. Ich<br />
bin unendlich glücklich, dass meine<br />
Eltern trotz ihrer beschränkten materiellen<br />
Mittel eine Herzensbildung<br />
an uns acht Kinder weitergaben. Es<br />
war für mich immer selbstverständlich,<br />
mit Gefühlen umzugehen. Darauf<br />
bin ich nicht stolz, aber es hilft<br />
mir ungemein für meinen Beruf.<br />
Bei all den Bösewichten, von Wunden<br />
Geplagten, von anderen Gepeinigten<br />
– wie zerstreut sich Michael Volle, um<br />
sie wieder loszuwerden?<br />
Ich würde gerne öfter ins Kino gehen,<br />
ich würde gerne öfter und besser<br />
kochen können. Aber ich bin glücklich<br />
mit meinen vier Kindern. Zwei<br />
Mädchen, die schon groß sind und<br />
von denen ich durch die räumliche<br />
Entfernung leider nicht mehr so viel<br />
mitbekomme, und zwei kleine Kinder,<br />
drei und fünf Jahre alt, die ich in vollen<br />
Zügen genieße. Sie groß werden<br />
zu sehen und zu begleiten, nimmt viel<br />
Zeit in Anspruch, die ich gerne gebe.<br />
Ich habe schon mehrere Professuren<br />
angeboten bekommen, die ich mir<br />
auch aus zeitlichen Gründen nicht zutraue,<br />
um der Verantwortung gerecht<br />
zu werden. Ansonsten schauen meine<br />
Frau und ich sehr gerne Filme und<br />
sind in der Natur. Zuhause sein, mit<br />
den Kindern spielen, nichts tun.<br />
18
»HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN«<br />
ist eine Phantastische Oper in<br />
fünf Akten von Jacques Offenbach.<br />
In einer opulenten Inszenierung<br />
von Stefan Herheim ist das<br />
Werk dieses Jahr als Oper im<br />
Festspielhaus zu erleben.<br />
HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN<br />
19
PROGRAMM<br />
ÜBERSICHT<br />
<strong>2015</strong><br />
PROGRAMM<br />
SPIEL AUF DEM SEE<br />
TURANDOT<br />
Giacomo Puccini<br />
Musikalische Leitung Paolo<br />
Carignani | Giuseppe Finzi<br />
Inszenierung Marco Arturo Marelli<br />
22., 24., 25., 26., 28., 29.,<br />
31. Juli – 21.15 Uhr<br />
1., 2., 4., 5., 7., 8., 9., 11., 12.,<br />
13., 14., 15., 16., 18., 19., 21., 20.,<br />
22., 23. August – 21.00 Uhr<br />
OPERNSTUDIO AM KORNMARKT<br />
COSÌ FAN TUTTE<br />
Wolfgang Amadeus Mozart<br />
Musikalische Leitung Hartmut Keil<br />
Inszenierung Jörg Lichtenstein<br />
17., 18., 20., 22. August – 19.30 Uhr<br />
FESTSPIELFRÜHSTÜCK<br />
26. Juli, 2., 9. & 16. August –<br />
9.30 Uhr<br />
OPER IM FESTSPIELHAUS<br />
HOFFMANNS ERZÄHLUNGEN<br />
Jacques Offenbach<br />
Musikalische Leitung Johannes Debus<br />
Inszenierung Stefan Herheim<br />
23., 30. Juli, 3., 6. August – 19.30 Uhr<br />
26. Juli – 11.00 Uhr<br />
WERKSTATTBÜHNE<br />
DER GOLDENE DRACHE<br />
Peter Eötvös<br />
Musikalische Leitung Hartmut Keil<br />
Inszenierung Elisabeth Stöppler<br />
19. & 21. August – 20.00 Uhr<br />
FESTSPIELHAUS<br />
ORCHESTERKONZERTE<br />
WIENER SYMPHONIKER<br />
27. Juli – 19.30 Uhr<br />
Dirigent James Gaffigan<br />
Jacques Offenbach Konzert für<br />
Violoncello und Orchester<br />
Concerto militaire<br />
Miroslav Srnka No Night No Land<br />
No Sky, ÖEA<br />
Felix Mendelssohn Bartholdy<br />
Symphonie Nr. 4 A-Dur op. 90<br />
Italienische<br />
2. August – 11.00 Uhr<br />
Dirigent Mikko Franck<br />
Gioachino Rossini Ouvertüre<br />
zu Guillaume Tell<br />
Luciano Berio Solo für Posaune<br />
und Orchester<br />
Giacomo Puccini Messe für vier<br />
Stimmen mit Orchester (Messa di Gloria)<br />
23. August – 11.00 Uhr<br />
20
TICKET CENTER<br />
T +43 5574 407-5<br />
ticket@bregenzerfestspiele.com<br />
www.bregenzerfestspiele.com<br />
Dirigent Philippe Jordan<br />
Anton Webern Variationen<br />
für Orchester op. 30<br />
Johannes Brahms Konzert für Violine<br />
und Orchester D-Dur op. 77<br />
Franz Schubert Symphonie Nr. 8<br />
D 944 Große C-Dur<br />
FESTSPIELHAUS<br />
ORCHESTERKONZERT<br />
SYMPHONIE ORCHESTER VORARLBERG<br />
9. August – 11.00 Uhr<br />
Dirigent Gérard Korsten<br />
Peter Eötvös Chinese Opera<br />
Richard Wagner Wesendonck-Lieder<br />
Johannes Brahms Symphonie Nr. 4<br />
e-Moll op. 98<br />
16. August – 19.30 Uhr<br />
Werke von Peter Eötvös<br />
Texte von Roland Schimmelpfennig<br />
Ensemble Modern<br />
KINDER- & JUGENDPROGRAMM<br />
CROSSCULTURE<br />
Diverse Programmpunkte vom 2. Juli –<br />
16. August, Termine und Informationen<br />
auf www.cross-culture.at<br />
SEESTUDIO<br />
UNTERWEGS NACH UMBIDU<br />
Die Schurken<br />
Inszenierung Sara Ostertag<br />
Schulklassen: 2., 3. Juli – 9.00 & 11.00<br />
Uhr | Familien: 5. Juli – 11.00 Uhr<br />
PROGRAMM<br />
SEESTUDIO<br />
MUSIK & POESIE<br />
26. Juli – 19.30 Uhr<br />
Werke von Jacques Offenbach<br />
& Francis Poulenc<br />
Violoncello Jérôme Pernoo<br />
Klavier Jérôme Ducros<br />
FESTSPIELHAUS<br />
BRASS MEETS BANDA<br />
16. August – 11.00 Uhr<br />
9. August – 19.30 Uhr<br />
Lieder von Maurice Ravel, Claude<br />
Debussy u. a.<br />
Sopran Measha Brueggergosman<br />
Klavier Justus Zeyen<br />
21<br />
ZUSATZVORSTELLUNG<br />
TURANDOT<br />
AM 20. AUGUST
DIE SCHURKEN<br />
MUSIK IM<br />
GEPÄCK<br />
Die Schurken sind Unterwegs nach Umbidu<br />
22
Wo liegt Umbidu? Landkarten,<br />
Atlanten, selbst<br />
Karten im Internet<br />
schweigen zu diesem Namen. Es<br />
muss ein geheimnisvoller Ort<br />
sein, zu dem sich die vier kauzigen<br />
Gestalten an einem ungemütlichen<br />
Abend aufmachen. Getroffen haben<br />
sie sich unter einer Brücke, zu<br />
sprechen gibt es nicht viel, wohin<br />
sie wollen, wissen sie auch nicht<br />
so recht, aber irgendwie spüren<br />
die vier, dass sie gemeinsam etwas<br />
erreichen können. Bald kommen<br />
die vier Eigenbrötler darauf, dass<br />
in drei Wochen 45-mal im Wiener<br />
Konzerthaus aufgeführt wurde,<br />
lässt sie die Leidenschaft, für und<br />
mit jungen Menschen Aufführungen<br />
zu entwickeln, nicht mehr los. »Wir<br />
haben Feuer gefangen für die Idee,<br />
Kinder in Kontakt mit der Leidenschaft<br />
für Musik zu bringen«, sagt<br />
Martin Deuring mit Bezug auf den<br />
britischen Choreographen Royston<br />
Maldoom, dessen Tanzprojekt<br />
Rhythm is it! gemeinsam mit den<br />
Berliner Philharmonikern 2004<br />
auch die Kinokassen füllte.<br />
Leidenschaft für die Musik allein<br />
