Profil 5/2003 f.r Internet - KSPG AG
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Composing (2): frei-stil<br />
Das <strong>Profil</strong> 5/<strong>2003</strong> Wirtschaft/Messen/Märkte<br />
Seite 5<br />
Pierburg vereint Saugrohr und Abgasrückführsystem<br />
„Wir rennen mit diesem<br />
Modul offene Türen ein“<br />
Neuss/Frankfurt am Main. Die Premiere<br />
fand auf der 60. Internationalen<br />
Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt<br />
am Main statt und stieß auf breite Zustimmung<br />
bei den Marktpartnern. Der<br />
Grund: Wieder einmal hatte die Pierburg<br />
GmbH (Neuss) ihre Kompetenz als<br />
innovativer Systemanbieter rund um<br />
den Motor unter Beweis gestellt und<br />
mit dem integrierten Saugrohrmodul<br />
als weltweit erster Anbieter ein technisch<br />
pfiffiges Konzept präsentiert, das<br />
das Ansaugrohr für die Luftversorgung<br />
und die Abgasrückführung (kurz: <strong>AG</strong>R)<br />
„unter einem Dach“ vereint.<br />
„Ausgangspunkte der Überlegungen<br />
waren – neben den immer strenger<br />
werdenden Anforderungen zur Reduzierung<br />
der Schadstoffemissionen –<br />
unsere langjährigen Erfahrungen bei<br />
der Entwicklung und Herstellung von<br />
Saugrohren und Abgasrückführsystemen<br />
sowie die Frage, wie wir unseren<br />
aktuellen und potenziellen Kunden einen<br />
Mehrwert bieten können, den sie<br />
sonst nirgendwo finden.“ Mit diesen<br />
Worten beschreibt Diplom-Ingenieur<br />
Norbert Kleinehakenkamp, Hauptabteilungsleiter<br />
für den Entwicklungsbereich<br />
Luftversorgung bei der Pierburg<br />
GmbH, die Anfänge des integrierten<br />
Saugrohrmoduls.<br />
Das Konzept basiert auf einem Saugrohr<br />
aus Aluminium-Druckguss, in das<br />
eine elektrisch betätigte Drosselklappe,<br />
ein elektromotorisch angetriebenes<br />
Abgasrückführventil, ein Abgaskühler<br />
mit elektrisch betätigter Bypassklappe<br />
sowie ein Luft-Abgasmischer<br />
und elektrisch angetriebene, strömungsoptimierteLadungsbewegungsklappen<br />
integriert sind. Außerdem umfasst<br />
das System noch elektronische<br />
Steuerungseinheiten für die jeweiligen<br />
Stellmotoren; auf kostenintensive<br />
Edelstahlausführungen beim <strong>AG</strong>R-Kühler<br />
kann dabei verzichtet werden.<br />
„Eine derartige Gesamtlösung bietet<br />
dem Kunden eine Menge Vorteile“, erläutert<br />
Armin Schürfeld, Leiter der Vorentwicklung.<br />
„Neben einer deutlichen<br />
Senkung des Stickoxydanteils im Abgas<br />
ermöglicht dieses System die Einsparung<br />
einer Vielzahl von Schnittstellen,<br />
eine leckagesichere Konstruktion,<br />
erhöhte Funktionssicherheit, eine weitere<br />
Gewichtsreduzierung gegenüber<br />
der Verwendung von Einzelkomponenten<br />
sowie Package-Vorteile durch die<br />
kompakte Bauweise und günstige Systemkosten.<br />
Darüber hinaus lassen<br />
sich mit dem integrierten Saugrohrmodul<br />
Kraftstoffeinsparungen von rund<br />
drei Prozent erzielen.“<br />
Kernelement der Schadstoffreduzierung<br />
ist der integrierte Abgaskühler,<br />
mit dem eine Verminderung der Abgastemperatur<br />
um rund 200° Celsius<br />
und eine damit verbundene Steigerung<br />
der Abgasrückführrate erreicht<br />
wird. „Durch den höheren Anteil von<br />
Abgasen an der Verbrennungsluft erreichen<br />
wir eine Reduzierung der Sauerstoffkonzentration,<br />
eine langsamere<br />
Verbrennungsgeschwindigkeit und eine<br />
niedrigere Verbrennungstemperatur,<br />
was wiederum zu einer Senkung<br />
Einfach kompakt – das ist das neue integrierte Saugrohrmodul aus dem Hause Pierburg. Über die gelungene IAA-<strong>2003</strong>-Präsentation<br />
freuen sich Armin Schürfeld (l.) und Hans-Ulrich Kühnel – hier mit dem System auf dem Motorprüfstand am Pierburg-Firmensitz.<br />
des Stickoxydanteils führt“, beschreibt<br />
