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— 17 —<br />
eingewachsen, knollige und kuglige Gestalten bildend, sonst auch plattenförmig<br />
vorkommt, ist dichter Quarz mit muschligem Bruche, welcher wenig<br />
glänzend bis matt, mehr oder weniger durchscheinend und grau bis<br />
schwarz, gelblichweiß bis dunkelgraulichbraun durch organische<br />
Stoffe gefärbt ist. An ihn reiht sich der Kieselschiefer, auch Lydit<br />
genannt, welcher <strong>als</strong> Gebirgsart vorkommt, geschichtet, schwarz oder<br />
grau gefärbt und undurchsichtig ist. Der schwarze wird <strong>zum</strong> Prüfen<br />
des Goldes und Silbers auf ihren Feingehalt verwendet und heißt deßhalb<br />
auch Probirstein. Feuerstein und Kieselschiefer brennen sich vor dem<br />
Löthrohre weiß.<br />
Zwischen den dichten unkrystallinifchen und den krystallinischen<br />
Quarzen steht der Chalcedonquarz oder Chalcedon, welcher häufig<br />
in Blasenräumen gewisser Eruptivgesteine und in Klüften aus Wasser<br />
abgesetzt, <strong>zum</strong> Theil stalaktitisch gestaltet ist oder derbe, scheinbar<br />
dichte Massen bildet. Derselbe ist grau bis weiß oder mannigfach<br />
gefärbt, einfarbig und bunt und die Farben wechseln meist<br />
entsprechend den allmälig abgesetzten Lagen. Er ist im Bruche<br />
muschlig bis splittrig, mehr oder weniger durchscheinend,<br />
schimmernd bis wenig glänzend und bildet verschiedene Varietäten, von<br />
denen der durch Eisenoxyd blutroth gefärbte Carneol, der roth und weiß<br />
gefleckte Sardonyx, der lagenweise schwarz, grau, braun und weiß<br />
gefärbte Onyx, der durch Eisenoxydulhydrat lauchgrün gefärbte Plasma<br />
genannte, der dunkellauchgrüne, blutroth gefleckte Heliotrop, der durch<br />
Nickeloxydulhydrat apfelgrün gefärbte Chrysopras, der graulichweiße<br />
mit schwarzen oder braunen dendritischen Zeichnungen durchzogene<br />
Mocchastein u. a. m. gehören, während die sogenannten Achate besonders<br />
durch bunte Farben ausgezeichnet sind, welche auf die mannigfaltigste<br />
Weise mit einander wechseln. Hierauf beziehen sich die Namen Band-,<br />
Ring-, Augen-, Punkt-, Festungs-, Moos-, Trümmer-, Achat<br />
u. a.<br />
Von den verschiedenen Quarzvarietäten werden einzelne durch ihr<br />
Aussehen ausgezeichnete <strong>als</strong> Schmucksteine geschliffen oder zu<br />
verschiedenen Gegenständen, wie Petschaften, Dosen, Statuetten,<br />
Schalen, Knöpfen, Tischplatten u. s. w. verwendet; so die<br />
Bergkrystalle, Citrine, Amethyste, Rauchquarze, Carneole, der Onyx,<br />
Heliotrop, Plasma, Chrysopras, die Achate, der Jaspis, der<br />
Puddingstein (Taf. IV. Fig. 5) ein eigenthümliches Conglomerat von<br />
abgerundeten Jaspis- und Feuersteinbrocken u. a. m. Alle nehmen eine<br />
schöne Politur an und sind von Glas leicht durch die größere Härte und das<br />
kältere Anfühlen zu unterscheiden. Außerdem wird Quarz vielfach technisch<br />
verwendet, wie <strong>als</strong> Bau-und Pflasterstein, zu Schleifsteinen, zur Glas-<br />
und Steingutfabrikation, <strong>als</strong> Sand <strong>zum</strong> Mörtel und vielen anderen<br />
