Deutsch - Rohde & Schwarz International
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Universal Radio Communication Tester R&S CMU200<br />
Empfänger-Messungen an<br />
GPRS- und EGPRS-Mobiltelefonen<br />
Was die Zukunft mit UMTS verspricht,<br />
wird in GSM-Netzen bereits Realität:<br />
die schnelle Datenübertragung. Die<br />
2.5G-Standards GPRS und EGPRS<br />
machen es möglich. Während sich<br />
EGPRS-Mobiltelefone noch im<br />
Entwicklungsstadium befinden, sind<br />
GPRS-Handys bereits am Markt<br />
verfügbar. Die neuen 2.5G-Standards<br />
stellen die Hersteller vor neue<br />
messtechnische Herausforderungen.<br />
So müssen z.B. neue Wege bei der<br />
Empfängermessung beschritten<br />
werden. Mit dem R&S CMU200<br />
können alle Empfängermessungen<br />
nicht nur an GPRS-, sondern bereits<br />
jetzt auch an EGPRS-Mobiltelefonen<br />
durchgeführt werden.<br />
Einen weiteren Beitrag zum<br />
R&S CMU200 in diesem Heft<br />
siehe Seite 25.<br />
GPRS- / EGPRS-Paket-Datenverbindungen<br />
Bei einer Paket-Datenverbindung wird<br />
nur dann etwas übertragen, wenn<br />
es auch Daten zum Übermitteln gibt.<br />
Zuerst vereinbart die Basisstation mit<br />
dem Mobiltelefon, welche der acht<br />
Zeitschlitze auf einem HF-Kanal für<br />
den Datenaustausch zur Verfügung<br />
stehen. Wie viele Zeitschlitze verwendet<br />
werden, hängt zum einen von der<br />
Multislot-Klasse des Handys und von<br />
der Auslastung der Basisstation ab. Darüber<br />
hinaus wird dem Mobiltelefon ein<br />
Uplink State Flag (USF) zugewiesen. Ob<br />
nun das Handy in einem der zugeordneten<br />
Uplink(UL)-Zeitschlitze senden darf<br />
oder nicht, bestimmt ab jetzt das von der<br />
Basisstation im Downlink (DL) gesendete<br />
USF. Auf diese Weise können sich bis zu<br />
sieben Mobiltelefone einen Zeitschlitz<br />
teilen. Immer wenn ein Mobiltelefon in<br />
einem Datenblock sein USF in einem<br />
Downlink-Zeitschlitz decodiert, darf bzw.<br />
muss es einen Datenblock im korrespondierenden<br />
Uplink-Zeitschlitz im nachfolgenden<br />
RLC(Radio Link Control)-Block-<br />
Frame senden, wenn ihm dieser Uplink-<br />
Zeitschlitz vorher zugewiesen worden<br />
ist (BILD 1). Sollte das Handy zu diesem<br />
Zeitpunkt einmal keine Nutzdaten zur<br />
Verfügung haben, so sendet es einfach<br />
einen Dummy-Block. Dieses Adressierungsverfahren<br />
wird als Dynamic Allocation<br />
bezeichnet. Bei mehreren Uplink-<br />
Zeitschlitzen hat dieses Verfahren aber<br />
den Nachteil, dass das Handy für jeden<br />
Uplink-Datenblock auch einen Downlink-<br />
Datenblock auswerten muss. Bei den<br />
heute üblichen Mobiltelefonen mit nur<br />
einem Synthesizer für Up- und Downlink<br />
stößt man hier schnell an Grenzen,<br />
so dass praktisch nur max. zwei Uplink-<br />
Zeitschlitze möglich wären. Deshalb<br />
wurde die sogenannte Extended Dynamic<br />
Allocation eingeführt. Bei dieser gilt<br />
das erste vom Mobiltelefon empfangene<br />
gültige USF für alle Uplink-Zeitschlitze<br />
im aktuellen RLC-Block-Frame (BILD 2).<br />
Welche Adressierungsart nun bei einer<br />
Paket-Datenverbindung verwendet wird,<br />
entscheidet die Basisstation.<br />
Empfängermessungen bei<br />
Paket-Datenverbindungen<br />
Die Normungsgremien haben als Messgröße<br />
für die Empfängermessungen bei<br />
Paket-Datenverbindungen die Blockfehlerrate<br />
(BLER) definiert. Bei GPRS bzw.<br />
EGPRS werden die Datenblöcke, die vom<br />
Mobiltelefon nicht fehlerfrei empfangen<br />
werden konnten, nochmals angefordert.<br />
Die BLER ist das Verhältnis aus den empfangenen<br />
fehlerhaften (d.h. nochmals<br />
angeforderten) Datenblöcken zu den<br />
gesendeten. Sie ist aber nicht die einzige<br />
Empfänger-Messgröße.<br />
Neben der BLER gibt es auch noch die<br />
USF-BLER. Was ist darunter zu verstehen?<br />
Das Mobiltelefon darf im Uplink nur<br />
dann einen Datenblock senden, wenn<br />
es das ihm zugewiesene USF im Downlink<br />
empfangen hat. Wenn nun aber das<br />
Mobiltelefon das USF falsch decodiert,<br />
wird es den korrespondierenden Uplink-<br />
Datenblock nicht senden. Das Verhältnis<br />
aus der Anzahl der falsch decodieren<br />
USF zu der Anzahl der gesendeten USF<br />
wird als USF-BLER bezeichnet (BILD 3).<br />
Für die Typprüfung eines GPRS- bzw.<br />
EGPRS-Handys sind die vorgenannten<br />
Messungen vorgeschrieben. In der Produktion<br />
aber ist die BLER-Messung problematisch,<br />
da sie zum einen sehr lange<br />
dauert und zum anderen prinzipbe-<br />
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Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 176 (2002/IV)