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Er entsteht durch Fäulniß organischer Substanzen und findet<br />

sich in lockeren Gesteinen, in Höhlen, auf der Oberfläche des Bodens<br />

und ist meist sehr unrein, gemengt mit erdigen Substanzen und<br />

anderen Salzen, weßhalb er durch Auslaugen und Zusätze, wie von<br />

Asche oder Pottasche gereinigt werden muß. Da seine Verwendung<br />

zur Bereitung des Schießpulvers, der Salpetersäure und. anderer<br />

Producte, <strong>als</strong> Arzneimittel, in der Färberei, Druckerei, bei der<br />

Glasfabrikation, zur Conservirung des Fleisches u. f. w. eine sehr<br />

ausgedehnte ist, wird er meist auf künstliche Weise durch sogenannte<br />

Salpeterplantagen erzeugt, indem man humusreiche Erde, Dünger, mit<br />

gebranntem Kalk und Pflanzenasche mengt, mit Düngerjauche begießt<br />

und der Einwirkung der Luft überläßt.<br />

Sylvin, Chlorkalium, Leopoldit, Hövelit.<br />

Dieses früher <strong>als</strong> Efflorescenz auf vulkanischen Laven in<br />

geringer Menge gefundene Salz, jetzt reichlich in den Steinsalzlagern von<br />

Staßfurt bei Magdeburg und Kalucz in Galizien vorkommend, krystallisirt,<br />

Hexaeder und solche <strong>com</strong>binirt mit dem Oktaeder (Fig. 20, Taf. XI.)<br />

bildend oder findet sich krystallinisch-körnig, ist vollkommen hexaedrisch<br />

spaltbar, farblos bis weiß oder wenig gefärbt, glasglänzend',<br />

durchsichtig bis an den Kanten durchscheinend, hat H = 2 und sp.<br />

G. = 2, ist in Wasser leicht auflöslich, fast wie Steinsalz<br />

schmeckend. K Cl, z. Th. etwas Natrium enthaltend. Wird zur<br />

Darstellung von Chlor und Kaliverbindungen verwendet.<br />

X. N a t r o n s alze.<br />

Solche, <strong>als</strong> im Wasser auflösliche Minerale kommen häufiger vor <strong>als</strong><br />

die Kalisalze, außerdem ist Natron in Silikaten, wie in Feldspathen<br />

sehr häusig. Vor dem Löthrohre geprüft ertheilen sie der Flamme eine<br />

intensive röthlichgelbe Färbung. S oda und Trona, kohlensaures<br />

Natron. Fig. 14 und 15.<br />

Beide finden sich <strong>als</strong> Minerale gewöhnlich <strong>als</strong> Absätze an<br />

den Ufern von Natronseen, wie in Aegypten, <strong>als</strong> Efflorescenzen,<br />

mehlige Beschläge und kristallinische Krusten oder Ueberzüge auf der<br />

Bodendecke, auf Gesteinswänden und in Höhlungen, selten<br />

deutliche Krystalle bildend, deren Gestalten an solchen durch künstlich<br />

eingeleitete Krystallisation erhaltenen besser gesehen werden können. Beide<br />

krystallisiren klinorhombisch, jene gewöhnlich in rhomboidischen dicken<br />

Tafeln (Fig. 15) durch die vorherrschenden Längsflächen in Combination<br />

mit einem Prisma, dessen sichtbare Kanten 79° 41' messen und mit<br />

einer Hemipyramide <strong>als</strong> Zuschärfung am Ende, deren Endkante<br />

