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durchscheinend ist und das sp. G. = 0,7 — 0,9 hat. Sie Verflüchtigt<br />
sich an der Luft mit bituminösem Gerüche, ist leicht entzündlich und<br />
verbrennt mit heller Flamme und starkem Rauche. Sie ist eine<br />
Verbindung des Kohlen- und Wasserstoffes, deren Mengen nicht<br />
bestimmte sind, zwischen den Formeln C H2 und C H4 liegen. Es sind<br />
wahrscheinlich in der Naphtha mehrere Kohlenwasserstoff-<br />
verbindungen enthalten, welche sich durch Erhitzen trennen lassen. Zuerst<br />
geht ein flüchtiges, sehr entzündliches Oel über, später folgt das gewöhnlich<br />
in den Handel kommende, etwas schwerere farblose Destillat (das<br />
Petroleum), was zur Beleuchtung benützt wird. Dasselbe wird in<br />
unermeßlicher Menge aus der in den nördlichen vereinigten Staaten<br />
Nordamerika's und dem angrenzenden Canada durch Bohrlöcher<br />
gewonnenen Naphtha dargestellt. Sie findet sich auch in Persien, an den<br />
Ufern des kaspischen Meeres, bei Parma in Italien, Tegernsee in<br />
Baiern, in der Auvergne, im Elsaß u. a. a. O. und wird außer zur<br />
Beleuchtung, in Kochheerden und zur Heizung, <strong>zum</strong> Auflösen von<br />
Harzen, zur Darstellung von Firnissen, <strong>zum</strong> Aufbewahren von<br />
Kalium, Natrium u. drgl., in der Arzneikunde und zu vielen anderen<br />
Zwecken verwendet. Sie absorbirt Sauerstoff und geht allmälig durch den<br />
klebrigen Bergtheer in Asphalt über und ist wahrscheinlich ein<br />
natürliches Destillationsproduct der Schwarzkohlen, welches sich im<br />
Innern der Erde in Hohlräumen ansammelt, Gesteine innig<br />
durchdringt und oft mit dem Wasser von Quellen zu Tage kommt.<br />
Die heiligen Feuer der Perser und Feueranbeter sind nichts anders<br />
<strong>als</strong> Naphthadämpfe, welche angezündet und beständig brennend<br />
erhalten werden. An dergleichen Plätzen sind Tempel errichtet worden<br />
und zur Unterhaltung des Feuers sind eigene Priester bestellt.<br />
Kohlen des Mineralreiches. An die soeben beschriebenen,<br />
Kohlenstoff enthaltenden brennbaren Minerale reihen sich die mehr oder<br />
minder mächtigen Ablagerungen vegetabilischer Substanzen, welche im<br />
Allgemeinen <strong>als</strong> mineralische Kohlen, wie die Glanzkohle oder der<br />
Anthracit, die Schwarz- oder Steinkohle, die Braunkohle und der Torf<br />
benannt werden, weil sie wesentlich <strong>als</strong> Brennmaterial dienen, doch<br />
eigentlich keine Minerale sind, sondern in die Reihe der Gebirgsarten<br />
gehören, in denen sie eingelagert vorkommen. Sie sind<br />
verschiedenartige Verbindungen des Kohlenstoffes mit Sauer- und<br />
Wasserstoff, welche keine bestimmte Zusammensetzung haben, während<br />
der Kohlenstoff für sich zwei Miner<strong>als</strong>pecies bildet, den Diamant,<br />
welcher <strong>als</strong> Edelstein früher (S. 13) beschrieben wurde und den<br />
Graphit, welcher sich hier am besten vor den sogenannten Kohlen anführen<br />
läßt. Graphit, Neißblei, Wasserblei Fig. 5. Selten deutlich krystallisirt,<br />
hexagonale Tafeln durch die Basisflächen mit einem hexagonalen<br />
Prisma bildend (Fig. 5) oder blättrig bis schuppig, derb und eingesprengt,<br />