»Wir haben Feuer gefangen<br />
für die Idee, Kinder in<br />
Kontakt mit der Leidenschaft<br />
für Musik zu bringen.«<br />
sonst seien sie nicht mehr zur Ruhe<br />
zu bringen. Als Martin Deuring das<br />
erzählt, klingt es so, als sei das auch<br />
schon vorgekommen …<br />
Musik zu erleben und Musik zu<br />
machen, zählen die Schurken zu den<br />
Grundbedürfnissen des Menschen.<br />
Natürlich macht Musik die Menschen<br />
auch schlau, wie zahlreiche<br />
Kenntnisse der Hirnforschung<br />
beweisen. Auch damit beschäftigen<br />
sich die Schurken. Martin Schelling<br />
erzählt von einem Schweizer Experiment,<br />
bei dem in der Schule eine<br />
Stunde weniger Mathematik und<br />
mehr Musik unterrichtet wurde und<br />
die Schüler trotzdem die besseren<br />
Mathematik-Ergebnisse erzielten.<br />
»Der künstlerische Ausdruck<br />
gehört zum Menschen«, ist Deuring<br />
überzeugt, er müsse nur stimuliert<br />
werden, denn ohne Stimulation von<br />
außen entwickle sich beim Menschen<br />
nicht einmal der aufrechte<br />
Gang.<br />
CROSSCULTURE<br />
sie zusammen musizieren können.<br />
Jeder von ihnen hat nämlich ein<br />
anderes Instrument dabei: eine<br />
Trompete, ein Akkordeon, eine<br />
Klarinette, einen Kontrabass. Und<br />
jeder von ihnen hat Melodien im<br />
Kopf, die sie zusammen spielen können,<br />
von Komponisten wie Johann<br />
Sebastian Bach, Henry Purcell,<br />
György Ligeti und Astor Piazzolla.<br />
Das neueste Stück des Vorarlberger<br />
Ensembles Die Schurken<br />
beschäftigt sich mit dem Unterwegssein.<br />
Und der Lust am Musizieren,<br />
die die jungen Zuschauer<br />
anstecken soll. »Wenn man selber<br />
ein Stück total lässig findet, kann<br />
sich ein Kind kaum entziehen«,<br />
erklärt Martin Deuring, der mit<br />
dem Kontrabass das größte Instrument<br />
der Gruppe spielt. Schon<br />
seit zehn Jahren begeistern der<br />
Trompeter Stefan Dünser, der Akkordeonist<br />
Goran Kovacevic, der<br />
Klarinettist Martin Schelling und<br />
Martin Deuring vor allem das junge<br />
Publikum für Musik. Seit die aktiven<br />
Musiklehrer und Musiker 2004<br />
ein Kinderstück für die Jeunesse<br />
auf die Bühne gebracht haben, das<br />
reicht aber nicht aus. Um junge<br />
Menschen zu begeistern, hilft eine<br />
Geschichte, die auch visuell präsentiert<br />
wird. »Das Wichtigste ist<br />
Timing«, erklärt Martin Schelling.<br />
»Schnelle Stücke kann man länger<br />
spielen als langsame, die Kinder<br />
meistens langweilig finden.« Etwas<br />
Unerwartetes, nicht Alltägliches<br />
spreche Kinder oft an. Immer<br />
wieder gewähren sich die Schurken<br />
auch Raum für Improvisation, um<br />
auf ihre Zuschauer unmittelbar<br />
reagieren zu können. Manchmal<br />
bringen sie sie auch zum Ausflippen,<br />
doch dann brauche es einen<br />
klaren dramaturgischen Schnitt,<br />
23<br />
Ein bisschen kriminell sind die<br />
Schurken bei ihrer Leidenschaft<br />
gerne, daher erklärt sich auch ihr<br />
Name, den sie George Bush junior<br />
zu verdanken haben. »Verbrecher<br />
und Halunken sind schlimm. Aber<br />
Schurken haben meistens etwas<br />
Sympathisches. Wenn sie erwischt<br />
werden, werden sie aber dennoch<br />
eingesperrt.« Das sollte nicht passieren,<br />
denn für die Reise nach Umbidu<br />
gibt es noch einiges zu packen.<br />
Eine Polka von Johann Sebastian<br />
Bach muss noch arrangiert werden<br />
und die Regisseurin Sara Ostertag<br />
sieht schon der nächsten Probenphase<br />
entgegen …
OPERNSTUDIO<br />
Das Opernstudio<br />
wird präsentiert von<br />
24
VON<br />
TREUESCHWÜREN<br />
UND<br />
SEITENSPRÜNGEN<br />
COSÌ FAN TUTTE<br />
Così fan tutte im<br />
Vorarlberger Landestheater<br />
Come scoglio immoto resta«<br />
– so unbeweglich wie ein<br />
Felsen sieht sich eine junge<br />
Frau in ihrer Treue zum Geliebten.<br />
Nur der Tod – »la morte sola« –<br />
könne bewirken, dass ihr Herz sich<br />
einem anderen zuwendet. Fiordiligis<br />
berühmte Arie in Wolfgang<br />
Amadeus Mozarts Oper Così fan<br />
tutte lässt in diesem Moment keinen<br />
Zweifel an ihrer Standhaftigkeit und<br />
verbirgt dennoch nicht, dass sich<br />
daran etwas ändern könnte. Diese<br />
vielschichtigen Gefühle und Widersprüche<br />
machen Mozarts Figuren<br />
so lebendig, auch 225 Jahre nach<br />
Entstehung der Oper.<br />
Es beginnt als Spiel: Don Alfonso<br />
wettet mit Ferrando und Guglielmo,<br />
dass ihre beiden Geliebten Dorabella<br />
und Fiordiligi unter seiner Anlei-<br />
tung sich dem jeweils anderen hingeben.<br />
Er macht den Damen weis,<br />
ihre Männer müssten als Soldaten<br />
in den Krieg ziehen und lässt sie<br />
kurze Zeit später als verkleidete<br />
Araber wieder auftreten, die er als<br />
seine alten Freunde ausgibt. Einfallsreich<br />
und theatralisch bis zum<br />
angedrohten Selbstmord werben<br />
die beiden Herren um die brüskierten<br />
Damen. Die umtriebige Despina<br />
verlacht den Treueschwur der beiden<br />
Frauen und animiert sie zum<br />
Seitensprung. Die Rückkehr ihrer<br />
Partner rückt in weite Ferne und die<br />
neuen Verführungskünste scheinen<br />
zu wirken. Doch keine der Figuren<br />
rechnet damit, welche Schmerzen<br />
das Spiel ihnen zufügen könnte.<br />
Die Geschichte, die sich Lorenzo da<br />
Ponte mit Così fan tutte ausgedacht<br />
25<br />
hat, gehört heute vor allem dank<br />
Mozarts Musik zu den Meilensteinen<br />
der Operngeschichte. Für junge<br />
Sängerinnen und Sänger ist sie<br />
deshalb, aber besonders auch in der<br />
Darstellung der vielfältigen Gefühlswelten<br />
eine große Herausforderung.<br />
Im neugegründeten Opernstudio<br />
der Bregenzer Festspiele bekommen<br />
sie die Möglichkeit, gemeinsam mit<br />
dem erfahrenen Mozart-Dirigenten<br />
Hartmut Keil und dem Schauspieler<br />
und Regisseur Jörg Lichtenstein im<br />
konzentrierten Rahmen außerhalb<br />
des regulären Opernbetriebs ihren<br />
Weg zu den komplexen Figuren zu<br />
finden. Im Vorarlberger Landestheater<br />
lässt sich vom 17. August an<br />
überprüfen, was alle gemeinsam in<br />
der »Schule der Liebenden«, wie die<br />
Oper im Untertitel heißt, gelernt<br />
haben.
