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mit Wasser verdünnt einen Weißen Niederschlag. Die Lösung in<br />
Salpetersäure wird <strong>als</strong> sog. sympathetische Dinte benutzt; wird<br />
Papier damit beschrieben, so verschwindet die Schrift beim Trocknen, kommt<br />
aber durch Eintauchen in Wasser und mit Schwefelleberlösung in<br />
Berührung gebracht, wieder <strong>zum</strong> Vorschein. Zwei Theile Wismuth<br />
mit 1 Theil Blei und 1 Theil Zinn zusammengeschmolzen geben das<br />
Rose'sche Metallgemisch, welches schon in kochendem Wasser schmilzt<br />
und sich daher zu Abgüssen vorzüglich eignet.<br />
Das Wismuth ist nicht selten, findet sich beispielsweise in<br />
Böhmen und Sachsen, am Harz, in England, Schweden, Norwegen<br />
u. f. w. In Verbindung mit Schwefel bildet es den<br />
Wismuthglanz, Bismuthin Bi2 S3, welcher prismatische<br />
bis nadelförmige, orthorhombische, bleigraue bis zinnweiße, meist<br />
eingewachsene Krystalle bildet. Diesem sehr ähnlich sind verschiedene<br />
Verbindungen des Schwefelwismuth mit Halbschwefelkupfer, wie der<br />
orthorhombische E m p l e k t i t (Fig. 5) (Cu2 S. Bi2 S3, der<br />
orthorhombische Wittichenit (Kupferwismuthglanz) 3 Cu2 S. Bi2 S3 u.<br />
a., welche im Aus-sehen dem Wismuthglanz ähnlich sind, sich aber<br />
v. d. L. durch die Kupferreaction unterscheiden.<br />
Kieselwismuth, Eulytin Fig. 6.<br />
Bildet kleine aufgewachsene Krystalle, Trigondodekaeder (Fig. 6),<br />
einzelne und Zwillinge, in Drusenräumen, oder kua-lige Gruppen, ist<br />
braun bis gelb, grünlichgrau und granlich-weiß, diamantglänzend,<br />
durchsichtig bis durchscheinend, hat H. = 4,5 — 5,0 und sp. O. =<br />
6,1. Ist wesentlich eine Ver-bindung des Wismuthoxyd mit<br />
Kieselsäure 2 Bi2 O3. 3 Si O2 und schmilzt v. d. L. leicht mit<br />
Aufwallen zu einer brau-nen Perle, ist in Salzsäure löslich,<br />
Kieselgallerte abscheidend. Findet sich ausgezeichnet, meist in<br />
Gesellschaft von Wismuthocher oder erdigem Wismuthoxyd von<br />
blaßgelber Farbe bei Schneeberg in Sachsen.<br />
Uran enthaltende Minerale Fig. 7—12.<br />
Das Uran findet sich nur in Verbindung mit Sauerstoff und ist<br />
wenig verbreitet. Als Metall hat es keine Anwendung und wurde erst<br />
im Jahr 1789 von Klaproth in dem Uranin entdeckt. Es ist eisengrau,<br />
sehr hart, nicht magnetisch, schwer schmelzbar, hat das sp. G. = 9<br />
und krystallisirt in Oktaedern. Die wichtigsten hierher gehörigen<br />
Minerale sind folgende:<br />
der Uranin, Uranpecherz, Uranerz, Pechblende Fig. 7.<br />
Er findet sich meist nur feinkörnig bis dicht, derb und eingesprengt,<br />
nierenförmig mit krummschaliger und stengliger Absonderung, sehr<br />
selten krystallisirt, Oktaeder bildend. Der Bruch ist muschlig bis<br />
uneben. Er ist bräunlich-, grünlich- bis graulichschwarz, wachsglänzend,<br />
undurchsichtig, hat olivengrünen bis bräunlichschwarzen Strich, H. =<br />
3,0—4,0 und 5,0—6,0, s p . G . = 4 , 8 — 5 , 0 u n d 7 , 9 - 8 , 0 .<br />