die feinschuppigen Aggregate bis scheinbar dicht, auch erdig. Vollkommen<br />
basisch spaltbar; eisenschwarz bis stahlgrau, metallisch glänzend,<br />
undurchsichtig, milde, in dünnen Blättchen biegsam und unter dem<br />
Hammer in geringem Grade dehnbar; seifenartig anzufühlen,<br />
abfärbend und <strong>zum</strong> Schreiben verwendbar; H. = 0,5—1,0; sp. G.<br />
= 1,9 — 2,2. Vollkommener Leiter der Elektricität. Kohlenstoff wie der<br />
Diamant, doch oft durch Beimengungen verunreinigt. In<br />
Säuren-unlöslich; v. d. L. unschmelzbar, sehr schwierig, leichter in<br />
Sauerstoffgas verbrennbar, die Beimengungen <strong>als</strong> Rückstand hinterlassend.<br />
Findet sich in Gebirgsarten, wie Granit, Gneiß, Glimmerschiefer,<br />
Thonschiefer, Marmor, Sandstein u. a. eingewachsen, in Nestern,<br />
auch lagerartig und in Gängen. Bedeutende Graphitlager sind in<br />
Sibirien, im Districte von Semipalatinsk, an der unteren Tunguska<br />
und im Tunkinsker Gebirge; bei Ticonderoga in New-York finden<br />
sich die schönsten Krystalle. Außerdem sind noch <strong>als</strong> Fundorte Borrowdale<br />
in England, Ersby und Storgard bei Pargas in Finnland, Passau in<br />
Baiern, Marbella in Spanien, St. John in Neu-Braunschweig und<br />
Ceylon zu nennen. Er dient hauptsächlich zur Verfertigung von<br />
Bleistiften, zu Schmelztiegeln, <strong>zum</strong> Schwärzen der Gußeisenwaaren,<br />
<strong>zum</strong> Ueberzug galvano-plastischer Modelle aus Stearin, Guttapercha u.<br />
dergl., zu Streichriemen, <strong>zum</strong> Schmieren von Maschinenteilen u. s.<br />
w.<br />
Mineralreich.<br />
— 33 —<br />
Anthracit, Glanzkohle, Kohlenblende Fig. 8.<br />
Bildet dichte unkrystallinische Massen, z. Th. geschichtete, ist bisweilen<br />
parallelepipedisch und unkrystallinisch stenglig abgesondert, fasrig und erdig;<br />
der dichte hat muschligen bis unebenen Bruch. Er ist sammt- bis<br />
graulichschwarz, (Fig. 8) zuweilen ins Blauliche spielend, auch bunt<br />
angelaufen, glas- bis halbmetallisch glänzend, undurchsichtig, hat schwarzen<br />
Strich, ist spröde, hat H. = 2,0-2,5 und sp. G. = 1,4—1,7. Er ist schwierig<br />
entzündlich und mit schwacher Flamme brennbar, bei starkem Luftzuge<br />
besser und eine bedeutende Hitze entwickelnd; in verschlossenen Gefässen,<br />
wie im Glaskolben erhitzt liefert er weder Leuchtgas noch ölige Destillate. V.<br />
d. L. verbrennt er ohne zu schmelzen oder zu sintern und hinterläßt geringen<br />
erdigen Rückstand. Er findet sich <strong>als</strong> von Vegetabilien abstammende<br />
Ablagerungen lagerartig und z. Th. sehr mächtig in der Grauwacke und in der<br />
Schwarzkohlen-Formation, wie in Pennsylvanien, wo jetzt jährlich über 15<br />
Millionen Tonnen verbraucht werden, auf Rhode Island, bei Ebersdorf im<br />
sächs. Voigtlande, Lischwitz in Böhmen, in den französischen und<br />
piemontesischen Alpen u. a. a. O. Da er fast reiner Kohlenstoff ist, nur sehr<br />
wenig Sauer- und Wasserstoff enthält, ist er ein vortreffliches Brennmaterial,<br />
wie die besten Cokes, mit denen er, abgesehen von der Ausbildungsweise,<br />
manche Ähnlichkeit hat. Obgleich er keine Pflanzenstructur erkennen läßt,<br />