KULINARISCHE<br />
VERFÜHRUNG<br />
IN ZWEI AKTEN<br />
VERFÜHRUNG IN ZWEI AKTEN<br />
Das hätten Ferrando und<br />
Guglielmo auch einfacher<br />
haben können. Mit einem<br />
vorgetäuschten Selbstmordversuch<br />
versuchen die beiden Herren in<br />
Così fan tutte, der Herzensdame des<br />
jeweils anderen einen Kuss zu stehlen.<br />
Dabei wusste man bestimmt<br />
auch schon zu Mozarts Zeiten:<br />
Liebe geht durch den Magen. Und es<br />
müssen nicht Austern sein, um für<br />
die richtige Stimmung beim Dinner<br />
für zwei zu sorgen.<br />
Maximilian Krummen, Guglielmo<br />
in der Bregenzer Inszenierung der<br />
Mozart-Oper, weiß, was besonders<br />
Frauenherzen ohne Umwege in den<br />
siebten Himmel katapultiert: süße<br />
Schokolade. Weil seine Mousse au<br />
Chocolat aber einfach bei jeder Gelegenheit<br />
die Stimmung hebt, bringt<br />
er zu den Proben des Opernstudios<br />
auch mal eine Schüssel davon mit.<br />
Der aus Neuseeland stammende<br />
„Ferrando“, Stephen Chambers,<br />
hingegen vertraut in Sachen kulinarischer<br />
Verführung ganz auf die<br />
italienische Küche. Sein Pasta-<br />
Gericht ist ein Familienrezept und<br />
sorgt mit würzigen Zutaten für<br />
das nötige Feuer beim Genießen.<br />
Das passt wunderbar zum Stück,<br />
wie Stephen meint. Schließlich<br />
gibt auch das Verwirrspiel in Così<br />
fan tutte dem Liebesleben der vier<br />
Hauptcharaktere ganz schön Zunder.<br />
Mit feuriger Pasta, zartschmelzender<br />
Mousse, dazu Wein und<br />
Kerzenschein – so umworben wären<br />
Dorabella und Fiordiligi wohl schon<br />
früher schwach geworden und<br />
Mozart hätte gar keinen zweiten<br />
Akt gebraucht.<br />
PASTA ALLA MAMA CHAMBERS<br />
Romantik für zwei<br />
100 g Speck<br />
100 g Shrimps<br />
(nach Geschmack)<br />
1/2 Zwiebel<br />
1/2 große rote Paprika<br />
125 g Tomaten, geschält,<br />
gewürfelt<br />
1 TL Tabascosauce<br />
250 g Nudeln<br />
Salz, Pfeffer, Olivenöl<br />
Parmesan, gehobelt<br />
Speck in feine Streifen<br />
schneiden und mit klein<br />
gewürfelten Zwiebeln in Öl<br />
anbraten. Paprikawürfel<br />
und Shrimps hinzufügen<br />
und kurz<br />
mitdünsten, anschließend<br />
Tomaten und<br />
Tabascosauce<br />
hinzufügen und<br />
zehn Minuten köcheln<br />
lassen. Mit Salz und Pfeffer<br />
abschmecken. Nudeln separat<br />
in Salzwasser kochen, gut abtropfen<br />
lassen und dann zur<br />
Sauce hinzufügen. Gut mischen<br />
und mit einer großzügigen Portion<br />
Parmesan servieren. Perfekt dazu<br />
passt ein Sauvignon Blanc aus dem<br />
Süden von Neuseeland!<br />
Stephen Chambers,<br />
Berlin<br />
MOUSSE AU CHOCOLAT<br />
Für acht Personen – die Party!<br />
400 g Sahne, geschlagen<br />
6 Eier, getrennt<br />
60 g Zucker<br />
1 Päckchen Vanillezucker<br />
3 EL lösliches Kaffeepulver<br />
(nach Geschmack)<br />
5 EL Cognac<br />
200 g Bitterschokolade<br />
(60% Kakao)<br />
Die Schokolade im Wasserbad<br />
schmelzen. Die Eiweiße steif schlagen<br />
und kühl stellen. Wärenddessen<br />
dieEigelbe mit Zucker und Vanille<br />
zucker schaumig rühren. Wenn<br />
gewünscht, jetzt das Kaffeepulver<br />
unterrühren. Die geschmolzene<br />
Schokolade unter die Masse<br />
rühren, an schließend zuerst<br />
die Sahne, dann den Eischnee<br />
unterheben. Mit Cognac abschmecken<br />
und mindestens<br />
eine Stunde kühl stellen. Viel<br />
Spaß beim Ausprobieren!<br />
Maximilian Krummen, Berlin<br />
26
FESTSPIEL<br />
SHOP<br />
Glückliche<br />
Gewinner<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Die Bregenzer Festspiele gra -<br />
tulieren den Gewinnern im<br />
Rahmen der Dezember-Ausgabe:<br />
Im Onlineshop der Bregenzer Festspiele unter<br />
www.bregenzerfestspiele.com finden Sie eine große<br />
Auswahl an Festspielartikeln, darunter Text bücher, CDs<br />
und DVDs (zu aktuellen und vergangenen Pro duktionen).<br />
Wer nicht gerne klickt, sondern alles lieber vor Ort anfassen<br />
und anschauen möchte, kann das im Ticket Center<br />
tun. Auch dort sind alle Produkte erhältlich.<br />
OPER AUF HOHER SEE<br />
Eine Rundfahrt auf dem traditionsreichen<br />
Bodensee-Dampfschiff »Hohentwiel«<br />
inklusive Festspielmenü für zwei<br />
Personen hat gewonnen:<br />
FESTSPIEL-SHOP<br />
Frau Erika Still-Hackel (Augsburg, D)<br />
Textbuch »Turandot«<br />
EUR 3,30<br />
Spieluhr »Turandot«<br />
EUR 7<br />
OPER ZUM GENIESSEN<br />
Ein dreigängiges Menü für jeweils<br />
zwei Personen im Gourmet evenTZelt beim<br />
Festspielhaus haben gewonnen:<br />
Lanybook<br />
EUR 14,50<br />
»Der fliegende Engländer«<br />
Das große Festspielbuch in Farbe<br />
EUR 34<br />
Frau Irene Wanner (Neu-Ulm, D)<br />
Frau Gunilla Tomasini (Innsbruck, A)<br />
Herr Ernst Blatter (Bolligen, CH)<br />
Geschenkset »Turandot«<br />
mit Einführungs-CD<br />
EUR 4,50<br />
Sitzkissen<br />
EUR 5<br />
OPER ZUM MITNEHMEN<br />
Ein Überraschungspaket aus dem Shop<br />
der Bregenzer Festspiele haben gewonnen:<br />
Frau Martina Haas (Triesen, FL)<br />
Frau Andrea Heinisch (Zusmarshausen, D)<br />
Frau Anna Bereuter (Bregenz, A)<br />
27
»Wir wollen Ihre<br />
Neugierde in<br />
Begeisterung<br />
umwandeln.«<br />
INTENDANTIN ELISABETH SOBOTKA<br />
29
MEIN<br />
KONSTANTIN WECKER<br />
PUCCINI<br />
von Konstantin Wecker<br />
30
Giacomo Puccini spielt in<br />
meinem Leben eine immense<br />
Rolle. Und zwar wegen<br />
meines Vaters. Er war Tenor, kein<br />
sonderlich erfolgreicher trotz seiner<br />
schönen Stimme, die alle an Jussi<br />
Björling erinnerte. Er hat mir einmal<br />
gestanden, dass er Angst vor Publikum<br />
hatte. Und dann kam im Gegensatz<br />
dazu die Rampensau Sohn, die<br />
Angst hat, kein Publikum zu haben.<br />
Er war nicht auf den Bühnen der<br />
Welt zuhause, sondern er war zu<br />
Hause – und das war mein Glück.<br />
NESSUN DORMA<br />
»Nessun dorma« war eine seiner<br />
Lieblingsarien. Ich habe viel Verdi<br />