Zwecken.<br />
Bei der großen Verbreitung des Quarzes finden sich die<br />
meisten der angeführten Varietäten nicht selten, wenn auch einzelne nur<br />
spärlich vorkommen, weßhalb Fundorte nicht angegeben wurden, nur ist<br />
anzuführen, daß an einigen die Krystalle, namentlich Bergkrystalle bisweilen<br />
bedeutende Größe erreichen, dabei aber nie ganz rein sind. So<br />
wurden in der Schweiz Krystalle bis 700 Kilo Schwere gefunden,<br />
auch auf Madagascar sehr große. Rauchquarze fanden sich in der<br />
Schweiz bis über 100 Kilo schwer. Die schönsten Amethyste<br />
kommen aus Brasilien, Ceylon, Sibirien und Ungarn, schöne<br />
Carneole aus Aegypten, Nubien und aus dem Orient, Achate und<br />
Chalcedone überhaupt sehr reichlich aus Brasilien, Indien, Ungarn,<br />
Schlesien, von Oberstein im Nahethal, aus Sachsen, u. s. w. der<br />
Chrysopras von Kosemitz in Schlesien, Jaspis aus Aegypten, vom Ural,<br />
aus Baden, der zu Kameen verarbeitete Onyx aus Arabien, doch sind<br />
manche dieser Angaben nicht genau, besonders für die im Alterthume<br />
geschätzten, weil die früheren Namen nicht immer, wie bei<br />
Edelsteinen überhaupt, mit den jetzt gebrauchten übereinstimmen.<br />
Schließlich ist noch anzuführen, daß die Kieselsäure <strong>als</strong> solche<br />
nicht allein den Quarz bildet, sondern noch eine zweite hexagonal<br />
krystallisirende Species, den Tridymit, welche von G. vom Rath in<br />
trachytischen Gesteinen entdeckt wurde. Dieser bildet sehr kleine<br />
tafelartige Krystalle und hat nur das sp. G. = 2,28-2,33. Eine dritte<br />
Species Kieselsäure, orthorhombisch krystallistrend, mit dem sp.<br />
Gew. - 2,24 wurde von Story-<br />
Mineralreich».<br />
Maskelyne in dem Meteorsteine von Breitenbach in Sachsen<br />
aufgefunden und Asmanit genannt, so daß die Kieselsäure Si O2<br />
trimorph ist, wie die Titansäure Ti O2, welche zwei quadratische<br />
Species, den Rutil und Anatas und eine orthorhombische, den Brookit<br />
bildet, wie später angegeben wird.<br />
Tafel IV.<br />
Opal Fig. 7, 19, 20.<br />
Der Opal, oft auch <strong>als</strong> amorphe Kieselsäure gegenüber dem<br />
Quarz bezeichnet, ist ein durchaus unkrystallinisches, amorphes Mineral, nur<br />
ist er nicht Kieselsäure allein, sondern eine Verbindung der<br />
Kieselsäure mit Wasser, Kieselsäurehydrat und da der Wassergehalt<br />
verschieden ist, 2 — 13 Procent, selbst noch mehr beträgt, so könnten<br />
sogar in der Folge mehrere Species unterschieden werden, welche<br />
gegenwärtig gemeinsam Opal genannt werden. Er findet sich stalaktitisch<br />
in traubigen, nierenförmigen, .knolligen u. a. Gestalten, oder derb und<br />
eingesprengt, hat muschligen bis unebenen, splittrigen oder glatten, auch<br />
erdigen Bruch. Er ist bisweilen farblos und durchsichtig (der Hyalith<br />
oder G l a s o p a l ) , weiß und durchscheinend, (Milchopal) <strong>zum</strong> Theil<br />
dieser, mit ausgezeichnetem bunten Farbenspiele (besonders rundlich<br />
