Franz Martin Haberditzl: Franz Anton Maulbertsch 1724-1796 ...
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Deckenmalerei <strong>Maulbertsch</strong>s setzt sich FMH mit dem seit Albert Ilg behaupteten<br />
Einfluss/Vorbild Würzburg (v.a Kaisersaal und Tiepolos) auseinander, den/das er (bei<br />
MDN sogar figürlich-kompositionell) motivisch/thematisch bejaht, um aber die<br />
Unterschiede (Würzburg/Tiepolo: moderner, wirklichkeitsnaher, ohne Höhendrang;<br />
Kremsier/<strong>Maulbertsch</strong>: eine der letzten grossen, geschichts-symbolischen Schöpfungen<br />
aus barockem Geiste...) zu betonen. Etwas ins Nationalistisch-Psychologisierende kommt<br />
FMH mit der Rede von "slawischen Typen", dem Deutschen gegenüber dem Welschen,<br />
das Humorige, Ironisch-Schöpferische, Karikierende als kostbares schwäbisches Erbe<br />
(aber auch als Ironie, Aufklärung?). Seine Behauptung, erst hier wäre der Kirchenmaler<br />
zum Historienmaler geworden, ist stark zu relativieren, vgl. auch die Militärakademie. Der<br />
Unterschied von einer sakralen zu einer profanen Allegorie (eigentlich keine richtige<br />
Apotheose des Bischofs Leopold von Egk zu Lebzeiten sondern eine übliche Glorifizierung<br />
oder personifizierte Kulmination der Bistumsgeschichte) ist gering. Formal ist das<br />
<strong>Maulbertsch</strong>-Fresko - vielleicht gewünscht - ganz traditionell: eine eine hypäthrale ovale<br />
Konstruktion wie sie in Böhmen, Mähren z.B. bei Johann Georg Etgens, <strong>Franz</strong> Georg<br />
Eckstein, aber auch schon früher z.B. in München Lustheim seit langem vorkommt,<br />
allerdings nicht als illusionistische Fortsetzung der realen Architektur, sondern in einer<br />
rahmenartigen, fiktionalisierenden, österreichischen Sockelübergangszone. FMH geht<br />
weiter auf Gehilfen z.B. Johann Angst, Sohn von Ernst Friedrich Angst/Pavor aus<br />
Neckarsulm (MDN erkennt in Hintergrundfiguren v.a. Andreas Brugger und in der<br />
Sockelzone J.W. Bergl) und einige Entwürfe ein, wie "Bischof Bruno von Schauenburg",<br />
Brünn, ehemals Austerlitz (nach MDN: Bergl spätere Kopie?), "Stehender Feldherr",<br />
Österr. Galerie (nach MDN: S. 370, Nr.179: freie Notiz/Detailskizze Winterhalters). In der<br />
der Mittelszene verwandten Zeichnung "Apotheose eines Fürsten", München, Vaduz (Abb.<br />
239) meint MDN als Urheber Josef Stern ausmachen zu müssen (S.362,Nr. 136; die<br />
"Justitia, Fides, Pictura ?", Abb. 238, Wien, Albertina; MDN: S. 363, Nr. 142 ebenfalls<br />
Stern und als Entwurf zur Bibliothek in Kremsier zu geben, ist sehr fraglich), der fast<br />
parallel die Bibliothek in Kremsier freskierte. Bei dem "Reitenden Feldherrn" nach MDN<br />
(S.370, Nr. 178) von Winterhalter und eher von Klosterbruck inspiriert, ist nach Meinung<br />
des Rezensenten auch Andreas Brugger nicht ganz auszuschliessen. FMH versucht auch<br />
die durch den Tod des Bischofs vereitelte und erst später 1772 in Öl von <strong>Franz</strong> Adolph von<br />
Freenthal ausgeführte Ausmalung des Speisesaals nach dem vorhandenen Konzept und<br />
einigen Skizzen etwas zu rekonstruieren. Es erstaunt, dass er nach seiner obigen<br />
bekannten Warnung nicht erkannte, dass es sich offensichtlich um doppelseitige und nicht<br />
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