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wurden; der fasrige erhielt den Namen A t l a s s p a t h wegen<br />
des Seidenglanzes). Der körnige bis dichte kommt <strong>als</strong> Gebirgsart<br />
in sedimentären Formationen, besonders in der Nachbarschaft<br />
von Steinsalz in der Zechsteinformation und jüngeren vor.<br />
Er wird vielfach technisch verwendet, gebrannt zu Mörtel,<br />
Stuckaturen, Abgüssen und Formen, roh und gebrannt zur<br />
Verbesserung des Ackerbodens, auch bei der Porzellan- und<br />
Glasfabrikation, der feinkörnige und dichte (<strong>als</strong> sog. Alabaster)<br />
zu Bildhauerarbeiten, architektonischen Verzierungen, Vasen,<br />
Statuetten, Dosen u. s. w., der fasrige zu Perlen und anderen<br />
Schmuckgegenständen.<br />
Anhydrit, Karstenit, Vulpinit, Muriacit, Gekrösestein Fig.<br />
11 und 12.<br />
Derselbe ist schwefelsaure Kalkerde ohne Wasser (daher<br />
auch wasserfreier Gyps genannt) Ca O. S O3 mit 41,2 Kalkerde<br />
und 58,8 Schwefelsäure und findet sich meist nur krystallinisch körnige<br />
Massen bildend, die <strong>als</strong> feinkörnige bis dicht vorkommen (Gekrösestein<br />
genannt, wenn er so wellenförmige Lagen bildet), selten<br />
krystallisirt, orthorhombisch <strong>als</strong> Combination der Quer-, Längs-<br />
und Basisflächen (Fig. 12), mit einer (Fig. 11) oder mehreren<br />
Pyramiden, oder prismatisch bis nadelförmig. Ist vollkommen<br />
dreifach rechtwinklig spaltbar nach den Quer-, Längs und<br />
Basisflächen, weiß bis farblos, durch Beimengungen gefärbt, hat<br />
H. = 3,0-3,5 und sp. G. = 2,8-3,0. Im Kolben erhitzt<br />
gibt er kein Wasser, v. d. L. ist er schwierig zu weißem, alkalisch<br />
reagirendem Email schmelzbar, in Wasser uno Säuren sehr<br />
wenig löslich. Durch Einfluß von Feuchtigkeit wandelt er sich<br />
allmälig in Gyps um, weßhalb bisweilen scheinbar frischer<br />
Anhydrit im Kolben etwas Wasser abgibt. Der Anhydrit ist ein<br />
gewöhnlicher Begleiter des Steinsalzes, so im Salzkammergut, bei<br />
Bex in der Schweiz, Sulz am Neckar, u. a. a. O. Die<br />
schönen blauen krystallinischen Massen vom letzteren Orte, so<br />
wie die von Vulpino in Oberitalien werden wie Marmor verarbeitet.<br />
A p a t i t , Moroxit, Spargelstein, Phosphorit, Osteolith<br />
Fig. 13 u. 14.<br />
Er findet sich meist krystallisirt, die einfachste Combination<br />
(Fig. 13) ist ein hexagonales Prisma mit der Basis, dazu<br />
treten (Fig. 14) hexagonale Pyramiden und bisweilen sind die<br />
Krystalle sehr flächenreich. Sie sind undeutlich spaltbar parallel<br />
den Flächen der Fig. 13. Außer krystallisirt findet er sich<br />
krystallinisch-körnig, fasrig bis dicht und erdig (Faserapatit,<br />
Phosphorit, Osteolith) wie bei Logrosa in Spanien, Amberg in<br />
Baiern, Hanau in Hessen, Szigeth in Ungarn. Schöne<br />
Krystalle kommen in der Schweiz am St. Gotthard, in Tirol, in<br />
Salzburg, in Böhmen und Sachsen, große bei Arendal in<br />
Norwegen (Moroxit) und Hammond in New- York vor.<br />
Er ist farblos, weiß oder gefärbt (blaßgrüner im Zillerthale<br />
