zyklen 2.1 Exogene Faktoren - HSH Nordbank AG
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Büroimmobilienmarkt<strong>zyklen</strong> – Oktober 2009<br />
als die Exportwirtschaft um 2003 wieder ansprang, erholte sich die japanische<br />
Wirtschaft.<br />
Diese Erholung fand mit der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise ein jähes<br />
Ende. Die japanische Wirtschaft erlitt aufgrund ihrer starken Exportabhängigkeit<br />
erneut einen Wachstumseinbruch. Die Büroimmobilienmärkte werden dadurch<br />
wiederum in Mitleidenschaft gezogen, da sich das japanische Finanzsystem in<br />
der letzten Krise nicht ausreichend stabilisiert hatte, um der neuen zu trotzen.<br />
Was hat Japan falsch gemacht?<br />
Zunächst einmal ist festzuhalten, dass die japanische Wirtschaft nach dem<br />
Platzen der Blase keinen konjunkturellen Einbruch erlebt hat, wie es derzeit in<br />
Deutschland zu beobachten ist. Der Abschwung verlief schleichend. Folglich<br />
schien der Handlungsdruck geringer zu sein, was dazu führte, dass die Probleme<br />
nur zögerlich und unkoordiniert angegangen wurden.<br />
Den Banken wurde erlaubt, faule Kredite ohne Abschreibungen zu halten, um<br />
so Verluste später realisieren zu können. Sie wurden jedoch nicht von ihren<br />
Lasten befreit, was dazu führte, dass sie kaum neue Risiken eingingen, sprich<br />
Kredite nur sehr restriktiv vergaben. Der Unternehmenssektor wiederum musste<br />
erkennen, dass er in den Zeiten des billigen Geldes zu viel investiert hatte und<br />
dass den neuen Produktionskapazitäten keine entsprechende Nachfrage gegenüberstand.<br />
Die expansive Geldpolitik der Bank of Japan war in diesem Umfeld<br />
zwecklos.<br />
Allerdings war die Fiskalpolitik ebenfalls erfolglos. Ein Großteil der Gelder versickerte<br />
in die mit der Politik gut vernetzte Bauwirtschaft. Problematisch war außerdem,<br />
dass die Politik sowohl Banken als auch Unternehmen, die von der Insolvenz<br />
bedroht waren, zu lange unter die Arme griff. Eine Marktbereinigung<br />
zugunsten von mehr Wettbewerbsfähigkeit fand damit nicht statt.<br />
Bankenkrise Schweden<br />
Ein anderes Beispiel, wo es gelang, eine Immobilienkrise zu bewältigen, liefert<br />
Schweden. Als es Anfang der 1990er Jahre in Europa zu einer schweren Krise<br />
des Immobilien-, Finanz- und Bankenmarktes kam, wurden Schweden und zeitverzögert<br />
auch Finnland, Norwegen und Dänemark gleichfalls heimgesucht.<br />
Mitte der 1980er Jahre beschloss Schweden die umfassende Deregulierung<br />
des Kreditmarktes, obgleich die Aufsichtsbehörden nicht darauf vorbereitet waren<br />
und die Banken noch kein ausreichendes Risikomanagementsystem hatten.<br />
Restriktionen bezüglich Kreditvolumen und Verzinsung wurden aufgehoben.<br />
Zudem konnten in Schweden Kreditzinsen zu großen Teilen vom zu versteuernden<br />
Einkommen abgezogen werden. Auch die zunehmende Inflation trug<br />
dazu bei, Immobilien als sicheres Investment zu betrachten. Alle diese <strong>Faktoren</strong><br />
trugen dazu bei, dass ein enormer Kredit- und Immobilienboom ausgelöst wurde.<br />
Die Preise schossen in die Höhe. Anfang der 1990er platzte die Blase. Die<br />
Konjunktur verschlechterte sich und die Immobilienpreise begannen zu sinken.<br />
1992 kamen Währungsturbulenzen hinzu. Die schwedische Krone sollte mit<br />
Zinserhöhungen gestützt werden, was bei den üblichen Immobilienfinanzierungen<br />
mit variablem Zinssatz Kreditnehmer und Banken zusätzlich in die Bredouille<br />
brachte. Die feste Bindung der schwedischen Krone an die Rechnungseinheit<br />
Wertentwicklung<br />
Büroimmobilien Schweden<br />
nominal, indexiert<br />
240<br />
220<br />
200<br />
180<br />
160<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
1986<br />
1988<br />
Quelle: PMA<br />
1990<br />
1992<br />
1994<br />
1996<br />
1998<br />
2000<br />
2002<br />
2004<br />
2006<br />
2008<br />
Kumulierter durchschnittlicher Zuwachs<br />
Tatsächliche Wertentwicklung<br />
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