Programmheft - Münchner Stadtmuseum
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ein weiteres »Remake« einer Musical-Vorlage von<br />
Keigo Kimura, die zwischen 1939 und 1959 schon<br />
mehrmals verfilmt worden war. Mit diesem Musical erfüllte<br />
sich Suzuki, der in seiner Jugend stark von amerikanischen<br />
und europäischen Musikfilmen beeinflusst<br />
wurde und Erik Charells DER KONGRESS TANZT (1931)<br />
stets zu seinen Lieblingsfilmen zählte, am Ende seiner<br />
langen Karriere einen Herzenswunsch. Danach zog er<br />
sich aus gesundheitlichen Gründen weitgehend aus der<br />
Öffentlichkeit zurück. Im Mai 2013 feierte er seinen<br />
90. Geburtstag. Roland Domenig<br />
Ein Programm in Zusammenarbeit mit der Japan Foundation<br />
Tokyo und dem Japanischen Kulturinstitut Köln.<br />
HISHÛ MONOGATARI (A TALE OF SORROW AND<br />
SADNESS) – Japan 1977 – R: Seijun Suzuki – B: Atsushi<br />
Yamatoya – K: Masaru Mori – M: Keitarô Miho,<br />
Ichirô Tomita – D: Yôko Shiraki, Yoshio Harada, Masumi<br />
Okada, Kôji Wada, Shûji Sano – 93 min, OmeU –<br />
Mit Hilfe ihres Trainers Takagi und des Herausgebers<br />
einer Golfzeitschrift erkämpft sich die Profi-Golferin<br />
Reiko den japanischen Meistertitel. Sie steht als neuer<br />
Star im Rampenlicht und kommt zu viel Geld, mit dem<br />
sie sich ein stattliches Haus kauft. Die anfängliche Bewunderung<br />
der Nachbarinnen schlägt jedoch rasch in<br />
Neid, dann in blanken Hass um. Suzukis lange erwartetes<br />
Kino-Comeback nach seiner zehnjährigen Zwangspause<br />
war sein größtes Debakel. Der von Ikki Kajiwara,<br />
einem auf Sport-Themen spezialisierten Manga-Zeichner,<br />
von dem auch die Vorlage stammt, unabhängig<br />
produzierte Film fiel bei der Kritik durch. Wohlgesonnene<br />
Kritiker glaubten eine Parallele zwischen der fiktiven<br />
Geschichte des Films und Suzukis eigener Karriere<br />
zu erkennen.<br />
▶ Dienstag, 3. September 2013, 21.00 Uhr<br />
TSIGOINERUWAIZEN (ZIGEUNERWEISEN) – Japan<br />
1980 – R: Seijun Suzuki – B: Yôzô Tanaka – K: Kazue<br />
Nagatsuka – M: Kaname Kawachi, Pablo de Sarasate –<br />
D: Yoshio Harada, Naoko Ôtani, Toshiya Fujita, Michiyo<br />
Ôkusu, Kisako Makishi – 145 min, OmeU – Japan zu<br />
Beginn der 1920er Jahre. Der Deutschprofessor Nakasono<br />
trifft während einer Reise seinen ehemaligen Studienkollegen<br />
Aochi wieder. Gemeinsam lernen sie die<br />
Geisha Koine kennen, die die beiden in einen Strudel<br />
der Gefühle hineinzieht, der bald auch ihre Ehefrauen<br />
erfasst und in einem bizarren Beziehungsgeflecht<br />
endet. Nach dem Fiasko des vorigen Films feierte Suzuki<br />
mit TSIGOINERUWAIZEN einen triumphalen Erfolg.<br />
Der lose auf einer Vorlage von Hyakken Uchida basierende<br />
erste Teil seiner »Taishô-Trilogie« (in Japan zum<br />
besten Film des Jahres sowie der Dekade gekürt) ist<br />
ein surreales Bildgedicht, in dem Suzuki die stilistischen<br />
Charakteristika seiner früheren Filme mit einer<br />
gänzlich neuen Kino-Poetik verband. Er war jetzt kein<br />
B-Picture-Regisseur mehr.<br />
▶ Mittwoch, 4. September 2013, 21.00 Uhr<br />
Seijun Suzuki<br />
7<br />
TSIGOINERUWAIZEN (ZIGEUNERWEISEN) © 1980 presented by LittleMore Co., Ltd.