mit ihm gesungen. Puccini war für<br />
mich als Knabe schwieriger, aber ich<br />
war auch eine gute Mimì. Zum Glück<br />
kam ich erst sehr spät, mit 14 Jahren,<br />
in den Stimmbruch. Wir haben<br />
die großen Liebesduette gesungen,<br />
das hatte etwas sehr Anrührendes.<br />
Mein Vater, 1915 geboren, stammte<br />
aus einer Generation, in der man den<br />
Sohn kaum anfasst. Eine Umarmung<br />
war schon etwas Eigenartiges. Aber<br />
innerlich waren wir sehr verbunden<br />
durch die ganzen Liebesduette. Wir<br />
haben auch Franz Schubert und<br />
Robert Schumann gesungen und<br />
italienische Oper. Von dort habe ich<br />
auch mein Pathos, das berühmte<br />
Wecker-Pathos, das mir oft zum<br />
Vorwurf gemacht wurde. Wir hatten<br />
Schellack-Platten mit Maria Callas<br />
und Renata Tebaldi. Ich konnte kein<br />
Wort Italienisch und habe vollkommen<br />
das Pathos dieser Damen<br />
übernommen. Wir sind kaum in die<br />
Oper gegangen, weil wir wenig Geld<br />
hatten. Die Oma hat mich ab und<br />
zu mitgenommen, und als Student<br />
war ich dann oft in der Bayerischen<br />
Staatsoper ganz oben auf den Stehplätzen.<br />
TENOR, DICHTER ODER<br />
OPERNKOMPONIST?<br />
Mein Vater wollte, dass ich Tenor<br />
werde – ich wollte Opernkomponist<br />
werden. Schon als Jugendlicher habe<br />
ich sehr viele Lieder im Stil Schuberts<br />
und Schumanns komponiert. Es<br />
gibt nur noch wenige Noten, aber<br />
die Melodien weiß ich heute noch.<br />
Ich habe schon sehr früh korrepetiert.<br />
Wir hatten manchmal andere<br />
Korrepetitoren im Haus – meistens<br />
Verehrer meiner Mutter, die gut<br />
Klavier spielen konnten. Ich habe<br />
bald auch andere Sänger begleitet.<br />
Mir war also schon früh klar, dass<br />
ich einen musikalischen Weg gehen<br />
möchte. Aber nicht als Opernsänger.<br />
Denn mit der Pubertät bin ich um<br />
einige Oktaven aus dem Paradies in<br />
die Niederungen meiner Fleischlichkeit<br />
gefallen. Vorher konnte ich alles<br />
singen, ich bin bei den Regensburger<br />
Domspatzen eingesprungen, ich<br />
konnte vom Blatt singen. Das war<br />
alles selbstverständlich: Wir haben<br />
Fußball gespielt und anschließend<br />
gesungen.<br />
Ich bin kein Opernkomponist<br />
geworden, weil ich mit 12, 13 Jahren<br />
die Lyrik entdeckt habe. Und da ich<br />
die italienischen Opern nur in den<br />
deutschen Übersetzungen kennengelernt<br />
habe, war das für mich tabu,<br />
im Vergleich zu Georg Trakl oder<br />
Rainer Maria Rilke. Ich dachte mir,<br />
dass kannst du nicht machen.<br />
PUCCINI – DIE ERFÜLLUNG<br />
Über Verdi kam ich zu Puccini und<br />
das war für mich die absolute Erfüllung.<br />
Ich habe auch als Pubertierender<br />
nie aufgehört, Puccini zu lieben.<br />
Was mich bei Puccini fasziniert, ist<br />
die niemals endende Melodie, die mit<br />
einer direkten Spirale in den Himmel<br />
führt, und die unglaublich raffinierte<br />
Orchestrierung. Mein Klavierpartner<br />
Johannes Barnikel sagte neulich,<br />
als wir ein bisschen Puccini spielten,<br />
dass die Musik am Klavier beinahe<br />
zu kitschig klingt. Aber die Orchestrierung<br />
ist einfach auf den Punkt<br />
und wahnsinnig schlau.<br />
In meiner Studentenzeit musste ich<br />
Puccini vehement verteidigen. Wie<br />
Tschaikowsky ist er als Kitschonkel<br />
angegriffen worden. Man hat ihn<br />
»Frauenkomponist« genannt; als<br />
ob es ein Makel wäre, dass Frauen<br />
solche Musik hören. Vielleicht hat<br />
sich meine Liebe zu ihm dadurch<br />
noch gesteigert, dass ich so für ihn<br />
kämpfen musste. Wenn ich geheim<br />
mit Musikern gesprochen habe,<br />
haben sie ihn alle geliebt!<br />
Kurz vor dem Tod meiner Eltern<br />
habe ich die ganze Familie Wecker<br />
nach Verona eingeladen, zur<br />
Madama Butterfly. Mein Vater hat<br />
sichtbar in seinem ganzen Leben nie<br />
eine Träne vergossen, obwohl er ein<br />
sehr gefühlvoller Mensch war, aber<br />
das hat man in dieser Zeit einfach<br />
nicht gemacht. Beim Blumenduett<br />
fange ich das Weinen an, schaue zu<br />
meinem Vater herüber und sehe<br />
eine Träne. Und bei meiner Mutter<br />
auch. Also Familie Wecker hat beim<br />
gleichen Takt zu weinen begonnen.<br />
Das war äußerst anrührend. Da kann<br />
mir jeder musikwissenschaftliche<br />
Vorbehalt völlig egal sein. Wenn es<br />
jemand schafft, so zu rühren, dann<br />
ist er ein ganz großer Musiker!<br />
Ich habe geglaubt, dass eine<br />
Geliebte, die nicht stirbt, dich nicht<br />
wirklich geliebt haben kann. Ich war<br />
lange Zeit der Meinung, dass die<br />
große Liebe mit der Schwindsucht<br />
enden muss. Ich habe auch nie daran<br />
gezweifelt, dass es falsch sei, dass<br />
Menschen auf Bühnen stehen und<br />
MEIN PUCCINI<br />
31
und sich ansingen. Ich fände es bis<br />
heute richtiger, wenn zum Beispiel<br />
im Parlament gesungen würde. Mit<br />
den Geschichten habe ich mich nicht<br />
unbedingt identifiziert, ich war ja<br />
immer das schwindsüchtige Mädchen!<br />
Ich habe Mimì geliebt und habe<br />
sie hinreißend gefunden, aber die<br />
Geschichte hat mich nicht wirklich in<br />
ihren Bann gezogen.<br />
TURANDOT<br />
KONSTANTIN WECKER<br />
Bei Turandot fand ich vor allem<br />
die Musik spannend, die für mich<br />
eine ganz neue Welt war. Man hört,<br />
wo Puccini hätte hingehen können.<br />
Als junger Mann habe ich Turandot<br />
in der Oper gesehen. Ich finde es<br />
eine wunderschöne Filmmusik,<br />
aber die Handlung funktioniert<br />
nicht. Puccini ist sicher auch daran<br />
gestorben, dass er mit diesem Text<br />
nicht klargekommen ist. Da geht<br />
jemand mit einer ganz großen Liebe<br />
zu einer Frau. Es ist ihm völlig egal,<br />
ob er umgebracht wird, weil er sie so<br />
wahnsinnig liebt. Seine Liù opfert<br />
er hemmungslos. Was ist das für ein<br />
ekelhafter Typ!<br />
Filmmusik ist bei manchen ein<br />
erniedrigendes Wort, bei mir<br />
