17.11.2012 Aufrufe

als Pdf-Datei zum Download - Mineralium.com Blog

als Pdf-Datei zum Download - Mineralium.com Blog

als Pdf-Datei zum Download - Mineralium.com Blog

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Krystalle sind sehr verschiedenartige, z. Th. prismatische<br />

durch ein Prisma von 106° 5', <strong>com</strong>binirt mit einem stumpfen<br />

Längsdoma und den Basisflächen (Fig. 10), z. Th. an das<br />

Oktaeder erinnernde Combinationen (Fig. 12) eines Quer- und<br />

Längsdoma, an welcher noch untergeordnet das Prisma, die<br />

Basisflächen und das stumpfe Längsdoma vorkommen, tafelartige<br />

durch die Basisflächen, zu reihenförmigen Gruppen angehäuft (Fig.<br />

9), zwillingsartige Verwachsungen (Fig. 11) stumpf doniatischer Krystalle<br />

(der sog. Speerkies) u. a. m. Außer Krystallen findet<br />

man oft kuglige, knollige und nierenförmige Aggregate mit<br />

radi<strong>als</strong>tengliger, strahliger bis fasriger Absonderung (der sog.<br />

Strahl-und Leberk i e s ) . Er ist graulich speisgelb, mehr grau<br />

<strong>als</strong> gelb, (daher Graueisenkies gegenüber dem Pyrit genannt,<br />

welcher mehr ins Gelbe fällt und deßhalb <strong>als</strong> G e l b e i s e n k i e s<br />

unterschieden wurde) metallisch glänzend, undurchsichtig, hat dunkel<br />

grünlichgrauen Strich, H. = 6,0-6,5 und sp. G. = 4,6—4,9.<br />

Das Verhalten gegen Säuren und v. d. L. ist das des Pyrit.<br />

Er erleidet ähnliche Veränderungen wie der Pyrit, pflegt aber<br />

öfter zu vitriolesciren, d. h. durch die Zersetzung Eisenvitriole zu<br />

bilden, daher auch V i t r i o l k i e s genannt, wandelt sich aber<br />

auch in Brauneisenerz um.<br />

Er findet sich hauptsächlich in Gängen und in sedimentären,<br />

Kohlen führenden Formationen, in Schieferthonen und<br />

Thon-schiefern, welche durch die Verwitterung des Markasit<br />

Vitriole und Alaune liefern, daher Alaun- und Vitriolschiefer<br />

genannt werden. Manche Markasite sind arsenhaltig und zeichnen<br />

sich gewöhnlich durch hellere, blassere Farbe aus.<br />

Eisenerze Taf. XVIII. Fig. 13-23,<br />

Taf. XIX. Fig. 1—4.<br />

Als Eisenerze im engeren Sinne des Wortes gegenüber<br />

den überhaupt Eisen enthaltenden Mineralen, wie den Verbindungen<br />

des Eisens mit Schwefel, werden diejenigen Minerale<br />

unterschieden, welche Verbindungen des Eisens mit Sauerstoff<br />

sind oder solche <strong>als</strong> wesentlichen Antheil enthalten. Die drei<br />

