09.06.2015 Aufrufe

Das Sommermagazin 2015 des Freistaates Sachsen

Tüfteln, forschen, ausprobieren: Neugierde hat die Sachsen schon immer angetrieben. Der Drang, Dinge anders anzugehen, machte den Freistaat einst zum „Silicon Valley“ der Gründerzeit. Nach den Verwerfungen der Geschichte ermöglichte Ideenreichtum den erfolgreichen Neustart. Kreativität ist die Gabe, mit Fantasie Neues aus dem Vorhandenen zu schaffen. Wie Sie in diesem Heft sehen werden, sind die Sachsen darin bis heute Meister.

Tüfteln, forschen, ausprobieren: Neugierde hat die Sachsen schon immer angetrieben. Der Drang, Dinge anders anzugehen, machte den Freistaat einst zum „Silicon Valley“ der Gründerzeit. Nach den Verwerfungen der Geschichte ermöglichte Ideenreichtum den erfolgreichen Neustart. Kreativität ist die Gabe, mit Fantasie Neues aus dem Vorhandenen zu schaffen. Wie Sie in diesem Heft sehen werden, sind die Sachsen darin bis heute Meister.

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Ökologisch in den TiefschneeBuddyBuddy, Dresden<strong>Das</strong>s Mike Gelbricht die umweltfreundlichstenSnow- und Longboards baut, die auf dem Marktzu finden sind, liegt daran, dass er ein weit gereisterMann ist. Wenn er auf seinen Trips zum Surfen undSnowboarden einen Ort zum zweiten Mal besuchte,stellt er oft fest: ganz schön viel Müll hier, viel kaputtgegangenin den letzten Jahren. <strong>Das</strong> brachte ihnzum Nachdenken – auch über die Ausrüstung, dieaus Carbon, Kevlar und Gummi gefertigt war. „<strong>Das</strong>ist im Prinzip Sondermüll“, erkannte er, „kaum zurecyceln und teils krebserregend.“<strong>Das</strong>s die Boards von Gelbrichts Firma Buddy-Buddy die Produkte der Marktführer auch bezüglichStabilität und Laufruhe schlagen, hat hingegen mitseiner Herkunft zu tun. Der 42-Jährige entstammteiner Zimmererdynastie und ist in der Nähe vonTharandt im Osterzgebirge aufgewachsen, wo dieEigenschaften <strong>des</strong> Holzes seit 1811 in einem Institutergründet werden. Diesen Forschergeist scheint eraufgesogen zu haben: Der gelernte Tischler, der seit25 Jahren einen Sportladen in der Dresdner Neustadtbetreibt, hat sich in hoch komplizierte technischeZusammenhänge eingearbeitet, um sich seinenTraum vom Öko-Board zu erfüllen.Nach fünf Jahren Entwicklung sind GelbrichtsBretter nun marktreif. Ihr Clou befindet sich überund unter dem Kern aus Eschen- oder Pappelholz.Und auch dazwischen. Alle anderen Herstellerbekleben ihre Kerne mit Matten aus Carbon – weilGelbricht das aber nicht verwenden will, mussteer sich etwas ausdenken: Er ließ sein Holz oben undunten mit Matten aus ultrafeiner und umweltfreundlicherGlasfaser bespannen.Um die Festigkeit weiter zu erhöhen, bohrte erin den Kern kleine Löcher und vernähte andiesen Stellen die Glasfasermatten miteinander,7000 Stiche macht die Maschine pro Brett.Dadurch werden die Kräfte gleichmäßig auf OberundUnterseite verteilt, „das Konstruktionsprinzipähnelt dem einer Hänge brücke“, erklärt er. Undweil die Glasfaserstränge durch das Vernähenzusätzlich gespannt werden, erhöht sich ihre Belastbarkeitum ein Vielfaches. „So schlagen wir inSachen Elastizität sogar Carbon. Darauf habenwir ein Patent – dieses Potenzial nutzt beim Snowboard-Bausonst niemand.“ Eine erste Kollektionvertreibt Gelbricht selbst, große Herstellerhaben aber bereits Interesse bekundet, seineÖko-Boards in Lizenz zu bauen.Eine ökologische Alternative zu Fernreisen hat erinzwischen auch gefunden: „Im vergangenen Jahrwar ich vor allem in Skigebieten im Erzgebirge undin Tschechien – keine 50 Kilometer weg von hier.“21Sommer <strong>2015</strong>

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