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Leidenschaft

Querspur: Das Zukunftsmagazin des ÖAMTC Ausgabe 03/2013

Querspur: Das Zukunftsmagazin des ÖAMTC
Ausgabe 03/2013

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THERAPIE AN DER BUSHALTESTELLE /////////////<br />

Der Mangel an Sonnenlicht und damit an Vitamin D ist ein bekannter Auslöser von<br />

Winterdepressionen. Dem hat der Energiekonzern Umeå Energi im schwedischen<br />

Umeå den Kampf angesagt. Weil es in der 500 Kilometer nördlich von Stockholm gelegenen<br />

Stadt im Dezember nur vier Lichtstunden pro Tag gibt, ersetzte Umeå Energi<br />

die Werbefl ächen von 30 Bushaltestellen mit fototherapeutischen Lampen. Diese<br />

sollen die Tagesdosis an Licht erhöhen und den Hormonspiegel im Gehirn in lichtarmen<br />

Zeiten auf einem gesunden Level halten. Um die volle Wirkung der kostenlosen<br />

Lichttherapie nutzen zu können, müsste man sich 30 Minuten pro Tag bestrahlen<br />

lassen – bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad eine große Überwindung.<br />

www.umeaenergi.se<br />

////// DIE STRASSE ALS KRAFTWERK ////////////////////<br />

Solarenergie liegt im Trend und wird schon lange nicht mehr nur am Dach des<br />

Eigen heims gewonnen. In Europa hat das niederländische Forschungsinstitut TNO<br />

die Solarzelle nun auf die Straße gebracht. In einem Kooperationsprojekt mit einer<br />

Straßen baugesellschaft und einem Elektrotechnikkonzern wurde die Solaroad<br />

(Solarstraße) entwickelt. Sie ist mit einer zentimeterdicken Solarzellenschicht bedeckt<br />

und lässt sich modulartig auf eine beliebige Länge zusammensetzen. Das System<br />

Solaroad könnte unter anderem zur Stromversorgung der umliegenden Häuser<br />

beitragen: Bereits 30 Quadratmeter decken den Energiebedarf eines Singlehaushalts<br />

in der Höhe von 1.500 kwh pro Jahr. Alleine Holland hat ein Straßennetz von<br />

ca. 140.000 Kilometern Länge, das dafür genutzt werden könnte. Der Proto typ, ein<br />

Fahrradweg in Krommenie in der Nähe von Amsterdam, kann bereits besichtigt<br />

werden.<br />

www.tno.nl/solaroad<br />

Der Elektroingenieur Scott Brusaw arbeitet am US-amerikanischen Pendant zur Solaroad.<br />

2009 entwickelte er für die US-Highway-Verwaltungsbehörde einen Solarroad<br />

Prototyp. Seit 2011 wird auch an einem Parkplatz-Protoypen gearbeitet. Seine<br />

Vision ist, das Land von Kalifornien bis New York City mit einer Solarstraße auszustatten.<br />

So komme es zu einem Kontinent überspannenden Netzwerkeffekt, über den<br />

die Westhälfte der USA in der Nacht mit der Energie der Osthälfte, an der Tag ist,<br />

versorgt wird und umgekehrt.<br />

http://solarroadways.com/intro.shtml<br />

////// DER BALL ZUM MINENRÄUMEN /////////////////////<br />

Schätzungen zufolge gibt es weltweit 100 Millionen Landminen, 10 Millionen sollen<br />

es allein in Afghanistan sein. Massoud Hassani, Absolvent der Design Academy<br />

Eindhoven, suchte nach einer Lösung für dieses Problem und erfand den Minenräumungsball<br />

Mine Kafon (Persisch für Explosion). Er sieht aus wie der überdimensionierte<br />

Kopf einer Pusteblume mit zwei Metern Durchmesser und ist aus biologisch<br />

abbaubarem Hartplastik und Bambusrohren konstruiert. Sobald der Räumungsball<br />

über eine Landmine rollt, wird die Detonation ausgelöst. Der 80 Kilogramm schwere<br />

Mine Kafon wird durch den starken afghanischen Wind angetrieben, dieser bestimmt<br />

auch die Richtung des Weges. Der eingebaute GPS-Sensor zeigt die Landminenfreien<br />

Zonen später im Internet an. Ob eine serienmäßige Produktion folgt, ist noch<br />

unklar.<br />

http://minekafon.blogspot.co.at<br />

www.vimeo.com/51887079<br />

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