09.06.2015 Aufrufe

Das Sommermagazin 2015 des Freistaates Sachsen

Tüfteln, forschen, ausprobieren: Neugierde hat die Sachsen schon immer angetrieben. Der Drang, Dinge anders anzugehen, machte den Freistaat einst zum „Silicon Valley“ der Gründerzeit. Nach den Verwerfungen der Geschichte ermöglichte Ideenreichtum den erfolgreichen Neustart. Kreativität ist die Gabe, mit Fantasie Neues aus dem Vorhandenen zu schaffen. Wie Sie in diesem Heft sehen werden, sind die Sachsen darin bis heute Meister.

Tüfteln, forschen, ausprobieren: Neugierde hat die Sachsen schon immer angetrieben. Der Drang, Dinge anders anzugehen, machte den Freistaat einst zum „Silicon Valley“ der Gründerzeit. Nach den Verwerfungen der Geschichte ermöglichte Ideenreichtum den erfolgreichen Neustart. Kreativität ist die Gabe, mit Fantasie Neues aus dem Vorhandenen zu schaffen. Wie Sie in diesem Heft sehen werden, sind die Sachsen darin bis heute Meister.

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Willkommen im „Grand Budapest“!In Görlitz’ wohl berühmtestesHotel einzucheckendürfte aber schwierig sein, auchwenn Witzbolde im Internetfleißig Bewertungen schreiben.Gute Hotels sind etwa amUntermarkt zu finden – vielleichtsogar mit Aussichtauf Dreharbeiten (rechts).„Görliwood“ hat inzwischen sogar seineeigene Souvenirkollektion (links).AnemoneMüller-Großmann*verwendet fürihre Leckereien nurNaturprodukte.Als sie für die Film-Törtchen Lebensmittelfarbekaufenmusste, hätte siesich „am liebsteneinen Sack über denKopf gezogen“.* freut sich darauf,gemeinsam mit ihrenKindern durch diewww.kulturinsel.comzu turnen.Mitteln lässt sich hier die Illusion je<strong>des</strong>gewünschten Orts herbeizaubern. „Görlitzwar in den vergangenen Jahren alles“,krächzt Thiemann, „das Paris der 1890er­Jahre, ein norditalienisches Städtchen,St. Petersburg, der Hafen von New Yorkund sogar Venedig – da haben sie über denUntermarkt Gondeln auf Rädern gezogen.“Görlitz ist aber mehr als nur eineKulisse, dafür sorgen seine Bewohner. WennQuentin Tarantino Komparsen für Szenenmit amerikanischen Soldaten braucht, dannlernen junge Görlitzer eben zwei Wochenlang militärischen Drill und üben in einerleeren Fabrikhalle das Schießen. Und wennder vorgesehene Konditor aus Paris diequietschbunten Törtchen für das „GrandBudapest Hotel“ nicht wie gewünscht hinbekommt,dann fährt Regisseur Wes Andersoneben hinaus zu Anemone Müller-Großmannin ihr Café-Restaurant in Königshain.„Plötzlich standen die Amerikaner inder Backstube“, erinnert sich die Konditorinund muss dabei noch immer den Kopfschütteln, „und sagten ständig: ,Great!‘, ,Wonderful!‘und vor allem: ,More colour!‘“<strong>Das</strong> Filmteam brauchte ein Gebäck namens„Courtesan au Chocolat“, eine fragile Konstruktionaus vier übereinandergestapeltenWindbeuteln – Müller-Großmann machtewelche. <strong>Das</strong>s die quasi eine kleine Hauptrolleim Film spielen sollten, ahnte sieda noch nicht – und auch nicht, dass ausden anfangs bestellten 20 Stück insgesamt1500 werden sollten, weil Anderson mancheSzenen bis zu 80-mal drehen ließ.Zurück zu Karina Thiemann, die anjeder zweiten Ecke ein Bild aus ihrer Mappezieht, auf dem man das echte Görlitz mitdem in den Verkleidungen abgleichen kann,die ihm die Filmindustrie schon mal übergestülpthat. Je länger Thiemann redet, <strong>des</strong>tobesser funktioniert ihre Stimme – glücklicherweise,sonst hätte man vielleicht eineletzte schöne Anekdote verpasst.Als Wes Anderson Darsteller für Mönchebenötigte, meldete sich der GörlitzerBäckerchor. Tapfer ließen sich alle Mitgliedereine Tonsur ins Haupthaar rasieren.Der Dreh der Szene wurde allerdings umzwei Wochen verschoben, die Männermussten mit der ungewöhnlichen Frisurdurch den Alltag gehen. Dann wurdenoch mal nachrasiert. Voller Körpereinsatzeben. Als es dann endlich hieß: „Klappeund Action!“, hatte sich Anderson andersentschieden: Er wollte die Mönche danndoch lieber mit Kapuze.29Sommer <strong>2015</strong>

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