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Deutsch - Rohde & Schwarz International

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Ausgefeilt: das Bedienkonzept<br />

Die Bedienoberfläche läuft auf einer<br />

Windows®-NT-Plattform, was die einfache<br />

Weiterverarbeitung der Messergebnisse<br />

ermöglicht. Darüber hinaus lassen<br />

sich auch Anwendungsprogramme, beispielsweise<br />

zur Messautomatisierung,<br />

durchführen.<br />

Der R3860 ist mit einem 12,1"-SVGA-TFT-<br />

Bildschirm (Touchscreen) ausgestattet,<br />

denn gerade in der Netzwerkanalyse ist<br />

eine großflächige Darstellung von Messkurven<br />

erwünscht. Der Bildschirm lässt<br />

sich aber auch in bis zu 16 Einzelbildschirme<br />

unterteilen, die jeweils unterschiedliche<br />

S-Parameter in verschiedenen<br />

Darstellungen anzeigen können.<br />

Beim Bedienkonzept wurden Kundenanregungen<br />

realisiert: Die Gerätefrontplatte<br />

kann abgenommen und dort platziert<br />

werden, wo es für die jeweilige<br />

Anwendung am günstigsten ist. Ein<br />

nicht zu unterschätzender Vorteil vor<br />

allem in der Produktion.<br />

Topaktuell: Messungen an<br />

symmetrischen Bauteilen<br />

In vielen modernen Elektronikprodukten<br />

werden zunehmend symmetrische<br />

Bauteile eingesetzt. Handys beispielsweise<br />

erreichen damit einen geringeren<br />

Stromverbrauch und somit eine längere<br />

Batterie lebensdauer. Die Charakterisierung<br />

symmetrischer Bauteile erfordert<br />

die Verwendung von Baluns, Impedanzkonvertern<br />

und Anpass-Schaltungen.<br />

All das lässt sich aber auch als Software-Simulation<br />

realisieren, wie das<br />

beim R3860 der Fall ist. Diese Methode<br />

bietet den Vorteil höherer Messgenauigkeit,<br />

Zeitersparnis und Flexibilität und<br />

stattet den Analysator mit vier besonderen<br />

Eigenschaften aus:<br />

1. Transformation von Impedanzen<br />

Anstelle von externen Impedanzkonvertern<br />

führt der R3860 Impedanzkonvertierungen<br />

rechnerisch durch und ermöglicht<br />

so eine freie Impedanzwahl jedes<br />

einzelnen Messtores. Vor allem symmetrische<br />

Messobjekte haben in der Regel<br />

eine von 50 Ω abweichende Impedanz.<br />

Trotzdem kann die Kalibrierung immer<br />

mit einem 50-Ω-Kalibriersatz durchgeführt<br />

werden.<br />

2. Simulation von Anpass-<br />

Schaltungen<br />

Der R3860 bietet die Simulation beliebiger<br />

Anpass-Schaltungen sowie die Verwendung<br />

von Dateien im Touch stone-<br />

Format, die sowohl hinzugefügt als<br />

auch herausgerechnet werden können.<br />

Dieser Vorgang wird auch als „Embedding<br />

/ Deembedding“ bezeichnet. Er ist<br />

notwendig, weil viele Messobjekte nur<br />

mit zusätzlichen Anpassschaltungen an<br />

den Netzwerkanalysator angeschlossen<br />

werden können. Damit aber deren<br />

Charakteristik nicht das Messergebnis<br />

beeinflusst, muss diese herausgerechnet<br />

werden. Erst dann erhält man die echte<br />

Charakteristik des Messobjektes.<br />

3. Simulation von Symmetrierübertragern<br />

Ein Filter mit symmetrischem Ein- und<br />

Ausgang, also ein Viertor, lässt sich wie<br />

ein normales Filter charakterisieren,<br />

wenn am Ein- und Ausgang jeweils ein<br />

Symmetrierübertrager (Balun) verwendet<br />

wird. Der R3860 simuliert Baluns<br />

und ermöglicht damit das Charakterisieren<br />

von Viertoren wie Zweitore, obwohl<br />

alle vier Tore physikalisch angeschlossen<br />

sind. Symmetrische Bauteile müssen<br />

darüber hinaus gute Symmetrieeigenschaften<br />

aufweisen, was der R3860 mit<br />

einer speziellen Symme triegrad-Messfunktion<br />

analysieren kann.<br />

4. Analyse differentieller S-Parameter<br />

(Mixed-Mode-Analyse)<br />

Ideale symmetrische Bauteile erwarten<br />

differentielle, gegenphasige Signale am<br />

Eingang und liefern auch solche am Ausgang.<br />

In der Praxis jedoch gibt es immer<br />

auch ungewollte Gleichtaktkomponenten,<br />

eine Problematik, die schon während<br />

der Entwicklung die Analyse der<br />

sogenannten differentiellen S-Parameter<br />

erforderlich macht. Diese für symmetrische<br />

Testobjekte wichtige Analyse<br />

lässt sich allerdings nicht mit externen<br />

Baluns durchführen, sondern erfordert<br />

die Simulation von Baluns im Analysator<br />

(BILD 2).<br />

Alle vier oben genannten Eigenschaften<br />

lassen sich beliebig kombinieren<br />

und bieten so eine flexible Plattform<br />

für die Analyse symmetrischer Bauteile<br />

(BILD 3). Die Messergebnisse kann man<br />

BILD 2<br />

Kombination von Software-Simulationen bei einer Viertormessung.<br />

Tor 1 Tor 1<br />

Impedanztransformation<br />

Tor 3<br />

Impedanztransformation<br />

Tor 2<br />

Impedanztransformation<br />

Tor 2<br />

Tor 4<br />

Impedanztransformation<br />

Balun Anpass-Schaltungen Messobjekt<br />

Anpass-Schaltungen Balun<br />

33<br />

Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 176 (2002/IV)

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