Deutsche Touristen in Spanien 2004 - Hosteltur.com
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Mondragó war nach s’Albufera das zweite Naturschutzgebiet<br />
der Balearen, das im Dezember<br />
1992 zum Naturpark erklärt wurde (Dekret 85/<br />
1992 vom 18. November, modifiziert durch das<br />
Dekret 39/ 2002 vom 15. März).<br />
Mondragó bef<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Gebiet, das<br />
vorgeschlagen worden ist, als Ort des Geme<strong>in</strong><strong>in</strong>teresses<br />
(LIC) und Spezielles Vogelschutzgebiet<br />
(ZEPA) e<strong>in</strong>gestuft zu werden, um so Mitglied des<br />
Netzwerkes Red Natura 2000 zu werden, wie von<br />
der Europäischen Direktive 92/ 43 CEE vom 21.<br />
Mai bezüglich der Erhaltung der natürlichen Lebensräume<br />
der wilden Fauna und Flora festgelegt<br />
wurde.<br />
Naturpark Ses Sal<strong>in</strong>es von Ibiza<br />
und Formentera<br />
Der Naturpark Ses Sal<strong>in</strong>es von Ibiza und Formentera<br />
liegt zwischen den beiden Pitiüsen-Inseln<br />
und erstreckt sich vom Süden Ibizas bis <strong>in</strong> den<br />
Norden Formenteras. Er umfasst den Meeresarm,<br />
der die beiden Inseln vone<strong>in</strong>ander trennt, auf etwa<br />
2.838,44 Hektar Land und mehr als 13.000 Hektar<br />
Meeresfläche. Ses Sal<strong>in</strong>es von Ibiza und Formentera<br />
ist e<strong>in</strong> Musterbeispiel für den biologischen<br />
Reichtum des Mittelmeeres. Se<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>zigartigkeit<br />
beruht dar<strong>in</strong>, dass er den Wandervögeln e<strong>in</strong>en Ort<br />
zum Rasten und Nisten bietet. Als Naturgebiet von<br />
besonderem Interesse umschließt er verschiedene<br />
Lebensräume auf dem Land und im Meer, die vom<br />
ökologischen, landschaftlichen, historischen und<br />
kulturellen Standpunkt aus gesehen e<strong>in</strong>e herausragende<br />
<strong>in</strong>ternationale Bedeutung haben.<br />
Im Park gibt es e<strong>in</strong>e große Anzahl verschiedener<br />
Umfelder mit unterschiedlichen ökologischen<br />
Merkmalen: die Teiche der Sal<strong>in</strong>en, die Strände, die<br />
Dünenketten mit jahrhundertealten Sadebäumen,<br />
die Steilküsten und die felsigen Küsten, an denen<br />
Tiere wie der Wanderfalke (Falco peregr<strong>in</strong>us) und<br />
der Fischadler (Pandion haliaetus) zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus bieten sich als Lebensraum die<br />
kle<strong>in</strong>en Freus-Inseln an (s’Espalmador, s’Espardell,<br />
die Insel des Penjats....)<br />
Der Landbereich des Naturparks bietet Platz<br />
für etwa 178 Pflanzenarten, e<strong>in</strong>e großartige An-<br />
Spezial ITB · März 2005<br />
sammlung der meisten Formationen, die es auf<br />
den Pitiüsen-Inseln gibt. Dazu gehören mediterrane<br />
P<strong>in</strong>ienwälder, Wälder aus Sadebäumen an<br />
den Küsten, Seespargelfelder und Pflanzen, die im<br />
salzreichen Milieu rund um die Lagunen gedeihen,<br />
ebenso wie die Dünensysteme und die Vegetation<br />
der Steilküsten.<br />
In diesem Naturpark s<strong>in</strong>d 210 Vogelarten registriert.<br />
Unter ihnen stechen die Populationen der<br />
Süßwasservögel hervor, wie etwa die Flam<strong>in</strong>gos<br />
(Phoenicopterus ruber), der Stelzenläufer (Himantopus<br />
himantopus), die weiße Brandente (Tadorna<br />
tadorna) oder der Seeregenpfeifer (Charadrius<br />
alexandr<strong>in</strong>us). Zu den Meeresvögeln gehören die<br />
Audou<strong>in</strong>-Möve (Larus audou<strong>in</strong>ii) und der balearische<br />
Sturmtaucher (Puff<strong>in</strong>us mauretanicus).<br />
In der Lagune Estany Pudent auf Formentera<br />
f<strong>in</strong>det man e<strong>in</strong>e der größten Ansammlungen<br />
von Schwarzhalstauchern (Podiceps nigricollis)<br />
Europas. Weitere besondere Landarten s<strong>in</strong>d die<br />