überhaupt nicht. Puccini hat noch<br />
keine Filmmusik machen können,<br />
aber er ist der Schöpfer, der Beginn<br />
der Filmmusik. Alle haben von ihm<br />
geklaut. Was wären Ennio Morricone<br />
oder Nino Rota ohne Puccini! Wie<br />
überhaupt sehr viele Komponisten<br />
sich – ob gewollt oder nicht – auf Puccini<br />
beziehen. Ich durfte Carl Orff in<br />
seinen letzten Lebensjahren kennenlernen<br />
und er hat einmal angedeutet,<br />
dass Carmina Burana ohne Turandot<br />
undenkbar gewesen wäre.<br />
MEIN RESERVOIR<br />
Das gesamte Reservoir, aus dem<br />
ich bis heute für meine Musik, natürlich<br />
auch für die Filmmusik schöpfe,<br />
kommt aus dieser Kindheit, im<br />
Endeffekt von Verdi und Puccini. Das<br />
ist mein unerschöpfliches musikalisches<br />
Reservoir. Letztlich habe ich<br />
alles improvisiert, deswegen bin ich<br />
wohl auch kein klassischer Pianist<br />
geworden. Dafür bin sehr dankbar,<br />
denn ich konnte meinen eigenen<br />
Weg gehen, aber kenne natürlich<br />
auch meine Grenzen. Was ich in meiner<br />
Kindheit mitbekommen habe, ist<br />
ein Fundus, der mehrere Leben lang<br />
halten würde.<br />
Eigentlich möchte ich mit meiner<br />
Musik auch rühren. Meine neue CD<br />
wird Ohne Warum heißen. Das geht<br />
zurück auf ein Gedicht von Angelus<br />
Silesius: »Die Ros ist ohn Warum,<br />
sie blühet, weil sie blühe«. Schon<br />
Jahrhunderte vor ihm sagte Meister<br />
Eckhart, er lebe, weil er lebe, »sunder<br />
varumbe«, ohne Warum. Dieser<br />
Gedanke, dass alles erst einmal geschaffen<br />
werden muss ohne Warum,<br />
ohne nach Gewinn zu streben, ohne<br />
etwas bewirken zu wollen, sondern<br />
einfach, weil du da bist und weil es<br />
aus dir kommt.<br />
Das ist für mich auch das Wesentliche,<br />
wie Kunst zu sein hat, auch die<br />
politische. Will ich, dass man nach<br />
einem politischen Lied rausgeht<br />
und eine Revolution anzettelt?<br />
Nein! Ich will zunächst mal gar<br />
nichts. Ich will meiner Wut Ausdruck<br />
verleihen. Und wenn das was<br />
in anderen bewirkt, dann sollen sie<br />
selbst entscheiden, was sie damit<br />
anfangen. Natürlich will man etwas<br />
bewirken, aber eher, dass man in<br />
die Tiefe des Herzens des Zuhörers<br />
gelangen möchte. Und auch das darf<br />
nicht der Gedanke beim Schreiben<br />
sein. Wenn du darüber nachdenkst,<br />
wie das Publikum es aufnehmen<br />
wird, hast du schon verloren. Du<br />
hast vielleicht viel Geld gewonnen<br />
und einen Hit geschrieben, aber als<br />
Künstler hast du verloren.<br />
KONSTANTIN WECKER<br />
geboren 1947 in München,<br />
wirkt seit 40 Jahren als Sänger,<br />
Dichter und Komponist.<br />
32
STARKE PARTNER-<br />
SCHAFT FÜR<br />
UNSERE UMWELT<br />
Seit der Spielzeit 2013/2014 ist illwerke vkw<br />
»Green Energy«-Partner der Festspiele.<br />
Seit Jahren verbindet die<br />
Festspiele eine enge Partnerschaft<br />
mit dem Vorarlberger<br />
Energiedienstleister illwerke vkw.<br />
Diese Partnerschaft wurde im Laufe<br />
der Zeit weiter vertieft. Das Ziel ist<br />
es, das Festival mit dem Know-how<br />
beider Unternehmen auf Grundlage<br />
klarer ökologischer Kriterien<br />
zu einem »Green Festival« zu<br />
entwickeln. Die Aufführungen des<br />
Kulturunternehmens sollen noch<br />
ressourcenschonender als bislang<br />
veranstaltet werden. Langfristig<br />
soll weitestgehend erneuerbare<br />
Energie zur Anwendung kommen.<br />
STROM AUS WASSERKRAFT<br />
NOCH AUF DER SUCHE NACH EINEM RAHMENPROGRAMM ZUM FESTSPIELBESUCH?<br />
Alle Infos zu den faszinierenden Ausflugszielen im Montafon finden Sie unter<br />
www.illwerke-tourismus.at.<br />
illwerke vkw ist ein Vorarlberger<br />
Unternehmen mit langer Tradition<br />
– bestehend aus den beiden Gesellschaften<br />
Vorarlberger Illwerke AG<br />
und Vorarlberger Kraftwerke AG.<br />
Die Ursprünge der beiden Unternehmen<br />
liegen zu Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts. illwerke vkw erzeugt<br />
Strom ausschließlich aus Wasserkraft<br />
und anderen erneuerbaren<br />
Energieträgern. Die Infrastruktur,<br />
die bereits für den Bau der ersten<br />
Kraftwerke errichtet wurde, hat<br />
illwerke vkw im Lauf der Jahrzehnte<br />
kontinuierlich ausgebaut und touristisch<br />
nutzbar gemacht.<br />
FASZINIERENDES BERG -<br />
ERLEBNIS AUF DEN SPUREN<br />
DER WASSERKRAFT<br />
Entstanden sind dabei einige der<br />
beliebtesten Ausflugsziele für<br />
Vorarlberg-Besucher – wie beispielsweise<br />
die weltbekannte Silvretta-<br />
Hochalpenstraße (Bild). Harmonisch<br />
eingebettet in die hochalpine<br />
Landschaft, bietet diese Passstraße<br />
den Gästen einzigartige Naturerlebnisse.<br />
Inmitten der imposanten<br />
Gebirgslandschaft schlängelt sich<br />
die Traumstraße der Alpen elegant<br />
Richtung Bielerhöhe empor. Die<br />
Bielerhöhe, am Scheitelpunkt der<br />
Silvretta-Hochalpenstraße zwischen<br />
dem Montafon und dem Paznaun,<br />
ist Ausgangspunkt für zahlreiche<br />
Wanderungen und Touren. Zum<br />
Verweilen stehen das Restaurant<br />
Silvrettasee und das Drei-Sterne-<br />
Hotel Silvrettahaus zur Wahl. Ein<br />
faszinierendes Bergpanorama rund<br />
um den Silvrettasee mit Blick auf den<br />
Piz-Buin-Gletscher und Vorarlbergs<br />
höchsten Berg, den Piz Buin (3.312<br />
m), rundet das Angebot ab und<br />
macht jeden Ausflug unvergesslich.<br />
PARTNER DER BREGENZER FESTSPIELE<br />
33
FREUNDE DER BREGENZER FESTSPIELE<br />
Der Verein der Freunde der<br />
Bregenzer Festspiele gehört<br />
materiell wie ideell zu den<br />
wichtigsten Förderern des Sommerfestivals.<br />
Durch ihre finanzielle<br />
Unterstützung von jährlich bis zu<br />
200.000 Euro tragen die Festspielfreunde<br />
auf eine besondere Weise<br />
zum Erfolg der Festspiele bei und<br />
leisten einen direkten Beitrag zu<br />
künstlerischen Produktionen.<br />
Die Mitglieder des Vereins sind aber<br />
