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der noch seltenere Xanthokon von Freiberg in Sachsen und<br />

Kupferberg in Schlesien, sowie der R i t t i n g e r i t von<br />

Joachimsthal in Böhmen und Kupferberg in Schlesien. Beide<br />

enthalten Silber, Arsen und Schwefel, jener krystallisirt<br />

rhomboedrisch und ist orangegelb bis gelblichbraun, dieser krystallisirt<br />

klinorhombisch und ist eisenschwarz bis schwärzlichbraun, beide<br />

haben orangegelben Strich.<br />

K e r a r g y r i t , Hornsilber, Silberhornerz, Chlorsilber.<br />

Krystallisirt meist Hexaeder bildend, zuweilen mit abgestumpften<br />

Ecken und Kanten, die Krystalle klein bis sehr klein, einzeln<br />

aufgewachsen oder reihenförmig und treppenförmig gruppirt, auch<br />

in Drusenhäute und Krusten vereinigt, findet sich aber auch<br />

derb und eingesprengt. Spaltungsflächen sind nicht wahrzunehmen,<br />

der Bruch ist muschlig. Graulich, blaulich, grünlich, diamantartig<br />

glänzend in Wachsglanz geneigt, mehr oder weniger<br />

durchscheinend; dem Lichte ausgesetzt dunkler und undurchsichtig<br />

werdend; geschmeidig, läßt sich mit dem Messer schneiden; H. =<br />

1,0—1,5; spec. G. = 5,58 — 5,60. Ist eine Verbindung des<br />

Silbers mit Chlor Ag Cl, enthält 75,3 Silber und 24,7 Chlor. V.<br />

d. L. schmilzt er unter Aufkochen leicht zu einer grauen,<br />

braunen oder schwarzen Perle, welche sich mit Soda schnell zu<br />

Silber reducirt; wird er mit Kupferoxyd zusammengeschmolzen, so<br />

entsteht die hellblaue Flamme des Chlorkupfers. Von Säuren wird<br />

er kaum angegriffen, in Ammoniak löst er sich langsam auf.<br />

Findet sich krystallisirt auf der Grube Markus Reling bei<br />

Schneeberg in Sachsen und bei St. Jago in Chile. In derben<br />

Massen wurde er früher bei Schneeberg gefunden und in der k.<br />

mineralogischen Sammlung zu Dresden liegt ein 3 1/2 Kilo<br />

schweres derbes Stück, welches unter der Kirche von<br />

Schneeberg, da wo jetzt der Hochaltar steht, gefunden worden<br />

sein soll.<br />

Der Bromit oder das Bromsilber, Ag Br mit 57,5 Silber<br />

und 42,5 Brom, ist dem vorigen sehr ähnlich, krystallisirt<br />

auch tesseral, gewöhnlich Hexaeder und Oktaeder bildend, ist<br />

olivengrün bis gelb, am Lichte unveränderlich, ist ebenso weich<br />

mit H. = 1,0—2,0 und spec. G. = 5,8—6,0 und findet<br />

sich bei San Onofre im Distrikte Plateros in Mexiko häufig,<br />

auch in Chile, wo sich besonders der Embolit oder das<br />

Chlorbromsilber findet, welches im Aeußeren ähnlich, Chlor und<br />

Brom mit Silber verbunden darstellt, daher eine zwischen<br />

Bromit und Kerargyrit liegende Species bildet. Nahe verwandt<br />

ist der I o d i t oder das Iodsilber, Ag J mit 46 Silber und 54<br />

Jod, welcher aber hexagonal krystallisirt, kurze hexagonale Prismen<br />

mit der Basisfläche und einer hexagonalen Pyramide darstellt,<br />

gewöhnlich dünne biegsame Blättchen bildet oder derb und<br />

eingesprengt sich findet, wie in Mexiko und Chile. Er ist grau<br />

bis gelb, wachs- bis diamantglänzend, durchscheinend und hat<br />

H. = 1,0—1,5, spec. G. = 5,5—5,7. V. d. L. leicht<br />

schmelzbar färbt er die Flamme rothblau und hinterläßt ein<br />

Silberkorn. Legt man ein kleines Körnchen auf blankes<br />

Zinkblech und gibt ein Paar Tropfen Wasser dazu, so wird<br />

es schwarz und verwandelt sich in Silber, während sich das<br />

Wasser mit Zinkjodür schwängert. Im Glaskolben mit etwas<br />

Salzsäure erhitzt entwickelt die Probe Ioddämpfe.<br />

Das S e l e n s i l b e r , dem Argentit verwandt, Ag2 Se<br />

mit 73 Procent Silber von Tilkerode am Harz, gewöhnlich<br />

durch Beimengung von Galenit etwas Blei enthaltend, findet sich<br />

körnig, derb und in Platten, ist hexaedrisch spaltbar, eisenschwarz,<br />

schwach metallisch glänzend, undurchsichtig,<br />

geschmeidig, hat H. = 2,5 und spec. G. = 8,0.<br />

II. Unedle Metalle und Verbindungen derselben.<br />

Tafel XV.<br />

Mercur, Quecksilber Fig. 2.<br />

Das Mercur oder Quecksilber ist das einzige Metall, welches<br />

bei gewöhnlicher Temperatur tropfbar flüssig ist und findet sich<br />

kleine Tropfen von kugliger oder anderer dem Raum entsprechender<br />

Gestalt, auch <strong>als</strong> Anfing in und mit Zinnober auf Gängen, in<br />

