„Die Bürger wollen Stabilität – keine Sozialromantik ... - CDU Gehrden
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42 MIT / KPV / SENIOREN-UNION<br />
2|2009<br />
Eine Chance für den Mittelstand<br />
Nicht die virtuelle Wirtschaft zählt: Emnid-Chef Schöppner fordert neues Wirtschaftsbild<br />
Unter dem Motto <strong>„Die</strong> gute Wirtschaft“<br />
hat der Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstitutes<br />
TNS Emnid, Klaus-<br />
Peter Schöppner, anlässlich der Vorsit -<br />
z endenkonferenz der Mittelstandsvereinigung<br />
(MIT) Niedersachsen in Hannover<br />
für ein neues Wirtschaftsbild plädiert.<br />
Das Bild der Sozialen Marktwirtschaft<br />
müs se belebt werden, riet Schöppner.<br />
Die derzeitige Bankenkrise müsse gerade<br />
im Mittelstand als Chance begriffen<br />
werden, zumal sie eine Abkehr von der<br />
virtuellen hin zur realen Wirtschaft notwendig<br />
ma che.<br />
Für die Union kommt es nach Aussagen<br />
des Emnid-Chefs wesentlich darauf an,<br />
dem von linker Seite immer wieder erhobenen<br />
Vorwurf sozialer Ungerechtigkeit<br />
wirkungsvoll zu be gegnen: Soziale Un ter -<br />
schiede in Deutschland seien eine Tatsache.<br />
Eine Bewertung dürfe nicht nach Her-<br />
Die Initiative von Bundeskanzlerin Angela<br />
Merkel (<strong>CDU</strong>) gemeinsam mit den Minis -<br />
terpräsidenten der Länder, das Bildungswesen<br />
auf die bundespolitische Agenda zu<br />
setzen, ist zu begrüßen. Gerade wegen der<br />
föderalistischen Arbeitsteilung und der<br />
damit einhergehenden Länderverantwortung<br />
ist es notwendig, dieses Megathema<br />
ebenenübergreifend an zupacken.<br />
Daher ist es nur konsequent, dass Bund<br />
und Länder beschlossen haben, die Ausga-<br />
Senioren-Union<br />
Drei Niedersachsen<br />
im Bundesvorstand<br />
Die Niedersachsen haben weiterhin<br />
ein gehöriges Wort im Bundesvorstand<br />
der Senioren-Union (SU) Deutschlands<br />
mitzureden: Drei Bewerber des Landesverbands<br />
wurden in der Bundesdelegie r -<br />
tenversammlung in Wiesbaden in den<br />
29-köpfigen Bundesvorstand ge wählt.<br />
Der SU-Landesvorsitzende Rolf Reinemann<br />
wurde in seinem Amt als stellvertretender<br />
Bundesvorsitzender be stätigt,<br />
ebenso der stellvertretende Landesvorsitzende<br />
Manfred Gallwitz als Beisitzer.<br />
Erstmals unter den Beisitzern vertreten<br />
ist Eva-Brigitte Rudolph-Heger.<br />
kunft, sondern nur<br />
nach jeweiliger Leis -<br />
tung erfolgen, wo bei<br />
Leistung die Differenz<br />
des Er geb nis ses<br />
von der erwar te ten<br />
Leistung sei, machte<br />
Schöpp ner deutlich.<br />
Den Schluss der<br />
MIT-Vorsitzendenkonferenz<br />
bildete<br />
ein gemeinsames<br />
Abendessen in der<br />
Festscheune von<br />
Meyer’s Hof im<br />
Hannove raner Zoo.<br />
Zoo direktor Klaus-<br />
Michael Machens, selbst Mitglied der<br />
MIT seit 1978, erläuterte das erfolgreiche<br />
Ge schäftsmodell des Erlebniszoos Han-<br />
ben für Bildung und Forschung auf zehn<br />
Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu<br />
er höhen. Nur mit verstärkten Anstrengungen<br />
