„Die Bürger wollen Stabilität – keine Sozialromantik ... - CDU Gehrden
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Damit pflegende Eltern<br />
mal auftanken können<br />
Kinderhospiz „Löwenherz“: zweites Zuhause<br />
für Familien mit unheilbar kranken Kindern<br />
Bei strahlendem Sonnenschein eröff<strong>–</strong><br />
nete im September 2003 die damalige<br />
Sozialministerin Ursula von der Leyen<br />
(<strong>CDU</strong>) in Syke ein Projekt, das für Niedersachsen<br />
einzigartig ist: Das Kinderhospiz<br />
„Löwenherz“ mit Platz für acht unheilbar<br />
kranke Kinder sowie deren Eltern und<br />
Geschwister. Bis zu 150 Familien kommen<br />
für einige Wochen im Jahr hierher, um<br />
danach wieder gestärkt nach Hause zu -<br />
rückzukehren. Manche Kinder verbringen<br />
hier auch ihre letzten Lebenstage. Die<br />
Mitarbeiter begleiten sie und ihre An ge -<br />
hörigen in dieser Phase und unterstützen<br />
beim Abschiednehmen. Auch ein<br />
Seelsorger steht ihnen dabei zur Seite.<br />
Zur Hälfte spendenfinanziert<br />
Aufgenommen werden Kinder mit<br />
schwe ren Erkrankungen, bei denen eine<br />
Heilung nach heutigem Stand der Medizin<br />
ausgeschlossen ist. Dazu ge hören Herzerkrankungen,<br />
Hirnschädigun gen während<br />
der Geburt oder durch einen Unfall, Stoffwechselstörungen,<br />
schwe re angeborene<br />
Kinderhospiz „Löwenherz“<br />
Vereinsbüro:<br />
Hauptstraße 45<br />
28857 Syke<br />
Telefon: 04242 - 59 25-0<br />
info@kinderhospiz-loewenherz.de<br />
www.kinderhospiz-loewenherz.de<br />
Spendenkonto:<br />
Kreissparkasse Syke<br />
Konto: 111 00 999 99<br />
BLZ 291 517 00<br />
MAGAZIN FÜR NIEDERSACHSEN 2|2009 BÜRGERSCHAFTLICHES ENGAGEMENT 43<br />
Fehlbildungen und<br />
fortgeschrittene<br />
Krebs erkrankungen.<br />
Der Aufenthalt<br />
bei „Löwenherz“ hat<br />
das Ziel, Familien<br />
mit schwerstkranken<br />
Kindern zu entlasten und zu stärken.<br />
Denn die Eltern sichern die Pflege ihres<br />
Kindes rund um die Uhr, häufig über<br />
Monate oder Jahre. Sie brauchen eine Einrichtung,<br />
um wieder durchatmen zu können<br />
<strong>–</strong> und einen Platz, wo das Kind nach<br />
ihren Wünschen versorgt und gepflegt<br />
wird. Hier können sie neue Kraft schöpfen.<br />
Der laufende Be trieb wird rund zur<br />
Hälfte durch Spenden finanziert. Dafür<br />
sind pro Jahr mehr als 500.000 Euro erforderlich.<br />
Es sei immer wieder er staunlich,<br />
wie sehr die Idee und die An gebote in der<br />
Bevölkerung angenommen würden, be -<br />
tont Gaby Letzing, die Initiatorin und Leiterin<br />
des Kinderhospizes: <strong>„Die</strong> Menschen<br />
in der Region unterstützen uns sehr <strong>–</strong> es<br />
ist fast so etwas wie eine <strong>Bürger</strong>bewegung<br />
daraus geworden.“ Das gilt auch für<br />
die ehrenamtliche Mitarbeit im Verein<br />
„Kinderhospiz Löwenherz“, der 2008 sein<br />
zehnjähriges Bestehen feierte: Ehrenamtliche<br />
Löwenherzen stellen Gruß karten her,<br />
informieren an Ständen die <strong>Bürger</strong> über<br />
Aufgaben und Arbeit, helfen in der Küche,<br />
im Vereinsbüro <strong>–</strong> oder wo ihre Unterstützung<br />
ge rade dringend ge braucht wird.<br />
Die Idee für „Löwenherz“ entstand aus<br />
den täglichen Erfahrungen, die das Team<br />
des ambulanten Kinderkrankenpflegedienstes<br />
„Krank und Klein <strong>–</strong> bleib da -<br />
Die Kinder liebevoll zu begleiten, um die Eltern währenddessen<br />
neue Kräfte sammeln zu lassen, lautet das Ziel im Kinderhospiz<br />
„Löwenherz“. Foto: Kinderhospiz „Löwenherz“, Syke<br />
heim“ vor Ort bei den Familien mit unheilbar<br />
kranken Kindern machte. „Wir sahen<br />
die besondere Belastung der Eltern, die oft<br />
am Rande der Erschöpfung waren“, be -<br />
schreibt Gaby Letzing die Situation. „Zwar<br />
gibt es Hilfen durch Ärzte und Therapeuten,<br />
die für einige Stunden zu den Fami -<br />
lien kommen <strong>–</strong> doch die meiste Zeit des<br />
Tages sind sie auf sich allein gestellt. Bei<br />
einem Aufenthalt im Kinderhospiz erhalten<br />
sie nötige Unterstützung und können<br />
neue Kraft schöpfen.“<br />
Neben dem stationären Angebot bietet<br />
der „Ambulante Kinderhospizdienst Lö -<br />
wen herz Bremen und Umzu“ seit mehr<br />
als zwei Jahren im Großraum Bremen<br />
Familien auch zu Hause die nötige Beglei -<br />
tung. Geschulte Ehrenamtliche unterstützen<br />
und entlasten die Familien, spielen<br />
mit den Geschwistern, machen gemeinsame<br />
Ausflüge und sind einfühlsame<br />
Gesprächspartner. Zusätzlich bietet<br />
„Lö wenherz“ mit seinem Kooperationsmodell<br />
bestehenden Hospizdiensten in<br />
Niedersachsen an, Ehrenamtliche in der<br />
ambulanten Kinderhospizarbeit zu schulen.<br />
Sie werden dann vor Ort von ihren<br />
Hospizdiensten in Familien mit einem<br />
unheilbar kranken Kind eingesetzt. Ziel<br />
ist es, ein breites Begleitungsangebot<br />
im Land aufzubauen. Heiner Brock<br />
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