Klüften und Höhlungen, wie zu Idria in Krain, Almaden in<br />

Spanien, Mörsfeld (Fig. 2) und Moschellandsberg in<br />

Rheinbaiern, Horzowitz in Böhmen, Sterzing in<br />

Mineralreich.<br />

Tirol, Clausthal am Harz, in China, Mexiko, Peru u. s. w. in<br />

der Regel in geringer Menge, doch hat man früher bei<br />

Moschellandsberg beim Sprengen des zinnoberhaltigen Gesteins<br />

eine Masse von 7 1/2 Kilo gefunden. Es ist zinnweiß, metallisch<br />

glänzend, undurchsichtig und hat spec. G. = 13,5—13,6.<br />

Bei einer Temperatur von - 40° 0. wird es starr und<br />

krystallisirt tesseral. V. d. L. verdampft es, sowie bei geringerer<br />

Temperatur, eine darüber gehaltene Kupferplatte weiß beschlagend;<br />

selbst in gewöhnlicher Temperatur verflüchtigt es sich allmählich. An<br />

der Luft bedeckt es sich leicht mit einem grauen Ueberzuge, wodurch<br />

es feine Leichtflüssigkeit einbüßt und auf Papier Fäden zieht,<br />

besonders wenn es etwas Blei, Wismuth oder Eisen enthält.<br />

Das natürlich vorkommende ist in der Regel sehr rein, oder<br />

enthält Spuren von Silber, Wismuth und Eisen, das künstlich<br />

gewonnene zuweilen etwas Blei. In Salpeter-säure ist es löslich<br />

und wird aus der Lösung durch eine Kupferplatte metallisch gefällt.<br />

Das Mercur übt eine bemerkenswerthe auflösende<br />

Wirkung auf einige Metalle, so namentlich auf Gold und Silber<br />

aus, sodann auf Zinn, Zink, Kupfer und andere Metalle,<br />

daher es vielfach zur Gewinnung der beiden ersteren durch den<br />

sog. Amalgamationsprozeß benützt wird, wozu es sich um so<br />

mehr empfiehlt, <strong>als</strong> es durch Destillation wieder aus den<br />

Amalgamen gewonnen werden kann. So dient es auch <strong>zum</strong><br />

Vergolden anderer Metalle, namentlich des Kupfers, der Bronce<br />

und des Eisens im Feuer, <strong>zum</strong> Spiegelbeleg, zu Barometern<br />

und Thermometern, bei chemischen Prozessen <strong>zum</strong> Auffangen<br />

solcher Gase, die von Wasser absorbirt werden, auch zur<br />

Anfertigung verschiedener chemischer Präparate, und <strong>als</strong><br />

Arzneimittel. Alle Mercurverbindungen sind giftig, einige, wie das<br />

Mercurchlorid in sehr hohem Grade. Außer <strong>als</strong> Metall findet<br />

sich das Mercur in Verbindungen, verschiedene, <strong>zum</strong> Theil<br />

sehr reichlich vorkommende Minerale bildend, aus welchen es<br />

leicht durch Erhitzen gewonnen werden kann, da es flüchtig ist<br />

und nur sehr geringe Verwandtschaft <strong>zum</strong> Sauerstoff zeigt, in<br />

welcher Beziehung es sich den edlen Metallen anreiht.<br />

Bemerkenswerthe Verbindungen sind die nachfolgenden<br />

Minerale:<br />

Silberamalgam, Amalgam, Mercursilber Fig. 1.<br />

So nennt man die <strong>als</strong> Mineral vorkommende Verbindung des<br />

Silbers mit Mercur, welche keine bestimmte chemische Formel hat,<br />

weil die beiden mit einander verbundenen Metalle <strong>als</strong><br />

isomorphe in wechselnden Mengen das Amalgam bilden. Es<br />

krystallisirt tesseral, selten deutliche Krystalle bildend, besonders das<br />

Rhombendodekaeder für sich oder in Combination mit<br />

anderen, wie mit dem Leucitoeder und Hexaeder (Fig 1).<br />

Die Krystalle sind meist verzogen und nach einer Richtung<br />

ausgedehnt, gehen durch Abrundung in kuglige und andere<br />

krummflächige Gestalten über, außerdem findet es sich derb und<br />

eingesprengt, in Platten und Trümern, <strong>als</strong> Ueberzug und<br />

Anflug. Es zeigt Spuren von Spaltbarkeit parallel den<br />

Flüchen des Rhombendodekaeders, der Bruch ist muschlig bis<br />

uneben. Es ist silberweiß, metallisch glänzend, undurchsichtig,<br />

wenig spröde bis milde, hat H. = 3,0—3,5 und spec. G. =<br />

13,7—14,1. Gewöhnlich enthält es um 60 Procent Mercur,<br />

weil die beiden Metalle Mercur und Silber nicht constante<br />

Mengen bilden, doch wird auch angenommen, daß feste<br />

Verbindungen nach bestimmten Formeln vorkommen, welche dann<br />

jedenfalls eigene Species bilden würden, wie man so vom<br />

gewöhnlichen Amalgam den A r querit aus den Silbergruben<br />

von Arqueros bei Coquimbo iu Chile trennte, welcher tesseral<br />

krystallisirend, bei H. = 1,5 — 2,0 und spec. G. = 10,8<br />

nur 13,5 Mercur mit Silber verbunden enthält und dem<br />

man die Formel Ag12 Hg zuschreibt. Derselbe kann auch<br />

nur <strong>als</strong> eine mercurhaltige Varietät des Silbers betrachtet<br />

werden, da auch andererseits halbweiche Vorkommnisse mit<br />

viel Mercur existiren, die man <strong>als</strong> silberhaltiges Mercur<br />

betrachten könnte.<br />

Das Silberamalgam findet sich auf den Lagerstätten<br />

des Mercur und Zinnober, wie ausgezeichnet bei Mörsfeld<br />

und Moschellandsberg in Rheinbaiern, Szlana im Gömörer<br />

Comitate in Ungarn, Almaden in Spanien, Sala in Schweden.

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