76° 28' mißt; diese, die Trona gewöhnlich in rhomboidisch prismatischen<br />

Krystallen (Fig. 14), welche quer, nicht aufrecht wie in der Figur<br />

gestellt durch die Basis- und Querflächen gebildet werden, die sich<br />

unter 103° 15' schneiden. Sie werden durch eine Hemipyramide<br />

begrenzt. Beider Krystalle sind nach den Querflächen spaltbar. Beide<br />

Salze sind farblos bis weiß, grau oder durch Beimengungen etwas gefärbt,<br />

durchsichtig bis durchscheinend, glasglänzend. Soda hat H. =<br />

1,0—1,5 und sp. G. =1,4 bis 1,5, Trona hat H. = 2,5 — 3,0 und<br />

sp. G. = 2,1 — 2,2. In Wasser leicht löslich, haben sie starken<br />

laugenhaften Geschmack, sind in verdünnter Salzsäure mit starkem<br />

Brausen löslich und v. d. L. leicht schmelzbar. Mit Manganoxyd in<br />

der äußeren Flamme auf Platindraht geschmolzen, geben sie eine schön<br />

grünblaugefärbte, beim Erkalten trübe werdende Perle von mangansaurem<br />

Natron.<br />

Die Soda enthält auf 1 Na2 O und 1 C O2 1O H2 O (etwa<br />

63 Proc. Wasser) daher dieselbe an der Luft durch Verlust eines<br />

großen Theiles des Wassers zu Pulver zerfällt; die Trona dagegen<br />

enthält auf 2 Na2 O 3 C O2 und 4 H2 O (22 Procent Wasser) und<br />

verwittert nicht an der Luft. Die Soda wird zur Fabrikation von<br />

Seife und Glas, <strong>zum</strong> Bleichen und Waschen, zur Darstellung<br />

chemischer Präparate u. s. w. in reinem Zustande zu Löthrohrversuchen<br />

und <strong>zum</strong> Aufschließen Verschiedener Silikate verwendet.<br />

Steinsalz, Chlornatrium, Kochsalz Fig. 16 und 21 Dieses<br />

findet sich tesseral krystallisirt, bildet gewöhnlich nur Hexaeder und ist<br />

vollkommen hexaedrisch spaltbar; meist bildet<br />

Mineralreich.<br />

- 29 —<br />

es derbe große ausgedehnte Massen zwischen anderen Gebirgs-arten<br />

eingelagert, welche krystallinisch-körnige sind mit verschiedener Größe des<br />

Kornes bis fast dicht, während in großkörnigen die einzelnen<br />

Individuen, wie auch große Krystalle bis 30 ctm. Durchmesser<br />

erreichen. Außerdem findet es sich stenglig bis fasrig (Fig. 16 von<br />

Wilhelmsglück am Kocher u. a O.) <strong>als</strong> Ausfüllung von Gängen und<br />

Spalten, auch stalaktitisch, <strong>als</strong> Ueberzüge, Krusten, Anflüge und<br />