Hans-Ulrich Kühnel, Entwicklungsleiter<br />
für Ansaugmodule, das<br />
Wirkprinzip: „Des weiteren erhalten<br />
wir mit dieser Maßnahme eine Verbesserung<br />
der Zylinderfüllung sowie geringere<br />
thermische Belastungen bei<br />
den entsprechenden Motorkomponenten.“<br />
Norbert Kleinehakenkamp: „Mit dem neuen Modul rennen wir offene Türen ein“.<br />
Um ein schnelleres Ansprechen des<br />
Katalysators beim Kaltstart des Motors<br />
zu gewährleisten, verfügt der Abgaskühler<br />
zudem über eine Bypassklappe,<br />
mit der die Abgase solange am<br />
Kühler vorbeigeleitet werden, bis die<br />
für den Katalysator erforderliche Betriebstemperatur<br />
erreicht ist. Im Warmbetrieb<br />
sorgt sie anschließend für das<br />
Aufrechterhalten dieser notwendigen<br />
Temperatur.<br />
Ein weiteres wichtiges Element des<br />
integrierten Saugrohrmoduls sind die<br />
speziell entwickelten, verstellbaren<br />
und strömungsoptimierten Ladungsbewegungsklappen,<br />
die für eine höhere<br />
Ladungsbewegung und optimale<br />
Verteilung des Abgas-/Luftgemischs<br />
im Brennraum sorgen. Schürfeld: „Damit<br />
erreichen wir eine stabilere und<br />
gleichmäßigere Verbrennung sowie eine<br />
verbesserte <strong>AG</strong>R-Verträglichkeit,<br />
die mit Hilfe einer Vordrossel noch höhere<br />
<strong>AG</strong>R-Raten ermöglicht.“ Zusätzlicher<br />
Vorteil des Pierburg-Konzepts:<br />
Besondere Kraftstoffqualitäten (z.B.<br />
schwefelfrei) oder Additive werden für<br />
den Betrieb des integrierten Saugrohrmoduls<br />
nicht benötigt.<br />
„Die positiven Reaktionen auf der<br />
diesjährigen IAA und die vielen Gespräche<br />
haben uns gezeigt, dass wir mit<br />
dieser Entwicklung bei den Vertretern<br />
der Automobilhersteller offene Türen<br />
einrennen“, fasst Diplom-Ingenieur<br />
Norbert Kleinehakenkamp, Hauptabteilungsleiter<br />
für den Entwicklungsbereich<br />
Luftversorgung bei der Pierburg GmbH,<br />
die Ergebnisse der erfolgreichen Präsentation<br />
zusammen. „Die Einhaltung<br />
der ab 2005 zwingend vorgeschriebenen<br />
Euro-4- und der etwa von 2009 an<br />
geltenden Euro-5-Norm erfordern ein<br />
komplexes Maßnahmenpaket, zu dem<br />
wir mit unserer kompakten und vergleichsweise<br />
kostengünstigen Lösung<br />
einen wichtigen Beitrag leisten können.<br />
Dass das System dabei evolutionsfähig<br />
genug ist, um auch auf die individuellen<br />
Vorstellungen unserer Kunden eingehen<br />
zu können, versteht sich von<br />
selbst.“ Andreas Tümpen<br />
Gezielter Schutz: Die HPM-Technologie kann in Gebäuden oder am Straßenrand versteckte Sprengfallen ebenso unschädlich machen wie flüchtige motorisierte Täter oder unbefugt vordringende Fahrzeuge stoppen.<br />
W<br />
Was einen Gummiknüppel<br />
oder den Pfeffersprayer<br />
in der Hand<br />
des Polizisten mit<br />
Hightech-Systemen<br />
So soll beispielsweise der Plasma-<br />
Taser (Arbeitstitel), der derzeit bei<br />
Rheinmetall W&M im Kompetenzzentrum<br />
für Waffe und Munition in Unterlüß<br />
untersucht wird, Angreifer in Dis-<br />
elektronischen Einrichtungen im Ziel<br />
stören oder auch dauerhaft zerstören<br />
können“, so Scholles, „und zwar ohne<br />
Gefahr für Leib und Leben der dort<br />
befindlichen Menschen.“ Auf Entfer-<br />
dazu leisten, das Leben von Einsatzkräften<br />
zu schützen.“<br />
Immer wieder gibt es in Krisenregionen<br />
Vorfälle, bei denen zum Beispiel<br />
Zivilisten im Auto auf ein Haltesignal<br />
mit Nachdruck<br />
vorangetrieben<br />
wird, eröffnet<br />
neue Möglichkeiten<br />
zur kos-<br />
wie einem Mittelenergielaser (MEL) tanzen von über zehn Metern außer nungen bis zu 20 Metern können von Soldaten nicht reagieren und als teneffektivenBe- oder der High-Power-Microwave ver- Gefecht setzen. Eine 40mm-Granatpis- heute schon fast alle gängigen elekt- vermeintliche Angreifer beschossen kämpfung von<br />
