zyklen 2.1 Exogene Faktoren - HSH Nordbank AG
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Büroimmobilienmarkt<strong>zyklen</strong> – Oktober 2009<br />
Durch die Verbriefung von Krediten stieg der Anteil der Finanzaktiva außerhalb<br />
des Bankensystems in die Höhe. Somit hat die Verbriefung dazu beigetragen,<br />
dass viele Unternehmen vergleichsweise einfach zu günstigen Krediten kamen.<br />
2.2 Endogene <strong>Faktoren</strong>: Schweinezyklus und<br />
das Handeln der Marktteilnehmer<br />
Time-lags (Stichwort: Schweinezyklus)<br />
Nicht nur exogene <strong>Faktoren</strong> bewirken Zyklen, auch das Handeln der Marktteilnehmer<br />
trägt zur Entstehung von Schwankungen am Markt bei. Das Auseinanderfallen<br />
von steigenden Preisen und zeitlich nachgelagerter zunehmender<br />
Bautätigkeit im Wechsel mit fallenden Preisen und daraus resultierender zeitversetzter<br />
rückläufiger Bautätigkeit wird gerne mit dem Phänomen des<br />
„Schweinezyklus’“ beschrieben.<br />
Im Mittelpunkt der Überlegungen zum Schweinepreiszyklus, die Arthur Hanau<br />
im Rahmen seiner Dissertation „Die Prognose der Schweinepreise“ 1926 ausführte,<br />
stand die Frage „wie der Landwirt die Organisation und Betriebsführung<br />
wechselnden Preisverhältnissen seiner Erzeugnisse und seiner Erzeugungsmittel<br />
anzupassen hat“. Im Kern zielt seine Ableitung einer Preisprognose auf die<br />
Veränderungen auf der Angebotsseite ab: Bei steigenden Marktpreisen und einer<br />
günstigen Futter-Schweinepreisrelation kommt es zu verstärkten Investitionen,<br />
die sich im Falle der Schweine auf Grund der Aufzucht erst zeitverzögert<br />
auf das Angebot auswirken. Das wachsende Angebot geht über den Bedarf des<br />
Marktes hinaus und führt zu einem Preisverfall. Die nachfolgende Drosselung<br />
der Produktion wirkt verzögert angebotsverknappend mit der mittelbaren Folge<br />
erneut steigender Preise – der Zyklus kann erneut beginnen.<br />
Der Produzent hat sich daher – so die Schlussfolgerung – an den beim Verkauf<br />
voraussichtlich zu erzielenden Preisen zu orientieren und nicht an den gegenwärtig<br />
zu erzielenden Preisen. Die Folge wäre eine Stabilisierung der Preise<br />
durch das Durchbrechen des Preiszyklus’.<br />
Auch bei Immobilien besteht ein Time-lag zwischen der Entscheidung zur Produktion<br />
eines Gutes und der Vermarktung. Rottke/Wernecke benennen dagegen<br />
drei Time-Lags, die als Erklärung herangezogen werden können und die<br />
mittelbar mit dem Schweinezyklus zusammen hängen:<br />
� Der „Preismechanismus-Lag“ beschreibt die Zeit, die am Markt verstreicht,<br />
bevor sich Änderungen in der Nachfrage auf das Preisniveau auswirken.<br />
Die Verzögerung kommt bei steigender Nachfrage dadurch zustande, dass<br />
zunächst der Leerstand abgebaut wird, bis die Fluktuationsreserve unterschritten<br />
ist und weiterer Marktausgleich nur noch über Preisänderungen<br />
stattfinden kann.<br />
� Der sich anschließende „Entscheider-Lag“ wird durch interne Unternehmensabläufe<br />
wie z.B. Entscheidungsverfahren für Investitionen bewirkt. Es<br />
Entwicklung Spitzenmieten<br />
und Bautätigkeit – London<br />
8,0%<br />
6,0%<br />
4,0%<br />
2,0%<br />
0,0%<br />
-2,0%<br />
-4,0%<br />
€/m²<br />
80<br />
20<br />
1989<br />
1992<br />
1995<br />
1998<br />
2001<br />
2004<br />
2007<br />
2010e<br />
2013e<br />
Spitzenmiete Zubau in % des Bestands<br />
Quelle: PMA, eigene Berechnung<br />
Entwicklung Spitzenmieten<br />
und Bautätigkeit – Paris<br />
4,0%<br />
3,0%<br />
2,0%<br />
1,0%<br />
0,0%<br />
-1,0%<br />
9<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
€/m²<br />
60<br />
55<br />
50<br />
45<br />
40<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
1989<br />
1992<br />
1995<br />
1998<br />
2001<br />
2004<br />
2007<br />
2010e<br />
2013e<br />
Spitzenmiete Zubau in % des Bestands<br />
Quelle: PMA, eigene Berechnung