Efflorescenzen. Das ganz reine ist farblos bis weiß, durchsichtig bis<br />

durchscheinend, glasglänzend, häufig ist es durch unwesentliche<br />

Beimengungen grau, gelb, roth oder braun gefärbt, bisweilen sapphirblau<br />

(wie im Salzkammergut) durch eigenthümliche Kohlenwasserstoff-<br />

verbindungen. Durch die Beimengungen wird es weniger durchsichtig<br />

oder durchscheinend, doch nicht undurchsichtig. Es ist etwas<br />

spröde, hat H. = 2 und das sp. G. = 2,1 — 2,2. Im Wasser<br />

leicht löslich hat es einen reinen salzigen Geschmack. In feuchter<br />

Luft zerfließt es allmälig. Als Na Cl enthält es 39,3 Procent<br />

Natrium und 60,7 Chlor. V. d. L. ist es leicht schmelzbar und<br />

verdampft; auf Platindraht geschmolzen färbt es die Flamme stark<br />

röthlichgelb, bei Zusatz von Phosphorsalz und Kupferoxyd blau, dadurch<br />

den Chlorgehalt erkennen lassend. Im Glasrohre erhitzt zerknistert<br />

es, bisweilen auch beim Auflösen in Wasser durch mechanisch<br />

eingeschlossene Gase (das sog. Knistersalz von Wieliczka in Galizien).<br />

Mit Schwefelsäure übergossen entwickelt es Salzsäure, besonders beim<br />

Erwärmen.<br />

Das Steinsalz ist das verbreitetste Natronsalz unserer Erde,<br />

indem es sich zunächst im Meerwasser und im Wasser von<br />

Binnenseen aufgelöst findet, aus solchen in früheren Zeiten abgefetzt<br />

wurde und so oft beträchtliche Flöhe oder Muldenausfüllungen, zuweilen<br />

auch lagerartige Stöcke in verschiedenen geologischen Formationen,<br />

hauptsächlich in den mittleren und jüngeren bildet, wo es in der Regel<br />

von Thon, Anhydrit und Gyps begleitet und frei von Versteinerungen<br />

vorkommt, zuweilen feine Gegenwart nur durch mehr oder minder reiche<br />

Salzquellen (Soolen) kundgibt. Die Steinfalzlager von Wieliczka in<br />

Galizien sind wegen ihrer Ausdehnung und Reinheit schon lange<br />

berühmt. Bei Cardona in Spanien findet sich ein ganzer Salzberg<br />

frei zu Tage stehend, in der westlichen Kirgisensteppe des südlichen<br />

Rußlands liegt es nur wenige Fuß unter der Erdoberfläche. Die<br />

Steinsalzlager Schwedens finden sich 6 — 12 m. mächtig im<br />

unteren Muschelkalk in drei verschiedenen Gruppen, nämlich am<br />

oberen Neckar von Schwenningen bis Sulz, am unteren Neckar bei<br />

Friedrichshall und Wimpfen, am Kocher bei Wilhelmsglück und Hall, die<br />

von Vic in Lothringen 58 m. mächtig im unteren Keuper, die von<br />

Ehester im nördlichen England bis 65 m., die von Staßfurt bei<br />

Magdeburg 170—200 m. mächtig im bunten Sandsteine; das<br />

Steinsalz von Salzburg, Hall in Tirol und das des<br />

Salzkammergutes, Reichenhall, Ischl, Hal-lein, Berchtesgaden u. f. w.<br />

gehören dem sogenannten Haselgebirge an, einem bituminösen, mit<br />

Gyps untermengten Thone, welcher dem dortigen Alpenkalke eingelagert<br />

ist und unterirdisch ausgelaugt wird. Die gesättigte Soole wird zu<br />

Tage gefördert und in den Salzpfannen versotten. Die jodreichen<br />

Salzquellen von Kreuznach entspringen aus dem Kohlengebirge und<br />

werden durch Gradiren concentrirt, ehe sie in Salzpfannen kommen.<br />

Sehr reiche Salzquellen sind zu Kissingen in Baiern und<br />

zu Nauheim in der Wetterau; letztere sind warm und beide<br />

werden hauptsächlich zu Bädern verwendet. Auch die Quellen von<br />

Cannstadt und Mergentheim in Württemberg enthalten Steinsalz<br />

aufgelöst. Die Salzseen der Binnenländer, wie z. B. das todte Meer<br />

und das Meerwasser liefern eine Menge Salz und letzteres wird häufig<br />

zur Gewinnung des sogenannten Meersalzes benützt, so z. B. an der<br />

Küste von Istrien und Dalmatien.<br />

Wenn die Soolen abgedampft werden, bilden sich kleine<br />

trichterförmige vertiefte, treppenartig gestaltete Krystalle, wie Fig. 21,<br />

welche zu Boden sinken und getrocknet unter dem Namen Sudsalz<br />

in den Handel kommen. Sie enthalten stets etwas Wasser<br />

eingeschlossen und können nur durch Zerreiben und anhaltendes<br />

Austrocknen oder durch Schmelzen davon befreit werden. Aus den<br />

unreinen Steinsalzarten wird durch Auflösen in Wasser und<br />

Abdampfen das meiste Kochsalz dargestellt, die

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