Diese auffallende Verschiedenheit einer leichteren nnd weicheren,<br />
gegenüber einer schwereren und härteren Varietät hat Veranlassung<br />
gegeben, die letztere <strong>als</strong> eine eigene Species, Schweruranerz genannt,<br />
zu trennen, obgleich die Zusammensetzung dieselbe ist, beide UO.<br />
U2 O3 sind, die anderen Eigenschaften, außer H. und sp. G.<br />
übereinstimmen. Beide sind in gleicher Weise durch Beimengungen<br />
verunreinigt, enthalten Bleiglanz, Eisenverbindungen, Arsen, Kalkerde,<br />
Magnesia, Kieselsäure u. f. w., doch ließen sich durch die<br />
Beimengungen die erheblichen Unterschiede in Gewicht und Härte nicht<br />
erklären. Sie sind v. d. L. unschmelzbar, geben mit Borax und<br />
Phosphorsalz in der Oxydationsflamme ein gelbes, in der<br />
Reduktions-flamme ein grünes Glas. In erwärmter Salpeter- oder<br />
Schwefelsäure, aber nicht in Salzsäure löslich. Finden sich ziemlich<br />
selten auf Silbergängen zu Joachimsthal und Przibram in Böhmen,<br />
bei Johann-Georgenstadt, Marienberg, Schnee-berg und Annaberg<br />
in Sachsen, auf Zinnerzgängen bei Redruth in Cornwall und werden<br />
hauptsächlich zu gelber, grüner und schwarzer Schmelzfarbe bei der<br />
Glas- und Porzellanmalerei benützt, sowie zur Darstellung des<br />
Urangelb und anderer Uranfarben. Durch Zersetzung oder<br />
Verwitterung entsteht:<br />
der Uranocher, Fig. 8, Uranoxydhydrat, ein erdiges, schwefel-<br />
bis orangegelbes, mattes Mineral und andere <strong>als</strong> Uranblüthe bezeichnete,<br />
nicht genau bestimmte Verbindungen lebhafter gelber Farbe, welche <strong>zum</strong><br />
Theil krystallinisch <strong>als</strong> Anflug und Efflorescenz mit Uranocher auf Uranin<br />
vorkommen.<br />
Der Uranglimmer, Uranit und C h a l k o l i t h , Kalk-u r a n it und<br />
Kupferuranit Fig. 9 —12.<br />
Die beiden, früher <strong>als</strong> Uranglimmer gemeinschaftlich benannten und<br />
für eine Species gehalten, deren beide Varietäten <strong>als</strong> verschieden<br />
gefärbte, gelbe und grüne unterschieden wurden, deren Krystalle man<br />
auch für gleich hielt, sind in der That zwei verschiedene, jedoch in<br />
verschiedener Beziehung sehr ähnliche Species. Der C h a l k o l i t h ,<br />
Kupferuranit, grüne Uran-glimmer krystallisirt quadratisch, bildet meist<br />
quadratische Tafeln durch die Combination der Basisflächen mit einer spitzen<br />
Pyramide (Fig. 12), deren Seitenkanten = 142° 8' sind oder<br />
durch die Combination der Basisflächen mit dem quadratischen Prisma<br />
und dieser Pyramide (Fig. 11), u. a. Die Krystalle sind<br />
aufgewachsen oder bilden blättrige Aggregate. Er ist vollkommen<br />
basisch spaltbar, gras- bis smaragd- und spangrün, glasglänzend, auf<br />
den Basisflächen perlmutterartig, durchscheinend, h a t a p f e l g r ü n e n<br />
Strich, H. = 2,0—2,5 und sp. G. = 3,5 — 3,6. Der U r a n i t ,<br />
Kalkuranit, gelbe Uranglimmer, krystallisirt orthorhombisch, bildet auch<br />
