16.11.2012 Aufrufe

Profil 5/2003 f.r Internet - KSPG AG

Profil 5/2003 f.r Internet - KSPG AG

Profil 5/2003 f.r Internet - KSPG AG

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Seite 8 Wirtschaft/Messen/Märkte<br />

Das <strong>Profil</strong> 5/<strong>2003</strong><br />

D<br />

Die 11. Wehrtechnikmesse<br />

MSPO in Kielce<br />

(Polen) stand ganz im<br />

Zeichen der Umstrukturierung<br />

und dem –<br />

im Sechsjahresprogramm<br />

von <strong>2003</strong> bis<br />

2008 festgelegten – Modernisierungsbedarf<br />

der polnischen Streitkräfte.<br />

In diesem Rahmen hatten die<br />

Kooperationen der heimischen Industrie<br />

mit ausländischen Partnern<br />

eine große Bedeutung. 270 Unternehmen<br />

aus 22 Ländern nahmen an<br />

dieser Messe teil; davon waren 70<br />

Prozent polnische Unternehmen.<br />

Von der Rheinmetall-DeTec-Gruppe<br />

waren die Firmen Rheinmetall Landsysteme,<br />

Rheinmetall W & M, Oerlikon<br />

Contraves, Oerlikon Contraves<br />

Pyrotec sowie Nico Pyrotechnik vertreten.<br />

Präsentationsschwerpunkte<br />

waren unter anderem die gepanzerten<br />

Fahrzeuge, die logistische Unterstützung<br />

der von der Bundeswehr<br />

übernommenen 128 Leopard-2-<br />

Kampfpanzer, die terrestische Flugabwehr<br />

sowie die Themen Mittelkaliber-<br />

und Artillerie-155mm-Munition.<br />

Der auf der Grundlage der im Mai<br />

2002 vom Ministerrat verabschiedeten<br />

„Strategie der strukturellen Umgestaltung<br />

des Potenzials der Verteidigungsindustrie<br />

in den Jahren 2002<br />

bis 2005“ eingeleitete Umstrukturierungs-<br />

und Konsolidierungsprozess<br />

der polnischen Rüstungsindustrie<br />

fand seinen sichtbaren Ausdruck in<br />

dem Messestand der Bumar-Gruppe,<br />

in der jetzt 13 Unternehmen zusammengeschlossen<br />

sind und weitere<br />

sieben Unternehmen bis Ende <strong>2003</strong><br />

eingebunden werden. Diese Gruppe<br />

wird – mit ihrem Produktspektrum<br />

gepanzerte Fahrzeuge, Motoren, Waffen,<br />

Raketen und Munition – im Wesentlichen<br />

die zukünftige Heeresindustrie<br />

Polens repräsentieren.<br />

Vertiefte<br />

Kontakte<br />

Die Agencia Rozwoju Przemyslu S.A.<br />

ist eine weitere Gruppierung, die die<br />

Luftfahrt- und Radio-Elektronik-Industrie<br />

des zukünftigen EU-Mitgliedslandes<br />

repräsentiert. Insgesamt besteht<br />

die polnische Rüstungsindustrie<br />

aus 38 Rüstungsbetrieben mit rund<br />

30000 Beschäftigten; weitere 5000<br />

Mitarbeiter sind in den zwölf Militärbetrieben<br />

beschäftigt. Mit Ausnahme<br />

des Marineschiffbaus waren alle bedeutenden<br />

polnischen Wehrtechnik-<br />

Unternehmen auf der MSPO vertreten.<br />

Während der Messe hat die Rheinmetall<br />

Landsysteme GmbH mit der<br />

Bumar-Gruppe in Anwesenheit hoher<br />

politischer und militärischer Vertreter<br />

aus Polen eine Zusammenarbeitsvereinbarung<br />

für die logistische<br />

Unterstützung der von der Bundeswehr<br />

übernommenen Panzerfahrzeuge<br />

unterzeichnet. Die polnischen<br />

Streitkräfte haben auf der Grundlage<br />

der zwischen dem deutschen und<br />

polnischen Verteidigungsministerium<br />

am 29. Januar 2002 in Berlin und<br />

am 29. April 2002 in Warschau unterzeichneten<br />

Verträge 128 Leopard<br />

2A4, zehn Bergepanzer 2, vier Biber-<br />

Brückenlegepanzer, 43 M-113-Mannschaftstransportwagen<br />

sowie weitere<br />

Fahrzeuge erhalten. Diese Vereinbarung<br />

ist zugleich ein wichtiger<br />

Schritt für die industrielle Zusammenarbeit<br />

beider Länder. So standen<br />

denn auch auf dem Rheinmetall-Stand<br />

eine 120mm-Glattrohrkanone<br />

und die zugehörige Munition<br />

im Mittelpunkt. Dieter Hanel<br />

Generalleutnant Edward Pietrzyk<br />

(r.), Generalstabschef des polnischen<br />

Heeres, im Gespräch mit<br />

RLS-Marketingleiter Dieter Hanel.<br />

Industrial Ethernet von Hirschmann schafft die durchgängige Vernetzung der Fertigung des neuen T5-Transporters (Multivan) von Volkswagen Nutzfahrzeuge.<br />