wird Deutschland die zentralen<br />
Herausforderungen bewältigen können.<br />
Bei der Verbesserung des Bil dungs -<br />
stand ortes haben Städte, Gemeinden und<br />
Landkreise eine besondere Verantwortung<br />
und Schlüsselrolle, da sie in der Regel<br />
Träger bzw. Finanziers von Kindergärten<br />
und Schulen sind.<br />
Seit 2004 beschreitet das Land Niedersachsen<br />
gemeinsam mit der Bertelsmann<br />
Stiftung einen zukunftsweisenden Weg:<br />
Im Rahmen des gemeinsamen Projektes<br />
„Eigenverantwortliche Schule und Quali -<br />
tätsvergleich in Bildungsregionen“ streben<br />
sie zusammen mit Schulträgern und<br />
Schulen an, die Qualität der Bildungseinrichtungen<br />
zu verbessern und erfolgreiche<br />
Bildungsbiografien zu ermöglichen. Ziel<br />
ist es, dass alle einen höchstmöglichen<br />
Schulabschluss erreichen und die Übergänge<br />
in Lehre, Beruf und Studium gelingen.<br />
Jenseits formaler Zuständigkeiten für<br />
die inneren und äußeren Schulangelegenheiten<br />
bedarf es darüber hinaus einer<br />
Verantwortungsgemeinschaft aller Institutionen<br />
und Akteure, die Kinder und<br />
Jugendliche fördern.<br />
Die ersten Städte, Gemeinden und<br />
Landkreise in Niedersachsen <strong>–</strong> der Raum<br />
Der Vortrag lieferte Diskussionsstoff: (von links) Hannovers<br />
Zoodirektor Klaus-Michael Machens, Gundula Zieschang,<br />
MIT-Bezirksvorsitzende Osnabrück-Emsland, sowie der MIT-<br />
Landes- und Bundesvorsitzende Dr. Josef Schlarmann.<br />
nover und gab einen Ausblick auf das<br />
zur Realisierung anstehende Projekt<br />
„Yukon-Bay“. Andreas A. Sobotta<br />
Bildungsregionen sind das Gebot der Stunde<br />
Land und Kommunen tragen gemeinsame Verantwortung: Niedersachsen wegweisend<br />
Braunschweig und das Emsland <strong>–</strong> haben<br />
2005 begonnen, Bildungsregionen aufzubauen.<br />
Die Akteure sind sich einig, dass<br />
im Hinblick auf einen besseren Übergang<br />
von der Schule in den Beruf nur in Netzwerken<br />
die Ausbildungsfähigkeit der<br />
Schü lerinnen und Schüler gefördert und<br />
nicht zu letzt die Jugendarbeitslosigkeit<br />
bekämpft werden kann.<br />
So wird es möglich sein, die auf dem<br />
Bildungsgipfel beschlossene Senkung<br />
der Schulabbrecherquote bis 2015 von<br />
rund acht auf vier Prozent tatsächlich<br />
umzusetzen und die Zahl der Jugendlichen<br />
ohne abgeschlossene Be rufsaus -<br />
bil dung von ca. 17 auf 8,5 Prozent zu<br />
halbieren. Bedeutend für eine Verbesserung<br />
der Schnittstellen zwischen Kita,<br />
Grundschule, weiterführender Schule<br />
und Ausbildung bzw. Studium ist die<br />
regionale Steuerung in den Netzwerken<br />
der Bildungsregionen.<br />
Land und Kommunen sollten gemeinsam<br />
die Verantwortung im Bildungswesen<br />
tragen und partnerschaftlich die von Bund<br />
und Ländern beschlossenen Punkte um -<br />
setzen. Die Weichen sind gestellt: Das<br />
Projekt „Eigenverantwortliche Schule und<br />
Qualitätsvergleich in Bildungsregionen“<br />
kann als Modell für eine zügige Umsetzung<br />
der Beschlüsse des Bildungsgipfels<br />
in Dresden dienen. Reinhard Winter