in Tirol heißt Spargelstein), glasglänzend, auf den<br />
Bruchflächen wachsartig, (der fasrige, dichte und erdige matt),<br />
durch- bis undurchsichtig, hat H. zwischen 4 und 6 und wurde<br />
<strong>als</strong> 5ter Härtegrad gewählt, fp. G. = 3,1-3,24. Das<br />
Pulver phosphorescirt beim Erhitzen.<br />
Er enthält phosphorsaure Kalkerde mit wenig<br />
Fluor-(auch Chlor-) Calcium nach der Formel 3 (3 Ca O.<br />
P2 O5) + Ca F2 (oder Ca Cl2), ist in Salz- oder<br />
Salpetersäure auflöslich, v. d. L. in dünnen Splittern schwer<br />
schmelzbar. Wird das mit Schwefelsäure befeuchtete Pulver auf<br />
Platindraht erhitzt, so färbt sich die Flamme durch die Phosphorsäure<br />
blaugrün.<br />
Der Apatit scheint durch seine Verbreitung und durch<br />
sein Vorkommen in verschiedenen Gebirgsarten einen wesentlichen<br />
Einfluß auf die der Phosphorsäure bedürftige thierische Welt<br />
zu haben, insofern diese sie aus den Pflanzen aufnehmen. Die<br />
Asche der meisten Pflanzen läßt phosphorsaure Kalkerde nachweisen<br />
und es wird deßhalb der <strong>als</strong> dichter und erdiger vorkommende<br />
Apatit <strong>als</strong> Düngungsmittel verwendet, wozu sich selbst<br />
Kalksteine, Mergel und Sandsteine eignen, in welchen Apatit<br />
<strong>als</strong> Beimengung, stellenweise reichlich enthalten ist.<br />
Fluorit, Flußspath, Fluorcalcium; Taf.X., Fig. 15—18<br />
und Taf. XI., Fig. 1 u. 2.<br />
Dieses durch seine häufig vorkommenden schönen Krystalle<br />
ausgezeichnete Mineral krystallisirt tesseral; die Krystalle sind<br />
meist Hexaeder, auch Oktaeder (Fig. 15) und Rhombendodekaeder,<br />
zeigen vielfache Combinationen, so des Hexaeders mit dem<br />
Oktaeder (Fig. 16), mit einem Tetrakishexaeder (Fig. 17), mit<br />
einem Tetrakontaoktaeder (Fig. 18) u. a. m. Die Flächen<br />
sind glatt oder rauh, getäfelt (Taf. XI., Fig. 1) und drüsig, oft<br />
finden sich Zwillinge (Taf. X., Fig. 17 u. Taf. XI., Fig. 1). Außer<br />
krystallisirt kommt er krystallinisch-körnig (so in Gängen von Blei-<br />
und Silbererzen in älteren Formationen), krystallinisch stenglig<br />
(Taf. XI., Fig. 2), selten dicht (Flußstein) wie bei Stollberg am<br />
Harz und in Cornwall, und erdig (Flußerde) wie bei Freiberg in<br />
Sachsen vor. Der krystallisirte und krystallinische ist vollkommen<br />
spaltbar parallel den Oktaederflächen.<br />
Die Farben sind sehr verschieden, gelb, grün, blau, roth,<br />
violett, grau, weiß, selten ist er farblos, der Glanz der Krystalle<br />
und des krystallinischen ist glasartig, Durchsichtigkeit in allen<br />
Graden vorhanden. Die gefärbten sind ein- zwei oder mehrfarbig,<br />
Krystalle zeigen bisweilen bei auffallendem und durchfallendem<br />
Lichte verschiedene Färbung, (so die schönen aus<br />
Terbyshire, Taf. X., Fig. 17) Fluorescenz. H. = 4,0; sp. G.<br />
= 3,1—3,2. Der Fluorit ist Fluorcalcium Ca F2 mit 51,3<br />
Calcium und 48,7 Fluor. In concentrirter Schwefelsäure ist er<br />
auflöslich, Fluorwasserstoffsäure entwickelnd, welche das Glas ätzt<br />