vorzüglichsten Eisenerze sind das Magneteisenerz, das<br />

R o t h e i s e n e r z und das B r a u n e i s e n e r z .<br />

Magneteisenerz, Magnetit Fig. 13—16.<br />

Dieses krystallisirt tesseral, die Krystalle sind meist<br />

Oktaeder, eingewachsen und z. Th. aufgewachsen, bisweilen zu<br />

Zwillingen verwachsen (Fig. 13), durch vorherrschende Ausbildung<br />

von zwei parallelen Oktaederflächen tafelartig (Fig. 14)<br />

von rhomboedrischem Aussehen. Die Oktaeder finden sich auch<br />

<strong>com</strong>binirt mit dem Rhombendodekaeder, welches die Kanten<br />

gerade abstumpft und mit dem Hexaeder, welches die Ecken<br />

gerade abstumpft, außerdem finden sich auch Rhombendodekaeder<br />

(Fig. 16) wie bei Traversella in Piemont. Undeutlich ausgebildete<br />

Krystalle stellen Krystallkörner dar und solche sind zu<br />

körnigen Aggregaten verwachsen, derbe Massen bildend,<br />

welche, wenn die Körner sehr klein sind, in dichte Massen<br />

übergehen. Die Krystalle sind mehr oder minder deutlich<br />

spaltbar parallel den Oktaederflächen, der Bruch ist muschlig<br />

bis uneben. Das Magneteisenerz ist eisenschwarz, metallisch<br />

glänzend, bisweilen uuvollkommen, undurchsichtig, hat schwarzen<br />

Strich, H. = 5,5-6,5 und sp. G. = 4,9-5,2. Es ist<br />

immer stark magnetisch, daher es Magneteisenerz heißt, oft<br />

polarisch (die natürlichen Magnete). Chemisch ist es eine<br />

Verbindung des Eisenoxydul mit Eisenoxd nach der<br />

Formel Fe O. Fe2 O3 mit 31,0 Proc. Eisenoxydul und 69,0<br />

Eisenoxyd oder mit 72,4 Proc. Eisen und 27,6 Sauerstoff.<br />

Zu-weilen enthält es etwas Titansäure, welche in Verbindung mit<br />

Eisenoxydul <strong>als</strong> Fe O. Ti O2 einen geringen Theil des<br />

Eisenoxydes ersetzt. V. d. L. ist es fast unschmelzbar, zeigt<br />

mit Borax und Phosphorsalz geschmolzen sehr starke<br />

Eisenreaction, indem das entstehende Glas in der<br />

Oxydationsflamme dunkelroth ist, beim Erkalten gelb wird, in<br />

der Reductionsflamme dagegen oliven- bis berggrün, wie<br />

dunkles Bouteillenglas.<br />

Das Magneteisenerz ist eines der geschütztesten Eisenerze,<br />

welches überall, wo es in größerer Menge vorkommt, zur<br />

Gewinnung des Eisens benützt wird, das beste Stab- und<br />

Stahleisen liefert. Es findet sich, mächtige Lager und Stöcke<br />

— 49 —<br />

bildend, besonders im Norden der Erde, wie in Norwegen,<br />

Schweden, Lappland, Sibirien und Nordamerika; häufig findet es<br />

sich in verschiedenen Gebirgsarten, wie in Chloritschiefer,<br />

Talkschiefer, Marmor, Granit, Syenit, Serpentin, Basalt,<br />

Dolerit u. a. eingewachsen, Krystalle, Körner, derbe Massen<br />

bildend oder eingesprengt; <strong>als</strong> Magneteisensand secundär im<br />

Sande von Flüssen und an Meeresufern oder im<br />

aufgeschwemmten Lande.<br />

Bei der erwähnten Anwesenheit von Titansäure in manchen<br />

Magneteisenerzen kann die Titansäure zunehmen und in diesem<br />

Sinne reiht sich an das Magneteisenerz der Iseri n , das<br />

tesserale Titaneisenerz, welches im Aussehen sich von<br />

Magneteisenerz nicht unterscheidet, dagegen Titansäure in<br />

größerer Menge enthält, welche durch die Löthrohrprobe sich<br />

erkennen läßt. Solche Eisenerze, welche ähnlich wie das<br />

Magneteisenerz vorkommen, wenn auch seltener, bestehen wesentlich<br />

aus Eisenoxydoxydul und titansaurem Eisenoxydul 2 Fe O. Ti O2;<br />

der Name Iserin wurde nach dem Vorkommen oktaedrischer Krystalle<br />

und Körner an der Iserwiese in Böhmen gegeben.<br />

R o t h e i s e n e r z , Hämatit, Eisenglanz, Glanzeisenerz,<br />

Etsenglimmer, Eisenoxyd Fig. 17—21.<br />

Dieses Eisenerz, das Eisenoxyd für sich darstellend, ist<br />

in seinem Vorkommen und Aussehen weit mannigfaltiger <strong>als</strong><br />

das Magneteisenerz. Es findet sich krystallisirt und bildet<br />

hexagonale, rhomboedrische Krystalle. Die Grundgestalt ist<br />

ein dem Hexaeder ähnliches Rhomboeder, dessen Endkanten<br />

86° betragen. Dasselbe findet sich <strong>com</strong>binirt mit den Basisflächen<br />

