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Deutsch - Rohde & Schwarz International

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Universal Radio Communication Tester R&S CMU200<br />

Sprachcoder für Audiomessungen<br />

bei CDMA2000<br />

Das entscheidende Qualitätsmerkmal<br />

eines Mobiltelefons sind seine akustischen<br />

Eigenschaften. Für das Überprüfen<br />

des Audiosignals mit einem<br />

Funkmessplatz muss dieser mit einem<br />

Sprachcoder ausgerüstet sein. Für die<br />

Mobilfunkstandards cdmaOne und<br />

CDMA2000 war aufgrund der hohen<br />

Komplexität bislang kein Sprachcoder<br />

in einem Messplatz verfügbar,<br />

die Überprüfung des Audio teils von<br />

CDMA-Mobiltelefonen erfolgte<br />

meist im analogen Standard AMPS.<br />

Mit dem neuen Sprachcoder ist der<br />

R&S CMU200 der erste Mobilfunkmessplatz,<br />

der Audiotests an CDMA-<br />

Mobilfunkgeräten vornehmen kann.<br />

Marktlücke geschlossen<br />

Funkmessplätze für Mobiltelefone digitaler<br />

Standards überprüfen in erster<br />

Linie deren HF-Parameter, beispielsweise<br />

die Waveform Quality (Rho-Faktor)<br />

und den Frequenzfehler. Für die akustische<br />

Qualität eines Handys aber ist<br />

das Audiosignal entscheidend. Sie zu<br />

verifizieren erfordert im Funkmessplatz<br />

einen Sprachcoder, der die vom Mikrofon<br />

im Handy aufgenommenen analogen<br />

Signale in digitale Signale umwandelt,<br />

die anschließend nach der Kanalcodierung<br />

übertragen werden, sowie<br />

einen Sprachdecoder, der die aus Empfangsrichtung<br />

kommenden digitalen Signale<br />

wieder in Audio signale umwandelt.<br />

Während Sprachcoder für GSM<br />

und TDMA (TIA/EIA-IS-136) bereits seit<br />

längerer Zeit für Mobilfunktester auf<br />

dem Markt verfügbar sind, war dies für<br />

cdmaOne (TIA/EIA-95) und CDMA2000<br />

(TIA/EIA-IS-2000) noch nicht der Fall.<br />

Hier schließt der R&S CMU200 nun eine<br />

wichtige Marktlücke.<br />

Der R&S CMU200 unterstützt derzeit<br />

den 8k Speech Coder (TIA/EIA/<br />

IS-96-B) sowie den 8k Enhanced Speech<br />

Coder (TIA/EIA/IS-127, Enhanced Variable<br />

Rate Codec EVRC), also die Service-Optionen<br />

1 und 3. Der 13k Speech<br />

Coder (TIA/EIA /IS-733), d.h. die Service-<br />

Option 17, wird in Kürze ebenfalls verfügbar<br />

sein.<br />

Weitere Informationen und Datenblatt unter<br />

www.rohde-schwarz.com<br />

(Suchbegriff CMU200)<br />

LITERATUR<br />

[*] Audio Analyzer R&S UPL – Messen der<br />

akustischen Eigenschaften von Mobiltelefonen<br />

der 3. Generation. Neues von<br />

<strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> (2002) Nr. 173, S. 15–17.<br />

Sprachcodierung: die Methoden<br />

Menschliche Sprache lässt sich durch<br />

ein sogenanntes Source-Filter-Modell<br />

beschreiben, bei dem man davon ausgeht,<br />

dass Sprache durch die Anregung<br />

eines zeitvariablen Filters mit bestimmten<br />

Signalen entsteht. Stimmhafte Laute<br />

(Vokale) lassen sich durch einen periodischen<br />

Impulszug, stimmlose Laute<br />

(Konsonanten) durch Rauschen modellieren.<br />

Das zeitvariable Filter enthält normalerweise<br />

ein Formant-Synthese-Filter bzw.<br />

LPC-(Linear Predictive Coding)Synthese-<br />

Filter und ein Pitch-Synthese-Filter.<br />

Bei der Sprachcodierung gibt es zwei<br />

grundsätzliche Methoden, die „Analysis<br />

and Synthesis“ (AaS) und die „Analysis<br />

by Synthesis“ (AbS). Bei der AaS-<br />

Methode sind Analyse und Synthese<br />

voneinander getrennt. Der Encoder<br />

extrahiert einen Parametersatz, der dem<br />

Source-Filter Modell entspricht, und<br />

überträgt ihn zum Decoder. Dieser rekonstruiert<br />

aus den empfangenen Parametern<br />

die Sprache.<br />

Ein besserer Ansatz ist die AbS-Methode,<br />

für die im Encoder ein lokaler Synthesizer<br />

vorhanden ist. Mit einer Trial-and-Error-<br />

Prozedur werden die optimalen Parameter<br />

bestimmt. Diese Methode ergibt<br />

auch bei niedrigen Datenraten eine gute<br />

Sprachqualität. Eine Variante, die auf<br />

dieser Methode basiert, ist der CELP-<br />

Algorithmus (Code Excited Linear Predictive).<br />

Eine Besonderheit des QCELP-Algorithmus<br />

(Qualcomm CELP) ist, dass er die<br />

Datenrate abhängig von Signalenergie,<br />

Hintergrundrauschen und Sprachcharakteristik<br />

dynamisch anpasst. Damit lässt<br />

sich die durchschnittliche Datenrate signifikant<br />

senken, ohne die Sprachqualität<br />

zu beeinflussen.<br />

25<br />

Neues von <strong>Rohde</strong>&<strong>Schwarz</strong> Heft 176 (2002/IV)

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