und trübe macht. Im Kolben erhitzt phosphorescirt er und verliert<br />
dabei meist die Farbe. V. d. L. zerknistert er, phosphorescirt und<br />
schmilzt in dünnen Splittern zu unklarer Masse, gibt mit Borax<br />
und Phosphorsalz klare Perlen, mit Gypspulver gemengt eine<br />
klare, beim Abkühlen trübe Perle.<br />
Schöne Krystalle finden sich in der Schweiz, in Böhmen,<br />
Sachsen, Ungarn, Baden, England, Norwegen u. s. w. der<br />
krystallinisch-stenglige, welcher zu Schalen, Vasen u. a. Kunstgegenständen<br />
verarbeitet wird, findet sich in Cumberland. Der<br />
krystallinisch-körnige, welcher oft in Gängen und z. Th. sehr<br />
reichlich vorkommt, wird besonders <strong>als</strong> Zuschlag beim Ausschmelzen<br />
strengflüssiger Erze verwendet, indem er den Fluß befördert,<br />
daher der Name des Miner<strong>als</strong>, auch bei der Porcellan- und<br />
Glasbereitung und zur Darstellung der Fluorwasserstoffsäure.<br />
VII. Baryterde-Verbindungen.<br />
Die Baryt- oder Schwererde, die schwerste unter den alkalischen<br />
Erden, bildet wenige Verbindungen, in denen sie vor dem Löthrohre<br />
sich durch die grünlichgelbe Färbung der Löthrohr-flamme erkennen<br />
läßt.<br />
W i t h e r i t , kohlensaure Baryterde Fig. 3, Taf. XI.<br />
Krystallisirt nicht häufig, die Krystalle haben Ähnlichkeit mit<br />
denen des Aragonit, sind jedoch und noch mehr in Folge von<br />
Zwillingsbildung hexagonalen Krystallen ähnlich, bilden scheinbar<br />
hexagonale Pyramiden, ähnlich Fig. 10 durch Combination einer<br />
orthorhombischen Pyramide und eines Längsdoma, oder solche mit<br />
Zuschärfung der Seitenkanten, Fig. 3, durch das Hinzutreten einer<br />
zweiten Pyramide und eines zweiten Längsdoma. Deutlich spaltbar<br />
parallel einem orthorhombischen Prisma von 118° 30'. Bildet<br />
meist spießige Krystalle, radi<strong>als</strong>tenglige bis fasrige Aggregate, z.<br />
Th. mit kugligen, traubigen und nierenförmigen Gestalten oder<br />
derbe Massen. Farblos, weiß bis grau und blaßgelb, glas-, auf<br />
Bruchflächen wachsartig glänzend, durchscheinend bis<br />
durchsichtig, hat H. -- 3,0—3,5 und sp. G. = 4,2 — 4,3. Ist<br />
Ba O. C O 2 mit 22,3 Kohlensäure und 77,7 Baryterde,<br />
schmilzt v. d. L. zu weißem Email, die Flamme gelblichgrün<br />
färbend, wird kaustisch; in Säuren mit Brausen auflöslich. Findet<br />
sich in Salzburg, Ungarn, Steiermark, England, Schottland u. s.<br />
w. Die Benützung beschränkt sich auf die Darstellung von<br />
Barytsalzen, auch dient das Pulver zur Vertilgung von Ratten<br />
und Mäusen, da es für warmblütige Thiere ein Gift ist.<br />
Baryt, Schwerspath, schwefelsaure Baryterde Fig. 4—6.<br />
Krystallisirt orthorhombisch und bildet sehr verschiedene, z. Th.<br />
flächenreiche Krystalle. Die einfachsten stellen rhombische<br />
Tafeln (Fig. 4) dar, deren Randflächen auf den Tafelflächen<br />
senkrecht sind und sich unter 78° 28' und 101° 32' schneiden,<br />
oft finden sich oblonge Tafeln (Fig. 5) mit Zuschärfung an den<br />
Rändern, auch prismatische (Fig. 6) Krystalle. Sie sind vollkommen