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JOURNAL 2015-06

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BILDUNG<br />

«Haben Sie in 8 Sekunden<br />

alles Notwendige gesagt?»<br />

An die 50 Berufsbildner haben sich bei schönem Wetter nach Effretikon an die Berufsbildnertagung<br />

von Swissmechanic Zürich begeben. Nebst Informationen über das Qualifikationsverfahren<br />

war das Thema «Motivation».<br />

Von Tina Laufer<br />

Nach der Begrüssung durch Victor Haag,<br />

Leiter Ausbildung, erklärt Peter Dinkel,<br />

Berufsinspektor der MEM-Berufe im Kanton<br />

Zürich, die Aufgaben des Amtes beim<br />

Qualifikationsverfahren. Er zeigt anhand<br />

einer Powerpoint-Präsentation Kennzahlen<br />

zum QV und erläutert dessen Ablauf.<br />

Fazit: Das System funktioniert angesichts<br />

der grossen Anzahl an Akteuren sehr gut.<br />

Die wenigen Problemfälle werden durch<br />

die Prüfungskommission aufgefangen. Er<br />

macht auf das Kontaktformular für Fragen<br />

rund um das Qualifikationsverfahren<br />

auf der Homepage des Kantons aufmerksam<br />

und ermuntert die Anwesenden, diese<br />

Plattform zu nutzen. Sein Dank geht<br />

an die Berufsbildner für ihr Engagement<br />

in der Lernendenausbildung.<br />

8 Sekunden<br />

Aufmerksamkeit<br />

René Furrer, Aktuar der mechanischen<br />

Prüfungskommission, stellt als nächstes<br />

das PKorg, ein Online-Programm, welches<br />

seit 2014 im Einsatz ist, vor. Er freut<br />

sich, die verschiedenen Funktionen des<br />

Programms «live» erläutern zu können.<br />

Beat Utzinger, Mitglied der Prüfungskommission,<br />

gibt einen Einblick in deren<br />

Wirkungsfeld. Die Notensitzung ist Höhepunkt<br />

der PK im QV-Ablauf. Die Fachleute<br />

beantworten Fragen über die Handhabung<br />

nicht bestandener QV. Die kurze<br />

Pause an frischer Luft hat alle gestärkt.<br />

Claudia Scherrer, Human Ressources Management,<br />

geht zum Thema Motivation<br />

über und konfrontiert die Anwesenden<br />

mit dem Statement: 8 Sekunden und<br />

nicht länger – so lange haben Berufsbildner<br />

laut Forschung die Aufmerksamkeit<br />

der heutigen Lernenden. Gründe für diese<br />

stark verminderte Zeitspanne liegen<br />

sicher in den digitalen Medien, aber auch<br />

andere Faktoren spielen mit.<br />

Multimedia als Hilfsmittel<br />

Motivation, das ist Treibkraft, Energie,<br />

Handlungsbereitschaft. Die heutigen Ju -<br />

gendlichen, die so genannte Y-und Z-Generation<br />

(Y: Jahrgänge 1978 – 1995 und<br />

Z: Jahrgänge 1995 bis heute), bei denen<br />

die Lebensqualität und der Spassfaktor<br />

über allem stehen, werden als digital<br />

vernetzt, schnell gelangweilt, aber<br />

auch aufgeschlossen, ichbezogen, meist<br />

selbstsicher, leistungsorientiert, faul aber<br />

auch kreativ und als echte Problemlöser<br />

beschrieben. Wie kommen wir an diese<br />

Jugend heran, und können sie für Lerninhalte<br />

und Methoden der Generationen<br />

vorher begeistern? Unsere aktuellen Ler-<br />

nenden erwarten ein zeitnahes, intensives<br />

und faires Feedback, möchten aber<br />

auch jederzeit Feedback geben können.<br />

Sie wollen ernst genommen werden.<br />

Den Sinn der Arbeit oder des Lerninhalts<br />

aufzuzeigen findet die Referentin ebenso<br />

wichtig wie die Einbindung in Verantwortlichkeiten.<br />

Emotionale Sicherheit,<br />

Bindung, Vertrauen und einen Chef zu<br />

haben, von dem man etwas lernen kann,<br />

sind weitere Motivatoren. Bei der theoretischen<br />

Schulung empfiehlt sie mit Visualisierungen,<br />

Social Media und virtuellen<br />

Medien zu arbeiten, um die Aufmerksamkeit<br />

von 8 Sekunden etwas zu verlängern.<br />

Ein guter Chef,<br />

kein lieber Onkel<br />

So weit so gut. Nur, wie lassen sich diese<br />

Punkte im «werkstättlichen» Alltag<br />

umsetzen? Das Plenum hat zur Motivation<br />

der Jugend weitere mögliche Ideen:<br />

Ämtli verteilen, Projekte übertragen,<br />

Leistungslohn auszahlen, gute Ideen<br />

belohnen, eine eigene Arbeitsinsel oder<br />

den Pausenraum gestalten, gemeinsame<br />

Mittagspausen verbringen. Nach wie vor<br />

finden sie die Beziehung zwischen dem<br />

Berufsbildner/Chef und den Lernenden<br />

das A & O. Ein guter Chef zu sein bedeute<br />

nicht, den lieben Onkel zu mimen, sondern<br />

eine verständliche und für die Arbeit<br />

erforderliche Kommunikation zu pflegen,<br />

klare Grenzen zu setzen und diese konsequent<br />

einzufordern. Joe Madlener,<br />

der neu gewählte Präsident der Sektion<br />

Zürich überreicht den Referenten ein kleines<br />

Präsent und dankt allen Beteiligten<br />

für ihren Einsatz. Während dem Spaghettiplausch<br />

im Personalrestaurant ermuntert<br />

er die Anwesenden, die Diskussionen<br />

fortzusetzen.<br />

Hinweis: Die Powerpoint-Präsentation<br />

zum Thema «Motivation» kann bei der<br />

Sektion Zürich angefordert werden.<br />

38 SWISSMECHANIC 6/<strong>2015</strong>

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