Pitiüsen-Eidechse (Podarcis pityusensis), e<strong>in</strong>e<br />
endemische Art dieser Inseln, von denen es Unterarten<br />
auf den kle<strong>in</strong>eren Neben<strong>in</strong>seln gibt, der<br />
Siebenschläfer (Eliomys querc<strong>in</strong>us ophiusae) auf<br />
Formentera, und verschiedene endemische Schnecken-<br />
und Käferarten.<br />
Auch <strong>in</strong> diesem Naturpark s<strong>in</strong>d die Überreste<br />
früherer Zivilisationen und die Spuren der<br />
Geschichte der Inseln gegenwärtig. Sie s<strong>in</strong>d an<br />
den Resten der phönizischen Fundstätte Sa Caleta<br />
(Weltkulturerbe der UNESCO) und an den<br />
Verteidigungstürmen zu erkennen, die auf die<br />
gesamte Küste verteilt s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e weitere landschaftliche<br />
Besonderheit von großer Schönheit<br />
und Bedeutung s<strong>in</strong>d die Elemente der jahrtausendealten<br />
Salz<strong>in</strong>dustrie mit ihrem geschichtlichen,<br />
kulturellen und volkswirtschaftlichen Wert, die<br />
sich vollständig <strong>in</strong> die natürlichen Ökosysteme<br />
e<strong>in</strong>fügen.<br />
Das öffentliche Anwesen von Son Marroig im<br />
Nordwesten Formenteras, das über 137,33 Hektar<br />
verfügt, wurde im Jahr 1998 von der Autonomieregierung<br />
der Balearen mit F<strong>in</strong>anzierung aus<br />
europäischen Fonds gekauft und 2001 <strong>in</strong> den<br />
Naturpark e<strong>in</strong>gegliedert. Ses Sal<strong>in</strong>es wurde im<br />
Jahr 2001 zum Naturpark erklärt, wodurch se<strong>in</strong>e<br />
Führung und Verwaltung auf die Regierung der<br />
Balearen überg<strong>in</strong>g.<br />
Naturpark s’Albufera des Grau<br />
(Menorca)<br />
S’Albufera wurde im Jahr 1995 zum Naturpark<br />
erklärt. Im Jahr 2003 wurde er auf 5.186<br />
Hektar auf dem Land und im Meer erweitert und<br />
fünf Naturreservate e<strong>in</strong>gerichtet. Das Gebiet ist<br />
als Naturareal von besonderem Interesse (ANEI)<br />
ausgewiesen. Die Regierung der Balearen hat<br />
vorgeschlagen, es <strong>in</strong> das Netzwerk Red Natura<br />
2000 der Europäischen Geme<strong>in</strong>schaft aufnehmen<br />
zu lassen.<br />
Der Reichtum an völkerkundlichen Elementen<br />
wie Baracken, Brunnen, Trockenste<strong>in</strong>mauern, Beeten<br />
etc. und archäologischen Fundstellen wie<br />
Wachtürmen, unterirdischen Bauten, prähistorischen<br />
Ste<strong>in</strong>häusern, gigantischen Felstischen etc.<br />
zeigt, dass man sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Gegend bef<strong>in</strong>det, <strong>in</strong><br />
der der Mensch seit Urzeiten im E<strong>in</strong>klang mit der<br />
Natur gelebt hat.<br />
Die sehr wasserundurchlässige Beschaffenheit<br />
des Unterbodens im Naturpark hat die Bildung<br />
von großen Feuchtgebieten von enormer ökologischer<br />
Bedeutung gefördert. Dazu gehört<br />
s’Albufera des Grau, e<strong>in</strong>e langgestreckte Lagune<br />
mit 70 Hektar freiem Gewässer, die durch e<strong>in</strong>en<br />
zeitweise bestehenden Kanal (la Gola) mit dem<br />
Meer verbunden ist. Der Kanal durchquert e<strong>in</strong><br />
Dünensystem und wird derzeit durch Schleusen<br />
reguliert. Es ist das wichtigste Feuchtgebiet<br />
Menorcas und Hauptgrund dafür, dass das Gebiet<br />
unter Schutz gestellt wurde. Die zeitweise<br />
Verb<strong>in</strong>dung der Lagune mit dem Meer und ihre<br />
relative Tiefe macht sie zu e<strong>in</strong>em Lebensraum für<br />
Fische, darunter Aale und Geme<strong>in</strong>e Meeräschen,<br />
sowie für Krustentiere und Wasserpflanzen, die<br />
als Nahrung für viele Vögel dienen (Blässhuhn,<br />
Moorente und andere Entenvögel). Diese f<strong>in</strong>den<br />
<strong>in</strong> s’Albufera e<strong>in</strong>en idealen Rastplatz im<br />
W<strong>in</strong>ter.<br />
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