Hirschmann Electronics: Industrial Ethernet schafft durchgängige Vernetzungslösung der T5-Fertigung<br />

Produktive Transparenz für den neuen Multivan<br />

dp Hannover/Neckartenzlingen. Mit<br />

dem neuen Multivan debütiert die<br />

fünfte Generation des VW-Transporters.<br />

Sie steckt voller Innovationen<br />

und entsteht im Rahmen eines mindestens<br />

ebenso innovativen Fertigungs-Konzepts.<br />

Erstmals im Hause<br />

Volkswagen wurden durchgängig alle<br />

Ebenen über Industrial Ethernet von<br />

HIrschmann vernetzt. Die vertikale Integration<br />

bringt neue Transparenz und<br />

Dynamik in die Gesamt-Geschäftsprozesse.<br />

Mit Marktanteilen von 23,8 Prozent<br />

bei den leichten Nutzfahrzeugen und<br />

49,9 Prozent bei den leichten Transportern<br />

steht die Marke Volkswagen in<br />

Deutschland weit vor der Konkurrenz.<br />

Wegbereiter waren die alten Bullis, die<br />

als Pritschenwagen, Transporter,<br />

Kleinbus und Campingfahrzeug „Karriere“<br />

machten. Fast 50 Jahre nach ihrer<br />

Geburtsstunde ist jetzt eine neue,<br />

fünfte Generation am Zuge.<br />

Zweifellos wird der Multivan T5 Modell<br />

<strong>2003</strong>, von dem am Standort Hannover<br />

täglich 750 Einheiten produziert<br />

werden, die Erfolgsgeschichte weiterschreiben.<br />

Dabei punkten Merkmale<br />

wie Qualität und hohe Flexibilität des<br />

Multivan-Konzepts. Mindestens ebenso<br />

zukunftsweisend sind auch die Fertigungsstrukturen<br />

des T5 im Zeichen<br />

globaler Arbeitsteilung. Ein Großteil<br />

der Komponenten stammt aus dem<br />

konzernweiten Fertigungsverbund; darin<br />

neben eigenen Standorten weltweit<br />

3687 Zulieferer in 42 Ländern. Die<br />

Voraussetzung für solch dynamische<br />

Geschäftsprozesse ist durchgängige<br />

Transparenz auf allen Unternehmensebenen<br />

von der <strong>Internet</strong>plattform bis<br />

in die Fertigungsebene.<br />

Hier setzt die durchgängige Vernetzung<br />

der T5-Produktion neue Maßstäbe.<br />

Ein echtzeitfähiges Voll-Duplex-<br />

Switching-Ethernet von Hirschmann<br />

Industrial Solutions verknüpft alle Fertigungsbereiche<br />

von Presswerk über<br />

Karosseriebau, Lackiererei, Montagen<br />

bis hin zum standortüberspannenden<br />

Volkswagen Kommunikationsnetz.<br />

Das TCP/IP-Protokoll (TPC=Transmission<br />

Control Protocol; IP = <strong>Internet</strong> Protocol)<br />

ermöglicht die Kommunikation<br />

ohne Medienbrüche über alle Ebenen<br />

hinweg. Erstmals läuft der gesamte<br />

Datenverkehr einschließlich taktgebundener<br />

Daten auf dem Ethernet.<br />

„Dass wir in den Fertigungslinien<br />

des T5 eine durchgängige Ethernet-<br />

Vernetzung realisieren konnten, bedeutet<br />

einen riesigen Schritt in die Zukunft,<br />

der mit Sicherheit konzernweit<br />

Schule machen wird“, versichert Ulrich<br />

Lichtblau, zuständig für das Netzdesign<br />

in der Elektroplanung bei VW-<br />

Nutzfahrzeuge. „Durch die herstellerneutrale<br />

Schnittstelle mit TPC/IP ist eine<br />

transparente Anbindung von der<br />

Feldebene bis hin an das <strong>Internet</strong> gegeben.<br />

Somit haben wir uns von herstellerspezifischen<br />

Protokollen unabhängiggemacht,<br />

sie kontenweitestgehendentfallen.<br />

Wir haben<br />

jetzt eineneinheitlichen<br />

Standard, den<br />

wir auch wirklich für alle intelligenten<br />

Teilnehmer nutzen. Das ist für uns<br />

wichtig!“<br />

Schon während der vergangenen<br />

zehn Jahre war am Standort Hannover<br />

ein – allerdings nicht echtzeitfähiges –<br />

shared Ethernet in bekannter Sternkopplertechnik<br />

von Hirschmann zum<br />

Einsatz gekommen. Mit der jüngsten,<br />

geswitchten Netzwerk-Generation hingegen<br />

können jetzt die speziellen An-<br />

forderungen für Automationsprozesse<br />

und die Produktionsanlagen erfüllt<br />

werden. Eine entscheidende Rolle<br />

spielt bei entsprechendem Aufbau<br />

auch die Echtzeitfähigkeit des Ethernet.<br />

Weitere wichtige Merkmale aktueller<br />

Netze, die bis in die Feldebene<br />