bindet, fand anlässlich einer Getole dient hier zum gezielten Ausstoß ronischen Geräte bis hin zum Mobil- werden – teilweise mit tragischen Fol- Zielen mit optroprächsrunde<br />
der Wissenschaftspres- einer Plasmawolke ( z.B. aus Kohlentelefon mit HPM-Systemen, die etwa gen. Auch an solchen militärischen nischenEinrichsekonferenz e.V. zum Thema „Nicht stoff), die gepulste elektrische Energie die Größe eines Handkoffers haben, Kontrollpunkten oder zum Objekttungen. Vom<br />
letale Wirksysteme“ (NLW) im Bonner<br />
Presseclub großes Interesse bei<br />
ins Ziel leitet – ohne die ins Visier genommene<br />
Person gesundheitlich zu<br />
ausgeschaltet werden.<br />
Diese Technologie ist auch für die<br />
schutz können HPM-Systeme eine<br />
wirksame Alternative darstellen, um<br />
Lenkflugkörper<br />
Dr. Herbert Scholles<br />
bis hin zum kom-<br />
den eingeladenen Journalisten. schädigen.<br />
Bundeswehr von größtem Interesse, unbefugt vordringende Fahrzeuge mit pletten Kampfpanzer – ohne Sichtsys-<br />
„Nicht letale Wirksysteme versetzen<br />
die Einsatzkräfte in die Lage, in<br />
brenzligen Situationen jeweils angeteme<br />
und Sensoren kommt modernes<br />
militärisches Gerät nicht mehr aus.<br />
Mit NLW-Technik gegen versteckte Bedrohungen Hier liegt gleichzeitig die Schwachmessen<br />
reagieren zu können. Angreistelle<br />
dieser Systeme: Über mehrere<br />
fer können wirksam unschädlich ge- Bei Einsätzen der Polizei ist es wie militärische Szenarien auf dem sofortiger Wirkung zum Stoppen zu Kilometer kann ein Mittelenergielaser<br />
macht werden, ohne sie durch ebenso wie bei militärischen Einsät- Balkan oder in Afghanistan gezeigt ha- bringen – auf Knopfdruck soll die ge- (MEL) die Zieloptik eines gegneri-<br />
Schusswaffengebrauch ernsthaft zu zen häufig erfolgsentscheidend, Täben. Denn eine große Gefahr für die samte Elektronik moderner Fahrzeuge schen Kampfpanzers heute schon zer-<br />
verletzen oder ihr Leben zu gefährtern bzw. gegnerischen Kräften ihre Soldaten geht von Sprengfallen aus, lahmgelegt werden. Ebenso gut könstören und ihn mit höchster Präzision<br />
den“, erläuterte Dr. Herbert Scholles, Kommunikationsmöglichkeiten zu die beispielsweise in Gebäuden oder nen HPM-Systeme in Polizeifahrzeuge kampfuntauglich machen, ohne die<br />
Leiter der Entwicklung der Rheinme- nehmen. Hat ein Geiselnehmer sich am Straßenrand versteckt sind und integriert werden, um motorisierte Tä- Besatzung zu gefährden. Entwicktall<br />
W&M GmbH: „Prinzipiell also in ein Gebäude geflüchtet, so ist er per Handy, Bewegungsmelder oder Titer auf der Flucht zu stellen. Auch Geilungsfachmann Scholles sieht ein<br />
durchaus mit dem Schlagstock oder häufig live via TV, Radio oder <strong>Internet</strong> mer gezündet werden können, um ihre seln im Fahrzeug bleiben unversehrt, breites Einsatzgebiet für solche Laser-<br />
dem Tränengas vergleichbar, bieten über das Vorgehen der Polizei im Bil- vernichtende Wirkung zu entfalten. denn gefährliches Rammen oder der waffen: „Es ist unser Ziel, die MELmoderne<br />
NLW-Konzepte doch ein de. „In dieser Situation stellen Hoch- Scholles: „Auch hier wird die HPM- Gebrauch von Schusswaffen erübrigt Technologie für den Bereich der Flug-<br />
weitaus breiteres Einsatzspektrum energie-Mittelwellensysteme (High Technologie künftig durch die Aus- sich auf diese Weise.<br />
abwehr und zum Schutz stationärer<br />
und helfen aktiv, Menschen zu Power Microwave - HPM) ein wirksaschaltung der Zündelektronik dieser Die Lasertechnologie, die bei der oder mobiler Einrichtungen bis 2012<br />
schützen.“<br />
mes Gegenmittel dar, da sie alle Sprengsätze einen wertvollen Beitrag Rheinmetall W&M GmbH ebenfalls zur Einsatzreife zu bringen.“ oho<br />
Fotos(2): Ariane Gehlert