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Franz Martin Haberditzl: Franz Anton Maulbertsch 1724-1796 ...

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Hälfte des 18. Jahrhunderts in Verbindung gebracht werden.<br />

MDN macht sich noch Gedanken um eine als Abb. 260 wiedergegebene und FMH schon<br />

bekannte Ölgrisaille (MDN: S. 259, Nr. 98a) als Vorlage für den "Triumph Christi" (vgl.<br />

Abb. 250). Auch sie wundert sich über den Farbverzicht und – unausgesprochen - , dass<br />

dabei nicht schon das längliche Oval der Ausführung angedeutet ist. In dem<br />

Zeitungsbericht (vgl. Strukturwandel der Öffentlichkeit nach 1770) anlässlich der Teil-<br />

Einweihung 1774 wird nicht nur auf die sakrale Bedeutung ("Würde eines Heiligtums")<br />

sondern auch auf die ästhetische ("Bewunderung grosser Kenner") abgehoben.<br />

Abb. 4. <strong>Franz</strong> <strong>Anton</strong> <strong>Maulbertsch</strong>: Ungarischer Heiligenhimmel (Detail Presbyteriumsfresko, Gyjör/Raab),<br />

aus: <strong>Franz</strong> <strong>Martin</strong> <strong>Haberditzl</strong>: <strong>Franz</strong> <strong>Anton</strong> <strong>Maulbertsch</strong>,2006, Abb.264<br />

Wenn man "Die Hofkammerkapelle in Wien" betritt, weht ein anderes kühles,<br />

klassizistisches Lüftchen: antikisierende Gesimse, einfache, klare Ornamente, im<br />

illusionistischen Deckenbild ein 'aufgeräumter' Himmel (Bushart), an den Wänden gemalte<br />

Apostel als Imitat vergoldeter Plastiken samt Schattenwurf. Obwohl FMH die<br />

Aktenvorgänge kennt, ordnet er wie schon Klára Garas, Gertrude Aurenhammer und<br />

zuletzt Wilhelm Georg Rizzi (1977, S.637-647) und MDN (S.258, Nr. 97) bemerkten, die<br />

Anteile <strong>Maulbertsch</strong>s (alles Figürliche mit Hilfe Winterhalters), Fischers (nur die<br />

Architektur) teilweise falsch zu. FMH geht auch noch von den durch Übermalungen<br />

(Winterhalters?, vgl. Abb. 267) bedingten paarweisen Figuren (z.B. Abraham und<br />

Melchisedek) aus (nach Freilegung der <strong>Maulbertsch</strong>originale oder der Erstfassung nur<br />

noch eine Figur pro Wandabschnitt). Auch nach den jüngsten Forschungen von Rizzi und<br />

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