zyklen 2.1 Exogene Faktoren - HSH Nordbank AG
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Büroimmobilienmarkt<strong>zyklen</strong> – Oktober 2009<br />
Während der Investmentmarkt frühzeitig auf die aufziehende Krise reagierte,<br />
weil sich die Finanzierungsbedingungen deutlich verschlechterten, dauerte es<br />
bis in den Spätsommer 2008 bis die Realwirtschaft von der Krise erfasst wurde<br />
und auch der Vermietungsmarkt erste Auswirkungen zu spüren bekam. Auf fast<br />
allen Märkten setzten die Mietrückgänge nicht vor dem vierten Quartal 2008<br />
ein. Nur in der City von London bröckelten sie bereits zu Jahresanfang. Seit<br />
dem Jahresbeginn 2009 sinken nahezu überall die Mieten. Die tiefsten Einschnitte<br />
bei den Mieten sind seitdem in London, Madrid, Dublin und Paris zu<br />
verzeichnen. Hier hatte der Investmentboom zu einer regen Bautätigkeit mit<br />
entsprechend hohen Flächenzuwächsen geführt. Diese Angebotsausweitungen<br />
fanden bereits 2008 nicht mehr ausreichend Nachfrage, so dass die Leerstände<br />
anzogen. Die noch im Bau befindlichen Büroflächen werden bei ihrer Fertigstellung<br />
die Vakanzen im Markt weiter erhöhen.<br />
Die Unternehmen werden in den nächsten Monaten gezwungen sein, ihren<br />
Personalbestand der geringeren Kapazitätsauslastung anzupassen, denn die<br />
nun langsam in Gang kommende wirtschaftliche Erholung wird den erlittenen<br />
Einbruch nicht kompensieren. Auch der Dienstleistungsbereich, insbesondere<br />
die unternehmensnahen Dienstleister, wird davon nicht ausgenommen bleiben.<br />
Durch den absehbaren Personalabbau zeichnet sich daher eine negative Netto-<br />
Absorption ab. Sie wird spätestens mit dem Auslauf der Mietverträge, frühestens<br />
mit dem Anbieten von Untermietflächen am Vermietungsmarkt wirksam.<br />
Mit den wachsenden Leerständen bleiben die Mieten unter Druck. Eine Bodenbildung<br />
dürfte sich – trotz zwischenzeitlicher Abschwächung des Rückgangs in<br />
einigen Märkten – erst abzeichnen, wenn die Unternehmen ihren Personalbestand<br />
der Auslastung angepasst haben und das Flächenangebot aufgrund<br />
von Projektabsagen bzw. Projektverschiebungen nicht mehr wächst. Damit ist<br />
u.E. erst zur Jahreswende 2010/2011 zu rechnen.<br />
Die Investmentmärkte dürften ihre Bodenbildung hingegen einige Monate früher<br />
erleben. Damit ist zu rechen, sobald für zunehmend mehr Investoren der Tiefpunkt<br />
auf den Vermietungsmärkten abzusehen ist. Dann dürften sie verstärkt<br />
aktiv werden, um ihre Chance zu nutzen, sich attraktive Mietrenditen zu sichern.<br />
Diese werden durch die bis dahin gefallenen Immobilienpreise eine hohe Risikoprämie<br />
enthalten und daher ein Renditeniveau erreicht haben, das Umschichtungen<br />
aus anderen Asset-Klassen auslösen dürfte.<br />
Vermietungsmärkte<br />
Mietentwicklung indexiert<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
Q4/'05<br />
Q2/'06<br />
Q4/'06<br />
Q2/'07<br />
Q4/'07<br />
Q2/'08<br />
Q4/'08<br />
Q2/'09<br />
London Paris Deutschland<br />
Quelle: Jones Lang LaSalle, eigene Berechnung<br />
Büroimmobilienmarkt<br />
Vermietung in London<br />
in GBP<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
1987<br />
1989<br />
1991<br />
1993<br />
1995<br />
1997<br />
1999<br />
2001<br />
2003<br />
2005<br />
2007<br />
2009e<br />
2011e<br />
2013e<br />
Spitzenmiete in GBP je m² Leerstand in %<br />
Quelle: PMA, eigene Prognose<br />
Büroimmobilienmarkt<br />
Investment in London<br />
in %<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
-10<br />
-20<br />
-30<br />
-40<br />
1987<br />
1989<br />
1991<br />
1993<br />
1995<br />
1997<br />
1999<br />
2001<br />
2003<br />
2005<br />
2007<br />
2009e<br />
2011e<br />
2013e<br />
Wertveränderung (links) Mietrendite (rechts)<br />
Quelle: PMA, eigene Berechnung und Prognose<br />
in %<br />
25,0<br />
20,0<br />
15,0<br />
10,0<br />
5,0<br />
0,0<br />
in %<br />
7,0<br />
6,5<br />
6,0<br />
5,5<br />
5,0<br />
4,5<br />
4,0<br />
3,5<br />
3,0<br />
16