nicht nur Besucher der Festspiele,<br />
sondern tragen als Botschafter die<br />
Idee der Bregenzer Festspiele weit<br />
über die Grenzen der Region hinaus.<br />
„Deshalb möchte der Verein den<br />
Festspielfreunden auch außerhalb<br />
der <strong>Festspielzeit</strong> künstlerische<br />
Höhepunkte bieten und so einen<br />
Mehrwert schaffen, der über den<br />
Möglichkeiten eines Individual-<br />
Erlebnisses liegt“, betont Gebhard<br />
Sagmeister, der den Vereinsvorsitz<br />
seit 2012 mit viel Engagement führt.<br />
365 TAGE<br />
FREUND<br />
SEIN<br />
Noch vor dem offiziellen Pressetermin<br />
luden die Bregenzer Festspiele<br />
die Mitglieder des Freundevereins zu<br />
einer exklusiven Programmpräsentation<br />
für das Festspieljahr <strong>2015</strong> ein.<br />
Dieser Einladung folgten mehr als<br />
200 Mitglieder des Vereins. Festspielpräsident<br />
Hans-Peter Metzler,<br />
Intendantin Elisabeth Sobotka, der<br />
Kaufmännische Direktor Michael<br />
Diem sowie Paolo Carignani, musi-<br />
kalischer Leiter von Turandot, gaben<br />
Einblicke in die verschiedenen Produktionen.<br />
Der Vorsitzende des Deutschen<br />
Freundevereins, Michael Weiss,<br />
konnte der Veranstaltung noch ein<br />
Sahnehäubchen aufsetzen und überreichte<br />
den Bregenzer Festspielen<br />
eine Spende in Höhe von 80.000<br />
Euro, die dem neu geschaffenen<br />
Opernstudio zugutekommt.<br />
Für einen Jahresbeitrag von 70 Euro<br />
kommen Freunde in den Genuss<br />
zahlreicher Vorteile im Rahmen des<br />
Festspielprogramms: ein Vorzugsbestellrecht<br />
für Karten zu allen Aufführungen,<br />
regelmäßige Programminformationen<br />
sowie Ermäßigung<br />
bei vielen Merchandising-Artikeln<br />
der Bregenzer Festspiele.<br />
Rund ums Jahr werden außerdem<br />
zahlreiche Veranstaltungen angeboten,<br />
die den Vereinsmitgliedern die<br />
Wartezeit bis zum nächsten Festspielsommer<br />
verkürzen – so können<br />
Freunde des Festivals bereits an<br />
kalten Herbsttagen einen Hauch<br />
von warmen Sommernächten, lauer<br />
Seeluft und großer Oper spüren.<br />
17. NOVEMBER 2014 – AUFTAKT ZUM NEUEN JAHR IM FREUNDEVEREIN<br />
Programmpräsentation mit Vereinsvorstand Gebhard Sagmeister, dem Vorsitzenden des Deutschen<br />
Freundevereins, Michael Weiss, Intendantin Elisabeth Sobotka, Festspielpräsident Hans-Peter<br />
Metzler und dem Kaufmännischen Direktor der Bregenzer Festspiele, Michael Diem<br />
34
21. APRIL <strong>2015</strong> – ZU BESUCH AUF<br />
EINER KUNST-VOLLEN BAUSTELLE<br />
Im Rahmen des alle zwei Jahre<br />
stattfindenden Richtfests haben<br />
Festspielfreunde heuer wieder die<br />
Möglichkeit, erstmals einen Blick<br />
auf und hinter die sich noch in Bau<br />
befindliche Bühne von Turandot zu<br />
werfen: Bühnenbildner und Regisseur<br />
Marco Arturo Marelli, Intendantin<br />
Elisabeth Sobotka und der<br />
Technische Direktor der Bregenzer<br />
Festspiele, Gerd Alfons, werden Einblicke<br />
in Konzeption und Umsetzung<br />
von Giacomo Puccinis letzter Oper<br />
geben. Direkt im Anschluss an die<br />
Bühnenbesichtigung findet die<br />
Generalversammlung statt.<br />
29. MAI <strong>2015</strong> – GENUSS<br />
FÜR ALLE SINNE<br />
Innerhalb weniger Tage ausgebucht<br />
war die Opernreise, die die Freunde<br />
dieses Jahr in die Bayerische Staatsoper<br />
nach München führt. Gespielt<br />
wird Alban Bergs Lulu mit dem wohlbekannten<br />
Tenor Rainer Trost<br />
(Tamino in Die Zauberflöte auf der<br />
Seebühne 2013/14), dem aus Lochau<br />
stammenden Bassbariton Martin<br />
Winkler und unter der Leitung des<br />
in Vorarlberg aufgewachsenen Kirill<br />
Petrenko, »Dirigent des Jahres«<br />
2014.<br />
Zuvor gibt es die Gelegenheit, an<br />
einer Führung durch das Opernhaus<br />
sowie einer Einführung in das Stück<br />
teilzunehmen.<br />
8. JULI <strong>2015</strong> –<br />
PROBENBESUCH<br />
Wieviel harte Arbeit hinter einer<br />
Opernproduktion steckt, können<br />
Festspielfreunde auch diesen Sommer<br />
wieder ganz nah miterleben.<br />
Der Probenbesuch gewährt einen<br />
exklusiven Einblick hinter die Kulissen<br />
von Turandot und Hoffmanns<br />
Erzählungen.<br />
22. JULI <strong>2015</strong> – ENDLICH<br />
IST ES SO WEIT<br />
Die Eröffnung der 70. Bregenzer<br />
Festspiele ist zeitgleich auf einem<br />
Großbildschirm am Vorplatz zu<br />
sehen, wo im Anschluss auch der<br />
traditionelle Volksempfang stattfindet.<br />
Am Abend feiert Giacomo<br />
Puccinis Oper Turandot Premiere<br />
auf der Seebühne.<br />
AUGUST <strong>2015</strong> – FESTSPIEL-<br />
KÜNSTLER HAUTNAH<br />
Im Rahmen der Festspielfrühstücke<br />
ermöglicht der Verein der Freunde<br />
der Bregenzer Festspiele gemeinsam<br />
mit dem ORF Vorarlberg, Mitwirkende<br />
des Festivals kennenzulernen. An<br />
vier Sonntagen werden Künstler und<br />
Gäste zum Gespräch ins Festspielhaus<br />
gebeten. Sie sprechen über<br />
ihren Beruf und ihr Leben und erzählen,<br />
was sie an den Bodensee geführt<br />
hat. Nebenbei besteht die Möglichkeit,<br />
sich bei einem gemütlichen<br />
Frühstück zu stärken.<br />
FREUNDE DER<br />
BREGENZER FESTSPIELE<br />
Die Bregenzer Festspiele laden<br />
Sie ein, einem Kreis anzugehören,<br />
der diesem einzigartigen Festival<br />
besonders verbunden ist.<br />
INFORMATION & ANMELDUNG<br />
Verein der Freunde der<br />
Bregenzer Festspiele<br />
Tel. +43 5574 407-226<br />
freunde@bregenzerfestspiele.com<br />
www.bregenzerfestspiele.com<br />
FREUNDE DER BREGENZER FESTSPIELE<br />
35
Die Bregenzer Festspiele gratulieren ihrem<br />
Sponsor Wolford zum 65. Geburtstag!<br />
<strong>2015</strong> WIRD<br />
GEFEIERT<br />
PARTNER DER BREGENZER FESTSPIELE<br />
Am Anfang stand die Vision: Im<br />
Jahre 1950 beschlossen Reinhold<br />
Wolff und Walter Palmers<br />
die Produktion von hochqualitativen,<br />
reinseidenen Damenstrümpfen. Als<br />
Unternehmens-Standort wählten sie<br />