reichen, sind hohe Verfügbarkeit einschließlich<br />

schneller, automatischer<br />

Rekonfiguration nach Störungen, bei<br />

Bedarf volle Redundanz, elektromagnetische<br />

Verträglichkeit (EMV) sowie<br />

Temperatur- und Vibrationsfestigkeit.<br />

Manfred Placzek,<br />

Senior Account<br />

Manager bei<br />

Hirschmann<br />

Automation<br />

&<br />

NetworkSolutions,<br />

fasst<br />

zusammen:<br />

„Für<br />

die Qualität des Gesamtsystems –<br />

sprich echtzeitfähige Vermittlungsbandbreite,<br />

Verfügbarkeit und Sicherheit<br />

der Datenübertragung – sind sowohl<br />

die entsprechend ausgelegten<br />

Industriekomponenten, die anwendungsspezifisch<br />

richtige Verkabelung<br />

als auch die Struktur des Netzwerks<br />

entscheidend. Mit einer redundanten<br />

Struktur und über Backbone verbundene<br />

Netze verschiedener Geschwin-<br />

Imposante Fotoimpression: der T5-Lackofen am Produktionsstandort Hannover.<br />

digkeiten konnten wir den Funktionsmerkmalen<br />

der T5-Fertigung entsprechen.“<br />

Bei Volkswagen-Nutzfahrzeuge ist<br />

das Know-how des Neckartenzlinger<br />

Elektronik-Partners schon seit vielen<br />

Jahren geschätzt. In Zusammenarbeit<br />

mit Hirschmann Electronics konnten<br />

unter anderem besondere Servicefunktionen<br />

realisiert werden. Auch<br />

dieses jüngste Vernetzungsprojekt<br />

verlief in kreativer Partnerschaft und<br />

zur Zufriedenheit des Kunden.<br />

„Unsere Vorgaben mit besonderen<br />

Funktionsanforderungen wurden sehr<br />

gut umgesetzt. Das lag zum Großteil<br />

auch an der Gesamtkompetenz der<br />

Partner Hirschmann und DS Data Systems,<br />

die den besonderen Anforderungen<br />

beim Aufbau eines industriellen<br />

Ethernet Netzwerks und beim Netzund<br />

Kabelmanagement gerecht wurden.<br />

Auch die rund 20 Anlagenbauer<br />

und deren Subunternehmer haben viel<br />

Kompetenz bei der Ausführung des<br />

Netzwerks bewiesen“, urteilt der verantwortliche<br />

VW-Planer Ulrich Lichtblau.<br />

Nicht zuletzt floss die durchweg<br />

positive Erfahrung der für Instandhaltung<br />

zuständigen Fachabteilung Rechnersysteme<br />

in den Aufbau der neuen<br />

Netzwerkgeneration ein. Positive Effekte<br />

ergaben sich auch durch die einheitlichen<br />

Standards und Minimierungen<br />

bei Protokollen und Schnittstellen.<br />

„Für die sicherlich hohen Investitionskosten<br />

der Ethernetvernetzung haben<br />

wir ein Optimum an notwendiger<br />

Funktionalität und Service für unsere<br />

Fertigung bekommen“, resümiert der<br />

Netzdesigner zufrieden. „Die herstellerübergreifende<br />

Offenheit mit der<br />

Vielzahl vorhandener Protokolle<br />

(TCP/IP, HTP, FTP, NTP, SNMP, usw.)<br />

schafft eine wirtschaftliche und zukunftsorientierte<br />

Vernetzungslösung.<br />

Deshalb wird Ethernet sicherlich auch<br />

weltweit in der gesamten Automobilindustrie<br />

verstärkt eingesetzt werden.“<br />

Schon heute steht fest, dass die<br />

Messlatte für durchgängige Transparenz<br />

der Fertigungslinien innerhalb<br />

des Volkswagen-Konzerns bald wieder<br />

höher hängen wird: Die weitaus komplexere<br />

Fertigung des neuen Golf A5<br />

mit einer geplanten Tagesproduktion<br />

von 2200 Stück wird mit einem durchgängigen<br />

Switching Ethernet nach<br />

nunmehr bewährtem Muster mindestens<br />

ebenso transparent. Parallel zur<br />

aktuellen Golf-A4-Fertigung entstehen<br />

am Konzernstandort Wolfsburg auf<br />

rund 100000 Quadratmetern Fläche<br />

neue, über Industrial Ethernet vernetzte<br />

Strukturen für den Karosseriebau.<br />

Allein hier kommen mehr als 1200<br />

Railswitch-Systeme (Hirschmann<br />

MS2108-2) mit insgesamt 7000 aktiven<br />

Teilnehmerports zum Einsatz. So<br />

wird der Golf als Namensgeber seiner<br />

eigenen Fahrzeugklasse auch in puncto<br />

Fertigungstransparenz und damit<br />

verbundenen Vorteilen wieder neue<br />

Maßstäbe setzen.<br />

Fotos(3): Volkswagen Nutzfahrzeuge

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!