stammt er unzweifelhaft von vegetabilischen Ablagerungen her. Man<br />
unterscheidet <strong>als</strong> Varietäten den muschligen, welcher derbe dichte Massen<br />
mit muschligem Bruche bildet, den schiefrigen, Anthracitschiefer genannt, den<br />
stengligen, die Stangenkohle, welcher stenglig abgesondert vorkommt und<br />
wie der vom Meißner und vom Hirschberg bei Kassel in Hessen durch<br />
Einwirkung von vulkanischen Gesteinen auf Schwarz- und Braunkohle<br />
entstanden ist, den fasrigen, die Faserkohle, welcher auf Klüften in<br />
Schwarzkohlen vorkommt, parallelfasrig und seidenglänzend ist, den<br />
schlackigen und graphitähnlichen, welcher letztere feinerdig und<br />
graulichschwarz ist.<br />
Schwarzkohle, S t e i n k o h l e Fig. 9 und.10.<br />
Unkrystallinisch, derbe, zwischen gewissen sedimentären älteren<br />
Gebirgsarten eingelagerte Massen von verschiedener Mächtigkeit<br />
bildend, mit muschligem, unebenem oder ebenem Bruche, sammt-,<br />
graulich- oder bräunlichschwarz, oft bunt angelaufen, glas- bis wachsartig<br />
glänzend, schimmernd bis matt, undurchsichtig, wenig spröde bis<br />
milde; Strichpulver schwarz; H. = 2,0—2,5; sp. G. = 1,2-1,5.<br />
Brennt angezündet leicht mit Flamme, Rauch und bituminösem<br />
Gerüche, erdigen oder schlackigen Rückstand hinterlassend. In<br />
verschlossenen Gefässen erhitzt liefert sie Leuchtgas<br />
(Kohlenwasserstoffgas), brenzliches Oel und theerartige Substanzen,<br />
auch Ammoniak und Wasser-dämpfe, hinterläßt eine schwarze, poröse,<br />
halbmetallischglänzende Schlacke, die man <strong>als</strong> gebrannte Steinkohle,<br />
wie in England Koke nennt. V. d. L. verbrennt sie mit Flamme,<br />
R auc h und bituminösem Gerüche und hinterläßt einen verhältnißmäßig<br />
geringen erdigen Rückstand (Asche), welcher meist von mineralischen<br />
Beimengungen herrührt. Beim Erhitzen schwillt sie oft an und schmilzt<br />
ein wenig in Folge gewisser bituminöser Bestandtheile, welche in<br />
wechselnden Mengen vorhanden sind. In Säuren und Oelen ist sie<br />
unlöslich, weßhalb durch die Behandlung mit Salpetersäure oder<br />
Kalilauge die Schwarzkohlen sich von den Braunkohlen unterscheiden<br />
lassen, indem die Flüssigkeit nicht wie bei diesen braun gefärbt wird. Durch<br />
Schwefelkohlenstoff wird aus den meisten etwas braunes Harz<br />
aufgelöst.<br />
In der Zusammensetzung sind die Schwarzkohlen nicht<br />
übereinstimmend, ihre Elementarbestandtheile sind Kohlenstoff (bis 96<br />
Procent hinauf) Sauerstoff, Wasserstoff und etwas Stickstoff, deren<br />
relative Mengen wechseln. Im Mittel vieler Analysen ergeben sie nach<br />
Abzug der Aschenrückstände 84 Kohlenstoff, 11 Sauerstoff und 5<br />
Wasserstoff mit wenig Stickstoff, während nach den einzelnen Analysen<br />
diese Bestandtheile procentisch bedeutend differiren. Es ist dies dadurch<br />
erklärlich, daß die Schwarzkohlen vegetabilische Ablagerungen sind, welche<br />
im Laufe unendlich langer Zeiträume im Inneren der Erde mannigfache,<br />
durch verschiedene Umstünde bedingte Veränderungen erfahren haben,<br />
weßhalb es auch unstatthaft ist, dieselben eine Miner<strong>als</strong>pecies zu<br />
nennen. Von einer übereinstimmenden Zusammensetzung