das am Bodensee gelegene Bregenz<br />
in Österreich, eine Region mit langer<br />
Textiltradition, aus. Mit speziell aus<br />
Amerika importierten, umgebauten und<br />
patentierten Maschinen verarbeiteten<br />
sie nur die besten Garne und legten<br />
damit den Grundstein für ein international<br />
expandierendes Modeunternehmen.<br />
Das Besonderere: Heute noch werden<br />
die Produktgruppen Legwear, Lingerie,<br />
Bodywear, Clothing sowie Accessoires<br />
ausschließlich in Europa produziert.<br />
Was Wolford verspricht sind Produkte<br />
mit einem unvergleichlichen Tragegefühl:<br />
Zart-weich, wie eine zweite<br />
Haut, schmiegen sich die erstklassigen<br />
Stoffe an den Körper. Schon beim<br />
ersten Anziehen verführt Wolford<br />
mit dem einmaligen »unforgettable<br />
Touch« und begeistert damit Frauen<br />
auf der ganzen Welt.<br />
Auch heute arbeitet Wolford ganz<br />
im Sinne der Tradition: Innovationen<br />
wie »Miss W«, »Satin Touch«, »Velvet<br />
de Luxe« sowie zuletzt die »Pure 50<br />
Tights«, die weltweit erste Strumpfhose<br />
mit geklebten Nähten, gelten als<br />
Meilensteine im Strumpfbereich. Die<br />
innovative Stricktechnologie steht<br />
dabei nach wie vor im Mittelpunkt –<br />
kombiniert mit hochwertig-funktionalen,<br />
komfortablen und zugleich pflegeleichten<br />
Attributen haben Wolford-Produkte<br />
rund um den Globus zahlreiche<br />
Damen-Herzen erobert und sind zum<br />
festen Bestandteil einer gut sortierten<br />
Garderobe geworden. Auch als Liebling<br />
der Stars ist Wolford regelmäßig auf<br />
den Bühnen der Welt präsent: Denn bei<br />
Theater, Film und Fernsehen verlässt<br />
man sich ebenfalls gerne auf Qualität<br />
und Design made in Europe.<br />
WOLFORD GUTSCHEIN<br />
Unsere Shopping-Welt erwartet Sie mit modischen Highlights und Accessoires von Wolford sowie von<br />
zahlreichen Handelspartnern, die jedes Fashion-Herz höherschlagen lassen. Als Gast der Bregenzer<br />
Festspiele möchten wir Ihnen eine besondere Freude machen:<br />
Bei Vorlage dieses Gutscheins erhalten Sie ab einem Einkauf von € 100,– passend zu Ihrem Festspiel-<br />
Outfit ein besonderes Highlight aus unserer Basic-Legwear-Kollektion.*<br />
* Einzulösen bis zum 31.08.<strong>2015</strong> in der Wolford Boutique, Wolfordstraße 1, 6900 Bregenz. Nur gültig auf nicht reduzierte<br />
Wolford Produkte. Gutschein nicht kombinierbar mit anderen Aktionen oder Aktionsgutscheinen. Keine Barauszahlung möglich.<br />
36
NINO WALSER,<br />
LICHT<br />
MEINE<br />
FESTSPIELE<br />
Diesen Februar habe ich<br />
meine Lehre als Veranstaltungstechniker<br />
bei den Bregenzer Festspielen<br />
abgeschlossen und durfte mir<br />
aussuchen, in welchem Bereich ich<br />
weiterarbeiten möchte.<br />
Die Entscheidung, worauf ich<br />
mich spezialisieren möchte, war<br />
gar nicht so einfach – der Lehrberuf<br />
ist nämlich sehr vielseitig<br />
und bietet jede Menge Möglichkeiten.<br />
Hier im Festspielhaus ist die<br />
Ausbildung darum so aufgebaut,<br />
dass die Lehrlinge im Vier-Monats-Rhythmus<br />
den Arbeitsbereich<br />
wechseln und alle technischen<br />
Abteilungen kennenlernen:<br />
Licht, Ton, Multimedia und Bühne.<br />
Außerdem zur Ausbildung gehört<br />
ein Einblick in die hausinterne<br />
Tischlerei und Schlosserei, wo die<br />
nötigen handwerklichen Griffe<br />
gelernt werden.<br />
Dieser Scheinwerfer strahlt<br />
einen starken, punktgenauen<br />
Lichtkegel aus, mit dem man den<br />
Bewegungen des Akteurs auf der<br />
Bühne folgt.<br />
Welche Aufgabe ich heuer bei<br />
Turandot haben werde, wird sich<br />
noch zeigen. Erst müssen wir<br />
abwarten, bis das Bühnenbild<br />
fertig ist und wir die Scheinwerfer<br />
installieren können. Das sind<br />
viele, viele Meter Kabel, die dann<br />
verlegt werden müssen.<br />
Technisches Verständnis und<br />
handwerkliches Geschick sind in<br />
meinem Beruf Voraussetzung.<br />
Wir müssen die Scheinwerfer<br />
selbst warten und reparieren<br />
oder auch Gehäuse basteln, die<br />
die empfindlichen und teuren<br />
Spots vor dem Regen schützen.<br />
Gerade in Anbetracht der<br />
Arbeitszeiten ist auch Flexibilität<br />
sehr gefragt. Ich arbeite<br />
oft an Wochenenden und auch<br />
nachts – aber das wusste ich von<br />
Anfang an und es war noch nie ein<br />
Problem.<br />
Ich bin stolz, dass ich meine<br />
Lehre mit Auszeichnung abgeschlossen<br />
habe. Aber ich weiß<br />
schon: In meinem Beruf lernt man<br />
nie aus und man hat immer die<br />
Möglichkeit sich weiterzubilden<br />
– zum Beispiel als Beleuchtungsmeister<br />
oder als Pyrotechniker.<br />
MITARBEITERPOST<br />
Ich habe mich schlussendlich<br />
für Licht entschieden, weil ich<br />
hier die beste Möglichkeit sehe,<br />
meine Kreativität einzubringen<br />
und außerdem viel Spielraum für<br />
eigene Ideen bleibt. Außerhalb<br />
der Festspielsaison arbeite ich<br />
bei Kongressen, Tagungen und<br />
anderen Veranstaltungen im Festspielhaus<br />
mit, im Sommer ausschließlich<br />
für die Seebühne, wo<br />
in diesem Jahr die Oper Turandot<br />
gezeigt wird.<br />
Während der letztjährigen<br />
See-Aufführung Die Zauberflöte<br />
habe ich hoch oben über der Tribüne<br />
in der Licht-Stellwarte den<br />
sogenannten Verfolger bedient.<br />
Nino Walser sorgt bei den Bregenzer Festspielen für das richtige Licht.<br />
37
Das Casino Bregenz wirft sich in Schale – nicht nur, aber auch für<br />
Festspielbesucher. Casinos Austria-Generaldirektor Dr. Karl Stoss im Interview<br />
SPIEL UND UNTERHALTUNG<br />
AUF HÖCHSTEM NIVEAU<br />
PARTNER DER BREGENZER FESTSPIELE<br />
Herr Generaldirektor, Casinos<br />
Austria ist seit 35 Jahren ein<br />
Hauptsponsor der Bregenzer<br />
Festspiele. Was schmiedet die beiden<br />
über eine so ungewöhnlich lange Zeit<br />
zusammen?<br />
Dr. Karl Stoss: Es haben hier zwei<br />
dynamische Unternehmen zu einer<br />