tafelartige ähnlich aus-sehende Krystalle, wie die des Chalkolith, weil die<br />
Winkel nur sehr wenig verschieden sind und die Verschiedenheit nur<br />
durch genaue Messung bestimmt werden kann. Er ist vollkommen<br />
basisch spaltbar, schwefelgelb bis zeisiggrün, glasglänzend, auf den<br />
Basisflüchen perlmutterartig, durchscheinend, hat gelben S t r i c h , H .<br />
= 1,5—2,0 und sp. G. = 3,0—3,2. Sie sind beide wasserhaltige<br />
Verbindungen der Phosphorfäure mit Uranoxyd, nur enthält jener noch<br />
Kupferoxyd, dieser noch Kalkerde, daher sie in den Reactionen<br />
übereinstimmen bis auf die der Kupfers. Der Chalkolith findet sich bei<br />
Johann-Georgenstadt, Schneeberg, Eibenstock in Sachsen,<br />
Joachimsthal in Böhmen, Callington und Redruth in Cornwall, St.<br />
Arieux in Frankreich, der Uranit außer in Sachsen und Böhmen<br />
bei Autun in Frankreich und Chesterfield in Massachusetts.<br />
Titanerze Fig. 13-21.<br />
Das 1791 entdeckte Metall Titan findet sich nicht <strong>als</strong> solches,<br />
sondern in Verbindung mit Sauerstoff <strong>als</strong> Titansäure Ti O2 und diese<br />
für sich, drei verschiedene Species bildend, trimorph; außerdem ist<br />
diese Säure mit verschiedenen Basen in Verbindung, oft<br />
gleichzeitig mit Kieselsäure Si O2. In diesen Mineralen ist die<br />
Titansäure dadurch zu erkennen, daß die Probe mit Phosphorsalz in<br />
der Oxydationsflamme ein farbloses Glas gibt, in der<br />
Reductionsflamme ein gelbes, welches beim Erkalten durch roth in<br />
violett übergeht. Ist gleichzeitig Eisen vorhanden, so wird das Glas<br />
braunroth, was erst durch Zusatz von etwas Zinn oder Zink in<br />
violett übergeht.<br />
Rutil, Anatas und B r o o k i t Fig. 13 — 18.<br />
Diese drei Miner<strong>als</strong>pecies sind Titansäure, welche trimorph ist, indem<br />
zwei Species, der Rutil und Anatas quadratisch, aber auf verschiedene.<br />
Weise krystallisiren und der Brookit orthorhombisch krystallisirt. Am<br />
häufigsten findet sich der Rutil, welcher quadratisch krystallisirt,<br />
isomorph mit dem Zinnerz. Seine Krystalle sind gewöhnlich prismatisch<br />
ausgebildet, zei-gen vorherrschend quadratische und oktogonale Prismen<br />
(Fig. 16) <strong>com</strong>binirt mit einer stumpfen quadratischen Pyramide, die<br />
Krystalle sind auch zu Zwillingen und Drillingen (Fig. 17) verwachsen.<br />
Oft sind die Krystalle nadelförmig bis fasrig; auch findet er sich derb<br />
und eingesprengt, bisweilen in Körnern <strong>als</strong> Geschiebe. Er ist quadratisch<br />
prismatisch spaltbar, hat muschligen bis unebenen Bruch, ist<br />
röthlichbraun, braunroth bis roth, gelb, braun und schwarz, durchsichtig<br />
bis undurchsichtig, hat metallischen Diamantglanz, H. = 6,0-6,5 und<br />
sp. G. = 4,2—4,3. V. d. L. ist er unschmelzbar, in Säuren<br />
unlöslich. Er findet sich ziemlich häufig in den Alpen der Schweiz<br />
und in Tirol, in Kärnthen, Steiermark, Frankreich, Norwegen,<br />
Brasilien u. s. w. Große Krystalle kommen am Graves Mount in