(Fig. 17), tafelartige Krystalle mit abwechselnd schräg<br />

gestellten Randflächen bildend; an anderen (Fig. 19) kommen<br />

auch zugeschärfte Ränder vor, durch die Verbindung der Basisflächen<br />

mit einer hexagonalen Pyramide, welche andererseits<br />

mit der Grundgestalt und den Basisflächen (Fig. 18) und noch<br />

anderen Gestalten <strong>com</strong>binirt ist. Die einfachsten Tafeln (Fig. 20)<br />

wie sie am St. Gotthard die sogenannten E i s e n r o s e n durch<br />

Gruppirung bilden, haben gerade Randflächen durch ein<br />

hexagonales Prisma. Ueberhaupt finden sich sehr verschiedene<br />

Combinationen, die Krystalle sind meist aufgewachsen und einzeln<br />

oder gruppirt. Oft finden sich derbe Massen mit blättriger bis<br />

schuppiger, körniger und stengliger bis fasriger Absonderung, von<br />

denen namentlich die körnigen bei Abnahme der Größe der<br />

einzelnen Individuen bis in dichte Massen überführen. Die<br />

lamellaren Aggregate bilden auch schiefrige Massen,<br />

Eisenglimmerschiefer, weil die lamellaren Krystalle in der<br />

Form an Glimmer erinnernd, auch Eisenglimmer genannt<br />

werden. Als solcher findet sich der Hämatit in verschiedenen<br />

Gebirgsarten eingewachsen, während sehr feine Schüppchen <strong>als</strong><br />

Ueberzüge oder Anflüge vorkommen und E i s e n r a h m genannt<br />

wurden. Der fasrige bildet radialfasrige verwachsene, kuglige<br />

Gestalten (der r o t h e G l a s k o p f , Blutstein, Fig. 21).<br />

Endlich findet er sich auch erdig (der r o t h e E i s e n ocke r ,<br />

Röthel), wobei er gewöhnlich nicht ganz rein, sondern mit Thon<br />

gemengt ist. Der Hämatit, welcher deutlich krystallisirt ist, hat<br />

unvollkommene Spaltbarkeit parallel der Grundgestalt und<br />

parallel den Basisflächen, ist eisenschwarz bis dunkel stahlgrau,<br />

metallisch glänzend, undurchsichtig und hat dunkelrothen Strich; <strong>als</strong><br />

solcher heißt er Eisenglanz oder Glanzeisenerz; der lamellare hat<br />

dasselbe Aussehen, jedoch sind sehr, feine Lamellen blutroth<br />

durchscheinend und auch äußerlich roth. Bei dem<br />

krystallinisch-körnigen bis dichten wird die Farbe röthlichgrau bis<br />

blutroth, desgleichen bei dem fasrigen und der Strich ist blutroth,<br />

der Glanz auch nur halbmetallisch. Der erdige ist blutroth und<br />

matt. H. = 5,5 — 6,5. Sp. G. = 5,1—5,2.<br />

Er ist Eisenoxyd, Fe2 O3 mit 70 Proc. Eisen und<br />

30 Sauerstoff; enthält bisweilen etwas Titansäure, die in<br />

Verbindung mit Eisenoxydul <strong>als</strong> Fe O. Ti O2 geringe Mengen<br />

des Eisenoxydes ersetzt, wie in den sog. Eisenrosen, welche deßhalb<br />

auch vom Hämatit getrennt und Basanomelan genannt<br />

wurden, da ihr Strichpulver nur röthlichschwarz bis schwarz ist. Er<br />

ist v. d. L. unschmelzbar und wird in der Reductionsflamme<br />

magnetisch; mit Borax und Phosphorsalz verhält er sich wie<br />

der Magnetit, starke Eisenreaction zeigend; <strong>als</strong> Pulver ist er<br />

in Säuren auflöslich, besonders bei längerem Kochen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!