wirklich idealen Partnerschaft<br />
zusammengefunden. Die Kooperation<br />
funktioniert außerordentlich<br />
gut, und wir wollen Institutionen wie<br />
den Bregenzer Festspielen, die weit<br />
über die Grenzen hinaus bekannt<br />
sind, eine solide Basis bieten, auf<br />
der sie ihre Zukunft planen können.<br />
Es macht uns große Freude, hier ein<br />
treuer und nachhaltiger Partner zu<br />
sein, und das bereits seit mehr als<br />
drei Jahrzehnten.<br />
Dass das Festspielhaus und das Casino<br />
sozusagen Nachbarn sind, kommt<br />
der Partnerschaft wohl auch zugute?<br />
Bregenz ist auf Grund seiner geografischen<br />
Lage direkt am Ufer des<br />
Bodensees und nah an der Grenze<br />
zur Schweiz und zu Deutschland<br />
sicher eine ganz besondere Stadt.<br />
Das spüren wir auch im Casino. Wir<br />
haben uns sehr erfolgreich positioniert<br />
und freuen uns alljährlich über<br />
viele Gäste aus den Nachbarländern.<br />
Die Verbindung und die Nähe zu den<br />
Festspielen ist jedes Jahr aufs Neue<br />
ein Asset: Immer wieder bieten wir<br />
Gästen des Casinos eine Führung<br />
durch die Festspielanlage an und<br />
laden umgekehrt Besucher der<br />
Festspiele zu uns ins ausgezeichnete<br />
Restaurant Falstaff und zum Spiel<br />
ins Casino. Alles in allem ist das eine<br />
ausgezeichnete und für beide Seiten<br />
gedeihliche Nachbarschaft, die wir<br />
nicht missen möchten.<br />
Und da Stillstand, wie man sagt,<br />
Rückschritt bedeutet, ist das Casino<br />
stets nach vorne orientiert und<br />
bietet seinen Gästen immer wieder<br />
mal was Neues. Was sind die jüngsten<br />
Überraschungen?<br />
Nun, ein Besuch im Casino Bregenz<br />
soll ein ganzheitliches Erlebnis mit<br />
Spiel, Unterhaltung und Kulinarik<br />
auf höchstem Niveau sein. Das<br />
Gebäude erhielt eine neue Außenfassade,<br />
die durch modernste<br />
LED-Technik ein beeindruckender<br />
Blickfang geworden ist und das<br />
Casino in ein wahres Lichtkunstwerk<br />
taucht. Neu in Bregenz ist die<br />
einzigartige Casino Lounge, hier<br />
trifft Unterhaltung Extravaganz. Die<br />
Lounge mit ihrer trendigen Bar samt<br />
Panoramafenster mit Ausblick auf<br />
den Festspielplatz ist das Herzstück<br />
des Casinos. Wenn Sie sportliche<br />
Großevents live in Großformat mit<br />
Ihren Freunden erleben möchten,<br />
dann können Sie die beeindruckenden<br />
Bilder auf der großformatigen<br />
Videowall genießen. Oder Sie<br />
wünschen sich einen glamourösen<br />
Abend mit Ihren Freunden? In der<br />
Lounge des Casinos wird Unterhaltung<br />
großgeschrieben: Für beste<br />
Stimmung sorgen eindrucksvolle<br />
Special-Events und Themenabende,<br />
90 exotische Cocktails und Snacks<br />
sowie Livemusik am Wochenende.<br />
Zu Recht stolz ist Casinos Austria-Generaldirektor Dr. Karl Stoss auf das frisch renovierte Casino in Bregenz.<br />
38
1<br />
B<br />
Spiel auf dem See<br />
Turandot<br />
A<br />
PREISE Turandot<br />
Kategorie 1 2 3 4 5<br />
1<br />
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3<br />
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So – Fr | EUR 122 97 76 50 29<br />
Sa | EUR 142 119 97 76 50<br />
PREMIUM-TICKET So – Fr: EUR 212 | Sa: EUR 222<br />
FESTSPIEL-LOUNGE So – Fr: EUR 298 | Sa: EUR 312<br />
28<br />
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43<br />
44<br />
Karten der Kategorie 1, der Festspiel-Lounge und<br />
Premium-Tickets mit dem Aufdruck »gültig für See<br />
+ Festspielhaus / keine Rückerstattung« sind bei<br />
Absage oder einer Spielzeit der Seeaufführung unter<br />
90 Minuten für die halbszenische Aufführung im<br />
Festspielhaus gültig und werden nicht rückerstattet.<br />
Karten der Kategorie 2 bis 5 mit dem Aufdruck<br />
»gültig nur für die Seebühne« sind nur für die Aufführung<br />
auf der Seebühne gültig. Bei einer Verlegung<br />
der Aufführung ins Festspielhaus erhalten Besitzer<br />
dieser Karten dann den Kartenwert rückerstattet<br />
bzw. können auf einen späteren Termin umtauschen,<br />
wenn die Aufführung auf der Seebühne nicht bzw.<br />
weniger als 60 Minuten gespielt worden ist.<br />
SITZPLÄNE & PREISE<br />
Oper im Festspielhaus<br />
Hoffmanns Erzählungen<br />
Orchesterkonzerte<br />
im Festspielhaus<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
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LINKS<br />
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LINKS<br />
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RECHTS<br />
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MITTE MITTE RECHTS<br />
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ROLLSTUHLPL ÄTZE<br />
ROLLSTUHLPL ÄTZE<br />
PREISE Hoffmanns Erzählungen<br />
Kategorie 1 2 3 4 5 6<br />
EUR 135 120 104 90 48 24<br />
PREISE Symphonieorchester Vorarlberg<br />
Kategorie 1 2 3 4 5<br />
EUR 43 38 30 25 18<br />
Premierenzuschlag<br />
pro Ticket EUR 25 (Kate gorie 1 & 2). Für<br />
die Premiere gilt ein eigener Sitzplan.<br />
PREISE Wiener Symphoniker<br />
Kategorie 1 2 3 4 5<br />
EUR 80 62 48 32 22<br />
39
Viel Vorfreude auf die kommende<br />
Festspielsaison wünschen die Bregenzer<br />
Festspiele und ihre Partner:<br />
HAUPTSPONSOREN<br />
GREEN ENERGY<br />
PARTNER<br />
PRESENTING SPONSORS CO-SPONSOREN & PARTNER SUBVENTIONSGEBER<br />
ArsRhenia<br />
GrECo International AG<br />
Hilti Foundation<br />
Mercedes-Benz<br />
Wiener Städtische<br />
Versicherung AG –<br />
Vienna Insurance Group<br />
Wolford AG<br />
AGM<br />
Coca Cola<br />
Klosterbrauerei Weltenburg<br />
Mohrenbrauerei Dornbirn<br />
Österreich Wein Marketing<br />
People’s Viennaline<br />
Pfanner & Gutmann<br />
Rauch Fruchtsäfte<br />
Red Bull<br />
Ricola AG<br />
Römerquelle<br />
Schlumberger<br />
PARTNER<br />
BREGENZER FESTSPIELE GMBH<br />
Platz der Wiener Symphoniker 1 | 6900 Bregenz, Austria<br />
T +43 5574 407-5 | F +43 5574 407-400<br />
www.bregenzerfestspiele.com