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MANAGEMENT<br />
WIE HAT SICH DIE ÖFFENTLICHE<br />
WAHRNEHMUNG DES ÖBVI IN DEN<br />
LETZTEN 20 JAHREN ENTWICKELT?<br />
GAB ES ÜBERHAUPT EINE ENTWICKLUNG?<br />
fj | In den Anfangsjahren kamen die Kunden sogar sonntags<br />
zur Mittagszeit, um mit uns zu sprechen. Das war so eine Art<br />
7-Tage-Woche mit Rund-um-die-Uhr-Service. Das hatte natürlich<br />
damit zu tun, dass der räumliche Abstand der Büros untereinander<br />
größer und die Anzahl der Büros kleiner war.<br />
Die Eigentumsprobleme waren groß, der Nachholbedarf beim<br />
Wohnungsbau enorm. So wurde man bekannt und durch klassische<br />
Mundpropaganda weiterempfohlen.<br />
Manche Kunden sind seit Beginn an bei uns. Andere haben mal<br />
woanders getestet und sind wiedergekommen. Besonders interessant<br />
ist es, wenn schon mal die Enkelkinder früherer Auftraggeber<br />
als »Neukunden« kommen.<br />
cj | Die öffentliche Wahrnehmung (also jetzt außerhalb der Werbung)<br />
des ÖbVI ist von einer hohen Akzeptanz geprägt. Früher<br />
(Mann, klingt das komisch) musste man den Leuten am Telefo<br />
n die einzelnen Buchstaben noch erklären.<br />
Heute kennt die eigentlich jeder, der mit uns Kontakt aufnimmt,<br />
bis auf die vielen Banker aus Afrika, die mir jeden Tag per E-Mail<br />
neue Geschäftsmodelle anbieten.<br />
Allerdings ist der Kundenkontakt heute viel technischer oder<br />
quasi elektronischer geworden. In Zeiten von WWW, Web 2.0,<br />
E-Mail und 24/7 ist ein persönlicher Kontakt seltener gewor-<br />
4<br />
GESCHICHTE<br />
1. Juni 1990 Bürogründung gemäß den gesetzlichen Bestimmungen in<br />
Form der freiberuf lichen Tätigkeit als Vermessungsbefugter.<br />
Zu Beginn der Tätigkeit stand eine Bürogemeinschaft mit<br />
einem Berufskollegen. Der Firmensitz war zunächst in<br />
Blankenfelde das heimische Wohnzimmer.<br />
Juli 1990 <strong>Eins</strong>tellung der ersten zwei Vermessungstechniker<br />
August 1990 Umzug auf das Gelände des Lehrlingswohnheims der<br />
Milchviehanlage Blankenfelde<br />
September 1990 Personalerweiterung. Die Bürostärke steigt auf 5 Angestellte.<br />
März–Juli 1991 <strong>Eins</strong>tellung 7 weiterer Mitarbeiter<br />
August 1991 Umzug in das Verwaltungsgebäude der Firma Dahlback<br />
in Dahlewitz. Die Anzahl der Mitarbeiter wächst in den<br />
folgenden Jahren auf 22 an.<br />
4. Dezember 1996 Friedrich Jänicke wird als Öffentlich bestellter Vermessungs -<br />
ingenieur zugelassen.<br />
1. Dezember 1999 Christian Jänicke wird als Öffentlich bestellter Vermessungs -<br />
ingenieur zugelassen und beginnt seine freiberufliche<br />
Tätigkeit.<br />
1. Januar 2000 Umzug in das neue Büro in Dahlewitz, Bahnhofstraße 96<br />
den, außer beim Grenztermin, wo die Leute dann wieder ein<br />
Gesicht bekommen. Vor zehn Jahren waren rund 80 % unse rer<br />
Kunden noch so genannte Laufkundschaft, also Leute, die persönlich<br />
ins Büro kamen. Das ist heute anders.<br />
IST DAS MODELL VATER/SOHN EIN ERFOLGSMODELL?<br />
cj | Es ist in jedem Fall ein sehr gutes Modell. Ob es aber zum<br />
Erfolgsmodell wird, hängt von den Beteiligten ab. Bei uns würde<br />
ich dies bejahen.<br />
Wobei zu erwähnen ist, dass meine Eltern zu mir in der 9. Klasse<br />
sagten, ich sollte was Vernünftiges und nicht Vermesser werden.<br />
Was ich dann auch gemacht habe (zumindest ein paar<br />
Jahre).<br />
fj | Das Modell Vater/Sohn oder Alt/Jung ist bei uns erfolg -<br />
reich, weil in der Startphase der »Junge« auf die Erfahrung, die<br />
Technik und den Kundenkreis zurückgreifen kann, selbst aber<br />
frischen Schwung reinbringt, weil einfach mal etwas in Frage<br />
gestellt wird. Entscheidend ist dabei, dass trotzdem eine strenge<br />
Trennung zwischen den ÖbVI bleibt und keine Betriebsübernahme<br />
erfolgt. In der »Endphase« des »Alten« ist es von Vorteil,<br />
dass kein Nachfolger gesucht werden muss und die Tradition<br />
trotzdem weitergeführt wird.<br />
Vermessungsbüro Jänicke<br />
Bahnhofstraße 96<br />
15827 Blankenfelde-Mahlow, OT Dahlewitz<br />
www.vbjaenicke.de<br />
Widerspruch zwecklos?<br />
Erste Berührungen<br />
ANDREAS BANDOW | BAD BELZIG<br />
RECHT<br />
mit dem Grenzzeugnis<br />
Am 1. Juli 2009 wurde im Land Brandenburg das Vermessungs- und Liegenschaftsgesetz<br />
(VermLiegG) durch das neue Brandenburgische Geoinformations- und Vermessungsgesetz<br />
(BbgGeoVermG) abgelöst. Unter anderem kam somit zum Betätigungsfeld der Öffentlich bestellten<br />
Vermessungsingenieure sowie der anderen behördlichen Vermessungsstellen ein neuer Verwal-<br />
tungsakt hinzu: die Ausstellung des Grenzzeugnisses gemäß § 14 BbgGeoVermG. Ein halbes Jahr<br />
nach Einführung stellen sich erneut Fragen zur korrekten Handhabung des Grenzzeugnisses. Oder<br />
ganz konkret: Was ist zu tun bei einem Widerspruch?<br />
Ein Zwischenbericht – Ausgang ungewiss.<br />
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