geschliffen) <strong>als</strong> Edelstein hochgeschätzt (der sog. Edelopal), in einem<br />
zersetzten trachytischen Gesteine zwischen Kaschau und Eperies in<br />
Ungarn und in Mexiko, Fig. 19, in der Abbildung nicht nachzuahmen;<br />
Hyazinthroth bis weingelb und halb-durchsichtig, der Feueropal, auch <strong>als</strong><br />
Schmuckstein gebraucht, wie der von Zimapan in Mexiko; diese<br />
Opale glasglänzend. Andere auch weiß, grau, gelb, roth, braun, grün,<br />
schwarz, wachsglänzend bis schimmernd, durchscheinend bis fast<br />
undurchsichtig, einzelne besonders benannt <strong>als</strong> Wachsopal, Pechopal,<br />
Eisenopal, Prasopal (dieser von Kosemitz in Schlesien apfelgrün wie<br />
Chrysopras), Iaspopal, Halbopal u. f. w. Der <strong>als</strong> Versteinerungsmasse<br />
von Holz vorkommende wird H o l z o p a l genannt, der knollige braune bis<br />
graue in Klebschiefer eingewachsene von Menilmontant bei Paris<br />
heißt Menilit oder Leberopal, der aus heißen, Kieselsäure aufgelöst<br />
enthaltenden Quellen abgefetzte stalaktitische Sinteropal, wie am Geyser<br />
auf Island, daher auch Geyserit genannt.<br />
Der Opal ist spröde und leicht zersprengbar, hat H. =<br />
5,0—6.0 und sp. G. = 1,9 — 2,3, gibt im Kolben erhitzt<br />
Wasser, ist v. d. L. unschmelzbar, oft zerknisternd, sonst sich wie<br />
Quarz verhaltend; in Säuren unlöslich, dagegen auflöslich in<br />
kochender Kalilauge.<br />
Opale kommen häufig vor, doch nicht so häufig und<br />
verbreitet wie der Quarz; überhaupt ist die Kieselsäure ein in der<br />
Erdrinde allgemein verbreiteter Stoff, welcher zahlreiche Verbindungen,<br />
Silikate, mit den verschiedensten Basen bildet, die selbst wieder<br />
<strong>zum</strong> Theil die größte Anzahl der Gebirgs-arten bilden. Daher enthält<br />
auch in Folge der Zersetzung der Silikatgesteine die Ackererde oder<br />
Bodenkrume Kieselsäure, die häusig in die Pflanzen und durch diese in die<br />
thierischen Körper übergeht. In den Stämmen der baumartigen Gräser<br />
(Bambuse) scheidet sie sich in derben opalartigen Knollen aus, welche<br />
unter dem Namen Tabasher bekannt sind.<br />
Tafel v.<br />
Disthen, C y a n i t Fig. 1 u. 2.<br />
Krystallisirt anorthisch, bildet meist lang prismatische bis<br />
nadelförmige eingewachsene Krystalle, welche ein rhomboidisches Prisma<br />
von 106° 16' durch die Quer- und Längsflächen dar-stellen, dessen<br />
Kanten gewöhnlich abgestumpft sind (Fig. 1), sehr häusig Zwillinge<br />
(Fig. 2). An den Enden sind die nach den beiden Hauptflächen<br />
vollkommen spaltbaren Krystalle gewöhnlich undeutlich, spalten aber<br />
deutlich nach der Basisfläche, welche mit der Querfläche Winkel von<br />
100° 50'; und 79° 10', mit der Längsfläche Winkel von 86° 45' und<br />
93° 15' bildet. Er ist häufig sapphir- bis himmelblau gefärbt, bis<br />
farblos oder weiß, auch grün, gelb, roth, braun, grau, perlmutterartig<br />
glänzend auf den Spaltungs-, glasartig auf den Krystallflächen,<br />
durchsichtig bis kantendurchscheinend, hat H. = 5,0—7,0 und sp. G .<br />
= 3,5—3,7.